viel Zeit zum Nachdenken...

  • Hallo Apollonia,

    ich antworte dir mal, weil noch niemand geantwortet hat.
    Es hat bestimmt nichts mit deiner Textlänge zu tun.
    Da kannst du dir sicher sein, ich schreibe auch viel, es wird gelesen.
    Deine Geschichte gibt es hier tausendmal, bei jedem Coabhängigen
    anders, aber ähnlich.
    Du wirst noch viele hifreiche Antworten bekommen.
    Ich kann deine Ängste sehr gut nachvollziehen.
    Natürlich hast du Angst vor der Zukunft und die Liebe spielt dabei
    eine große Rolle.
    Wenn da keine Gefühle mehr wären, dann wäre es einfacher.
    Vielleicht verwechseln wir unsere Liebe zu unserem Partner
    auch mit Mitgefühl? Ich bin noch immer dabei, das herauszufinden.
    Ich bin hier schon seit Monaten und ich habe viel begriffen.
    Am wichtigsten war die Erkenntnis, dass ich was für mich tun muss und
    meine Gedanken nicht nur noch um das Alkoholproblem kreisen.
    Das hat sehr lange gedauert, aber es geht wirklich.
    Wenn man sich mal endlich auf sich besinnt, dann merkt man erstmal,
    wie lange man sich selber vernachlässigt hat.
    Alles dreht sich ja nur noch um die Sucht des Partners, der ganze Alltag wird davon bestimmt.
    Man möchte am liebsten alles hinschmeissen, aber dieses sch...Verantwortungsbewusstsein lässt es nicht zu.
    So macht man irgendwann ganz automatisch alles alleine, ich
    bin dann aufgewacht und habe gemerkt, dass ich so nicht mehr leben möchte.
    Für Manche hier im Forum bin ich noch nicht viel weiter gekommen.
    Aber für mich ist jeder kleine Schritt ein Erfolg.
    Dein Mann ist doch jetzt in stationärer Therapie, wie wäre es denn, wenn du ihm deutlich sagst, dass deine Kraft auch am Ende ist und ihr voneinander etwas Abstand haltet. Das ist doch nicht sooo schwer, denke ich.
    Es muss doch nicht sein, dass du täglich mit ihm telefonierst, einmal die Woche würde es doch tun, oder?
    Kannst du da nicht vielleicht mit seinen Ärzten drüber sprechen?
    Hört sich alles so einfach an, ich weiß, aber du musst an dich denken!
    Mach doch jetzt einfach mal nette Sachen, die du schon lange nicht mehr getan hast. Wenn möglich, dann fahre einfach mal ein langes Wochenende weg, gehe ins Kino, kaufe dir ein Buch, welches du schon immer lesen wolltest, etc.etc...Das löst deine Probleme nicht, ich weiß, aber es ist ein kleiner Anfang, du kommst wieder zu dir selbst und
    bekommst deinen Kopf frei, kannst plötzlich auch wieder Entscheidungen treffen.
    Wie gesagt, denke jetzt mal an dich.
    LG Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Ich höre da raus, dass er überwiegend vorgibt, was er
    will.
    Du akzeptierst, wenn er seinen Rückzug braucht und was
    ist mit dir?

    Du schreibst, dass du sehr selten alleine sein willst, oder
    bist du deswegen lieber mit ihm zusammen, weil du ihn so besser
    kontollieren kannst?
    So war das jedenfalls bei mir.
    Ich habe immer alles mit ihm zusammen gemacht, hatte so die
    "Sicherheit", dass er in seinem Brammikopf keinen
    Mist baut. Konnte dann eingreifen, du verstehst?
    Ich schreibe "konnte", weil ich mir das abgewöhnt habe,
    dabei geht man kaputt, ich hielt die ewige Sorge nicht mehr aus.
    Ja, ich bin noch mit ihm zusammen, mein Leidensdruck ist wohl
    noch nicht groß genug. Du kannst gerne meine Geschichte lesen, unter
    Coabhängige, Titel: So, nun schreibe ich hier nochmal.
    Aber ich habe auch noch einen langen Weg vor mir.
    Zu deinen anderen Fragen, denke ich, dass die andere besser beantworten können.
    Ich hoffe, dass du es schaffst, aus dieser Abhängigkeit nach und nach
    raus zu kommen.
    Wie so viele hier schreiben, man muss selbst was für sich tun.
    Wir sind hier, um vorrangig uns zu helfen, weil wir uns auch in einer Abhängigkeit befinden.
    Wir bekommen hier Anregungen, aber ob wir es schaffen, das liegt
    ganz alleine bei uns und es ist für den einen schwerer, für den anderen
    geht es zügig voran.
    Muss jetzt leider arbeiten gehen und hoffe für dich, dass du noch
    ganz viele Antworten auf deine Fragen bekommst.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Apollonia,

    hallo im Forum!

    Dein Mann hat nun einen Schritt für sich gemacht und ist im KH zur Entgiftung. Vielleicht macht er noch Therapie anschließend?

    Du musst nun auch Schritte machen, für dich. Das ist wichtig, dass du etwas für dich machst. Meistens gehen in Beziehungen mit einem Alkoholiker die eigenen Bedürfnisse immer mehr unter, weil sich ja alles nur um den Abhängigen, um die Sucht dreht.

    Nun hast du die Chance, dich und deine Interessen wieder zu entdecken. Rauszugehen, Freunde zu treffen und so. Lass es langsam und in Ruhe angehen.

    Bin gespannt auf einen Austausch mit dir.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Apollonia,

    es dauert ca. 3 bis 7 Tage, bis der Alkohol aus dem Körper draußen ist. Solange dauern erstmal die Entzugserscheinungen. In der Regel.

    Ob es sich nun besser bei ihm eingeprägt hätte, wenn er schlimmere Entzugserscheinungen gehabt hätte, weiß ich nicht. Das ist doch auch individuell, vielleicht fand er es ja schlimm so, wie es war :roll: . Vielleicht bedeutet es für ihn jetzt die Wende. Das weiß nur er!

    Ich kann gut verstehen, dass du große Hoffnungen hast, aber auch Angst. Ich hatte so viele Hoffnungen damals, wenn mein Exmänne mal eine Trinkpause hatte. Und jedes Mal wurde ich mehr enttäuscht. Meine Hoffnungen wurden dann auch immer kleiner. Das Vertrauen war irgendwann weg. Es wird kein einfacher Weg werden für dich, aber es ist auch nicht unüberwindlich.

    Ich finde es gut, dass du Hobbies hast, die du auch aktiv betreibst. Da machst du ja was speziell für dich. Ist doch super!

    So, nun sag ich mal "Gute Nacht"
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Apollonia,

    es ist vollkommen klar, dass du Angst hast...denn man weiß nicht was kommen wird.

    Dein Mann hat die erste Etappe wie du schreibst geschafft, doch es muss weiter gehen denn es ist nicht nur mit einem Entzug getan.

    Jetzt beginnt eigentlich die schwierigste Zeit...frei vom Alkohol zu leben.
    Es wäre wichtig für ihn, wenn er nun weiter macht...evtl eine Therapie oder SHG...denn mit nur nicht trinken wird er es schwer schaffen wirklich trocken zu bleiben.

    Übertrieben hast du NICHT gehandelt...es ist gut die Wohnung alkoholfrei gemacht zu haben!

    Deine Angst wird für die erste Zeit bleiben, nun musst du an dich denken.
    Tue dir was gutes...mache Dinge die dir Freude bereiten...denn nur so kannst du auch dich verändern, indem du mehr auf dich achtest.

    Ich wünsche dir/euch viel Kraft das alles durchzustehen.
    LG Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo Apollonia,

    deine Ängste kann ich nachvollziehen aber ich sehe das etwas differenzierter mit dem Alkoholfrei machen . Hat dich denn dein Mann aufgefordert die Wohnung alkoholfrei zu machen oder wolltest du ihn nicht in Versuchung bringen?

    Das unterstützen des Weges deines Mannes darf nicht damit enden das du für Ihn die Verantwortung übernimmst. Das ist Gift für deine CO-Abhängigkeit

    Siehst du dich denn als CO-Abhängig?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • glück auf apollonia

    zunächstmal schlies ich mich hartmuts meinung + frage an

    Zitat von Apollonia

    Und soll ich meinem Mann davon erzählen, oder lieber nicht.

    ja - sags ihm < als erfolgsmeldung + gib ihm hier die "grundbausteine" https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php zu lesen - n alkfreies umfeld is voraussetzung um trocken bleiben zu können

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Apollonia,

    irgendwie sind wir in einer ähnlichen Phase. Mein Mann hat Ende November einen Termin in der "Alkohol-Amulanz". Die letzten 4 Tage ist er zu Hause trocken, aber das war er auch schon einmal im Urlaub und ist dann - ohne Therapie - wieder rückfällig geworden. Und nun startet er von neuem. Ich habe ihm auch eine Frist gesetzt und bin gespannt, wie er die Therapie beginnt.

    Auch ich frage mich, ob es unsere Aufgabe ist den Alkohol wegzuräumen, oder ob es Bestandteil des Eingeständnisses ist, dass der Abhängige alles selbst eliminiert. Vielleicht kann dazu jemand etwas sagen.

    Ansonsten wünsche ich Dir ganz viel Kraft für den morgigen Tag und wünsche Dir, dass ein neuer Abschnitt beginnt.

    LG chinablue

  • glück auf nochmal

    Zitat von Apollonia

    Grundbausteinen ... wenn ... sie ausdrucke und ihm hinlege, wäre das jetzt nicht auch co-abhängiges Verhalten?
    Und wie meinst Du das mit der Erfolgsmeldung? Für ihn oder für mich?

    ich kann dir gern schreibe wie ichs machen würde:
    ich würd freudestrahlend berichten dass ich inzwischen n forum gefunden hab < für mich + fragen ob er sichs mal angucken will - da habsch gelernt das n alkfreies umfeld voraussetzung is zum trocken bleiben - habsch schnell alles weggeräumt - willst du nochmal gucken ob ich alles erwischt hab < würde mich sehr beruhigen
    erfolgsmeldung für beide - du gehst doch davon aus das er trocken bleiben will? + ihr zusammenbleibt?
    ich mein - immer wenn das was du für beide tust hautsächlich für dich gut is kanns nur richtig sein ?

    ich würds halt so oder ähnlich machen

    schönen dienstagnachmittag

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Apollonia,

    kann ich gut verstehen, dass du Angst vor morgen hast,
    du weisst nicht, wie es weitergeht, ob er durchhält.
    Aber dein Mann hat den ersten Schritt getan und
    das ist ein Anfang.
    Dass du die Flaschen alle entsorgt hast, finde ich persönlich
    nachvollziehbar.
    Wenn jemand aus einer Kur kommt und 25 Pfund
    abgenommen hat, dann würdest du ihn ja auch nicht
    mit Sahnetorte und Schokolade empfangen, oder?
    Das, was Silberkralle schreibt, finde ich genial.
    Kopf hoch und die Daumen sind gedrückt.
    LG Waldliebende
    :wink:

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende

    Zitat

    Dass du die Flaschen alle entsorgt hast, finde ich persönlich
    nachvollziehbar.Wenn jemand aus einer Kur kommt und 25 Pfund
    abgenommen hat, dann würdest du ihn ja auch nicht
    mit Sahnetorte und Schokolade empfangen, oder?

    wenn das ein gesunder Mensch macht der nicht unter Zwänge der Sucht lebt , ist das nachvollziehbar. Jedoch wie und wann soll den der Co sein Verhalten ändern wenn er nicht bei sich anfängt.

    Der Alkoholiker braucht keine Hilfe er ist ja nicht entmündigt oder schwerst behindert.

    Hallo Apollonia,

    du schreibst.

    Zitat

    Nicht das er das gewollt hat, er hat mir oft genug gesagt, das es ihn nervt.

    trotzdem entscheidest du für ihn aus deinem Zwang raus. Was denkst du denn wie du diesem Zwang entgegnen kannst? Hier im Forum findest du so viele Schätze die dir dabei helfen.

    Solltest du ihm die Grundbausteine vorlegen und diesem Forum verweisen, denke daran, das er dich dann auch liest und das kann ganz schnell zu Missverständnisse kommen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (9. November 2010 um 18:48)

  • Hallo Hartmut, :oops:

    ja, ist auch wieder richtig.
    Klar, er soll seine eigenen Entscheidungen treffen.
    Das ist dann ja wieder Coverhalten,
    Flaschen entsorgen, damit er nicht trinkt.....
    Wenn er wollte, würde er sich sowieso neue kaufen.
    Ein :idea: geht mir gerade auf.
    Vielen Dank für deinen Hinweis.
    LG
    Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Apollonia,

    unsicher war ich auch als ich im Forum aufschlug. Ich heftete mich an User die es geschafft hatten, sich von der Sucht zu befreien. Denn sie schrieben aus Erfahrungen und nicht aus Meinungen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Apollonia,

    also ist die Situation bei dir zu Hause sehr angespannt.
    Ich wundere mich nur, dass er schon wieder arbeiten gehen kann.
    Er ist doch noch kein bischen stabil. Wie auch?
    Heute Abend beruflich mit trinkenden Leuten....?
    Das hört sich gefährlich an.
    Er hätte aber sicher was daran ändern können.
    Das kann ja nur er ganz alleine, wenn es ihm ernst
    mit dem Trockenwerden ist.

    Er hat Angst, weil er weiß, dass es zu mehr als 50 Prozent
    nach Hinten losgehen kann....?
    Für mich hörst du dich nicht so zuversichtlich an, bitte
    nicht böse sein, ist nur mein Eindruck.
    Es ist bestimmt hilfreich, wenn du die Psychotherapie machst.
    Kannst du nicht mit deiner Krankenkasse sprechen, die
    können dir bestimmt schneller einen Platz besorgen.
    Das habe ich auch schon gemacht. Ruf doch einfach mal an.
    Ich drücke dir beide Daumen.
    Kopf hoch und mach was für dich, denk daran, es wird dir
    gut tun.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Apollonia,

    es ist schön, dass du zuversichtlich bist. Vielleicht geht es mit der Therapie auch schneller als gedacht. Ich hatte damals Glück als ich meine Therapie in Angriff nahm. Da waren gerade einige Patienten fertig mit ihrer Thera und ich konnte da reinrutschen.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es aber auch schwierig für euch beide erstmal ist. Für dich. Die neue Situation. Als mein Exmann damals trocken wurde, lebten wir schon nicht mehr zusammen, aber wir waren noch verbandelt, eierten rum, weil ich dachte, etwas von der Ehe retten zu können. Und ich konnte noch nicht loslassen. Und er wollte mich wieder einfangen... Na, auf alle Fälle weiß ich, wie misstrauisch ich auch war. Einmal waren wir verabredet und er kam unpünktlich. Da ging vielleicht was ab in meinem Kopf! Aber hallo! Das Vertrauen ist ja doch ziemlich im Keller.

    Es ist gut, dass du auf dich aufpasst. Und schreibe ruhig deine Gedanken hier auf, das hilft sehr beim Sortieren. Ich wuensche dir einen schoenen Abend und ein gutes Wochenende
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Apollonia,

    es freut mich, dass der Abend kein Fiasko wurde.
    Ja, mit dem "Nichtmehrkontrollieren", da tat ich mich auch schwer.
    tue es ehrlich gesagt heute noch manchmal.
    Es ist so schwer den richtigen Weg zu finden.
    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg
    und werde immer wieder bei dir lesen und dir hier und
    da bestimmt antworten, obwohl ich dir keine große
    Hilfe sein kann, leider.
    Weil ich selber noch so viele Leichen im
    Keller habe.
    LG
    Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

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