Eine Entscheidung getroffen

  • Hallo ihr da draussen!

    Ich habe meine Beziehung heute beendet - weil ich ihn zu gut kenne: Er hört mit dem Trinken nicht auf. Er kann sich ein Leben OHNE Alkohol nicht vorstellen.
    Und ich kann mir gut vorstellen, wie es ist, nach dem Alkohol zu greifen, weil es für mich jetzt auch leichter wäre, würde ich mich volllaufen lassen.
    Es ändert aber nichts an meinen Gefühlen zu der Situation, Sache, wie auch immer .... .
    Es ist harte Arbeit, ich habe das schon einmal durchgemacht - das macht es etwas leichter, weil ich weiß, was mich erwartet .... .
    Trotzdem - im Augenblick empfinde ich Angst, weil ich nicht weiß, wie ich das schaffen soll; habe noch andere Probleme (Arbeitslos und auch schon 48 Jahre alt ).

    Er hat einfach keine Einsicht, dass seine Alkoholkrankheit eine Krankheit ist, die ihn und anderes zerstört.
    All meine Wut hilft nichts, ich weiß. Er muss erst an dem Punkt anlangen...

    Ich bin hilf- und chancenlos, was ihn betrifft.
    Wir haben sehr zurückgezogen in Zweisamkeit gelebt - ich muss vieles neu aufbauen.

    Immer wieder lese ich hier eure Geschichten - das gibt mir Kraft. Danke!!


    Sagara

  • So, jetzt ist es Tage her, dass ich einen Schlussstrich gezogen habe. Ich belibe auch dabei, denn ich merke immer mehr, auf was ich mich da eingelassen hatte und ich will nur eines - Wweg, weg, weg und wieder mein Leben haben; auch wenn ich damals noch nicht so wirklich zufrieden damit war. Aber ich hatte vieles - vor allem "Mein LEBEN": meinen Rhythmus, meine Arbeit (mein Geld), meine Freizeit, meine Sorgen manchmal, meine schlechten Tage manchmal.
    Warum hab' ich mich mit Menschen gequält, die das, was ich geleistet habe, nie gewürdigt haben? Warum hab' ich mich verantwortlich gefühlt, weil er "nicht tut" (faul ist) - ich soll da mehr Druck auf ihn ausüben. Ja haben's denn die alle noch? Wer hat in der Zwischenzeit sich denn um mein Leben gekümmert?
    Also trug' ich "mein" Leben und "sein" Leben - weil, so hab' ich's ja zuhause gelernt - einen schwachen Menschen, lässt man nicht im Stich.
    Na wie fein!
    Und jetzt bin ich schwach und braacuhe Hilfe - und wo sind dann die in der realen Welt, die mir helfen?
    Nirgendwo. weil dann hei?t's ja: du bist groß genug!
    Super!
    Warum machen denn die, die meinen "ich soll mehr Druck auf ihn ausüben" nicht selber auf ihn Druck?
    O.K., ich bin ein Mensch und brauche auch Anerkennung. Aber jetzt erkenn' ich mal an, was ich geleistet hab'.
    Depp ich, hätt' ich diese Kraft in mich investiert .....
    Offensichtlich hab' ich das gebracuht, was ich erlebt habe, weil jetzt werde ich anders handeln. ICH zuerst (es sei denn es ist ein lebensbedrohlicher Notfall; aber das ist eh' klar); mein Leben; meine Bedürfnisse, meine Wünsche.
    Ja, ich hätte mein Leben gerne mit einem anderen Menschen geteilt - aber heute: Nicht mehr um jeden Preis!
    Kompromisse - JA; Selbstaufgabe - NEIN!, Aufopferung - NEIN!
    Wie erwachsen ist ein Mann, der sich nicht um seinen Alltag kümmern kann?
    Wasfür ein Übermensch bin ich, dass ich mir zumute, diesen anderen Alltagskram auch nich zzu übernehmen?

    Ist mir wirklich so fad?

    Ja, ein bisserl Gefühl auch "gebraucht zu werden" tut mir anscheinend gut.
    Aber es sollte nicht zu einer Belastung für mich werden.

    Sagara


    P.S. Kann mir bitte einer erklären, wie ich an meinem "Thread" weiterschreiben kann ohne auf "Antwort erstellen" zu gehen? Danke!!!

  • Hallo Sagara,

    Ich versteh Dich so gut. Genau dasselbe denke ich auch immer wieder. Mir hilft die Musik sehr. Ich dreh die so richtig laut auf und dann merke ich, wie ich wieder zu ir finde. Im Moment bin ich sogar richtig schadenfroh. Ich hab hier Leute, mit denen ich mich austauschen kann und er sitzt daneben und merkt, dass es in meinem Leben auch noch andere Leute geben kann. Er rennt ständig raus und raucht eine nach der anderen und es ist mir egal. Soll er denken oder urteilen darüber, dass ich hier schreibe, was er will, mir doch egal. Ist eh alles hinüber.

    Mach Dich nicht fertig. Eigentlich finde ich es normal, dass man dem Partner Dinge abnimmt, die er selbst nicht gern macht, aber es muss auf Gegenseitigkeit beruhen und nicht so, dass einer alles macht. Das schafft keiner. Wenn man dann vielleicht noch Kinder hat oder Enkelkinder oder Schwiegerkinder oder Kollegen oder Freunde oder sonstwen.. und alle haben mal was auf dem Herzen, wie bitte soll man das denn allein schaffen? Wenn man Rückhalt hat von diesen Personen okay, wenn es auch mal anders herum geht okay, immer nicht wir und immer allein - das ist nicht okay.

    Sei stark und sag nein, wenn Dir nicht danach ist. Du bist nicht verantwortlich für die Welt.
    So wie ich auch nicht. Jeder ist seines eigenen Glückes Schied und wenn der Andere kein Schmied sein will, bitte, dann soll er doch sein Ding selbst machen. Du bist ab heute Schmied FÜR DICH und hast Du ne Ahnung, was für schöne Dinge ein Schmied machen kann? Mach sie, fang an und denk nicht zurück. Mach einen Haken dran! Meiner ist schon zur Hälfte fertig. Alles wird gut!

    Ich denk an Dich!
    Gina
    P.S: Von der Technik hier hab ich auch noch keine Ahnung.

  • Hallo Sagara

    Du hast einen Riesenschritt gemacht, Du hast die Realität erkannt, und Dein Leben in Deine Hand genommen.
    Klar, es ist nicht einfach. Ich war auch bei meiner Trennung schon über 40, zwei Kinder Zuhause, wobei mein Großer Schwerbehindert und Pflegebedürftig. Keine Familie hier die hilft, und trotzallem, alles wars leichter, als das Leben mit ihm.
    Für mich war es wichtig, mein Anteil an dem Disaster zu erkennen und anzunehmen. Das ist mir gelungen und ich bin dankbar dafür, weil es mir erlaubt mich in dieser Hinsicht zu ändern.
    Ein Beispiel, dass Du verstehst was ich meine...
    Jahrelang habe ich ihn "getragen" , ihm fast alles abgenommen weil ich dachte, er kann es ja nicht.
    Dann war ich wütend auf ihn, weil ich dachte, es ist seine Schuld, warum hat er sich nicht gekümmert?. Bis ich mein Anteil erkannt habe. Was war ich Großenwahnsinnig, dass ich dachte ich mache sowieso alles besser, er ist nicht fähig, er kann nicht, er ist nicht in der Lage. ich habe ihn ja keine Möglichkeit gegeben es zu lernen, weil ich wie eine Obermutter mich um ihn wie um ein Kind gekümmert habe. Ich habe ihn nie wie einen Partner behandelt und nicht gefordert was eigentlich richtig wäre.

    Mein leben hat sich geändert, ich komm finanziell gut klar, trotz nur halbtagsjob und teurer Miete, ich habe eine tolle Beziehung seit über zwei jahren (was ich niieeee für Möglich gehalten habe) ich bin glücklich. Endlich. es hat sich gelohnt.

    ich wünsche Dir alles Gute, Du schaffst es

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Liebe Gina, liebe Gracia,


    ich wär' aufgeschmissen, wenn ich nicht den Weg zu Euch / Forum gefunden hätte.

    BItte, bitte Stärkung!!!


    Viele hier schreiben, dass ihr Ex dann angekrochen kommt. Mein Ex ist anders.
    Der rührt sich überhaupt nicht. Das Gefühl was da in mir hochkommt ist - das darf doch nicht wahr sein; was war ich in seinem Leben?
    So einfach "Zag" und sie (ich) ist auch nicht mehr da - na ist auch o.k.


    Ich fühle mich dermaßen mies, es verletzt mich so sehr - ich könnte nur weinen.


    Resultat-Kopfmäßig: Es ist nicht die Reaktion, die ich mir erwartet habe.
    Was hätte ich gemacht, wenn er "angekrochen" gekommen wäre?
    Ich hätte ihm gesagt, dass derzeit kein "gemeinsam" möglich ist; erst muss er erkennen, dass er krank ist und eine LZT benötigt und dann könn' ma weiterschauen.
    Mein Gefühl zeigt mir, dass ich mir Liebe wünsche und auch, dass ein Mann bereit ist, etwas von seinem Ego dazu herzugeben, weil Beziehung ein Geben und Nehmen ist.
    Also - er ist nicht / noch nicht der Mann.
    Er kann es nicht.
    Er hat ein Alkoholproblem und das basiert auf vielen Faktoren - auch auf einer psychischen Instabilität, Labilität und der Unfähigkeit, mit Konflikten / Problemen umgehen zu können.

    Also darf ich mir keine "normale" Reaktion erwarten.

    Gefühle müssen rausgelassen werden, aber die Vernunft muss in so einer Abhängigkeitssituation die Oberhand haben. Bin ich der Meinung.


    Liebe Gracia,


    // "Für mich war es wichtig, mein Anteil an dem Disaster zu erkennen und anzunehmen. Das ist mir gelungen und ich bin dankbar dafür, weil es mir erlaubt mich in dieser Hinsicht zu ändern. "

    Ich find' es großartig, dass du diese Schritte alle gemacht hast <

    Ich bewundere jede Frau, die Kinder hat und bereit ist, diesen Weg zu gehen. Ich hätte mir das nie zugetraut, ein Grund, warum ich keine Kinder bekommen habe, weil ich dachte, dass ich nie die Kraft aufbringen würde, falls ich mal in so eine Situation komme, meine "Bimpis" und mich durchzubringen.

    >und ich freue mich für DICH, dass es DIR jetzt gut geht !!!


    Was so schön ist: GEMEINSAM ist so vieles möglich -
    DANKE an ALLE HIER IM FORUM und KARSTEN für dieses FORUM!!!

    Was ich so wunderbar finde, dass ich hier Verstanden werde in meinen Gefühlen und Gedanken!

    Weißt Du, ich hab' das ja schon einmal durchgemacht - aber es sind halt noch Co-Abhängigkeiten vorhanden geblieben, weshalb ich nochmal in so eine Situation geschlittert bin - und - ich wollt's nicht wahrhaben, dachte, das wird schon!

    Hoffe, ich werd' jetzt besser und nachhaltiger davon lernen.

    Danke!


    Liebe Gina,

    // "Du bist ab heute Schmied FÜR DICH und hast Du ne Ahnung, was für schöne Dinge ein Schmied machen kann?"

    Lass' mich das nicht vergessen!

    Danke!


    Ihr habt mir wieder Kraft gegeben!
    Lagsam spüre ich, dass ich mich hier fallen lassen und offen zeigen kann.
    Das fühlt sich wunderbar an.

    DANKE!
    Sagara

  • Hallo Sagara,

    das "Problem" hab ich auch gerade. Er reagiert nicht so, wie ich es erwarte. Er sucht ernsthaft nach ner Wohnung und will selbst nicht mehr. Ich hab gefragt, ob ihm der Alk wichtiger ist als ich, als wir, hat er gesagt, wenn ich das so sehen möchte... Was ist das denn?
    Warum trauern wir jemandem hinterher der uns gar nicht will? Warum machen wir uns Hoffnung, dass es wieder gut wird irgendwie, wofür? Damit wir wieder der Fußabtreter sind?
    Denk nicht mehr drüber nach und sei froh, dass Du ihn los bist. Je weniger er sich meldet, umso schneller ist Dein Haken an der Sache.
    Ich muss noch ein bisschen warten, bis das bei mir soweit ist und ich wieder Ruhe habe. Auch das hatten wir schon - nach drei Tagen hat er sich wieder gemeldet und gebettelt.
    Wir müssen einfach nur stark sein - aber diesmal für uns. Auch wenns schwer fällt, weil wir uns einbilden, dass da noch was wär. Klammern gehören draußen an die Wäscheleine. Wir sind doch keine oder?!
    Klar ist es verletzend, wenn Du plötzlich merkst nach all der Zeit, dass er absolut nie gesehen hat, was er an Dir hat und es noch nicht sieht. Man kommt sich vor, wie die Haushälterin und Sekretärin - nichts weiter.
    Ich hab auch schon solche Dinge von seiner Familie zu hören bekommen, warum ich mich z.B. in ein bestimmtes Ding mit Absicht nicht reingehängt habe. Das wollte ich allein ihm überlassen. Da wurde ich dann von der Familie gefragt, ob ich was dagegen hätte, weil ich mich nicht äußere. Egal wie Du es machst. Ich glaube das liegt bereits dort in der Familie oder er spielt die Beteiligten gegeneinander aus - weiß nicht. Jedenfalls machst Du es in deren Augen immer verkehrt oder hast was gegen einen von ihnen.
    Warum wollen wir uns sowas antun? Keine Ahnung, was mit den Menschen los ist, dass sie sich bei einem Kompliment angegriffen fühlen, bei Unterstützung über Kontrolle jammern. Erst schmeißen sie einem was hin, dass Du Dich kümmerst und dann bist Du nur der A... und alles wird irgendwie gegen Dich verwendet.
    Nee, echt nicht mehr.


    Ich wünsch Dir, dass Du die Augen nur noch auf Deine schöne Zukunft richten kannst.

  • Liebe Gina,

    // "Ich wünsch Dir, dass Du die Augen nur noch auf Deine schöne Zukunft richten kannst"

    .. das wünsch ich DIR auch!

    Weißt du, ich denk' mir, dass jetzt einfach nicht der Zetipunkt ist um mit meinem Ex Gespräche zu führen.
    Muss Zeit darüber vergehen lassen, alleine weitergehen. (Traurig, sehr traurig :( )

    S' dürfte sich so viel angesammelt haben (bei mir, bei ihm, bei uns), was zu Problemen geführt hat und noch keine Lösung gefunden hat.

    Und ich denke, dass jeder erst mal für sich, bei sich anfangen sollte, die Situation zu sehen, begreifen, fühlen, analysieren.

    Es schmerzt mich sehr, dass es zu dieser Trennung gekommen isst; aber es waren beide daran beteiligt.

    Irgendwie seh' ich in meiner situation im augenblick keine möglichkeit an der trennung etwas zu ändern.

    Unerwartet gelaufen, nicht so gewollt, .....


    // "Jedenfalls machst Du es in deren Augen immer verkehrt oder hast was gegen einen von ihnen. "

    Mir ist es schon schwierig genug manchmal, mich bei mir auszukennen - mich bei meinem partner auskennen - o.k., das mag ich erforschen, kennenlernen, auch durchmachen (in zeiten mit Problemen).

    Die Familie meines Partners - nur mehr oberflächlich. Im Leben gibt es manchmal genug Probleme; Da hab' ich jetzt gelernt mich persönlich abzugrenzen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn ich gemocht werde. Ich hab' beschlossen, Dinge die nur mich und meinen Partner betreffen auch bei uns zu belassen.

    //"von seiner Familie zu hören bekommen, warum ich mich z.B. in ein bestimmtes Ding mit Absicht nicht reingehängt habe. Das wollte ich allein ihm überlassen. Da wurde ich dann von der Familie gefragt, ob ich was dagegen hätte, weil ich mich nicht äußere."

    War der Ton so, dass es als Kritik zu empfangen war?"

    //"Erst schmeißen sie einem was hin, dass Du Dich kümmerst und dann bist Du nur der A... und alles wird irgendwie gegen Dich verwendet.
    Nee, echt nicht mehr. "

    Das kenn' ich leider auch ... :(

    Drum' - Halte ich emotionelen Abstand bzw. schau', was ich denn da r'aushöre und warum ich mich angegriffen fühle.
    (Was löst das bei mir aus.?)

    Bis später,
    liebe Grüße,
    Sagara

  • Hallo
    Ein Co-Merkmal: wir manipullieren gerne andere menschen und wollen kontrolle über andere haben. Auch das mussen wir erkennen. Wir lieben uns in der Rolle als Opfer und wir die Guten. Auch wenn es uns schmerzt und krank macht, es ist auch schön, gebraucht und unersetzlich. Wir erwarten von anderen dass sie uns dankbar sein müssten, für das alles was wir für sie getan haben.
    Wir sind enttäuscht, dass sie sich nicht so verhalten wie wir das erwarten.
    Das zu erkennen, erfordert viel Mut und Kraft, wir müssen sich von den Bild von uns verabschieden, den wir bis jetzt hatten.
    Loslassen, sich auf sich konzentrieren, wenn ich mich trenne, soll ich das meinetwegen tun und nicht, weil ich den anderen dadurch zwingen will das zu tun was ich möchte. Nämlich dass er sich für uns entscheidet und gegen das Alk.
    Für mich war es das schwerste Part. Aufhören zu manipullieren, zu kontrollieren, aufhören Macht über den anderen haben zu wollen.
    Aber es geht...

    Liebe Grüße
    Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Liebe Grazia,


    //"Wir sind enttäuscht, dass sie sich nicht so verhalten wie wir das erwarten."

    Ist das nicht immer so, wenn etwas nicht nach unseren (Menschen) Erwartungen läuft?

    Der "Gesunde Mensch" sagt dann wahrscheinlich, o.k., s' ist nicht so gelaufen; na gut; und lässt es dabei.
    Der Co-Abhängige versucht dann Handlungen zu setzen, dass es doch noch in seine Vorstellungsrichtungen geht.

    //"Loslassen, sich auf sich konzentrieren, wenn ich mich trenne, soll ich das meinetwegen tun und nicht, weil ich den anderen dadurch zwingen will das zu tun was ich möchte."

    Da hast Du völlig recht.
    Was mache ich bei einer "Mischmasch-Situation" - sozusagen - halb gesundes / halb Co-Verhalten?

    Lieben Gruß,
    Sagara

  • Hallo Sagara

    Wir können uns auf uns selber besinnen und hoffen, dass es auch in unseren Partner was beiwrkt. Es ist nicht ausgeschlossen, nur...wir dürfen uns nicht davon abhängig machen.
    Für mich persönlich war/ist die Kontrolle aufzugeben. Weil ich Angst habe, weil mein Urvertrauen nicht vorhanden ist...Ich versuchte mir selbst Sicherheit zu geben, indem ich alles unter Kontrolle haben wollte. Sich auf unerwartete einzulassen, auf unbekannte, es ist so unendlich schwer, darauf zu vertrauen dass eine Obere Kraft es regelt, es liegt nicht auf unseren Schultern. Manche nennen es Gott, manche Schicksal, es hat viele Namen, wie auch immer wir es nennen, es ist gut sich drauf zu verlassen, Vertrauen zu haben, es ist so schwer, und tut sooo gut.
    Ich habe verantwortung mir gegenüber, ich muss mich um mich kümmern, ich darf mich um mich kümmern, es ist ok. Das zu wissen tut mir gut.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Fehler eingeschlichen:
    Sollte heissen Für mich persönlich war/ist das schwerste die Kontrolle aufzugeben.

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Liebe Grazia,

    Danke!

    Da bin ich jetzt angekommen, dass ich sage:"ich lass' mich fallen" ins Leben, weil, ich hab' nur "Kontrolle" über mich.

    Dennoch, es tut mir leid, dass diese Beziehung nicht funktioniert hat.

    Ich fange an, "Trauerarbeit" zu leisten.


    //"Wir können uns auf uns selber besinnen und hoffen, dass es auch in unseren Partner was beiwrkt. Es ist nicht ausgeschlossen, nur...wir dürfen uns nicht davon abhängig machen."

    STIMMT auch für mich!


    Ganz lieben Gruß,
    Sagara

  • Was mich fertig gemacht hat :- dass mit meinem Partner in alkoholisiertem Zustand keine Gespräche möglich waren.
    Somit war ich in die Einsamkeit abgeschoben.
    Wie sollen nachhaltig Probleme gemeinsam geklärt werden, wenn der eine Partner in den Alkohol flüchtet?
    Wie soll ich eine Beziehung haben, wenn ich immer alleine bin?
    Da hab' ich doch nur eine Beziehung zu mir.
    Da kann ich auch gleich alleine weitergehen.
    Deshalb hab' ich meine Entscheidung getroffen.

  • Guten Morgen!

    Bin heute aufgewacht mit dem Gedanken, was erzählt er seinem Umfeld, warum die Beziehung auseinandergebrochen ist?!
    Kann er die Wahrheit sagen oder erfindet er Lügen?
    Panikattacke! Knödel im Hals, Beklemmungsgefühl. Der Gedanke der aufgetaucht ist: Wird man mir die Schuld zuschieben; ich hab' doch alles getan und unterstützt wo ich konnte.
    Es wäre so unfair mir gegenüber, sowas zu sagen.
    Bin ich schon wieder die Schlechte?
    Wann ändert sich das - immer das Gefühl zu haben, schuld zu sein am Unglück der anderen?

    Ich komme mit dem Lügen nicht klar; schon gar nicht, wenn er lügt.
    Mein Vertrauen ihm gegenüber ist weg.

    Ich lese eure Beiträge - Danke!

    Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass mein Partner mich in meiner Situation versteht?
    Kann er nicht. Kann er nicht.

    Ich möchte auch all denen danken, die Ihre Empfindungen aus der Warte der Alkoholkrankheit offen mitteilen.
    Es hilft mir dabei, meine Schuldgefühle, die ich habe, weil ich gegangen bin, von mir zu weisen.
    Es hilft mir, zu sehen, wie sich der andere fühlen kann.
    Danke!

    Sagara

  • Liebe Sagara,
    Nein du bist nicht schuld. Du trägst für sein Problem und sein Verhalten keine Schuld.
    Und im Grunde weisst du das sogar, nur kommt hier schnell der Co wieder durch!

    Sicherlich wird er bestimmte Begründungen für Eure Trennung nennen, die dir viell nicht gefallen werden. Aber das braucht er um sich selbst zu schützen.
    Du und auch er wisst, warum es zur Trennung kam!
    Du kannst nicht länger zusehen und du hast ein anderes Leben verdient. Außerdem tust du ihm ja nichts, du lässt ihm im Grunde sein gewolltes Leben führen, du akzeptierst seine Lebenseinstellung, so muss auch er akzeptieren dass DU so nicht leben willst!!
    Mach dich bitte mit den Schuldgefühlen nicht fertig, nur weil du nicht mehr mitmachst! Du hast ihn weder betrogen, belogen oder sonst was und willst einfach nicht mehr so leben!
    Frag dich doch mal: wofür gibst du dir eigentlich die Schuld?? Um den derzeitigen leeren Zustand besser zu ertragen und XY dabei in einem besseren Licht erscheinen zu lassen?
    Wie arm er ist?
    Es war ja doch nicht so schlimm?
    Viell übertreibe ich?
    Kann er ohne mich leben?

    Hat er sich jemals Gedanken über DICH gemacht?

    Hör auf und bleib bei DIR! Lerne deinen Gefühlen, Beobachtungen zu trauen und stehe zu Deiner Meinung und zu deiner Lebensweise. Denn du bist es dir wert!
    Alles Liebe - drück dich!

  • Guten Morgen liebe Sonne,

    danke für deine klaren und sonnigen Worte!!!

    //" Aber das braucht er um sich selbst zu schützen. "//
    - Ja.

    //"wofür gibst du dir eigentlich die Schuld?? "//
    -dass ich ihn alleine lasse, wo er doch nicht alles im Griff hat ....
    (Er hat mich auch allein gelassen .....)

    Weißt du, was ich immer schon wollte?
    Keine Schuldgefühle haben, wenn ich nichts schlimmes getan habe;
    keine Schuldgefühle, wenn ich mich um mich kümmere....

    Manchmal hab' ich das auch - keine Schuldgefühle, wenn ich mein Leben lebe, selbstverantwortlich.

    Vielleicht sind es die Einsamkeitsgefühle, die ja doch auch vorhanden sind, die mich immer wieder zurückschauen lassen.
    Vielleicht sollte ich die mal annehmen und akzeptieren, dass die halt jetzt für eine Weile dazugehören .... .

    //"Kann er ohne mich leben? "//
    - klar kann er, hat er ja vorher auch ...

    Ich hätt' halt gerne ein schönes Leben mit ihm verbracht ... :(

    Schattenseiten ..... geht halt nicht; so schon gar nicht, dass er seine "Alkoholkrankheit" verleugnet.

    //"Hat er sich jemals Gedanken über DICH gemacht? "//
    -Leider nicht. S' wär dann sicher auch anders abgelaufen.


    //"Hör auf und bleib bei DIR! Lerne deinen Gefühlen, Beobachtungen zu trauen und stehe zu Deiner Meinung und zu deiner Lebensweise."//
    - Ja, das muss ich lernen und
    //" Denn du bist es dir wert! "//
    - das muss ich auch lernen

    Danke für das Kraftpaket, bin jetzt wieder auf dem beabsichtigten Weg!

    Danke!
    Sagara

  • Hallo ihr alle!

    Mein Kopf hat einen logischen Schlussstrich gezogen -
    mein Herz .... muss auch irgendwann mal loslassen .... :(

    Ja, wie hier oft geschrieben steht ............ nach vorne blicken.
    :arrow::arrow:

    Hab' mir heute ein "lustiges" Buch besorgt; hoffe, es ist auch wirklich "witzig und lustig" - möchte auf andere Gedanken kommen :roll:

    Lieben Gruß,
    Sagara

  • Hallo ihr alle!

    Heute war's ein serh schwieriger Tag!

    Ich freu' mich schon d'rauf, wenn mein Leben wieder ganz normal verläuft - hoffentlich bald !!!

    Hab' heute meinen Exfreund gesehen.
    Langsam erkenne ich,.... sehe, wie er kämpft.

    Mein Körper ist total verspannt. Ich bin nur da gestanden und hab' gedacht und gesagt, dass ich mit dem alkohol nicht kann, dass mich das auf 'Dauer kaputt macht und das will ich nicht.

    Er will nicht "ohne".

    Ich werd' auf meinem Weg bleiben ...
    ihr seid da für mich .......

    Im Momet spür' ich mich überhaupt nicht .. irgendwie könnt' ich nur heulen .....


    Das positive was ich vielleicht spüre, wenn es so ist, wie ich glaube ..... dann hat die "Erwachsene" in mir jetzt mal das "Innere Kind" an der Hand genommen oder ist das "Innere Kind" gereift? :?:

    Sind einem von euch diese Begriffe békannt?


    Ich hoffe, morgen wird ein ruhiger Tag!

    Sagara

    (vielleicht melde ich mich später noch ...)

  • hallo sagara,

    Zitat


    Das positive was ich vielleicht spüre, wenn es so ist, wie ich glaube ..... dann hat die "Erwachsene" in mir jetzt mal das "Innere Kind" an der Hand genommen oder ist das "Innere Kind" gereift?

    ich kenne die begriffe auch. ich habe als erstes mein inneres kind in den arm genommen, habe es weinen lassen, weil es niemals trost, liebe und zuwendung bekommen hatte. mein inneres kind brauchte erst den trost und die zuwendung um erwachsen zu werden.

    wie sieht es denn in dir aus? eine trennung ist etwas sehr emmozionales. es gehört auch traurig zu sein, weil das ein ganz normalser abschnitt einer trennung ist, trauer zu spüren, zu leben. erlaubst du dir denn traurig zu sein?

    viele laufen vor dieser "negativ" geprägten traurigkeit weg, lenken sich ab, laufen dafon. doch inzwischen weiss ich, das es sehr wichtig ist das auszuleben, trauer gehört nunmal auch in unser leben.denn nach der trauer kommt ein neuer abschnitt, der der versöhnung mit der situation.die akzeptanz des verlust eines geliebten menschen und dadurch auch das sich lösen können. hab geduld mit dir, das dauert alles seine zeit. wir müssen nicht immer "stark" sein im leben und den anschein machen, das uns nichts bewegt.das ist eine nach aussen hin gelebte stärke, keine innere stärke. ehrlichkeit beginnt da, wo ich meinen gefühlen freien lauf lassen kann und weinen kann wenn es mir danach ist. das ist dann stark, stark für sich selbst!

    lieben gruß melanie

  • Liebe Melanie,

    hast wieder mal die richtigen Worte gefunden. ...

    Wie's in mir aussieht - ich kann's dir noch nicht sagen.
    Im Moment muss ich wieder kämpfen.
    Bin von einer anderen Seite totaler psychischer Gewalt ausgesetzt, weil Menschen nicht sachlich sein können.
    Und wenn ich mittlerweile psychische Gewalt spüre, dann bin ich sowieso "ZU".

    Erst bei deinen Worten hab' ich ein wenig weinen können. Danke!

    Im Moment kann ich meine Gefühle nur bedingt zulassen, weil ich sonst nicht stark sein und kämpfen kann.

    Ich könnte meinem Exfreund auch nicht "offen" gegenüberstehen - ich würd' dann wieder in eine Schleife geraten.

    Kennst du das?


    Da andere Menschen so voll irrationaler Angst sind, muss ich "nüchtern und sachlich" bleiben, um denen die logischen Gedanken vorzusprechen.

    Manchmal bin ich so weit, da denk' ich mir - Menschen, bitte vergesst's mich (will nur in einer Hütte tief im Wald leben). :shock::(

    Hier im Forum wiederfährt mir so viel Gutes - ich bin so dankbar dafür !!!


    Wie geht's Dir denn?

    Einen ganz lieben Gruß,
    Sagara

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!