Was jetzt? Größtes Ziel alkfrei!

  • Hallo Stefan!

    Zitat

    Es war der stressige Tag in der Arbeit, den ich erwartete.
    Es macht mich so hilflos, so klein, weil ich mich dann gegen den Suchtdruck so schlecht wehren kann.

    Das kannst Du ändern.Denn sonst werden diese Gedanken zu einem Hintertürchen das Du Dir offen lässt!

    Wir arbeiten ja Tag für Tag an uns.Da findest Du sicher bald Selbstvertrauen und Mut!

    Du hattest den Mut Dich hier anzumelden.Jetzt gehts weiter.
    Ich wünsche Dir einen ganz guten Tag

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Ich arbeite grad´ mit meiner Therapeutin daran , um die bisher an den Alkohol gekoppelten Bedürfnisse und Erwartungen von eben diesem wieder zu entbinden.

    Ich hab mir dabei eine Liste geschrieben mit den Gründen, warum ich trank.
    Diese lautet wie folgt;

    Alkohol als Freund, der nicht zurückredet (Beruhiger, Angstlöser etc)
    Veränderung der visuellen Wahrnehmung --> nicht wahrhaben wollen von Tatsachen,
    Der Kick - sonst ists ja eh immer so fad
    Emotionen werden gelöst - weinen, traurig sein fällt leichter
    Die Angst, schöne Momente zu verpassen - dabei ist ja wohl eher umgekehrt!
    Euphorie und Redseligkeit, Lockerheit - kämpf sonst mit ner Sozialphobie!
    Bessere Stressbewältigung aufgrund der abgestumpften, betäubten Sinne.
    Aufgrund meiner Probleme mit meinen Eltern und allen anderen Menschen
    Musik klingt schöner
    Sich durch Trinkfestigkeit zu beweisen - eine scheußliche Disziplin!
    Werbungen, Marken sind manipulativ und suggerieren Entspannung, Wohlfühlen und und und.

    Besonders angezogen hat mich außerdem immer, wenn ich im Fernsehen schon tagsüber trinkende Menschen unter blauem Himmel bspw. bei einem Fest oä sah. Das hängt mit meinem Drang nach Freiheit und Selbständigkeit zusammen - hm, aber viele andere Dinge müssen wir noch enträtseln.

    Lg, STefan

  • Hallo Stefan,

    ja, das ist wirklich schade, daß niemand antwortet. Im Moment ist der Austausch im offenen Bereich leider nicht so intensiv, wie es für dich dran ist. Viele bleiben nach kurzer Zeit weg oder wollen gar nicht wirklich tief einsteigen.

    Du schaust da sehr genau bei dir hin, das ist gut! Und du entlarvst dabei den vermeintlichen "Freund".

    Vielleicht kommst du einfach mal für drei Monate in unsere eigentliche Selbsthilfegruppe im geschützten Bereich und schaust dich um. Dort ist der Erfahrungsaustausch sehr intensiv, regelmäßig und persönlich. Gerade wenn man, wie du, sich ernsthaft und tief mit seinem Thema beschäftigt, ist das sehr unterstützend.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Leute!

    Heute ist etwas sehr komisches passiert. Ich weiß zwar, dass ich mit meinem Problem VIEL VIEL weiter als etwa noch vor 2 Monaten bin (siehe letzte Beiträge). Damals BRAUCHTE ich den Alk einfach noch irgendwie, ich war sehr unglücklich. Jetzt habe ich wirklich schon was von meiner Therapeutin gelernt. Echtes Glück (kein Kick, sondern reales, echtes Glück) kann ich nur durch MICH erreichen - ich muss mein Leben umstellen, muss es so ändern dass meine negativen Gedanken verschwinden - ich hab sehr, sehr stark an Selbstwert gewonnen. Bis vor etwa 3 Monaten dachte ich echt, dass es ohne Drogen (Alk) nicht geht - damals hab ich meinem Bruder eine SMS geschrieben (die ich nie vergessen werde), dass ich in meinem ganzen Leben NUR mit Drogen glücklich sein werde.
    Heute sehe ich die Abhängigkeit in die man sich begibt - ich mache jetzt das was mir gefällt - spüre mich wieder durch Leistung und Vertrauen in mich selbst - sehe das Leben schön sein kann - freue mich schon auf meine Auslandsreise nach Sizilien, die wieder meinen Horizont erweitern wird usw.
    ICH BIN WIRKLICH SEHR STOLZ AUF MICH, HAB SEHR VIEL ERREICHT IN DEN VERGANGEN MONATEN, ABER heute.
    Hm......sah ich gegenüber von meinem Arbeitsplatz einen jungen Mann, der offensichtlich ein geschäftliches Gespräch (oder sowas in der Art führte) und ich konnte beobachten wie dieser von Achtet zu Achtel Wein gesprächiger, lockerer und selbstbewusster wurde.
    Hm.....und genau da sprang mein Suchtmotor irgendwie wieder an. So gut es mir zuletzt auch ging, ich dachte sofort an den Alk. Dass der mich ja im Prinzip ja auch selbstbewusster machen könnte, ich dachte an all das Positive eben - und an den Euphorie-Kick, dass die Last des Alltags abfällt usw.
    Hm....das hat mich irgendwie schockiert....ich dachte ich hätte jetzt mit dem Alk schon mehr abgeschlossen.
    Trocken bin ich aber nach wie vor. gott sei dank ;)

  • glück auf gavis

    ich hab dich weiter oben schon mal gefragt - ob du dir grade n rückfall "schönschreibst" haste offenbar ignoriert (auch gut)
    mir fällt immer wieder auf das de "was schönes" - "was gutes" - "was positives" am alk findest + darüber ins "schwärmen" gerätst
    is meiner meinung nach seeeeeeeehr gefährlich
    ich hab mich besonders auf die schlechten seiten des alk konzentriert - auf die "verbrechen" die ich unter alk "verbrochen" hab - klartext: ich hab mich drauf konzentriert was ich besoffnerweise für scheiße gebaut hab + hab mich immer wieder drann erinnert warum ich aufgehört hab

    weist du die gründe noch warum du aufgehört hast? < war da was schönes dabei?

    Zitat von gavris

    Hm.....und genau da sprang mein Suchtmotor irgendwie wieder an.

    so schnell gehts - wie haste dich drauf vorbereitet?
    was willste als erstes tun wenns wieder passiert?

    schöne trockenzeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Lieb er Sefan!

    Bin auch noch da!

    Möchtest Du jetzt eine Liste der Dinge machen,die Dir ein Leben ohne Alkohol bringt?
    Nur schon das:Am Morgen ohne Stein im Kopf aufwachen.Gerade gestern Abend habe ich wieder daran gedacht,mich darüber gefreut.
    Das können wir nur haben wenn wir nüchtern zu Bett gehen!
    So kann ich am Morgen in den Spiegel schauen und lachen weil mein Haare kreuz und quer stehen!:lol:

    Ich wünsche Dir einen ganz guten Tag!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    P:S: Du wirst immer mehr gute ,tolle Seiten des Lebens in der Trockenheit entdecken!

    ichbinda123

  • Hallo Leute!

    Mich gibts auch noch, und zwar in trockener Form *gg*
    Danke für die Rückmeldungen, danke Matthias.......doch, doch, ich hab es aufgeschnappt, was du gesagt hast und das sogar mit meiner Therapeutin besprochen und blieb trocken ;)!

    Ich kann eigentlich nur das unterstreichen, was Karsten hier vor kurzem postete. Nämlich, dass man ständig auf der Hut sein sollte, nie überheblich werden darf und sich in Acht nehmen sollte. Wir SIND nämlich Alkoholiker - und zwar immer noch - das Kapitel ist nicht abgeschlossen sondern brandaktuell, und zwar ständig!
    Das wurde mir heute wieder bewusst......Zum ersten Mal seit etlichen Jahren war ich wieder mal, wenn auch nur für 2Tage, in einem Ferienhaus in welchem ich als Kind sehr viel Zeit verbrachte und mit dem ich extrem viele und wunderbare Erinnerungen verknüpfe.
    Damals, als die Oma noch am Herd stand, lecker kochte und wunderbare Fußballmatches zwischen uns Jungs vonstatten gingen.

    Nun, heute seit langem eben wieder an dem Ort. Aber was sieht man dort auch? Viele Schnapsflaschen, Bierflaschen, ja eigentlich vieles, was mit Alkohol zu tun hat.
    Zwar nicht von mir.......aber damals von meinem Opa bzw Vater. Es war komisch......aber ich koppelte die positiven Erinnerungen der Kindheit dann irgendwie an den Alkohol - wahrscheinlich deswegen, weil die Flaschen ja an einem mit guten Gefühlen gefluteten Ort standen.
    Mir gings damals gut, und die anderen (erwachsenen Männer) soffen halt.

    Hm.....ich dachte mir, wie wärs wohl, wenn du den Schnaps jetzt kostest, dich zudröhnst zur Feier des Tages?
    Die Gefühle sind zwar noch nicht weg, aber die Rückfallgefahr für heute gebannt - und morgen werd ich das mit meiner Therapeutin besprechen.......in der letzten Zeit jedenfalls wurde der Suchtdruck immer weniger!

    Liebe Grüße
    Stefan

  • Zitat von gavris

    Hm.....ich dachte mir, wie wärs wohl, wenn du den Schnaps jetzt kostest, dich zudröhnst zur Feier des Tages?

    Hi Stefan

    Hab bei dir immer mitgelesen.
    Ich bin der totale Katzenfan. Ich spiele mit
    jeder, die ich zu fassen bekomme. Auch Puma und
    Tiger mag ich sehr. Ich würde sie so gerne mal anfassen.
    Ich hätte nie Angst, wenn ich mal in einem Tigerkäfig stehen
    würde. Ich glaube, "die für mich kleine niedliche" Miezekatze
    würde das ganz anders sehen. Ich würde wohl da nicht mehr
    lebend rauskommen. Und trotzdem es reißt mich unheimlich,
    mich auf ein Spiel mit diesen Tieren einzulassen. Aber ich werde es wohl nie tun,
    weil ich nicht gewinnen kann.

    LG Nobby

  • Soda, Waschbär.

    Ja, interessant was du da schreibst.
    Ich spiel weder mit Katzen noch mit Alkohol ;)
    Aber ein Alkoholiker ist halt sowieso lebenslang dazu angehalten, immer und immer wieder zu reflektieren, was er gerade denkt, macht etc.

    Und so kommen halt auch immer wieder "ungewollte Gedanken; an den Alk und so. Aber es kommt drauf an, wie wir das meistern. Mir gelang es dieser Tage wieder ganz gut.

  • So, bin beinahe ein halbes Jahr trocken!!!!!!
    Mann, was für ein erhabenes Gefühl. Es ist echt heftig wo ich heute bin und wo ich vor einem halben Jahr war - immer wieder Rückfälle und so weiter.

    Im Prinzip gehts mir auch recht gut - ich lern in meiner Therapie eben schon seit langem, dass wenn ich mich schlecht fühle nicht automatisch schlecht bin. Ist ja eines der Probleme beim Depressiven.
    Außerdem lern ich andere Problembewältigungsstrategien und muss mein Selbstvertrauen nachhaltig aufbauen.
    Ich bin echt glücklich über die erworbene Trockenheit - klar sind Gedanken an den Alk, an den Rausch da, aber eigentlich immer seltener!

    Tja, wenn da nicht ein Problem vor ein paar Tagen gewesen wäre. Wegen starker Gallenkrämpfe bekam ich vom Arzt ein zentral wirksames Schmerzmittel , welches die Schmerzlinderung über das Gehirn (also zentral) entfaltet. Man kann sich vorstellen, dass man sich dabei wie auf Droge fühlt, weil die Bluthirn-Schranke überwunden wird.
    Mann, ich war sofort wieder im Sumpf.
    Es war sooooooo heftig. Dachte sofort wieder an die alten Alk-Zeiten, bekam irrsinnigen Saufdruck.
    Das Schmerzmittel brachte mich in einen irrsinnig angenehmen Zustand. Es kamen Gedanken wie "warum tu ich mir das an", "dröhn dich wieder mal zu".
    Ich bin schon so weit, und dann kommt sowas dazwischen.

    Ich muss sagen, dass ich zieeeeeeeeeeeeeeemlich sauer auf meinen Arzt bin - er weiß von meiner Sucht und verschreibt mir dann ein Opioid als Schmerzmittel.
    Wie dumm kann man sein?????????????????
    Weiß gerade nicht, wie ich mich wieder voll und ganz auf die Abstinenz fokussieren kann.

    Lg, Stefan

  • Hallo Stefan,

    Geduld ist eine der wichtigsten Vorraussetzungen für eine alkfreie Zukunft :))

    Zitat

    Ich muss sagen, dass ich zieeeeeeeeeeeeeeemlich sauer auf meinen Arzt bin - er weiß von meiner Sucht und verschreibt mir dann ein Opioid als Schmerzmittel.
    Wie dumm kann man sein?????????????????

    Dann frage ich Dich mal:

    willst Du Dein Leben anderen Menschen überlassen, oder willst Du künftig eigenverantwortlich handeln ?

    Es gibt Beipackzettel auf denen alles steht, was Du wissen mußt.
    Wenn Du Dich mit einem Medikament nicht auskennst und dem Arzt nicht vertraust - es gibt noch die Apotheke und letztlich infos aus dem i-net.

    Ich würde mir ums Verrecken keine Pille einwerfen, nur weil mein Arzt meint, das sei gut für mich.
    Letztlich entscheide ich selbst, was gut für mich ist.

    LG
    gipfel

  • Hallo Gavris,

    Du bist jetzt fast ein halbes Jahr trocken - das ist super ! Das ist so viel wert ! Das willst Du doch nicht aufgeben, oder ? Denke immer daran, welche negativen Seiten der Alkohol hat und wie sehr Du vor Deiner Trockenheit gelitten hast (gesundheitlich und seelisch).

    Ich kann Deine Wut auf den Arzt nachvollziehen. Ich kenne mich nicht aus, aber dieses Medikament scheint Dich ja nun in eine verzwickte Situation gebracht zu haben.

    Kannst Du nicht das Schmerzmittel ändern ? Dem Arzt mitteilen, was das jetzige Mittel bei Dir bewirkt ?

    Werde Dir bewusst, ob Du Dir nicht auch gute Gefühle durch andere Dinge verschaffen kannst, als durch das Nervengift Alkohol oder durch berauschende Schmerzmittel.

    Mach was, was Dir gut tut und vor allem werde Dir bewusst, wie viel Du geschafft hast und wie stolz Du sein kannst auf Dich und Deine Trockenheit !!!

    Geb das nicht auf ! Du schaffst das.

    LG Flauschi

  • Ja, es ist tatsächlich so, dass ich manchmal gerne die Schuld auf andere schiebe.
    Aber ich weiß nicht - deswegen gibts ja nen Arzt, damit er sich um das Wohl seiner Patienten kümmert. Ich bin schon sehr enttäuscht von ihm. Und einem Arzt sollte man normalerweise schon vertrauen - zumindest dem eigenen!
    Der Kopf arbeitet immer noch aber es ist schon wieder etwas besser.
    ICh habe (natürlich) nicht getrunken!

  • glück auf stefan


    vertrauen is gut kontrolle is besser. lieber nachfragen als n rückfall riskieren.

    Zitat von gavris

    Und einem Arzt sollte man normalerweise schon vertrauen - zumindest dem eigenen!

    n arzt is auch nur n mensch. und oft rettungsloß überarbeitet. und als mensch ist er eben auch ein "gewohnheitstier".
    und schlieslich ist es dein leben.

    ehhhm - gratulation zum halbjahr

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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