Mal von der Seele schreiben...

  • Gestern hab ich zum, ach unzähligsten Male, gedacht: Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, aber dann wabbert das schlechte Gewissen wie eine große schwarze Wolke über mir: Sie ist doch deine Mutter!

    Gestern war der Geburtstag ihrer Freundin, mit der sie zusammen wohnt (eigentlich schön, so eine Alters-WG), um 12.30 war sie schon um. Und seit über 30 Jahren die Frage, die mich quält: WARUM?
    Immer such ich auch bei mir Schuld.

    Sobald ich merke, daß sie was getrunken hat, fällt bei mir ein Vorhang, ich versteife innerlich, werde aggressiv, könnte ihr so eine runterhauen (ich neige sonst nie zu solchen Aggressionen), möchte sie schütteln. Manchmal schmeiß ich ihr auch all meine angestaute Wut an den Kopf, sie weiß am nächsten Tag eh nichts mehr davon.

    Zu dieser Wut kam gestern noch die Scham, die wie ein dicker Klumpen im Magen hing. Diese Scham, die mich auch schon so lange begleitet. Keine Freunde mit nach Hause bringen, vertuschen, was los ist...

    Mein Freund ist der Einzige aus meinem Umfeld, der davon weiß!

    Wie oft war ich schon mit ihr im Krankenhaus, weil sie wieder gestürzt ist... danach ist sie immer eine Zeit trocken.

    Ich weiß, daß ich ihr nicht helfen kann, solange sie sich ihr Problem nicht eingesteht.

    Es macht mich so hilflos!

    Im letzten Jahr hab ich eine Therapie gemacht, weil ich seit Jahren unter Angst und Panik leide. Der Therapeut meinte, ich soll sie entmündigen lassen, zum Glück ist das Deutschland nicht so leicht. Er war der Ansicht, wenn ich mich nicht kümmere ist das unterlassene Hilfeleistung und ich müsse dafür Sorge tragen, daß sie therapiert wird.

    Der Typ war eh komisch, aber der Einzige, wo ich einen Platz bekommen habe. Meine Herzphobie ist auch weg, dafür fokussiere ich jetzt auf andere Organe!

    Mein Bruder hat sich fast ganz rausgezogen, er meldet sich nur selten und kommt vielleicht 1-2x im Jahr zu Besuch.

    Es ist nicht nur, daß meine Mutter trinkt, sie schluckt auch Schmerz- und abends Schlaftabletten. Obwohl der Arzt davon weiß, verschreibt er, ein Gespräch mit ihm hat nur gebracht, was ich schon wußte: Es muß von ihr ausgehen. Zum Teil bekommt sie die Sachen auch ohne Rezept in der Apotheke.

    Ich möchte die Gefühle Scham, Wut und diese Aggressionen nicht mehr fühlen müssen.

    Ich weiß, ich sollte Konsequent sein und den Kontakt abbrechen, aber das schaff ich nicht.

    Ich musste mir das mal von der Seele schreiben, sonst platze ich!

    Sorry, wenn es chaotisch geschrieben ist.

  • Hallo Marthe,

    ja ja... das ist wohl unser Los im Leben. Es gibt wohl kein Kind eines Alkoholikers, das keine Schuldgefühle hat. Auch ich habe sie nach wie vor, obwohl ich vor 2 1/2 Jahren den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen habe. Seither geht es mir zwar deutlich besser, trotzdem gibt es immer wieder Tage an denen die Schuldgefühle kommen oder an denen ich mich frage "was ist, wenn sie sich tot säuft oder besoffen vor ein Auto rennt ? Wenn es keine Möglichkeit mehr geben wird, nochmal über alles zu reden ?". Es ist hier öfter mal zu lesen, das ein betroffener Elternteil starb, ohne das sich die Kinder noch verabschieden konnten und das ist natürlich ne Sache, die sich wohl niemand wünscht.
    Im Prinzip Schwachsinn denn WAS soll ich noch mit ihr besprechen ? Ich habe 15 Jahre auf sie eingeredet, was nicht fruchtete. Ich habe sie vor die Wahl gestellt und bin letz endlich aus ihrem Leben geflüchtet - was nicht fruchtete. Ich habe ihr ihr Enkelkind "genommen" durch den Kontaktabbruch - was auch nicht fruchtete. Man sollte meinen IRGENDWANN, spätestens aber doch wenn man die eigene Tochter verliert, wird man wach. Aber nein, es passierte nichts. Schlimmer noch. Sie macht nun meinen Mann für unsere gestörte Mutter-Kind Beziehung verantwortlich. ER hätte uns auseinander getrieben, er würde mir den Kontakt zu ihr verbieten.... Die Frau ist so krank, es ist nicht mehr in Worte zu fassen ! Jeder ist an ihrer Sucht Schuld, nur sie selbstverständlich nicht ! Du siehst, auch ich habe Wut und Agressionen in mir, das ist wohl ganz normal.
    Viell. solltest Du eine neue Therapie beginnen. Das hab ich Ende dieses Jahres vor, wenn meine Kleine im Kindergarten ist und ich die Zeit habe, um mich darauf konzentrieren zu können. Einen anderen Weg wird es da sicher nicht geben :(

    Alles Gute Dir !

  • Ich würde gerne eine weitere Therapie machen.

    Leider ist es so verdammt schwer, einen Platz zu bekommen und dann noch einen Therapeuten zu finden, der "paßt".

    Ich habe mir gerade ein Buch bestellt "Familienkrankheit Alkoholismus: Im Sog der Abhängigkeit"

    Ich will mich nicht mehr verstecken hinter den Lügen!!!

  • Zitat von Marthe

    Ich würde gerne eine weitere Therapie machen.

    Leider ist es so verdammt schwer, einen Platz zu bekommen und dann noch einen Therapeuten zu finden, der "paßt".

    Ich habe mir gerade ein Buch bestellt "Familienkrankheit Alkoholismus: Im Sog der Abhängigkeit"

    Ich will mich nicht mehr verstecken hinter den Lügen!!!

    Von der Seele schreiben hilft auch. Schreib ruhig weiter, und wenn du noch so wütend bist. Ich kenne das und ich verstehe dich, wie die meisten auch hier.

    Am Ende ist alles gut
    Und ist es nicht gut
    ist es auch nicht zu Ende.

  • Danke Ganymed!


    Ich hab heute ein bißchen hier gelesen.

    Erst jetzt nach so langer Zeit, wird mir klar, daß meine ganzen Ängste wohl mit der Krankheit meiner Mutter zu tun haben.

    Verlustängste, massive Krankheitsängste (nun gut, ich hatte auch schon 2 Krankheiten, die fast tötlich geendet sind)

    Dieses Neben sich stehen.

    Zur Zeit geht es mir richtig schlecht. Ich habe Angst, daß ich es geistig nicht mehr drauf habe. Ständig beobachte ich mich. Kleine Fehler werden zum Drama (Alzheimer, Demenz) mir ist oft komisch schwindelig.

    Süchte entwickel ich auch (Essen -versuche seit 30 Jahren dünn zu werden- PC-Spiele)

    Letzte Woche war ich zum MRT von Hirn, Ergebnisse gibts erst im Juni!

    Ich hasse diese Warterei!

  • Die PC Spiele und die Esssucht hatten mich auch 10 Jahre im Griff. ich wiege jetzt bei 1,68m genau 130kg. Aber was solls. Mir war immer klar, dass beides nur Symptome eines tiefer sitzenden Konfliktes waren. Den habe ich im letzten halben Jahr endlich geknackt bekommen und seitdem geht es mir deutlich besser. Ich spiele nicht mehr am PC, esse bewusster und bewege mich regelmäßig. Aber wie gesagt - den Drachen musste ich vorher zähmen.

    Mein Urkonflikt bestand darin, dass ich - als "äußerer Erwachsener" davon überzeugt war, dass meine Liebe nichts wert ist, mein "inneres Kind" jedoch so voller Liebe war - und das unerschütterliche Bewusstsein hatte dass diese Liebe die wertvollste und heilendste Liebe der Welt ist. Gegensätzlicher und weiter auseinander können die Pole eines Konfliktes kaum sein. Meine Lösung bestand in der Erkenntniss, dass es eben zweierlei ist: Die Liebe, die ich geben möchte - und die Liebe, die andere (mit ihren eigenen Blockaden) überhaupt anzunehmen bereit sind. Also: Nur weil jemand aufgrund der eigenen Prägung nicht dazu imstande ist, meine Liebe anzunehmen, bedeutet das nicht, dass etwas mit meiner Liebe nicht stimmt. Ich kann trotzdem voller Überzeugung sagen: Ich habe unendlich viel heilender Liebe zu geben - auch wenn die nicht bei jedem ankommen kann. Damit war mein Konflikt gelöst und seitdem hole ich mir mein Leben zurück.

    Am Ende ist alles gut
    Und ist es nicht gut
    ist es auch nicht zu Ende.

  • Nach dem Eklat von Sonntag, hab ich mich nicht mehr bei ihr gemeldet. Dienstag rief sie auf der Arbeit an. Ich konnte aber nicht mit ihr sprechen, da ich keine Zeit hatte.
    Nachmittags hab ich sie angerufen und merkte, sie ist nicht mehr nüchtern. Sie fragte, ob wieder alles gut sei. Ich sagte nix ist gut.
    Ich hab ihr dann an den Kopf geworfen, daß sie Schuld ist, daß ich ein psychisches Wrack bin.

    Gestern abend rief sie an und war nüchtern! Frage ist, wie lange geht es gut?!


    Mir gehts richtig schlecht. Dieses komische Kopfgefühl, was ich habe macht mir solche Angst! Ich kann es nicht einordnen. Ist es psychisch oder Alzheimer/Hirnerkrankung? Ergebnisse bekomme ich erst am 15.6.!

    Bisher wußte ich immer, ob es die Psyche macht oder nicht.

    Als ich damals an Kebs erkrankte, dauerte es 1 Jahr bis zur Diagnose. Für mich war aber klar, daß ich Krebs habe!

    Vor 5 Jahren hatte ich eine Hirnhautentzündung. Ich wußte vor Diagnosestellung, was ich habe!

    Mit meiner Herzneurose bin ich zwar immer wieder zum Arzt gerannt zwecks EKG und hatte Panik gleich einen Infarkt zu bekommen, aber im Grunde wußte ich, daß mein Herz in Ordnung ist.

    Nur was jetzt mit meinem Kopf ist.....

  • Wenn es dir so geht, wie mir in meinen schlimmsten Zeiten, dann ist das kein Wunder, dass sich das in deinem Kopf so anfühlt, als würden da ein Haufen kleiner giftzwerge wilde Parties feiern. Mich hat die Migräne bald durch die Wand rennen lassen...nur dass sie immer Samstags kam war für mich Indiz genug, dass das nur was psychisches sein konnte. Aber an Tumore habe ich auch schonmal gedacht.

    Wenn du dich auf das ungewohnte Terrain der geistigen Heilung einlässt, dann wundere dich nicht, wie deine Ängste und anderen Symptome im Zuge des Verstehens, felsbrockenartig von dir abfallen und donnernd ins Tal stürzen.

    Die einzige Frage, die sich dann stellt ist: Was fange ich nur mit dieser ganzen freien Energie an? Werde ich jetzt Bundeskanzler oder gehe ich erst einmal zu Fuß durch den Atlantik?

    Am Ende ist alles gut
    Und ist es nicht gut
    ist es auch nicht zu Ende.

  • liebe marthe,

    ich weiss grad nicht was ich sagen soll, mann genau das gleiche lied kann ich singen, als wär das alles meine geschichte. ich hatte auch krebs, wusste das schon vor diagnosestellung.ich setzte mich bei den ärzten durch, die nichts fanden eine darmspiegelung zu machen. die ärzte meinten das sie da eh nichts finden würden. doch ich bestand darauf. das ergebnis erschreckend. eine lebenserwartung von nur noch einem jahr, hätte die darmspiegelung und das erfolgreiche entfernen des polyps (bösartig) nicht stadtgefunden ich hatte auch angst und panikattaken, auch bei mir schreite der körper förmlich.auch dieses kopfgefühl kenn ich, ich machte erst vor kurzem ein ct um sicher zu sein, das sich da nichts krankes bei mir entwickelt hat. ich kenn das gefühl die angst, das warten, das ist soooo schlimm.

    auch diese mutter kenn ich. wie meine mutter. schuldzuweisungen, mich schlecht fühlen weils ihr schlecht geht. all das waren bei mir zugange. auch die wut, aggression die du beschreibst kenn ich zu gut. sie weiss morgens nichts mehr dafon, war ja besoffen. ich wusste es und es tat mir hinterher immer schrecklich leid so auszurasten und schürte nur noch mehr mein schuldgefühl das ich hatte.dann dieses dauernde kontakt suchen, mich anzurufen, ich soll mich doch um sie kümmern...ich kann ein lied dafon singen.

    ich machte eine langzeitherapie, zwei jahre die ich vor zwei monaten beendet habe. mit erfolg! juhuuuu!!!

    panikattaken hab ich keine mahr, angstzustände auch nicht mehr in dem masse wie es schon war. ich hatte glück eine therapeutin zu haben, die wirklich klasse war denn das was du hier schreibst ist erschreckend:

    Zitat

    Er war der Ansicht, wenn ich mich nicht kümmere ist das unterlassene Hilfeleistung und ich müsse dafür Sorge tragen, daß sie therapiert wird.

    da ist sowas von ein blödsinn was der therapeut dir da gesagt hat. der macht mir keinen guten eindruck ich hoffe er hat dir nicht in der therapie noch so einen müll aufgeladen wie den hier!

    WIR KINDER sind nicht die eltern unserer eltern. wie haben keinelrlei verpflichtung uns da zu kümmern.unsere eltern sind erwachsene menschen, die eigenverantwortung für sich und ihr leben haben. es liegt in jedem selbst sich hilfe zu holen und wer keine hilfe will, muss das auch nicht aufgezwungen bekommen.jeder mensch hat das recht nein zu sagen, so wie wir das recht haben nein zu sagen, haben unsere eltern das recht zur hilfe nein zu sagen und weiter zu saufen.

    doch tragen wir keine schuld an ihrem verhalten, ihrem leid. das leid tragen sie in sich und wollen mit ihrem verhalten erzwingen, das wir uns um sie kümmern, sie brauchen die familie um sich herrum um weiter saufen zu können. so schaffen sie abhängigkeit.

    du selbst hast das recht dich dafon abzugrenzen, zu distancieren dich frei dafon zu machen!

    meine mutter säuft heute weiter, stürzt weiter treppen runter, liegt auf der nase. doch ich steh nicht mehr da und helfe ihr, damit lass ich sie allein ohne schlechtes gewissen. ich habe ihr nie gesagt sie soll sich zusaufen. sie weiss was passiert wenn sie säuft. es liegt in ihr und an ihr, wenn sie weitermachen will soll sie weitermachen. das ohne mich, ich schau ihr dabei nicht mehr zu. das kann sie ganz allein für sich aus machen.

    ich lass mich auch nicht mehr von äusseren aussagen(wie dein therapeut es gemacht hat) dafon abbringen da nicht mehr zu handeln. wer kann mich dazu zwingen? der staat? wer hat das recht mir aufzudrücken das ich mich um meine mutter zu sorgen habe? kein mensch!

    ich habe in dieser geschichte erkant, das ich nichts dafür kann. so machte ich mich frei von schuldgefühlen. ich lernte auch zu akzeptieren. so lass ich meine mutter so wie sie ist. ich habe gelernt auf mich acht zu geben. ich bin wichtig. ich habe mich angenommen so wie ich bin, kann mich inzwischen auch unglaublich lieb haben. ich habe mich entscheiden für mich zu sorgen, für mein leben.

    meine mutter ist eine kranke frau. es ist eine schreckliche krankheit. sie ist nicht schuld. an nichts, denn sie kann nichts dafür so krank zu werden hat sie sicher nicht geplant. das sie sich nicht helfen lassen will versteh ich nicht, muss es auch nicht verstehen,sie will es nicht punkt.

    das sie mit ihrer art und weise mit mir manchmal sehr übel umgeht ist die folge dieser krankheit die sie hat. das weiss ich heute und kann darum besser mit solchen angriffen umgehen. ich mach das nicht mehr mit, diskussionen in diese richtung tun mir nicht gut. darum lass ich es bleiben. es fällt mir daher immer leichter ihr zu sagen, das ich diese unterhaltung jetzt mit ihr abbreche, ich mir solche vorwürfe von ihr nicht mehr anhöre und auf zu legen ohne dabei ein schlechtes gewissen zu haben. damit tu ich mir gutes und das darf ich mir erlaben, das es mir gut geht, selbst wenn es ihr schlecht geht.

    zum thema krebs habe ich mich schlau gemacht. der körper fängt an irgendwo zellen zu entwickeln, ewas was dort eigendlich nicht wachsen muss. daraus entwickelt sich dann ein knoten, der wächst. ich seh das bei mir so, das all die sorgen probleme die ich hatte in diesen knoten herranwachsen. all das was ich nichtverarbeitet bekommen habe setzt sich dort ab. das kann sich dann umwandeln in ein sich selbst szerstörendes gebilde einen tumor der streut, alles was an problemen in diesem tumor sitzt breitet sich im körper aus, greift den körper an, macht ihn krank und lässt ihn sterben.ich habe diesen tomor entfernen lassen, dabei die gefahr gebannt bekommen, das es sich weiter ausbreitet. nun bin ich dabei sorge zu tragen, das der körper nicht mehr etwas in mir wachsen lassen muss. probleme die ich habe werden sofort ohne zögern aufgearbeitet. ärger frust und zorn hinterfragt und auch da geschaut was mit mir los ist. ich habe also altes entfernt, was früher war und kann mich jetzt heute darum kümmern das sich nichts mehr entwicken muss, dann ich habe erannt, das ich es mir wert bin, solche problembelastenden beziehungen wie zu meiner mutter nicht mehr zu ertragen.wenn ich spüre das mir das nicht gut tut geh ich, nehm ich mir das recht raus für mein wohlergehen zu sorgen. ich darf gesund leben, es darf mir gut gehen, ich kann es mir erlauben, ich werde nicht wieder etwas in mir sich entwickeln lassen was mir schadet.ganz egal wie es meiner mutter damit geht, ob sie leidet ich darf leben, unabhängig von ihrer befindlichkeit.

    das alles gilt auch für alle anderen hier. wir sind alles erwachsene menschen, das ist im grunde etwas so herrlich schönes sif um sich selbst zu kümern und verantwortung zu tragen. da kann ich dann tun und lassen was ich will ohne jemanden anderen rechenschaft dafür abzulegen. natürlich trage ich für alles verantwortung, auch für das fehlverhalten. dazu bin ich bereit auch demendsprechend die konsequenzen zu tragen.

    wer sich da nicht frei machen kann, lebt in abhängigkeit und die kommt früher oder später mir diesen wahninns schrecklichen diagnosen einher, weil die seele das nicht mehr aushällt und der körper darauf mit krankheiten reagiert.mathe mach dich frei von dieser abhängigkeit und dann wird das mit deinem kopfgefühl auch besser. womöglich steckt dahinter nicht alsheimer sondern eine deprsseion, die geht auch mit solchen schwindelgefühlen, dem vergessen von irgendwelchen dingen einher. hast du darüber schon mal nachedacht?

    ich wünsche dir von herzen alles gute.

    alles liebe melanie

  • Heute kam mein Bruder mit Frau und meinem kleinen Neffen (7Monate)

    Meine Mutter hatte es versprochen..... aber ich roch es schon an der Tür.

    Essen gehen wollte sie nur in der Kneipe gegenüber, da wollte aber meine Schwägerin nicht hin, weil dort geraucht werden darf.

    Meine Mutter wollte niergends anders hin, die Begründungen fadenscheinig.

    Mittlerweile kann sie auch kaum mehr richtig laufen, schlurft nur noch -das tut weh zu sehen- aber für das andere Lokal hätte sie nicht weiter laufen müsssen, als in die Kneipe.

    Es eskalierte. Meine Schwägerin sagte ihr, daß sie nicht mehr her kommt und ist mit dem Kleinen raus. Ihn wird meine Mutter wahrscheinlich auch nicht mehr sehen.


    Ich hab wieder den Kloß im Magen! Schäme mich!

    Ich bin dann mit ihnen essen gefahren.

    Wir haben viel geredet, aber immer nur im Kreis.

    Mein Bruder ist psychisch sehr stabil, im Gegensatz zu mir.

    Im Herbst gehen sie ins Ausland für unbestimmte Zeit.

    Ich kann nicht mehr! Ich will mich nicht mehr schämen. Ich will keine Ängste mehr haben. Ich will glücklich sein. Ich will mich lieben. Ich will keine Tränen mehr vergießen. Ich will nicht mehr fressen und immer fetter werden.

  • liebe matrthe,

    so richtig verstanden hab ich dein schreiben nicht. bist du mit deiner mutter essen gefahren oder habt ihr eure mutter zu hause gelassen?

    wofür schämst du dich?

    lieben gruß melanie

  • Zitat von Marthe

    Wir sind ohne sie Essen gefahren.

    Wofür ich mich schäme ?! Ich weiß es selber nicht. Dieses Schamgefühl war schon immer da!

    Das ist völlig normal für Kinder von Alkoholikern. Der einzige Weg das loszuwerden, ist, sie loszulassen. Du hast auch eine Verantwortung dir selbst gegenüber. Bring dich nicht mehr in Situationen, in denen du dich nicht wohl fühlst. Das ist ein Anfang.

    Am Ende ist alles gut
    Und ist es nicht gut
    ist es auch nicht zu Ende.

  • liebe marthe,

    schamgefühl kenn ich auch. ich schämte mich lange zeit für meine mutter. für meine herkunft. es ist ja so, dass die leute dann gleich mit vorurteilen reagieren, wenn sie wissen aus welchen verhältnissen ich komme.vorurteile sind schrecklich. meisst kennen mich die leute ja nicht einmal und lassen mir dann auch nicht die möglichkeit mich besser kennen zu lerne. nur hab ich es geschafft mich dafon frei zu machen. menschen die mit vorurteilen so umgehen, das sie mich nicht kennen lernen wollen lass ich stehen, diesen menschen brauch ich nichts beweisen. ich weiss wer ich bin und brauch mich für nichts beweisen!ich hab für mich erkannt, das ich nach aussen hin nicht mehr um liebe betteln muss. entweder mich nimmt der mir gegenüber so an wie ich bin oder eben nicht. wenn nicht dann nicht. punkt.

    das ich mich inzwischen sehr distanciert habe von dem was meine mutter macht, wie sie lebt ist eine sehr grosse bereicherung für mich. die distance gild es auch wenn wir zusammen unterwegs sind. sie sieht scheisse aus und verwarlost, nicht ich. sie wirkt krank und zerbrechlich nicht ich. sie kann nicht laufen und sich kaum noch bewegen nicht ich!das ist nicht meins, das ist ihrs.ich brauch mich für sie nicht schämen. wenn ich sie nicht aushalte lass ich sie inzwischen auch stehen. dann geh ich ohne sie weiter. du hast da sicher gut für dich gehandelt, schreibst ja auch, dass deine schwägerin mit dem kind und dein bruder gleich gehandelt haben. nimm es an. akzepieire deine mutter so wie sie ist, übernehme dafür keine verantwortung. es ist und bleibt ihrs.

    das wichtigste dabei ist, das du dafür kein schlechtes gewissen haben musst, brauchst dir da keine gedanken dazu machen. es hilft nicht ihr weiter, wenn du dich da zu sehr um sie kümmerst. auch dir nicht. das wichtigste für uns angehörige ist tatsächlich, das wir uns umdrehen und uns um unser eigenes wohlergehen kümmern. was mit meiner mutter geschehen wird wenn sie so weiter macht weiss ich nicht. doch das interessiert mich heute wenig, denn es ist und bleibt ihr eigenes und wenn sie meint sie muss sich so runter machen, dann kann ich ihr dabei echt nicht weiter helfen als sie fallen zu lassen.

    ich will leben und das kann ich nur wenn ich mich um mein leben kümmer!das ich nicht mehr mitleide, das ich nicht mehr verantwortung für sie trage. das liegt weit hinter mir und das ist gut so. heute lebe ich ohne meine mutter besser als ich es jemals mit ihr getan habe. das nehm ich so an und hab sie losgelassen.....

    das sich selbst anzunehem wie du bist, die anzufangen um dich zu kümmern. da anzusetzen, zu erkennen das du auch trotz allem was passiert ist ein liebenswerter mensch geworden bist. das du siehst, das du dafür viel eigenes mitgebracht hast, nicht nur die eltern erziehen ihre kinder. es wirken viele andere da noch mit ein. schule, freunde, bekannte sind genauso prägend gewesen. hol dir daraus deine indentität. wir sind nicht nur kinder unserer alkoholkranken eltern, wir bringen so viel eigenes potential mit.pick dir all das gute gesunde für dich raus, was du in dir trägst und dafon gibt es sicher enorm viel! schau dich an, dich mit allem positivem. wir bestehen nicht nur aus scham,helfersyndrom,minderwertigkeitskomplexen

    in uns steckt viel mehr als wir dachten. erkenne das. du kannst es, selbst wenn dir deine eltern glauben machen wollen das es so nicht ist. sie wollen das nicht sehen, sie brauchen dich für ihre sucht. lass dich nicht weiter benutzen, es ist ein missbrauch der aufgrund dieser suchtkrankheit geschieht. du kommst da raus indem du das erkennst und dich von deinen eltern abgrenzt!

    schau mal zu dir hin, wer du bist, was du kannst. mach dich selbst nicht klein und schlechter als du bist. du hast garantiert was gutes an dir. wie siehst du das?

    lieben gruß melanie

  • Genau das musste ich auch erst erkennen!!!!!!

    ich musste anfangen endlich erwachsen zu werden. weil ich nie die liebe und den halt bekommen hatte, der mich zu einem mich selbst liebenden und selbst bewussten menschen gemacht hatte bin ich noch im hohen alter an meine eltern gehangen, das die das was sie versäumt haben mit auffüllen. ich hab nicht gemerkt, das ich erwachsen bin, dachte das müssen sie mir geben.

    die arbeit an meinem "inneren kind" hat mich weiter gebracht. denn da habe ich festgestellt das ICH MIR das geben kann und mich dadurch von meinen eltern und meiner erwartung ihnen gegenüber losgemacht habe.

    schau mal dahin, da setzt du an und das hilft enorm weiter an der seelischen heilung dieser wunden, die du mit dir runträgst!

    ich wünsche dir alles erdenklich gute !

    alles liebe melanie

  • Zitat von Marthe


    Ich kann nicht mehr! Ich will mich nicht mehr schämen. Ich will keine Ängste mehr haben. Ich will glücklich sein. Ich will mich lieben. Ich will keine Tränen mehr vergießen. Ich will nicht mehr fressen und immer fetter werden.

    Und damit hast du ein definiertes Ziel, auf das du hinarbeiten kannst.

    Ich habe vor ein paar Monaten hier geschrieben: "Ich will nicht mehr wütend sein, sondern meine Wut-Energie für mich haben!" Und genau das habe ich heute.

    Zielsetzungen sind für EKAs ja auch so eine Sache. Wenn man nur gewöhnt ist, die Tage mal eben gerade so zu überleben ohne vollkommen wahnsinnig zu werden, dann ist eine langfristige lebensplanung ja nicht gerade ein ausgeprägtes Talent.

    Zitat


    Ich muß lernen, daß ich eine 45jährige Frau bin und nicht das KIND meiner Mutter.

    Und eine 45jährige Frau hat die Kraft, die inneren Kinder zu trösten und zu heilen. Das ist deine Chance, deine Waffe, die Antwort auf deine Konflikte !!!

    Zitat

    die arbeit an meinem "inneren kind" hat mich weiter gebracht. denn da habe ich festgestellt das ICH MIR das geben kann und mich dadurch von meinen eltern und meiner erwartung ihnen gegenüber losgemacht habe.

    Sag ich doch...das funktioniert!! Jetzt sind wir schon 2 die dir das garantieren.

    Am Ende ist alles gut
    Und ist es nicht gut
    ist es auch nicht zu Ende.

  • Ich hab lange nicht mehr reingeschaut.

    Mir geht es immer schlechter. Das Leben ist zur Zeit so schwer und anstrengend!

    Ich stehe morgens um 5.30 auf. Bin wach und fit. Mache den Rechner an. Geh mich fertig machen, dann was spielen. Ein Zimmer putzen, dann zur Arbeit. Es geht mir im Kopf ganz gut.

    Auf dem Weg zur Arbeit gähne ich, was das Zeug hält, brauch erstmal 2-3 Kaffee und fühl mich im Kopf immer duseliger (fast so wie nach ein paar Bier, also dieses Gefühl, wenn der Alkohol zu wirken beginnt -was ich übrigens hasse, das Gefühl-) ich fokussiere mich auf den Kopf und es wird immer schlimmer. Ich kann manchmal einfachste Dinge nicht erklären. Ich weiß es, aber es ist wie ein schwarzes Loch im Kopf.

    Meist geht es um die Mittagszeit wieder.

    Nach der Arbeit (16.30) kann ich mich gerade noch zum Einkauf aufraffen (hab ich mir morgens noch vorgenommen abzunehmen, landet spätestens jetzt Chips und Co im Wagen) und dann nach hause, an den Rechner und spielen und Fernsehen. Gegen 22.00 Uhr ins Bett und dann schlafe ich schlecht und morgens gehts es wieder los!

    Ich hab solche Panik verrückt zu werden. Wo ist mein Verstand geblieben? Wo meine Energie? Meine Kraft? Meine Motivation?

  • hallo marthe,
    2-3 kaffee ist aber ganz schön viel. aber ich muss auch aufpassen, dass ich nicht zu viel kaffee trinke. ich bin da sehr anfällig, weil mir dann auch schnell komisch im kopf wird.

    ich kenn das auch, man steht auf, ist voller engerie. und wenn man auf den weg zur arbeit ist, beruhigt sich der körper wieder und wird müde. wenn ein kaffee nicht reicht um wieder wach zu werden, trinke ich tee oder wasser und esse etwas. damit mein körper wieder energie bekommt. es gab bei mir zeiten, da habe ich das essen schlichtweg vergessen. aber dadurch das meine schwester eine essstörung hatte, hat sie mir erklärt, wie wichtig das essen für den körper ist.

    seit einige zeit, setzte ich mich nicht mehr unter druck, abzunehmen zu müssen. dazu habe ich gerade gar keine kraft. aber ich habe mir vorgenommen mich gesund zu ernähren, damit mein körper mehr energie bekommt - klappt schon gut. heißt aber nicht, dass ich nicht auch mal meine schokolade esse, wenn mir danach ist.

    ich kann dir nicht wirklich raten, wie du deine kraft wieder bekommst. aber ich habe für mich selbst festgestellt, das ich mir zu viel vorgenommen hatte. ich will immer noch alles, aber ich lasse mir da mehr zeit. zudem gibt es doch auch immer sachen, die einem belasten und kraft rauben. wenn mich eine sache zu sehr belastet und ich aber abwarten muss, weil ich es nicht beeinflussen kann. dann nehme ich mir eine auszeit und gehe spazieren, und überlege in ruhe, was wirklich dringend ist und was ein paar wochen liegen bleiben kann. so mach ich dann wenigstens was dringend ist und es bleibt nicht alles liegen. und ich fühle mich gut, dass ich was geschafft habe.

    viele grüße, laura

  • Liebe Marthe,

    Du stehst so früh auf, um zu spielen? Und abends spielst Du nochmals? Da könnte ich auch nicht entspannen. Auch solche Sachen rauben Energie.

    Reduziere mal das Spielen am Rechner, schlaf lieber länger, geniesse eine schöne heisse Badewanne, koch Dir was gesundes, mach einen Spaziergang an der frischen Luft, fahr Fahrrad - dann kannst Du abends auch schlafen.

    Versuch beim Einkaufen einfach mal, Dir zu sagen: Heute kaufe ich keine Chips. Geh einfach nicht in die Reihe. Kaufe es nicht, dann hast Du die Versuchung nicht daheim.

    Ausserdem: man muss nicht jeden Abend einkaufen gehen. Das spart auch viel Zeit und Energie, wenn man nur alle 3 Tage in den Supermarkt muss.

    Am besten hilft mir auch viel Tee trinken - trinke zusätzlich aber auch Kaffee. Aber der Tee gibt viel Wärme und tut dem Körper einfach gut. Aber bitte ohne Zucker!

    Lieben Gruss
    Heidi

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!