Was kann ich tun???

  • Hallo,
    ich hoffe darauf, dass mir hier irgendwer einen guten rat geben kann. Bisher ist nämlich alles, was ich bisher versucht habe, gescheitert. Meine Mutter ist seit über 10 Jahren Alkoholikerin, ich bin gerade 18. Mein vater ist co-abhängig. Ich glaube ich spare mir jetzt hier zu weit auszuholen. Das würde glaube ich mehrere Seiten füllen ;) Auf jeden fall ist das Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir kaputt. Eigenltich ist unsere ganze Familie kaputt.. Der einzige Weg, der eventuell, ganz vielleicht, möglicherweise irgendwie da raus führen würde wäre eine Familientherapie. Oder wenigstens erstmal eine Therapie für meine Mutter. Sie ist aber extrem stur und möchte einfach keine Therapie. In manchen Momenten hat sie shconmal gesgat dass sie aufhören möchte, aber wenn man sie am nächsten Tag drauf anspricht (einmal hatte sie mir sogar zugesagt einen Termin beim Arzt zu machen) winkt sie einfach ab. In der hoffnung dass es dadurch vielleicht mal "Klick" bei ihr macht (und auch weilich es hier nicht mehr aushielt) bin ich zu meiner älteren Schwester gezogen. Dort war ich dann ein halbes Jahr und es hat nciht klick gemacht. Einmal, zwar in betrunkenem Zustand aber man sagt ja auch dass betrunkene die wahrheit sagen, meinte sie zu mir dass sie selbst nicht wüsste warum es nicht gereicht hat dass ich gegangen bin damit sie es einsieht und eben auch dass das drängen von anderen nichts bringt (was ja eben das problem ist) und es irgendwann einfach bei ihr klick machen müsse. Tuts aber nicht.
    Jetzt hab ich doch schon ziemlich weit ausgeholt..
    Auf jeden Fall weiß ich einfach nicht was ich machen soll. So geht es ja nicht weiter. Und einfach auszuziehen macht die Sache ja auch nicht besser, weil ich trotzdem das zerrüttete Verhältnis zu meiner Mutter habe, was mich fertig macht. Irgendwie denke ich einfach, dass das ein unlösbares Problem ist.. da sie ja ncihts dagegen machen möchte.
    Aber ich weigere mich einfach zu akzeptieren mir mein leben (noch mehr) versauen zu lassen, später überhaupt nur davon beeinflusst zu sein und eben möglciherwiese irgendwann slebst zur flasche zu greifen (wofür die wahrschienlichkeit bei mir ja ziemlich hoch ist)
    Vielleicht hat ja irgendjemand eine Idee, wie man mir, meiner Mutter, meiner Familie helfen könnte..

  • Guten Morgen Ina!

    Gut, dass du den Mut gefunden hast, dich hier anzumelden!

    Erst gestern bin ich mit einem Spruch konfrontiert worden, der besagt, dass man mit achtzehn selbst für seine Erziehung zuständig ist.
    Darüber habe ich gleich intensiv nachgedacht, und bin zu der Feststellung gekommen, dass es doch machbar ist.
    Man kann sich aus allem kaputten während der Kindheit herausholen.
    Mit Hilfen! und schwerer Arbeit. An sich.
    Wenn man denn aber wirklich will!!!
    Und dabei darf man dann aber auch keine Rücksicht auf andere nehmen, sondern muss sich selbst genug Zeit nehmen.

    Abstand zu nehmen ist für dich bestimmt trotzdem der beste Weg, dir zu helfen.
    Dann wird es dir auch guttun, hier zu lesen und zu schreiben. Lass alles raus!
    Fachliche Hilfe wäre eine große Unterstützung dabei. Eine Einzeltherapie kann dir auch helfen, mit deinen Ängsten und Zeifeln fertig zu werden.

    Es muss für dich kein unlösbares Problem bleiben.
    Du kannst versuchen, dein Leben zu verändern und für dich das Beste herauszuholen.
    Deiner Mutter kannst du nicht helfen. Wahrscheinlich ist sie noch nicht auf ihrem Tiefpunkt angekommen.

    Egal, dir wünsche ich ganz viel Kraft und Mut, für dich jede Menge Hilfen zu suchen, anzunehmen und dir einen guten Weg zu finden!

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Zitat von Gotti

    Deiner Mutter kannst du nicht helfen. Wahrscheinlich ist sie noch nicht
    auf ihrem Tiefpunkt angekommen.

    liebe gotti

    bin über deinen satz gestolpert. ist der tiefpunkt bei allen gleich
    (obdachlos und ganz verlassen von allen)?

    braucht jeder diesen tiefpunkt?

    oder gibt es auch alkoholiker die richtig trocken werden, ohne
    vorher jegliche normalität (sozial eingebunden sein, berufstätig
    sein, ein dach über dem kopf haben) verlassen zu haben?

    meine mutter lebt mit meinem sicher co-abhängigen vater.
    ich glaube nicht, dass er sie jemals verlassen könnte.

    heißt das meine mutter kommt nie an den für die heilung nötigen
    tiefpunkt?


    Ina :

    ich finde, mit 18 kann man schon sehr viel für sich organisieren
    und entscheiden. toll ist, dass du scheinbar in deiner schwester
    auch noch ein familienmitglied hast, dass dem alkohol nicht
    verfallen ist.

    kann natürlich sein, dass ihr durch das leben mit euren eltern
    trotzdem gewisse strukturen übernommen habt, die euch
    auch im leben ohne eure eltern schaden.

    es ist sogar wahrscheinlich so!

    deshalb finde ich es schon sehr positiv, dass du dennoch an
    dir arbeiten willst, dein leben zu verändern! das heißt für mich,
    du hast einen gesunden widerstand tief in dir drin!

    und widerstand zeigt, dass du noch kraft hast, dich zu befreien!

    vielleicht könnt ihr (du und deine schwester) ja auch mal
    gemeinsam darüber reden, was ihr für euch tun wollt (anstatt
    für eure eltern), um teile dieser kindheit aufzuarbeiten bzw.
    euch von den negativen einflüssen, die ihr durch diese
    kindheit ja hattet, loszumachen.

    aber zuallererst rate auch ich dir zu abstand und dazu, zur ruhe
    zu kommen. distanz zu deinen eltern hilft dir, dich um DICH
    und um DEINE bedürfnisse zu kümmern! die meisten ekas
    (eltern alkoholabhängiger kinder) haben ja irgendwann
    bestimmte rollen übernommen, die vor allem darin bestehen,
    die sucht ihrer eltern auszugleichen. das heißt man verhält
    hauptsächlich auf eine weise, die den eltern etwas nutzt, oder
    den co-abhängigen elternteil unterstützt- das ist falsch!

    ein kind ist nicht dazu da, heile welt zu spielen.

    und als erwachsene wiederholen dann viele kinder diese
    muster und leben dabei an sich selbst vorbei. dabei muss
    (ohne egoismus) jeder ja zuallererst sich selbst im mittelpunkt haben-
    einfach weil man gesundes selbstvertrauen braucht, um gesunde
    beziehungen zu anderen menschen zu haben.

    ich wünsche dir, dass du deinen weg weitergehst, erfolgreich,
    und vielleicht sogar zusammen mit deiner schwester-
    ansonsten, wie Gotti schon schrieb, lies und schreib hier,
    das erleichtert ungemein und öffnet einem auch die augen
    für vieles!

    liebe grüße

    fatima

  • glück auf

    Zitat von fatima

    braucht jeder diesen tiefpunkt?

    ich bin fest davon überzeugt dass jede/jeder Alkoholikerin/alkoholiker zum trockenwerden + noch vielmehr zum trockenbleiben ihren/seinen persönlichen tiefpunkt braucht - allerdings kann dieser bei jedem anders sein z.b. bei mir guckstdu hier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…pic19832-0.html

    schönen freitag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat

    lies und schreib hier,
    das erleichtert ungemein und öffnet einem auch die augen
    für vieles!


    Oh ja, und wie! Es tut wirklich gut sowas zu lesen.. oder überhaupt die tatsache dass jemand sich die mühe macht und für mich so lange texte schreibt :) danke dafür!


    Zitat

    dass man mit achtzehn selbst für seine Erziehung zuständig ist.


    ich bin schon seit ich 8 war für meine erziehung selbst zuständig ;) (zumindest kommt es mir so vor) und ungefähr seit ich 13 war auch für die "erziehung" meiner eltern (->"tu dies nicht" "tu das nicht" "schrei nicht so" "benimm dich" etc.) Ich habe nicht das gefühl dass meine Eltern irgendwas zu meiner Persönlichkeit beigetragen haben (zumindest nicht zu den guten sachen), was die Kluft in der Bezihung zu meiner Mutter noch größer macht.

    Zu "meine Eltern" und "meine Mutter": ich bin mir meistens nicht ganz sicher ob ich nur von meiner Mutter oder auhc von meinem Vater sprechen sollte. Also das "Hauptproblem" ist auf jeden Fall meine Mutter, aber mein vater ist eben co-abhängig und hat auch so seine Verstecke und kann nerven wenn er was getrunken hat.

    Apropos mein Vater und Tiefpunkt: Ich denke oft, dass es für beide besser wäre sich zu trennen. Das was die führen ist alles andere als eine Ehe, geschweige denn eine glückliche. Und mein vater hat auch nicht ienmal darüber nachgedacht sie zu verlassen, aber sagt slebst dass er das nicht kann. Und ich weiß auch gar nicht ob selbst das für sie reichen würde um mal was zu ändern, da sie ja so unglablich stur wäre. Außerdem halte ich es für wahrscheinlicher, dass es beiden (aber vor allem meiner Mutter) nach einer Trennung noch viel schlechter gehen würde.. und ich bezweifle eben dass danach eine Erleuchtung folgen würde.. Hmm, schwierig, schwierig. Ich verstehe sowieso nicht, warum alles so uunglaublich schwierig sein muss. Wieso kann ich nicht einfach in einem spießigen Ein-Familien-Haus mit einer spießigen Familie leben?!

    Zitat

    Man kann sich aus allem kaputten während der Kindheit herausholen.
    Mit Hilfen! und schwerer Arbeit. An sich.
    Wenn man denn aber wirklich will!!!


    Ich will es wirklich. Und ich denke zur zeit auch intensiv darüber nach mir eine solche Hilfe zu suchen.. sprich: Therapie. Aber das ist auch wieder so schwierig :lol: (tut mir leid, aber ich muss einfach über mein selbstmitleid lachen :D)
    Schwierig deswegen, weil meine Eltern ganz bestimmt nicht begeistert von der Idee wären (meine Mutter würde vielleicht mal wieder sagen: "Ich verstehe gar nicht was du hast, wir schlagen dich doch nicht.."), weil ich glaube dass meine Schwester auch meinen würde es wäre übertrieben (aber eben nur weil man bei Therapie sofort an kranke gestörte Menschen wie aus dem fernsehen denkt), weil ich Angst davor habe, dass sich bei den paar Menschen denen ich davon erzählen würde das Bild von mir total ändern würde und eben weil es ja doch einfach irgendwie auch krass ist... Ach, und noch ein Grund: ich habe total wenig Zeit! :P
    Ich weiß, was ihr darauf antworten werdet: darauf darf ich keine Rücksicht nehmen und die Zeit muss ich mir nehmen. Ist mir auch klar..

    Ohjee, ich glaube ich sollte jetzt erstmal aufhören..
    Danke schonmal im voraus für weitere hilfreiche Antworten :)

  • Ach, noch zu der Sache mit dem Abstand:
    Ich habe ganz fest vor nach dem Abi etwas weiter weg zu studieren um eben hier rauszukommen.. Ob sich das zB geldmäßig umsetzen lässt wird sich noch zeigen..
    Allerdings habe ich jetzt schon manchmal ein schlechtes Gewissen meinem Vater gegenüber, weil er schon öfter gesagt hat, dass er uns (meine schwester und mich) braucht. und wenn ich wegziehe und mich vielleicht nicht soo oft blicken lasse ist es irgendwie so als hätte ich ihn im stich gelassen. Aber wahrscheinlich darf ich darauf auch keine Rücksicht nehmen...

    Und noch zu der Therapie: weiß jemand wie sowas funktioniert? Also ob man das selbst bezahlen muss, ob man einfach so ne Therapie machen darf und überhaupt..

  • Guten Morgen Ina!

    Ein paar Fragen kann ich dir gerne beantworten.
    Zur letzten: Therapie bekommst du ganz einfach und kostenlos von deinem Hausarzt verschrieben. Ein ganz normales Rezept.
    Damit suchst du dir einen Therapeuten. Vlt. kennt auch dein Arzt einen guten.
    Meistens muss man viele verschiedene anrufen, meist auf Anrufbeantworter sprechen!Du schaffst das!, und dann rufen sie dich zurück. Es kann sein, dass du auch mit langen Wartezeiten rechnen musst. Nicht aufgeben!!!!
    Manche rufen dann doch früher zurück, weil ein Termin zwischenzeitlich frei geworden ist.
    Es klingt wie ein kleiner Kampf :wink: , wird aber durch die Hilfe belohnt!

    Ein schlechtes Gewissen deinem Vater gegenüber - :!::shock:
    Hat er dir gut eingeredet.
    Habe ich hoffentlich nie gemacht. Würde mich jetzt noch schämen.
    Eigentlich wollte ich immer meine Kinder aus der Geschichte raushalten.
    Was natürlich nie gelungen ist.
    Zum Glück hatten beide Therapie. Auch wenn es laut anderen Personen "bei uns doch nicht so schlimm war..."
    Es war schlimm.

    Abstand ist immer gut. Bei jeden Problem. Aus einer anderen Sicht sieht alles anders aus. Kann man auf alles anders reagieren, vlt. wieder zugehen.
    Unsere Kinder wohnen berufsbedingt weit weg. Kommen aber jetzt immer wieder gerne nach Hause. Denke ich jedenfalls. :wink:

    Fang einfach an, nur noch an dich zu denken. Wie es dir gutgeht.
    Leicht gesagt, aber schwer erkämpft. Das weiss ich auch.

    Schicke dir noch mal ganz viel Kraft und Mut rüber!
    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Beim Hausarzt nach einer Überweisung zum Therapeuten zu fragen kostet aber auch ein großes Stück Überwindung.. vor allem weil mein Hausarzt mich sowieso schon immer komisch anguckt wenn ich was will :wink:

    Hmm, ich glaube nicht, dass mein Vater mir ein schlechtes Gewissen einreden wollte. Er sagt eigentlich NIE was er denkt, fühlt, will etc. Und stellt sich selbst auch immer hinten an.. Aber das ist auch eigentlich nicht so wichtig

    @ Gotti:
    Ich hab in einem Thema von dir gelesen, dass du Co-Abhängige bist und dein Mann gerade einen Entzug macht(?!).. Bist du denn auch dabei, oder nicht, wenn ich fragen darf?
    Und wie kam es dazu, dass deine Kinder eine Therapie gemacht haben? Also was war sozusagen der Beweggrund? Und kam das von euch oder von ihnen aus?!

    Ohjee, das wird was, wenn ich meiner Mutter eröffne, dass ich eine Therapie machen möchte. Es war ja schon ein hartes Stück Arbeit, als ich mich nur taufen lassen wollte..
    Wie oft geht man denn dann dahin? Und inwiefern hat es deinen Kindern geholfen bzw. soll sowas allgemein helfen? Also cih weiß für mich wie es mir helfen könnte, aber ich find's gut, von anderen zu hören wie sie das bezeichnen würden..

    Bisher war es ein tränenfreier Tag :) Ich hoffe es bleibt dabei.

    LG

  • Guten Morgen Ina!

    Ganz bestimmt kostet es Überwindung, zuzugeben, dass "man" DIESES Problem hat.
    Egal bei wem.
    Aber, wenn es ein guter Arzt ist - scheint mir deinen Erzählungen nach! :wink: - weiss er schon insgeheim, dass bei dir zuhause nicht alles im Klaren ist.
    Deiner Mutter musst du doch gar nichts erzählen!
    Es ist DEINE private Sache, wenn du zu einem "Arztbesuch" gehst.
    Vlt. magst du das am Anfang als Grund nennen. Später wirst du dann sicherer werden, und stärker für dich eintreten.

    Meine Kinder fanden von alleine zu ihren Hilfen. Wohl beide durch Ärger in der Ausbildung ausgelöst. Da kam dann zu viel zusammen, und bei Arztbesuchen fanden sie den Weg.
    Ich denke, ich war und bin immer der erste Anhaltspunkt für beide gewesen, und wir haben sehr viel miteinander geredet. Mein WEg heraus half ihnen bestimmt nachzumachen.

    Wie lange so eine Therapie dauert kann dir keiner sagen. Solltest dich da auch nicht festlegen.
    Wenn es nichts mehr zu sagen gibt, wenn du alleine mit deinen Problemen arbeiten kannst, dann hast du es geschafft.
    Das dauert bei einem sechs Monate, der andere braucht Jahre.
    Mein Mann ist auch in therapeutischer Behandlung. Leider nur sporadisch, weil beruflich bedingt. Deshalb wird er wohl länger brauchen.
    Ausserdem hat er nicht den Vorteil, so wie ich hier schon ganz lange dabeizusein.
    Hier habe ich sehr, sehr viel gelernt!!!

    Meine Hauptarbeit bestand auch in der Therapie, die ich über ein Jahr besuchte. Da kam es immer wieder zu neuen Baustellen, bis endlich Ruhe einkehrte. Tränen sind viele geflossen. War sehr gut. Befreiend.
    Ausserdem besuche ich seit drei Jahren meine SHG, war psychosomatisch zur Kur und eben dieses Forum gehört zu meiner Verarbeitung.

    Fertig bin ich noch lange nicht. Arbeite aber immer wieder an den "Baustellen", die mich hindern wollen, frei für mich zu sein.

    Ich wünsche dir einen schönen Tag, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Nescimus,

    warum nur tut man das seinen Kindern an?

    Ich kann das nicht verstehen. Ich bin auch Alkoholikerkind und es ist unglaublich, welche Last man trägt und wie lange es dauert, das zu verarbeiten.

    Klar - bin ich auch hoch belastbar und habe meine Überlebensstrategien - doch zu welchem Preis? Ist es DAS wert?

    Ehrlich - ich wäre glücklich gewesen, hätte sich meine Mama von dem Suffkopf getrennt. Wir alle leiden immer noch drunter. Ich kann das einfach nicht verstehen.

    Viele Grüsse
    Heidi

  • Hallo Nescimus,

    warum nur tut man das seinen Kindern an?

    Ich kann das nicht verstehen. Ich bin auch Alkoholikerkind und es ist unglaublich, welche Last man trägt und wie lange es dauert, das zu verarbeiten.

    Klar - bin ich auch hoch belastbar und habe meine Überlebensstrategien - doch zu welchem Preis? Ist es DAS wert?

    Ehrlich - ich wäre glücklich gewesen, hätte sich meine Mama von dem Suffkopf getrennt. Wir alle leiden immer noch drunter. Ich kann das einfach nicht verstehen.

    Viele Grüsse
    Heidi

  • Zitat

    wenn sie sehen könnten.


    Wow.. wie wahr..


    Zitat

    Aber es gibt auch Teen-Gruppen, bei denen Du andere Leute in Deinem Alter treffen kannst, denen es geht wie Dir.


    Darüber hab ich mich letztens erkundigt. Es gibt keine in meiner Nähe..

    Ich frage mich - wenn ich mich jetzt mehr oder nur noch um mich kümmere und nicht mehr versuche meine Mutter zu einer Therapie zu kriegen - wie es dann mit ihr und mir weitergehen soll. Wenn ich alleine eine Therapie mache ändert sich ja nichts an unserer Beziehung. Und ein Leben lang in einem zerrütteten Verhältnis zur Mutter zu leben kann doch auch nicht gesund sein..

    Dann hätte ich noch eine andere, eigentlich ziemlich unwichtige, Frage, aber ich würde gerne wissenwas ihr dazu sagt. Und zwar hat mein Freund mich egstern gefragt ob er seiner Mutter davon erzählen dürfe, was bei mir so los ist. Weil sie halt fragt warum er denn nie bei mir ist..
    Jetzt bin ich mir nicht sicher ob ich's ihm "verbieten" soll. Einerseits ist es irgendwie erleichternd nicht immer dieses Geheimnis wahren zu können, andererseits soll es trotzdem ein Geheimnis bleiben. Ich möchte auf gra keinen Fall dass sich das irgendwie in meinem Umfeld rumspricht. Und die Verlobte des Bruders meines Freundes ist die Schwester einer Klassenkameradin von mir. Und ich hätte halt einmal Angst dass meine Schwiegermutter in spe dem Bruder oder dessen Verlobten davon erzählt und das dann doch rumgeht. Aber eigenltich denke ich auch dass eine erwachsene frau sowas für sich behalten kann, oder? Was ich aber auch nciht möchte dass die Eltern meines Freundes mir dann immer so mitleidig gegenüber sind.. Was ist die bessere Lösung?


    Ich wünsche euch schöne Weihnachten! :)

  • Hallo Ina,

    du hast bisher ausschließlich in deinem Thread geschrieben, bist erst einmal hier angekommen. Vielleicht wäre in Zukunft die Resonanz größer, wenn du dich auch bei den anderen beteiligen würdest? Nur Mut! :)

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Ina,
    Du bist nur 5 Jahre jünger als meine Tochter. Sie und ich erfuhren vor 10 Jahren, dass ihre Oma /meine Mutter Alkoholikerin ist.
    Man kann sich nie von seiner Familie wirklich lösen. Egal was man tut, es bleibt ein fader Nachgeschmack übrig. Meine Mutter konnte uns aufgrund der Entfernung immer nüchtern begegnen, wenn Besuche stattfanden. Mein Vater sieht die Sache anders als ich. Für ihn gibt es keine Suchterkrankungen, nur Menschen, die eben nicht mit Alkohol umgehen können !!!
    Doch als sie lebensbedrohlich vor 6 Jahren in die Klinik kam, erfuhr ich die ganze Wahrheit.
    Ina ich kann dir nur sagen, dass niemand, auch keine Eltern das eigene Kind mitrunterreiß darf. Ich habe meiner Mutter immer wieder erklärt, wie schrecklich der Tod durch Leberzirrhose sein wird. Ich wollte ihr als Familie helfen, die Ärzte als Profis, Freunde durch beistehen und zuhören - chancenlos!!!

    Sie hat uns alle nur "benutzt" um zu jammern und Mitleid einzufordern. Auf Kritik reagierte sie extrem wütend (ich weiß wovon ich spreche)!

    Du sollst nicht nach Hilfe für deine Familie oder Mutter suchen. Suche Hilfe für dich und das meine ich ganz ernsthaft. Man sollte annehmen, dass man in meinem Alter besser mit diesem Thema umgehen kann, tut es aber nicht.

    Du musst jetzt alles für dich tun, damit du das, was noch auf dich zukommen wird, wenn deine Mutter nicht aufhört zu trinken und in die Endphase dieser Krankheit kommt , AUSHALTEN kannst und nicht daran zerbrichst.

    Das Wesen des Alkoholikers verändert sich immer mehr, ich hätte das niemals vermutet und die "Wortgefechte" immer heftiger.

    Du bist hilflos, wenn die betreffende Person selbst einfach alle helfenden Hände wegschlägt. Du mußt dich jetzt darum kümmern, dass du das akzeptieren kannst! Meine Mutter ist jetzt 19 Tage tot und es vergeht kein Tag, an dem nicht darüber gesprochen wird, "hätte man nicht" oder " vielleicht wenn man...." Diese Zweifel sollen dir später erspart werden ! Also handel JETZT!

    Was den Hausarzt angeht, möchte ich dir sagen: Such ein klärendes Gespräch oder einen neuen Arzt. Frage deine Krankenkasse oder auch die Telefonseelsorge - das sind alles kompetente Leute, die dir raten oder helfen können. Kein Kind darf hilflos zwischen die Fronten geraten!!!

    Ich wünsche dir Kraft und einen festen Willen und nimm Hilfe an.

    Alles Liebe!

    Erwachsen

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