Meine Mutter , die anständige Frau

  • Hallo Franziska,

    Zitat

    Jetzt wo ich wieder zuhause bin fängt alles wieder von vorne an.Ich weiß nicht mehr was ich machen soll...

    Für deine Mutter kannst du nichts tun. Du hast schon sehr viel für sie getan, aber sie war anscheinend noch nicht bereit deine Hilfe anzunehmen. Und so lange sie nicht wirklich will, wirst du nichts ausrichten können.

    Du bist nur für dich und für dein Leben verantwortlich. Was kannst du machen, damit es DIR besser geht?
    Könntest du ausziehen?

    Viele Grüße
    Fleur

  • Hallo Franziska

    Zitat

    Und was mach ich mit meiner Mutter???

    Nichts.

    Du bist nicht zuständig. Du bist nicht verantwortlich.

    In einer alkoholkranken Familie drehen sich leider die Verantwortlichkeiten um und die Kinder werden zu "Eltern" ihrer Eltern.

    Sieh es mal so, wenn du nimmer zu ihrer Verfügung stehst, dann ist das für sie eine Chance. Möglicherweise wird ihr Tiefpunkt zum Wendepunkt, an dem SIE die Verantwortung für IHR Leben übernimmt.

    Wenn du magst, lies dich mal durch den oben angepinnten Thread "Merkmale für ein EK". Dort steht weiteres, was dich unterstützen kann auf DEINEM Weg.

    Lieber Gruß, Linde (selber Erwachsenes Kind)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Franzi,

    ich bin nicht sicher, ob du unsere Antworten wirklich gelesen hast/ lesen wolltest.

    Zitat

    Ich werde ihr ein paar Adressen für die Suchtberatung raussuchen und hinlegen.

    Ich weiß nicht ob das ein Fortschritt ist wenn sie schon mal selbst erkennt das sie Alkoholkrank ist

    Du bist nicht dafür zuständig, dass deine Mutter ihre Alkoholkrankheit erkennt (das hat sie vermutlich schon längst...).
    Es geht hier um DICH. Nicht darum, wie du deine Mutter vom Alkohol abbringen kannst. Denn das kannst du nicht schaffen, so hart es klingt. Das kann nur sie selbst!
    Du kannst FÜR DICH zu einer Beratungsstelle gehen und dort FÜR DICH Hilfe erhalten.

    Ich weiß, dass sich das erstmal merkwürdig und ungewohnt anfühlt.

    Liebe Grüße
    Fleur

  • Zitat von Franziska Li

    Ich weiß nicht ob das ein Fortschritt ist wenn sie schon mal selbst erkennt das sie Alkoholkrank ist

    liebe franziska

    antwort: nein. denn das weiß sie. sie hat es auch shcon erkannt, bevor
    du es erkannt hast! und erkenntnis allein reicht nicht. genauer gesagt:
    erkenntnis des problems ist nicht ausschlaggebend!

    ausschlaggebend ist: was TUT sie? nicht: was SAGT sie!

    das TUN kannst du leider nicht übernehmen. also du könntest jetzt
    viiiiiel energie in das "projekt mama" stecken, sie zu allen möglichen
    orten schleppen, oder es versuchen, aus ihr aussagen rauskitzeln, die
    dich wohl zeitweise beruhigen würden, ihr mit druck versuchen, ein
    schlechtes gewissen zu machen...

    aber solange es nicht VON IHR AUSGEHT und SIE TUT / aktiv ist, solange
    wird deine ganze energie einfach nur in ein fass ohne boden laufen. am
    ende wirst du frustriet, hilflos und noch unzufriedener sein, als du es
    jetzt schon bist.

    eine andere möglichkeit ist: lernen, sich abzugrenzen. hört sich so lieblos
    an, oder? aber warum sollen 2 leiden (deine mutter und du), wenn es
    möglich ist, dass nur einer leidet (und das wäre deine mutter)?

    ist es edler von dir, mitzuleiden?
    nein.

    hilft es deinder mutter, wenn du dich an der sache aufreibst?
    nein.

    wird sie schneller ihre sucht los, wenn du ihr hilfst?
    nein.

    sobald du diese drei NEINs (er)kennst, hast du den ersten schritt zur
    abgrenzung geschafft, die da heißt:

    nicht mamas mutti sein.

    eigenes leben leben.

    stark werden.

    glücklicher und bewusster leben.

    warum ich so "negativ" denke? zunächst: bei mir heißt es nicht "negativ"
    sondern schlicht "realistisch".

    ich habe eine mutter, die alkoholkrank ist. dadurch habe ich mir ein paar
    komische verhaltensweisen zugelegt- eigentlich nach 32 jahren kein wunder.

    seit gar nicht so langer zeit habe ich mich dazu anregen lassen (unter
    anderem hier), mich mal aus diesem muster herauszutrauen.

    das hat mir sehr gut getan.

    ich habe meine machtlosigkeit erkannt (ich KANN meine mutter nicht
    retten, SIE KANN ES, will aber derzeit nicht).

    das hat mich verändert- schrittchen für schrittchen. und es wäre mir
    UNDENKBAR, rückwärts zu gehen. ich kann nie wieder dort weitermachen,
    oder weiterdenken, wo ich begonnen habe, mich zu ändern.

    ich bin selbständiger geworden und merke, es tut mir gut!

    ist das fies? ist das selbstsüchtig?

    NEIN! ich habe mich, meine pflichten, meine zukunft, sogar meine kinder
    vernachlässigt, weil ich mich an meine mutter gebunden fühlte- und an
    die lösung IHRES problems!

    wem bitte hat das genützt? nach ALL DEN JAHREN hat es meine mutter
    nicht dazu gebracht, ihre sucht zu beenden.

    dafür hat es mich zu einem SCHATTEN meiner selbst gemacht.

    eine hilflose person, die quengelt, mäkelt, leidet, depressiv ist- ABER
    genausowenig dagegen getan hat, wie meine mutter gegen ihre sucht!

    war das dann der sinn? nein. der sinn war wohl, irgendwann meinen
    weg zu finden. irgendwann zu merken: ich strample herum, aber es
    bringt nichts- alle drehen sich einfach nur weiter im kreis, und alles
    wird immer schlimmer, immer aussichtsloser.

    also schluss, bruch, schnitt.

    das kann ich auch DIR nur empfehlen.

    lg fatima

  • hallo franzi

    meine älteste heißt so, :wink:

    ich bin trockene alkoholikerin, und ich kann dir ganz klar sagen, solange du deiner mutter den dreck hinterher räumst den sie wärend ihrer sauforgien fabriziert wird sie eh nichts ändern. warum auch, ihr gehts doch gut. such du dein heil in der flucht, wenn sie was ändern will, dann wird sie auch die ansprechpartner dafür finden, die sind ja nicht geheim.

    es ist egal ob du bettelst, flehst oder schipfst, das wird nichts ändern. auch wenn sie dir was verspricht, was sie in dem moment sicher auch wirklich meint, die sucht ist stärker. ein alkoholiker braucht seinen persönlichen tiefpunkt um sich befreien zu können. da kannst du rein gar nichts dazu beitrage. bestenfalls dich wirklich von ihr abgrenzen. hilfe durch nichthilfe. wo der tiefpunkt liegt ist bei jedem menschen anders, manche erreichen ihn auch nie. gib dich da keinen hoffnungen hin, erst wenn sie beweist das sie was unternimmt kann man anfangen vorsichtig zu hoffen, aber selbst das geht viel zu oft schief.

    such nach hilfe für dich, so hart es ist, ihr helfen zu wollen ist zeitverschwendung. zeit die du für deine lehre und dein leben brauchst. ihr leben ist ihre aufgabe, nicht deine.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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