Alkoholiker Aufsicht für den Enkel anvertrauen??

  • Hallo und herzlich willkommen im Forum.
    Wer einen halben bis einen ganzen Kasten Bier am Tag trinkt ist Alkoholiker.

    Ein nasser Alkoholiker hat kein Kind zu beaufsichtigen, auch nicht ganz kurz.

    Umgang mit dem Enkel, wenn ihr es verantworten wollt, nur im Beisein einer Aufsichtsperson.

    Wenn Dein Schwiegervater trinken will, soll er trinken. Es ist sein Leben.

    Ihr habt die Verantwortung für Euer Kind. Das ist Eure Priorität.

    Einen guten Austausch hier wünsche ich Dir.
    Viele Grüße Malinca.

  • Hallo,

    mein Vater - naja .. eher Erzeuger - ein Vater war er nie - ist Alkoholiker und ich kann Dir nur raten, weit weg zu gehen von dort und Dir das Elend nicht täglich anzuschauen.

    Alles Gute!

    Heidi

  • Hallo,

    es ist einfach ein erhöhtes Risiko.
    Natürlich kann bei jeder AUfsichtsperson (auch bei dir selbst) dem Kind was passieren. Aber ich nehme mal an, dass man nicht mehr gut reagiert, wenn man einen halben Kasten Bier getrunken hat. Oder vielleicht einschläft und irgendwas gar nicht mitkriegt oder sowas.
    Oder ganz allgemein nicht angemessen mit dem Kind umgeht, vielleicht schneller ausrastet.
    Kann natürlich auch alles glatt gehen, aber ist halt ein Risiko.
    Wozu dieses Risiko eingehen?
    LEtztlich ist es auch eure Verantwortung, solche Risiken zu umgehen. Das Kind sehen kann er ja, im Beisein z.B. von euch.

    Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass es schwierig sein wird abzugrenzen, was "ganz kurz" ist. Wenn es sich nun immer weiter ausdehnt, dieses "ganz kurz". Eine klare Linie ist da vielleicht hilfreich.

    Befürchtest du außer der Aufsichtssache noch irgendwelche anderen Probleme? Wie ist die Stimmung so insgesamt?

    Schöne Grüße
    Doro

  • Hallo JaToMa,

    herzlich willkommen hier, wo du Austausch findest über das Leben im Umfeld eines alkoholkranken Menschen.

    Was deinen Schwiegervater betrifft, habe ich eine Frage. Würdest du ihm, auch nur ganz kurz, dein Auto überlassen, obwohl du weißt, dass er täglich unter Alk steht?

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • hallo,

    bei mir ists auch sehr schwierig. meine mutter trinkt sogar vor den kindern.

    inzwischen habe ich meinen kindern verboten dort hin zu gehen!der anblick, der gestank, die verwarlosung tut meinen kindern nicht gut. sie halten sich an das verbot, da sie selbst solches nicht erleben wollen.

    früher war es noch nicht so schlimm, da war mein vater ja auch da, der nichts trinkt, trotzdem sind kontakte zu meinen eltern inzwischen auf ein miniminiminnimum geschrumpft, das ist besser so!

    ich bin froh über dieses forum, das ich mich dahingehend inzwischen mit gutem gefühl entscheiden konnte.

    lieben gruß melanie

  • hallo!

    genau die frage musste ich mir auch stellen. meine mutter ist alkohol-
    abhängig. als ich es endlich begriff, hatten wir (mein mann und ich)
    bereits über ein jahr mit ihr gelebt (sie trank natürlich heimlich- zb
    vor dem abendlichen wein hatte sie sich schon ein paar bier heimlich
    reingekippt; außerdem konnte sie längere phasen abstinent bleiben,
    zb 3 wochen nix, dann ein wochenende eindeutig mehr als genug).

    genau in der zeit wurde unser sohn geboren. ich hoffte, durch den enkel
    würde sie mit dem trinken aufhören (klappte natürlich nicht- denn so
    funktioniert sucht eben nicht!), so nach dem motto: nun muss ich nicht
    mehr deprimiert sein oder panikattacken haben- ich habe einen neuen
    lebenssinn gefunden! pustekuchen, das problem blieb.

    nun war sie trotzdem hin und weg von meinem sohn, war tolle oma, die
    stundenlang spazieren ging, ihn mit geschenken überhäufte, ihn zu
    ausflügen, zu kindertheaterstücken, zum rummel, zu sehenswürdigkeiten
    schleppte...

    wenn sie was machte, dann immer 150% aufopferung.

    der krasse gegensatz dazu waren tage, an denen sie von morgens bis
    abends im bett lag, schlecht gelaunt, angeblich müde vom job (sie
    hat als krankenschwester ja immer mal schichtdienste)-

    ich schluckte das immer und hatte fast ein schlechtes gewissen, dass
    sie an anderen tagen mehr einsatz als oma zeigte, als ich als mama.

    aber sie ist der typ manisch-depressiv, da ist ein tag "himmelhoch-
    jauchzend-alles-schaffen-alles-können" und die anderen tage eben
    das gegenteil.

    verbunden mit der alkoholsucht (die nur zeitweise eingestanden wird)
    ist das eine explosive mischung.

    ICH musste lernen, mich abzugrenzen, und leider auch mein sohn
    (inzwischen 8jahre alt).

    es war ja so gemütlich, wenn sie an "trockenen tagen", heiter, aktiv und
    unternehmungslustig sich um ihn kümmerte.

    ich hatte sooo ein gutes gefühl, weil sie sich ja immer mit dem trinken
    zurückhielt, wenn er da war...

    bis sie eines tages eben doch die kontrolle verlor! dass es so weit kam,
    ist meine schuld und die meines vaters! wir WOLLTEN einfach nicht
    wahrhaben: die sucht ist stärker als sie!

    sie hatte doch getrunken, und ist mit ihm auf dem rad los. man halte sich fest:
    sie kippte zweimal vom fahrrad. er weiß es noch immer!

    mein vater hatte es vor mir versteckt- natürlich aus angst, ich würde
    konsequenzen ziehen- dann hätte er meine mutter am hals, die (uneinsichtig
    wie sie im bezug auf ihre sucht ist, natürlich bei MIR und IHM bosheit
    gewittert hätte, totaler verfolgungswahn!). das war ihm klar- nur nicht, dass
    mein sohn es mir erzählen würde. da war was los!!

    ABER: auch danach war keine totale kontaktsperre!

    ich hatte zwar streit mit meinem vater, wir einigten uns aber lediglich
    darauf, dass sie nicht mehr ALLEIN betreut, sondern eben nur "unter
    seiner aufsicht".

    und: wenn er sich gegen sie nicht durchsetzen kann, MUSS er mich
    anrufen, so ist die abmachnung. sie darf nicht ohne ihn mit meinem
    sohn losziehen. wie nämlich auch rauskam, konnte sich mein vater
    an besagtem tag einfach nicht durchsetzen! er war da, erkannte ihren
    zustand, kam aber gegen ihre aggressivität nicht an!

    wie wohl schon jeder erkennen kann, ist er sehr co-abhängig.

    er hat angst vor streit, disharmonie und liebesentzug.

    nun ist mein sohn inwischen 8 jahre alt und er weiß von omas problem.

    ich bringe es nicht übers herz, oma und opa aus meinem leben
    auszuschließen.

    ich bin aber am überlegen, noch mehr konsequenzen zu ziehen,
    beispielsweise, dass ich mitkomme zu allen besuchen...

    mein vater tut mir auch sehr leid.

    es ist schwer und stößt definitiv bei alkoholikern auf unverständnis, wenn
    man kontaktsperre androht. immer wird es verdreht und heißt, nicht der
    alki sei schuld sondern zb ich wäre eine böse, herrschsüchtige person,
    die oma mit solch grausamen verhalten (enkelentzug) erniedrigen
    und unterdrücken will!

    und mein vater? der muss das alles eben ausbaden, weil sie ihm dann
    tagelang die hölle heiß macht, er würde mit mir GEGEN sie sein. aus
    reinem sadismus natürlich- eh klar.

    aber solange sie nichts aktiv gegen ihre sucht tut, muss ich konsequenzen
    setzen, nicht nur androhen. sonst unterstütze ich die sucht von ihr, weil
    ich auf "heile welt" tue, obwohl nichts heil und schon gar nicht schön ist!

    ich hoffe, alle die in diesem dilemma sind, schaffen es, sich da ein bischen
    abzugrenzen um die vorhandenen probleme nicht auch noch zu fördern!

    liebe grüße

    fatima

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