Was jetzt? Größtes Ziel alkfrei!

  • Hallo!

    Ich entschied mich nach einem ziemlich schlimmen Absturz vor einer Woche, dem Alkohol endgültig zu entsagen.
    War seither beim Arzt und auch schon einmal bei einer Psychotherapeutin, wo ich ab nun regelmäßig zugegen sein werde.
    Mein Problem: Ich verwendete den Alkohol als Problemlöser und trank 2x die Woche - MINIMUM ALLERDINGS! Wäre ich weniger diszipliniert gewesen, wärs wohl schon öfter in Richtung des täglichen Konsums gegangen.

    Heute war ein extrem harter Tag - in der Arbeit wars schon wieder mal sehr stressig und ich war extrem unruhig und angespannt, ärgerte mich einfach über alles! Ich bilde mir ein, dass das psychische Entzugserscheinungen sind.
    Ich bin jetzt 7 Tage trocken.
    Aber gerade in solchen Situationen will ich meine Wodka-Flasche, um abschalten zu können.
    Und gerade das ist eben das verdammt Schwierige an der Situation. Dass man neue Wege geht, neue Möglichkeiten findet, um entspannen zu können.
    Mein Therapeutin meint, dass der Weg steinig und hart sein wird, aber ebendieser führt oft über steiles Terrain zu den herrlichsten Aussichtspunkten und schönsten Plätzen. Im übertragenen Sinn ausgedrückt. :D
    Ich muss vor allem noch Wege finden, um mit meinen Aggressionen und Gefühlen besser umgehen zu können, so wie heute etwa beim Arbeiten.
    Und brauche noch mehr vertraute Personen, um mit diesen alles besprechen zu können.
    Mehr Hobbys, die meine Lebensfreude ankurbeln.
    Aber alles der Reihe nach.
    Es ist schwierig, aber ich bin trocken und denke, dass ich am rechten Weg bin.

    Jetzt mach ich mir mal genug Tee, um dem doch leicht vorhandenen Saufdruck etwas zu entkommen.

    Nocheinmal: Es freut mich irrsinnig, dass es so ein Forum, sprich euch gibt!

    Lg, Stefan

  • Hallo,

    so habe ich das auch immer wieder gemacht. Mit dem festen Willen nicht mehr zu trinken bin ich an die Sache herangegangen. Aber immer wieder ist es schief gegangen, bis ich mein Leben geändert habe und an mir gearbeitet habe. Ich habe mich auch entschlossen, eine Therapie zu machen.

    Kennst Du schon die Grundbausteine?
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • hallo stefan

    jo neue wege finden ist wichtig und richtig schwer. wichtig ist dabei das du dein ziel vor augen hast. hier über seine probleme zu schreiben kann auch ungemein helfen. vor allem bis man gelernt hat mit seinen problemen anders umzugehen als zu trinken.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Ich schliesse mich Dorothea an, man braucht "das Ziel".

    Als ich vor ein paar Monaten wie ein Häufchen Elend in der Notaufnahme saß und kaum ein Wort sprechen konnte sagte der Notarzt (und kein Psychologe etc) wie es nun weitergehen soll bei mir.
    Ich sagte darauf "na ich werde halt nichts mehr trinken" daraufhin meinte er nur das reicht nicht, "man muss ein Ziel haben".

    Ich begriff erst ein paar Wochen später was er meinte , dann aber hat sich dieser Satz in mir eingebrannt und ich möchte sagen das nicht zuletzt diese Worte mich trocken halten.

    Denn ich habe ein Ziel, nicht nur ein Ziel sondern viele. Die hatte ich aber schon wärend meiner Saufzeit die ich so allerdings nie erreicht hätte.

    Aktuell hake ich ein Abschnitt (=Teilziel) nach dem anderen ab und dieses geile Gefühl konnte mir der Alk nie geben, im Gegenteil

    Überlege was du erreichen willst und sei dir klar darüber das wenn du dir selber eingestehst Alkoholiker zu sein du diese Ziele nie erreichen wirst wenn du so weitermachst

    ....sieh dir die "toten" in den Kneipen an!!!! Deren Priorität liegt im Alkohol und die werden nix mehr erreichen

    Nun hast du die Wahl...Willst du weitermachen wie bisher, sprich (so wie es bei mir war) früh aufstehen sich wie ausgegkotzt fühlen und den vergangen Tag verfluchen, oder willst du klar im Kopf sein (was sich mitunter aber erst leider Monate später einstellt) und die Ziele anpacken die du seit Jahren vor dir herschiebst.

    Ich spreche aus meiner Sicht, kann mir aber denken bei dir ist es ähnlich....

    Es ist ein Schei** Spiel, aber gleichzeitig eine riesen Chance denn wenn man seine Grenzen kennt kann man am Limit leben (denk nich das es ohne Suff langweilig wird :wink: ) ...meine Grenze nach unten kenn ich nun.

    Gruss

  • Zitat von gavris


    Aber gerade in solchen Situationen will ich meine Wodka-Flasche, um abschalten zu können.

    Habe ebend nochmal diesen Satz gelesen, .....und mache mir Gedanken darüber.
    Stefan so hart wie es klingt, aber evtl. warst du noch nicht weit genug unten auch mit deinem schlimmen Absturz.

    Ich gehe auch hier wieder von mir aus.... mein erster schlimmer Absturz brachte mir ebenfalls noch nicht die Erkenntniss und ich "brauchte" mein Bier weiterhin.
    Erst der vierte Absturz innerhalb kürzester Zeit hat mich regelrecht aus meinen Träumen gerissen und mir die Augen geöffnet weshalb der Gedanke "ich brauche" nun getrichen ist.

    Es sind wirklich solche kleinen Gedankenspielchen woran man was erkenen kann....ich hoffe das du weiterhin trocken bleibst.

    Gruss Paul

  • Hallo Stefan,
    bald "feiere" ich meine dreijährige Abstinenz.
    Es war ein langer, harter und beschwerlicher Weg bis ich endlich nach vielen Jahren des Suffs eine Entscheidung getroffen habe. Nach der Entgiftung ein Antrag auf LZT und drei Monate später bin ich dann in der Reha "gelandet", aber angekommen war ich noch lange nicht.

    Nach der Therapie kam mir alles noch viel schlimmer vor. Ich war wieder im realen Leben angekommen und habe nüchtern erkennen müssen das meine Probleme nicht kleiner geworden sind, im Gegenteil. Mein Suff hatte mir Chaos hinterlassen. Wie sollte ich da wieder rauskommen, Ordnung schaffen?? Und so kam der Gedanke in mir auf, warum mache ich das alles? Vorher musste ich mir das "Elend" nicht ansehen????? Und dann habe ich es kapiert!!!!
    Ich hatte NICHTS gesehen ausser dem ALK!! Täglich in den unterschiedlichsten Märkten einkaufen gehen, damit niemand merkt wie viel Vodka ich konsumiere. Täglich die Überlegung was ich noch "dazukaufen" könnte, damit es nicht auffällt. Nur ein Gedanke, ALK
    Da war nix mehr mit abschalten. Wie denn auch? Ich war ja immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten um an den Stoff zu kommen.
    Jetzt hatte ich die Möglichkeit und den klaren Kopf mich meinen Problemen zu stellen.

    Ein schwieriges Unterfangen, aber es lohnt sich jeden Tag aufs Neue. Nie wieder tinken MÜSSEN, nie wieder mich selbst oder andere BELÜGEN müssen und wenn der Alltag auch noch so schwer und kompliziert ist. Jeden Tag bewußt zu erleben. Und jeden Tag bewußt beenden zu können. Das ist LEBEN. Und darauf will ich NIE WIEDER VERZICHTEN

    LG Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo Leute!

    Ich habe jeden Beitrag von euch sorgfältig durchgelesen - sehr interessant und nützlich für mich!
    Paul : Vor allem dein Beitrag hat mich zum Nachdenken gebracht - aber glaub mir, ich will nicht mehr trinken und nehme mir deinen Satz zu Herzen.

    Ein Ziel hab ich eigentlich - will mich im Bereich Meteorologie weiterbilden, damit sich vl dort mal irgendeine Arbeitsstelle ergibt. Und außerdem evtl mehr reisen, ich liebe zB Länder wie Italien.
    Aber ich bin erst am Anfang, und der ganze Weg scheint noch so schwer zu finden zu sein.

  • Zitat von gavris


    Paul : Vor allem dein Beitrag hat mich zum Nachdenken gebracht - aber glaub mir, ich will nicht mehr trinken und nehme mir deinen Satz zu Herzen.

    .

    Das ist gut so....mach weiter so.

    Ein Tip noch wenns mal brenzlich wird sprich der Druck kommt oder eine Versuchung daraus.

    Denke immer an das was war, wie beschi**en es dir ging nach dem Trinken....du wirst lachen, wenn der Druck kommt vergisst man das regelrecht.
    Dann halte dir deine Ziele vor Augen die noch kommen sollen. versuche dich zu erinnern wie man auffwacht wenn man den Abend zuvor trocken verbracht hat....ziehe Vergleiche.

    Wenn der Saufdruck kommt lass ihn zu und kämpfe nicht gegen ihn an. Soll heissen lass ihn als blödes Gefühl zu mit dem Wissen das er wieder vergeht.

    Bei mir hats geschlagene 3 Monate gedauert bis ich sagen konnte er ist nicht mehr. (obwohl er immer mal wieder aufflackert)
    Pünktlich gegen 18 Uhr hat sich dieses Gefühl eingestellt und war so gegenn 22 Uhr wie aus heiterem Himmel wieder weg....das kann aber bei dir ganz anders sein.
    Wie gesagt einfach nur als dummes Gefühl zulassen dem man nicht nachgehen brauch.

    Gruss

  • Zitat von gavris


    Aber gerade in solchen Situationen will ich meine Wodka-Flasche, um abschalten zu können.

    Hallo,

    diese Aussage zeigt mir deutlich auf, dass bei dir noch die Verknüpfung "Alkohol - Entspannung" im Kopf verankert ist.
    Auch wenn du fest davon überzeugt bist, mit dem Saufen aufhören zu wollen, ist das ein Trugschluss, wenn noch Gedanken vorhanden sind wie "Jetzt bräuchte ich aber mal ein paar Bierchen nach diesem scheiss Tag" oder eben "Jetzt ein paar Vodka und es geht wieder besser."

    Andere hier nennen das "nasses Denken".

    Erst wenn diese Verknüpfungen verschwunden sind und man nur noch denkt
    "Mein Gott war das ein scheiss Tag, aber wenn ich jetzt wieder saufen würde, wäre der Tag auch nicht besser, sondern schlimmer und ein Rückschritt.", dann sind die Türen dafür geöffnet, dem Alk wirklich zu entkommen.

    Da du aber erst 7 Tage ohne Alk bist, solltest du dich nicht zu sehr unter Druck setzen, deine Gedanken aber immer wieder auf die miesen Dinge lenken, die der Alkohol verursacht hat.
    Irgendwann hat man sich so darauf trainiert, dass die positiven Verknüpfungen durch die negativen Erinnerungen ersetzt werden und das hilft bei aufkommendem Saufdruck sehr.

    Darüber hinaus auch das körperliche Belastungsgefühl, weshalb ich dir bei Saufdruck intensiven Sport (Ausdauersport oder Krafttraining) empfehlen kann.

    Gruß

  • Hallo Leute!

    Irgendwie fühl ich mich mies, weil ich teilweise noch "nass" denke.
    Da muss ich wohl hart daran arbeiten, dass ich irgendwann mal "schei**" vodka denke und nicht: "aha, jetzt würde mir das wohl schon sehr helfen.

    Aber ich denke ich kann vorerst mal stolz auf mich sein - ich hab mir heute ein Programm gesetzt, und das hab ich konsequent durchgezogen. War weit wandern, hab immerhin 500Höhenmeter gemacht - herrliche Ausblicke gehabt und war 2,5 Stunden unterwegs.
    Im Moment ist der Saufdruck wieder da - abgesehen davon, dass ich "trockener" denken will glaube ich, dass sich beim Saufdruck durchaus schon etwas geändert hat. Vor rund einer Woche (also nach dem Beschluss nicht mehr trinken zu wollen) wusste ich nicht, wie ich ohne Alk durch den nächsten Tag kommen sollte. Denn viele solcher Tage waren eben mit abendlichem Trinken verbunden. Es kam oft vor, dass ich eigentlich gar nichts trinken wollte, sich dann aber der Fluchtschalter umgelegt hat und schwupps, die Schnapsflasche stand da, wurde getrunken und brachte vorerst Erleichterung.
    Nun überstand ich aber schon ein paar freie, trockene Tage.
    Nun weiß ich, dass ich auch an freien Tagen trocken bleiben kann und auch trocken bleibe.

    ABER: Ich denke eben teils noch sehr nass und außerdem kam mir während der Wanderung ein Gedanke, der mich durchaus schockierte. Nämlich jener, dass ich ja jetzt so brav war, meinem Körper etwas Gutes tat und ich mir jetzt ja Alk genehmigen könnte. Natürlich dachte ich nicht mal ansatzweise daran, aber ich denke das "Belohnungszentrum" hat sich gemeldet.
    Da ging ich dann in den Supermarkt, kaufte mir nen leckeren Tee und was zum Essen - naja, ist zwar nicht viel besser jetzt, aber vorerst einfach mit diesen Gedanken leben, wie hier schon geschrieben wurde.

  • Ich beschreib mal wie ich es empfinde das mit dem Saufdruck.

    Ich stelle mir den wie einen Gegner im Boxring vor der egal wie oft man zuschlägt nicht umfällt.
    Im Gegenteil er kommt danach immer stärker zurück da die Gegenwehr zum Saufdruck das Trinken ist.
    Es gibt nix womit man diesen bekämpfen könnte ausser ihn "dröschen" lassen bis er selber schwach wird....und wenn man selber eins weiß dann das er tatsächlich schwach wird irgendwann.

    Wie gesagt bei mir hat diese Zeit ca.3 Monate gedauert und wärend dieser war es sehr schlimm oft.
    Man denkt (weil mans ja nicht besser weiss vorerst) das dieser Mist ewig anhält oder gar nicht mehr aufhört, das tuts aber nicht.
    Es hört auf, irgendwann ist "Runde 12" und der Druck "fällt um".

    Dann beginnt wieder ein Lernprozess...ein gaaaanz wichtiger nämlich das es auch ohne geht.
    Und wenn man diese Zeit geschafft hat ist man wieder einen riesen Schritt weiter zu seinen Zielen (den echten)

    Wie gesagt, ignorier den Saufdruck einfacht egal wie besch. sich der anfühlt....und nun kommts, die Tatsache das du selber von "Saufdruck" sprichst zeigt auch anderen das du Alkoholiker bist und du dir die Frage für dich selber gar nicht mehr beantworten must bzw. nach Antworten suchen must....du bist es. :wink:

  • Zitat von gavris

    Hallo Leute!

    Irgendwie fühl ich mich mies, weil ich teilweise noch "nass" denke.
    Da muss ich wohl hart daran arbeiten, dass ich irgendwann mal "schei**" vodka denke und nicht: "aha, jetzt würde mir das wohl schon sehr helfen.

    Hallo Gavris,
    du musst dich nicht mies fühlen. Denk doch mal wie lange du gesoffen hast. Das jetzt nicht alles sofort rund läuft ist normal. Vor 3 Jahren habe ich meinen letzten Wodka getrunken, aber bis heute habe ich noch keinen schluck Bitterlemon getrunken, weil ich den mit Wodka verknüpfe. Also lasse ich die Finger davon. Immer wenn ich vor dem Regal im Supermarkt stand dachte ich mir, na ja, so ein Bitterlemon kann ja nicht schaden.... aber dann war auch der Gedanke da, so ein kleiner Schluck Wodka dazu wär jetzt auch nicht schlecht. Das hat auch eine ganze Weile bei mir angehalten. Heute denke ich weder über Alk noch über Wodka nach, aber ich hab mir auch die nötige Zeit gelassen. Und ich meide eben alles was ich mit Alk in Zusammenhang bringe. Vor allen Dingen solltest du dir immer ins Gedächtnis rufen, das du mit Alk nicht entspannt hast, sondern wirklich in eine Art Koma verfallen bist. Das ist wirklich so.
    Und arbeiten wirst du dein ganzes Leben lang an dir müssen. Aber das muss man ja sowieso. Sei achtsam und geh sorsam mit dir um.

    GLG Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo Stefan

    Dein 1. Satz vom 24. November lautet:
    „Ich entschied mich nach einem ziemlich schlimmen Absturz vor einer Woche, dem Alkohol endgültig zu entsagen.“
    Dein Anmeldedatum sagt aber „Februar“?
    Wie hast Du denn die Zeit dazwischen (v)erlebt??

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Tja, das verlief eigentlich wie in einer Sinuskurve, allerdings auf immer tieferem Niveau. Mal gings besser, mal schlechter. Aber der Konsum war ziemlich regelmäßig und steigerte sich eben im Schnitt gesehen immer mehr.
    Vorübergehend fast täglicher Konsum dann schon gegen Mitte Oktober.

    Heute war ein sehr harter Tag. Jeden Freitag schiebe ich mit einem Kollegen gemeinsam Dienst. Und in den letzten Wochen hat sich das in mein Gedächtnis eingebrannt, dass ich in den Pausen an diesen Freitagen jeweils 0,2 bis 0,3l Vodka in recht kurzer Zeit (10min) runterkippe.
    Diese alten Muster zu durchbrehen, ist schwierig. Aber ich bin durch - für heute jedenfalls!

  • Hallo

    Ich hatte eben einen Rückfall, war fast 3 Wochen trocken. Und das beweist mir selber, dass ich es schaffen will.
    Aber jetzt bin ich enttäuscht - meine Familie auf mich und ich von mir selber
    noch mehr.
    Es war in den letzten Stunden irgendwie so, als wenn ich trinken müsste. Meine Oma ist gestorben und ich wusste echt keinen Ausweg mehr. Eine der einzigen Personen mit der ich über ziemlich alle Probleme reden konnte. Plötzlich war das Leben so schei***e, so hart, so unannehmbar, ich musste mich wegbeamen. Was hätte ich bitte sonst tun sollen. Nichts hätte mich so beruhigt wie Alkohol. ICh trank seit dem Nachmittag extrem, nämlich ca. 1l rum, allein ca. 0,3l in 10 min nach der Nachricht - die Vernunft hat völlig ausgeschaltet und ich griff zur Flasche.
    Ich bin total kaputt, ich bin Alkoholiker und zwar leider wieder nasser. Ich weiß auch, dass ich schon wieder die Umstände für meinen Konsum verantwortlich mache (Tod), aber was hätte ich echt tun sollen. Ich fühl mich sooooooooooo einsam und allein, hab keine zum Reden.

    Ich bin so verzweifelt, war beim Arzt, sogar schon einmal bei der örtlichen Selbsthilfegruppe, fühlte mich so geborgen, sah den Alkohol als absolutes Gift (Zellgift) an, aber jetzt wusste ich mir nicht anders zu helfen.
    MIr gehts grad so schlecht - und das trotz fast 1l rum

  • Hallo Gavris,


    mein Beileid zum Tod Deiner Oma.

    Du hast drei Wochen nichts getrunken und nun gemerkt, dass zur Trockenheit mehr gehört.

    Lass Dich heute morgen zum Arzt bringen oder gleich ins Krankenhaus. Entgiftung steht an.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Holla Gravis,

    auch von mir, mein Beileid zum Tod Deiner Oma.

    Sei nicht wütend auf Dich, sodern gehe, wie kommal geschrieben hat, heute zu einem Arzt.
    Besprich mit ihm die weiteren Schritte.

    Steh aber bitte wieder auf !!!!!!!

    Und fange wieder mit Tag 1 erneut an. Du weißt, dass Du es schaffen kannst.

    Ich wünsche Dir von ganzem herzen, dass Du es schaffst....denn es lohnt sich!

    Lieben Gruß
    die
    Preha

  • hallo gravis,

    habe eben alles mit schrecken gelesen. mein beileid!!! ich hatte auch einen rückfall vor ca einer woche und der war alles andere als witzig.

    ich hoffe, dass du trotz allem dich nicht unterkriegen lässt.

    glaub mir - egal wie schwer diese situation zu meistern ist, aber es wird alles wieder besser....du musst jetzt den kopf oben behalten und dir helfen lassen...

    mir hilft am meisten, dass ich weiß, dass ich nicht "allein" bin, sondern dass du hier im forum ganz viele menschen hast, die auch an dieser krankheit leiden....

    ich würde mich freuen, von dir bald wieder zu lesen....wünsch dir ganz viel kraft!!!

    lg

  • Hallo Leute!

    Zuerst nochmal; super, dass es euch gibt.
    Also mir geht es nicht besonders gut; aber immerhin bin ich seit dem Rückfall am Sonntag alkoholfrei.
    Das hat aber wahrscheinlich auch nur einen Grund - nämlich den, dass ich nach meinem Rausch instinktiv die richtige Entscheidung traf und zur Nummer meines Arztes, anstatt zur Flasche, griff ;)
    Mir geht es unheimlich schlecht, wie ihr sicher aus dem Betirag von oben erfahren könnt - UND ich bin nüchtern - eine Kombination, die für mich wichtig ist, weil es das im letzen Jahr nicht oft gab.
    Aber ich fürchte ich mich extrem!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Nämlich deswegen, weil ich jetzt immer irgendeinen Artz oder eine Krankenschwester als Gesprächspartner habe (hab am Sonntag zu dem 1l rum zustäzlich noch ein paar rum pur getrunken). Das heißt, dass sobald ein Problem auftritt, immer irgendein Partner zugegen ist.
    Aber das ist daheim nicht so. Ich seh mich wieder mit den alten Problemen konfrontiert und hab es auch beim ersten Rückfall nicht dauerhaft geschafft, abstinent zu bleiben oder besser gesagt mit meinen Problemen anders umzugehen,

    Wisst ihr was mein Problem ist: Dass ich (und ich geb das ehrlich zu, auch wenn es nicht gut ankommt) den Alkohol immer noch als Freund, als Retter in bestimmten Situationen sehe. Ich glaube, ich habe meinen Tiefpunkt noch nicht erreicht. Und das ist es, wovor ich mich fürchte. Viele der hier anwesenede trockenen Alkohliker, erlebten einen absoluten Tiefpunkt - den hatte ich eig. nicht, auch wenn es schon einige Male sehr blamabel und abstoßend war.

    UND: Ich seh momentan keine anderen Möglichkeiten, um meine Probleme zu lösen. An sich selber zu arbeiten ist ja gut und schön, aber ich habe das Gefühl, dass ich immer das Häufchen Elend bleiben werde, das ich bin, und kein anderes Leben führen kann. Das heißt, dass ich nicht weiß, warum ich den Alkohol überhaupt aufgeben sollte, da es ja sowieso nicht besser wird - nein es wird sogar schleche, das sagt halt mein Gefühl!

    Schreibe diesen Beitrag gerade unter Tränen, und es ist ja gerade Selbstmitleid, das einen Menschen zerfrisst. Aber ich bin noch trocken, weil ich ich ja auch noch in der Klinik liege, aber was dann????

    PS: Bin froh, dass die mich in der Klinik überhaupt aufgenommen haben, bin ja schließlich nicht das, was man unter einem schweren Alkohliker versteht (einige Flaschen Schnaps täglich), sondern jemand der 2 bis 3 mal wöchentlich einiges an Alkohol trank.

  • Dasselbe durchlebe ich leider auch, bin seit fast einem Jahr trocken und weiß, dass der Alkohol mich fast das Leben gekostet hätte (obwohl bei mir auch 2 oder 3 die Woche Saufen schon gereicht haben), aber ich kann so wie heute nicht einsehen, dass der Alkohol ein schlimmer Feind ist, sondern vermisse ihn eher als guten Freund--aber wir müssen uns beide mit Leuten austauschen, die noch viel schlimmere Abstürze hatten und es sommit als eindringliche Warnung verstehen, nicht mehr Alkohol zu trinken--nie wieder, nutzt die Zeit in der Klinik und lerne alles über diese schreckliche Krankheit (es wird dir helfen), draußen musst du dir sofort eine Selbsthilfegruppe suchen und ein Umfeld suchen, wo nicht gesoffen wird--kennst du sehr wahrscheinlich alles schon, aber du musst es tatsächlich umsetzen und dir immer vorhalten, dass es mit Alkohol noch viel schlimmer wird

    Lg und viel Erfolg in der Klinik, Noodles

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