Neustart nach 2 Rückfällen....

  • Ich bin neu neu hier und lese schon seit fast einer Woche in diesem Forum...dann habe ich mich endlich angemeldet!

    Mein Trinkverhalten: "Quartalstrinkerei" mit dem einen oder anderen Kontrollverlust. Danach verfiel ich immer in totale Depressionen- tagelang!!!

    Nach einem einschneidenen Erlebnis im Mai 2010 habe ich mich in eine ambulante Entwöhnungstherapie begeben. Alles war total gut und es ging wieder bergauf....ich war 5 MOnate trocken und dann kam der 1. Rückfall, vor ungefähr 6 Wochen und dann der 2. Rückfall vorletztes WE...

    Ich bin ziemlich fertig gewesen, da sich einiges ereignete und ich am Boden zerstört war...

    Dann habe ich mich aber zusammengerissen und angefangen zu überlegen, was eigentlich passiert war....und wie es zu den Rückfällen gekommen ist...
    Ich habe begonnen alles aufzuschreiben was in mir vorgeht, damit ich den Ursachen endlich auf dem Grund gehen kann....

    Mein Problem ist aber genauso wie bei Euch, ich falle immer wieder in ein so großes Tief, denke darüber nach, was wohl passiert ist und was ich getan habe, was die anderen über mich denken....und ich schäme mich so sehr, dass ich in den Boden versinken möchte....
    Ich kann damit absolut nicht umgehen und bin immer wieder verdammt depressiv und das alles wegen diesen leichtsinnigen Rückfällen, weil ich mich selber überschätzt habe und gedacht habe ich kann das vielleicht doch mit dem Trinken....so ein verdammter Trugschluss...

    Na ja jetzt heißt es natürlich immer nach VORN sehen und es dieses Mal besser machen, aus meinen Fehlern zu lernen....doch was bleibt ist trotzdem das Ungewisse, wie die anderen über mich denken und in welche unangehmen Situationen ich vielleicht noch kommen werde....diese Grübelei zermartert mich völlig....seit dem letzten WE (2.Rückfall) kann ich nicht viel schlafen, immer wieder wache ich auf und denke darüber nach, was passiert sein könnte und belaste mich mit Selbstvorwürfen und einer enorm großen Selbstverachtung...

    Ich weiß, dass das ncihts bringt, aber ich komme einfach nicht heraus aus diesen Gedanken....

    Vielleicht könnt Ihr mir ja einige Tipps geben, wie ich besser damit umgehen kann???

    LG

  • Zitat von purzelbaum

    doch was bleibt ist trotzdem das Ungewisse, wie die anderen über mich denken und in welche unangehmen Situationen ich vielleicht noch kommen werde....diese Grübelei zermartert mich völlig....seit dem letzten WE (2.Rückfall) kann ich nicht viel schlafen, immer wieder wache ich auf und denke darüber nach, was passiert sein könnte und belaste mich mit Selbstvorwürfen und einer enorm großen Selbstverachtung...

    Hallo purzelbaum,

    ich kenne dieses Grübeln und dieses Versinken in Scham und Gedanken sehr gut.
    Mittlerweile habe ich für mich gelernt, dass die Meinung anderer Menschen, nicht der mir nahesten Menschen (Familie), von mir als viel zu wichtig interpretiert wurde.

    Nach Rückfällen haben mir viele Dinge leid getan, aber vor allem prägten mich die Gedanken, fast schon wahnhaft, was andere Menschen nun über mich denken könnten.
    Sehr oft führten diese Gedanken, die ich meiner Meinung nach nicht aushalten konnte, in den nächsten Rückfall.

    Für mich war es wichtig, zu erkennen, dass es um mich geht und dass ich das Saufen nur beenden kann, wenn ich mich von der Scham vor anderen Menschen frei mache, meine Gedanken darauf lenke, wie ich aus dieser miesen Sucht herauskommen kann.

    Baut man sich nämlich diesen enormen Druck auf, immer wieder darüber nachzudenken, was andere Menschen denken könnten, dann hält das nicht mal der stärkste Mensch auf Dauer aus.

    Ich weiß nicht, welche Menschen dir am wichtigsten sind.
    Ich habe die mir wichtigsten Menschen ehrlich über mein Problem aufgeklärt und mich auch bei diesen für bestimmte Verhaltensweisen entschuldigt.
    An Menschen, die mir nicht wichtig sind, habe ich keine Gedanken mehr verschwendet und mir so eine enorme Last von den Schultern genommen.

    Diese Gedankenlenkung ist schwer, aber je öfter man es schafft, desto einfacher wird es.

    Klar ist, dass es schlimmer wird und keineswegs besser, wenn du wieder trinkst.

    Und auch die von dir dargestellten Kater-Depressionen werden schlimmer, davon kannst du ganz sicher ausgehen, wenn du wieder trinkst.

    Besten Gruß und bleib am Ball.

  • Hi Purzel

    Evtl hilft es dir ja über das einschneidene Erlebniss zu sprechen...denn genau wie du hatte ich meines auch im Mai diesen Jahres und der Gedanke daran hält mich nach wie vor trocken...

    Es gibt Dinge die brennen sich Fest in Gedanken und beeinflussen das weitere Tun und Handeln besser als 1000 gutgemeinte Worte.

    Gruss

  • hey,

    danke für eure antworten....

    also ich werde mal ein bisschen mehr über mich erzählen...

    wie gesagt, war (bin) ich ein quartalstrinker, meistens endete es in einem ordentlichen rausch. da ich mich immer in kreisen bewegte, wo das so üblich war und "normal" war, habe ihc es auch immer wieder verdrängt, welches problem da eigentlich besteht...

    im märz diesen jahres war es mir zuviel mit der feierei und ich bin das erste mal zu einer suchtberatung gegangen...meintrinkverhalten wurde als grenzwertig eingestuft und wir wollten es intensiv beobachten...

    na ja und dann kam mein geburtstag, der zwar nicht im vollrausch endete, aber auch definitiv mit zuviel alkohol im blut....

    danach versuchte ich mich zusammenzureißen....

    es war ein samstag abend, ich war allein zu haus und bekam einen anruf, ob ich mit alten bekannten nicht etwas trinken möchte....
    nebenbei gesagt habe ich nein-sagen-problem.....!!!

    also musste man mich nur zwei-dreimal bitten und nochmal anrufen und ich stimmte zu....ichfuhr also dorthin und wir tranken wein....eigentlich kein problem, da aber bei den bekannten auch völlig fremde menschen bei waren wollte ich locker sein und trank etwas mehr...
    (das ist mit ein grund gewesen, dass ich sehr viel getrunken habe, da ich normalerweise ein verdammt zurückhaltender, schüchtener mensch bin)

    es kam wie es kommen musste: ich war betrunken! wie ich das taxi nahm weiß ich gerade noch so.... zu hause angekommen habe ich bemerkt das mein haustürschlüssel verschwunden war - na prima!!! ich war total betrunken und hatte angst meinen freund anzurufen, da dieser dachte, dass ich ganz brav und artig zu hause bin....gut also habe ich versucht den schlüsseldienst anzurufen...leider erfolglos, entweder weil ich zu betrunken war oder weil ich etwas verkehrt gemacht habe...
    na ja jedenfalls bin ich in meinem vollrausch zur nächsten kneipe und hab natürlich erstmal noch einen schnaps drauf getrunken, weil ich verzweilfelt war und hilflos und einfach nicht wusste was ich jetzt tun kann....im nachhinein so DÄMLICH!!!!
    ich habe dann einen freund von mir erreicht und bin zudem hin, allerdings wusste ich, dass der auch noch unterwegs war (es war so nachts um 2 oder 3 uhr)...
    also ich dahin und habe weitergefeiert damit ich gar nicht an mein angestelltes chaos denken muss...oder besser gesagt wie ich das problem lösen kann!!!
    anschließend bin ich zu meinem freund mit nach hause!!! wir haben erstmal geschlafen!!! dann kam tag 2: ich stand mit einem heftigen kater auf und ich erinnerte mich an mein problem: der schlüssel ist weg und ich war eine nacht ohne ein wort zu meinem freund zu sagen nicht zu hause und er wusste noch immer nicht wo ich war - PRIMA!!!
    auf dem tisch stand noch ne angefangene flasche prosecco und irgendein schnaps - also kippte ich mir das nächste hinein (weil es ja so viel einfacher und entspannter für mich war)....fazit war, ich brauchte nicht viel und war gleich wieder voll und legte mich wieder ins bett....
    am montag war mir dann kotzübel, ich war völlig depressiv und wusste noch immer nicht wie ich es meinem freund beibringen soll, was jetzt eigentlich wirklich alles passiert ist...
    ich holte tief luft und rief ihn an

  • ich holte tief luft und rief ihn an - es gab streit, er war super enttäuscht von mir und sehr verärgert!!!

    ich fuhr dann auf dem nachmittag nach hause!

    er schrie mich an und war sehr sehr sauer - klar!!!

    ich kam mir so nutzlos vor und vor allem wusste ich nicht, wie ich das anstellen konnte - so etwas völlig hirnloses....
    wir stritten und er machte schluss mit mir...
    alles brach zusammen, ich war völlig labil und wusste mir nicht zu helfen - ich machte mir eine flasche wein auf und trank ein glas (es war montag abend!!!)

    meine gedanken wurden schlimmer und unerträglich - ich wollte einfach nicht mehr denken, ich wollte dieses kopfkino auslöschen - ich hatte keinen bock mehr darauf....
    also dachte ich: "gut, nimmste einfach ne schlaftablette + 1 glas wein - dann schläfste erstmal - ganz feine püppi!!"

    denkste.... 1 stunde später war ich hellwach und wieder kopfkino...ich nahm noch ene tablette und trank noch einen schluck wein.....das ganze spiel setzte sich so fort, da ich immer wieder nach kurzer zeit erwachte und das theater vor augen hatte...
    zum schluss, weiß ich noch dass ich völlig im rausch war und mir es auf einmal egal war, ob ich noch lebe oder nicht, da ich mich als der schlechteste mensch der welt fühlte...
    nachts um 3 oder 4 uhr schrieb ich einen abschiedsbrief für meinen freund indem ich mich für alles entschuldigte und ich mir keinen anderen ausweg mehr weiß....
    ich hatte zum schluss bestimmt 30 - 40 tabletten geschluckt und den rest der flasche wein....

    ich schlief dann endlich ein....

    am nächsten morgen wollte mein freund nach dem rechten sehen und kam ins schlafzimmer, er versuchte mich zu wecken...es ging natürlich nicht und er rief den notarzt......

    ich lag 2 tage auf der intensivstation und kam absolut nicht mehr klar mit meinen schuldgefühlen....

  • hoppegarten :

    danke, ja ich weiß, du hast recht mit dem was du sagst, aber es ein verdammt harter kampf gegen sich selber, sich nicht immer wieder unterzukriegen lassen....

    das schamgefühl ist halt noch verdammt hoch, wahrscheinlich klar, der letzte rückfall ist 1,5 wochen her....also bin ich noch extrem dünnhäutig....

    ich hoffe, das es bald besser wird und ich stärker werde!!!

    lg

  • Hola Purzelbaum,

    Was gedenkst Du denn nun anders zu machen???

    Das, dass mit den Tabletten und Wein, der größte Quatsch war, weisst du sicher selber.

    Scham brauchst du hier nicht zu haben, nur sehr viiiiiel Geduld...und zwar mit DIR.

    Dieses/unseres Forum wird dir helfen. Bitte schreibe doch mal was Du in den 1,5 Wochen verändert hast????


    Lieben Gruß und trockene 24 Std.

    Preha

  • Von solchen Erfahrungen können wahrscheinlich viele User hier berichten. Das sind die sogenannten Tiefpunkte, obwohl ich natürlich nicht weiß, ob dies schon dein Tiefpunkt war.

    Ein Tiefpunkt, der dich an deine psychischen und physischen Grenzen geführt hat.
    Schlimm, aber aus diesem Tiefpunkt kannst du auch Kraft schöpfen, nämlich indem du dir im Klaren bist, dass du einen solchen niemals mehr erreichen möchtest, was damit einhergehen muss, dass du nicht mehr trinkst.

    Du erkennst ja im Nachhinein sicher den fatalen Mechanismus.

    Wärst du nüchtern geblieben und hättest deinen Schlüssel verloren, hättest du alles mit nüchternen Gedanken regeln können. Und alles andere auch.
    Der Alkohol hat dich so weit gepusht, dass dir alles, sogar das Wichtigste, nämlich dein Leben, egal war und dass aufgrund von nebansächlichen Dingen.

    Die Frage ist jetzt, ob du erkennst, dass Alkohol dir nicht gut tut.

    Die Reaktion deines Freundes kann ich verstehen, obwohl ich die Hintergründe natürlich nicht kenne.
    Würde meine Freundin irgendwann besoffen am nächsten morgen auftauchen und mir erzählen, dass sie bei einem anderen Mann geschlafen hat, an sich nicht mehr weiß, was passiert ist und mir dies damit erklärt, dass sie ihren Schlüssel verloren hat, dann wäre ich auch irgendwie sauer, obwohl es an sich kein Grund ist, eine Beziehung zu beenden.

    Das Kind ist jetzt aber schon in den Brunnen gefallen und dein Nachgrübeln über das, was passier ist oder noch passiert, ändert die Situation nicht.

    Wichtig ist, dass du erstmal einen klaren Kopf bekommst, auf keinen Fall trinkst, um dich wieder besser zu fühlen und ruhig bleibst, auch wenn das leichter gesagt als getan ist.

    Du weißt ja aber an sich schon, wenn du dich hinterfragst, dass der Alkohol dir keine besseren Gefühle bringt oder die Probleme behebt, sondern viel mehr dafür sorgt, dass du dich in der Spirale immer weiter nach unten bewegst.

  • Zitat von Kaleu

    Hallo Purzelbaum,

    bist Du aktuell noch suizidgefährdet oder dahingehend wieder stabilisiert?

    Gruß

    Kaleu

    nach meinen 2 rückfällen hatte ich schon solche gedanken, weil ich mich als versagerin gesehen habe....aber das würde ich einfach nicht mehr meinen umfeld antun...das sind ja auch nur gedanken, die mir passieren wenn ich alkohol getrunken habe bzw. danach, weil ich nicht damit klarkomme!

    ansonsten bin ich diese woche schon ganz stabil, was dieses thema betrifft....habe auch keine alkoholgedanken....sondern beschäftige mich seit letzte woche intensiv mit dem thema alkoholsucht und abstinent werden....

    das habe ich zwar schon seit mai getan, aber nicht so intensiv und ich glaube, dass ich auch vergessen habe meine abstinenz immer als 1. priorität zu setzen - aus diesem grund und verschiedenen anderen sachen kamen die 2 rückfälle - denke ich!!!

    ich bin einfach zu leichtsinnig mit dem thema umgegangen!!

  • Hallo Purzelbaum!

    Ich habe gesehen, du hast auch in meinem Thread geschrieben. Schön dass du dir jetzt auch einen eigenen angelegt hast.

    Tja ich muß sagen ich verstehe dich vollends. Zuerst die Illusion, kontrolliert Trinken zu können, der daraus resultierende vorprogrammierte Absturz, die quälenden Gedanken danach...

    Ich kannn dir nicht viel aufbauendes sagen leider, dafür gehts mir selbst noch zu bescheiden und ich versuch jeden Tag da raus zu kommen. Aber eines ist klar: da rauskommen können wir jetzt nur OHNE Alkohol!

    Und wenn ich nur einen kleinen Gedanken an Alk denke, führ ich mir sofort meinen Tiefpunkt vor Augen und die Gedanken sind weg!

    Vielleicht ist das ein Tip für erste, deinen Tiefpunkt auch so zu nutzen.

    Ich wünsch dir alles Gute!

    Der Brad

  • hallo preha,

    ich habe seit letztem we viel nachgedacht und am dienstag mich dazu entschieden, es diesmal anders zu machen.....ich habe schon 5 monate vor dem 1. rückfall geschafft, also ist es jetzt an mir den richtigen weg zu finden...

    als erstes habe ich das thema ABSTINENZ zu meiner 1. priorität gemacht, dann habe ich begonnen eine art tagebuch zu schreiben, wo ich alles hineinschreibe, was mich belastet/beschäftigt usw....aber auch wie mein plan ist/prioritätenliste....alle fragen die in mir auftauchen....meine geschichte wie es zu den rückfällen gekommen ist, um herauszufinden was dafür ausöser war...

    dann bin ich auf dieses forum gestoßen letzte woche und habe sehr viele leidensgeschichten gelesen....zu guter letzt meine therapeutin + shg...

    mein ziel ist, dass ich es dieses mal durchhalte und dieses thema nie wieder vernachlässige und leichtsinnig werde....

    also alles beginnt für mich vorn, aber dieses mal viel viel intensiver und bewusster!

    lg

  • hi purzelbaum,
    nu hast du zwei rückfälle gebaut
    ich wünsche dir bei neuen anlauf,
    das du die fehler
    im 1 und 2 anlauf nicht wiederholst.

    ratschläge gibt es hier ja genug.

    viel spass dabei.

    :D

  • hallo brad,

    Zitat von brad

    Ich kannn dir nicht viel aufbauendes sagen leider, dafür gehts mir selbst noch zu bescheiden und ich versuch jeden Tag da raus zu kommen. Aber eines ist klar: da rauskommen können wir jetzt nur OHNE Alkohol!

    Und wenn ich nur einen kleinen Gedanken an Alk denke, führ ich mir sofort meinen Tiefpunkt vor Augen und die Gedanken sind weg!

    danke für deinen tip ;)

    ich bin unter anderem auch dabei mir einen notfallplan zu basteln....das sieht bei mir gerade so aus, dass ich mir ganz viele kleine helferchen-zettel geschrieben habe - die überall in meiner tasche, handy, timer, jacke sich befinden - damit ich im fall der fälle diese bei mir habe und nochmal auf einen blick habe, was passiert ist und was nie wieder passieren darf!!!

    denn so blöd und naiv es sich anhört - bei meinen letzten 2 rückfällen, habe ich diese gedanken komplett verdrängt und nur daran gedacht: "ach das geht schon puppi - bei den anderen gehts doch auch - locker bleiben, das kriegste schon hin"...

    und schwupps war das erste glas wein in mir und das 2. folgte gleich....

    das ist echt als wenn ein teufel auf meiner schulter sitzt und mir meine vernünftigen gedanken aus dem kopf bläst....

    hach, das ist so verflucht alles und das obwohl ich schon auf so einem gutem weg war....aber irgendetwas hat mir scheinbar gefehlt....ich war leichtsinnig und nicht achtsam genug....

    na gut, wie gesagt, alles geht bei mir nochmal auf den button "start" und ich versuche es dieses mal anders zu machen!!!

    lg

  • glück auf purzelbaum

    Zitat von purzelbaum

    ich bin unter anderem auch dabei mir einen notfallplan zu basteln....das sieht bei mir gerade so aus, dass ich mir ganz viele kleine helferchen-zettel geschrieben habe - die überall in meiner tasche, handy, timer, jacke sich befinden - damit ich im fall der fälle diese bei mir habe und nochmal auf einen blick habe, was passiert ist und was nie wieder passieren darf!!!

    das is ne sehr gute idee - in meinem "notfallkoffer" is ne adressen + telephonliste - > wo kann ich sofort hingehn/fahrn oder anrufen wenn ich auf "dumme gedanken" komm < hat immer gut funktioniert - statt zu saufen

    trockenen dienstagnachmittag + kraftpäckel

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hola Purzelbaum,( was für ein niedlicher Nick :D )

    Was du schreibst liest sich sehr gut :D
    Eine Frage habe ich dennoch! Du liest hier ja viel und sicher ist dir auch aufgefallen, dass es mit dem nicht TRINKEN, nicht getan ist..
    Wie magst du denn deinen Tagesablauf ändern??

    Mir z.B. hilft es jeden Morgen um 5.00-5.30 aufzustehen und dann zu walken..Herrlich!
    Ist aber nicht Jedermans Sache.. Was magst denn DU am liebsten?

    Denn du weißt schon, dass nur DU zählst!

    Sei ganz lieb gegrüsst
    von der
    Preha

    Ach, wenn ich mal Druck habe...durch meine Männer, zieh ich mir die Sportklamotten an und walke wieder :wink: Dann ist halt nix mehr mit pünktlich Essen...nada!!!!

    Ich habe gelernt an MICH zu denken, ohne dabei egoistisch zu sein..Wenn ich es doch sein sollte 8) Dann auch nur zu meinem Besten!

  • hallo hoppegarten,

    Zitat von hoppegarten

    Ein Tiefpunkt, der dich an deine psychischen und physischen Grenzen geführt hat.
    Schlimm, aber aus diesem Tiefpunkt kannst du auch Kraft schöpfen, nämlich indem du dir im Klaren bist, dass du einen solchen niemals mehr erreichen möchtest, was damit einhergehen muss, dass du nicht mehr trinkst.

    Du erkennst ja im Nachhinein sicher den fatalen Mechanismus.

    Wärst du nüchtern geblieben und hättest deinen Schlüssel verloren, hättest du alles mit nüchternen Gedanken regeln können. Und alles andere auch.
    Der Alkohol hat dich so weit gepusht, dass dir alles, sogar das Wichtigste, nämlich dein Leben, egal war und dass aufgrund von nebansächlichen Dingen.

    Die Frage ist jetzt, ob du erkennst, dass Alkohol dir nicht gut tut.

    die frage, was eigentlich noch passieren muss, habe ich mir schon oft gestellt - das schlimme ist bei mir, dass ich nach einiger zeit die schlimmen phasen immer wieder vergessen habe und mich in den sog des alkohols wieder hineinziehen lassen habe, weil ich gedacht hab "ach geht schon, diesmal passt du einfach besser auf auf dich" !!!

    genau aus diesem grund, möchte ich mich intensiv um meine abstinenz kümmern. das heisst in erster linie für mich: mich jeden tag daran zu erinnern, dass meine abstinenz 1. priorität hat und das mit hilfe von kleinen helferchen, die ich mir gebaut habe!

    ich habe mir viele neue klare ziele gesetzt und diese werde ich nur mit der abstinenz erreichen - das ist mein größtes fundament dafür!!


    Zitat von hoppegarten

    Wichtig ist, dass du erstmal einen klaren Kopf bekommst, auf keinen Fall trinkst, um dich wieder besser zu fühlen und ruhig bleibst, auch wenn das leichter gesagt als getan ist.

    Du weißt ja aber an sich schon, wenn du dich hinterfragst, dass der Alkohol dir keine besseren Gefühle bringt oder die Probleme behebt, sondern viel mehr dafür sorgt, dass du dich in der Spirale immer weiter nach unten bewegst.

    ja, dass weiß ich - ich bin auch gerade dabei - mit hilfe einer art tagebuch - genau zu gucken und zu analysiere, wodas eigentlich herkommt....

    also die eigenschaften zu suchen,die mich denken lassen, dass ich sie mit alkohol leichter habe oder erreiche....wie z.b. locker & unbeschwert sein, selbstbewusster usw....

    und dann muss ich wirklich mal zusehen, dass ich diese eigenschaften auch normal haben kann und nicht nur unter alkoholeinfluss...

    also es gibt ein riesigen haufen arbeit!!!!!!!!

    aber ich bin bereit und denke, dass ich seit letzte woche einen guten neustart gemacht habe mit besseren voraussetzungen!

    lg

  • Zitat von preha


    Wie magst du denn deinen Tagesablauf ändern??

    Mir z.B. hilft es jeden Morgen um 5.00-5.30 aufzustehen und dann zu walken..Herrlich!

    hallo preha,

    mein tagesablauf war in den 5 monaten, wo ich bereits trocken war, super. bin früh morgens aufgestanden zum sport und dann zu meinem job - alles war super.

    nach meinem 1. rückfall vor ungefähr 6/7 wochen habe ich dann mit dem sport aufgehört - völliger fehler - ich weiß - aber irgendwie fehlt mir die kraft, energie & lust dazu.... ich nehme es mir fast jeden tag vor und dann schiebe ich es doch wieder auf den nächsten usw...

    na gut.....vielleicht klappt es ja ab morgen wieder....

    ab nächste woche beginne ich ein aufbausemester für mein studium und ich bin guter dinge!! die zusage dafür habe ich erst vorgestern bekommen.
    es wird meinem tagesablauf ganz neu strukturieren und ich freu mich wahnsinnig drauf.

    meinen kleinen nebenjob habe ich aus scham letzte woche eh gekündigt und von daher musste auch unbedingt was neues her...
    finanziell wird es alles ein hartes halbes jahr und ich muss zusehen, dass ich das irgendwie alles schaffe und mich nicht unterkriegen lasse....
    einen kleinen nebenjob bräuchte ich bestimmt nochmal, aber gut "step by step"....

    ich denke auch, dass sich das mit diesem trinken eingeschlichen hat, weil ich als student auch mal die eine oder andere vorlesung ausfallen lassen konnte um mich auszuschlafen und auszuruhen.... der kleine nebenjob war auch nicht jeden tag und so konnte man seinen tagesplan immer von alleine gestalten....es gab einfach kein richtige struktur...

    ich hoffe so sehr, dass mir das alles ab nächste woche super gelingen wird. große angst habe ich dennoch! angst davor, weil das ein intensiv-kurs ist, d.h. 40-stunden/woche mit anwesentheitspflicht und jede woche freitag eine klausur....
    das bin ich gar nicht gewöhnt, aber ich denke, dass ich das schaffen werde!
    es ist halt eine komplette lebensumstellung für.......

    hmm, na gut - schauen wir mal....

    lg

  • Zitat von purzelbaum

    die frage, was eigentlich noch passieren muss, habe ich mir schon oft gestellt - das schlimme ist bei mir, dass ich nach einiger zeit die schlimmen phasen immer wieder vergessen habe und mich in den sog des alkohols wieder hineinziehen lassen habe, weil ich gedacht hab "ach geht schon, diesmal passt du einfach besser auf auf dich" !!!

    Hallo,

    ich würde dir raten, dir keine Gedanken darüber zu machen, was noch passieren muss, sondern die von dir dargestellten Ereignisse als deinen Tiefpunkt zu sehen, den du nicht mehr erreichen möchtest und Erfahrungen, die noch intensiver und schlimmer sind, musst du erst recht nicht erreichen.

    Ich kenne das auch. Es ist mir sehr schwer gefallen, meine Gedanken auf die schlimmen Auswirkungen des Alkoholismus zu lenken, also starke Depressionen, den ganzen Tag an den nächsten abendlichen "Schuss" zu denken, nicht mehr richtig auf Menschen eingehen zu können und mich selbst am nächsten Morgen nach dem Saufen zu hassen und mich klein und schwach zu fühlen.

    Viel mehr hatte ich vor Rückfällen immer wieder Gedanken wie:
    "So schlimm war das doch alles nicht", "Komm schon, ein paar Bier und dir geht es wieder besser", "Ach, den harmlosen Kater am nächsten Tag werde ich locker überstehen."

    Lauter Lügen waren das.

    Mittlerweile denke ich oft an eine spezielle, sehr intensive depressive Stimmung, die ich nach einem Saufabend hatte, wenn bei mir Suchtdruck aufkommt, und dieser kommt noch relativ häufig auf.

    Ich denke daran, dass ich mich an einem gewissen Morgen intensiv mit Suizidgedanken beschäftigt habe, Abschiedsbriefe verfasst habe und an sich kein menschliches Wesen mehr war, das für mich noch ein sinnvolles Leben sieht.
    Diese intensiven Gefühle kann ich mir mittlerweile gut ins Gedächtnis rufen und ich bin dann so schockiert und bewegt, dass sich meine Gedanken wieder hin zu anderen Gedanken bewegen.

    Für einen Alkoholiker gibt es keine schönen Wirkungen, die der Alkohol bei "gesunden" Konsumenten auslösen kann, sondern nur schädliche Wirkungen.

    Die positiven Gedanken an ihn sind Lügen, die man sich selbst auftischt.

    Beste Grüße

  • hoppegarten :

    ja damit hast du recht - das ist auch dieses mal alles klarer....

    ich glaube, dass ich immer wieder so leichtsinnig wurde hat auch damit zu tun, dass viele leute aus meinem umfeld die sache schön geredet haben und gesagt haben "ist doch alles gar nicht so schlimm"....

    da ich mich in gewissen momenten auch gerne lenken und leiten lasse, habe ich dann eine umkrempelung meiner gedanken zugelassen....

    aber die fehler habe ich erkannt und werde genau hier ansetzen, um nicht wieder in diese falle zu tappen....

    lg

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