..muss mich einfach nur mal aussprechen können...

  • Du schreibst

    Zitat

    immerhin ist es nur 1x die Woche und dann auch nur 5-10 Bier

    Ist das jetzt die wirkliche Menge, die Dein Partner trinkt ?

    Wenn ich das lese und dann aber den REST Deines Textes, dann hört sich das an, als ob sich bei Dir sämtliche Dinge summieren und es Dir deswegen schlecht geht.

    Ich will nicht sagen, dass 1x die Woche 5-10 Bier trinken gut sind... ich möchte nur einschätzen können, ob diese Menge FAKT ist, geschätzt ist oder gar untertrieben.

    LG MoWa

  • Liebe Martina,
    erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum !

    Es ist die richtige Entscheidung, hier zu lesen und zu schreiben und Du wirst sehen, es werden einige Antworten kommen, denn Du sprichst viele Dinge an, die Dich bewegen - die Dich hilflos machen und fast verzweifeln lassen- so wie viele hier im Forum.
    So viel vorab : DU bist nicht zu anspruchsvoll und DU suchst auch nicht nur irgendeinen Grund...Was Du schilderst und beschreibst, deutet wirklich auf ein Alkoholproblem hin - alleine schon die verbale Agressivität, die Regelmäßigkeit des Alkoholkonsums etc.., dass sich im Grunde Dein Tun und Handeln darum dreht, ob er getrunken hat oder nicht. Das kommt nicht von ungefähr - dies geschieht nicht, wenn der Partner "mal" ein oder zwei Bierchen trinkt.
    Je mehr Du hier liest und in Kommunikation trittst, desto mehr wirst Du erkennen, dass DU keine Schuld trägst, dass DU nicht zu empfindlich bist oder was auch immer. Du wirst aber auch erkennen, dass die Entscheidung, nicht weiter zu trinken, alleine von ihm aus kommen muss.
    Deine Sorgen und Nöte sind durchaus berechtigt und sollten näher betrachtet werden, vor allem aber auch, warum Dich bestimmte Dinge bewegen..woher Deine Ängste resultieren (z.B. aus der erlebten Krankheit) und dass Du Dich von daher möglicherweise an Menschen klammerst oder in Dein Leben ziehst, die Dir im Grunde nicht gut tun.
    Das Schlimmste aber auch letztendlich heilsamste für mich war die Erkenntnis, dass eine Alkoholabhängigkeit besteht, bei der ich nicht helfen und nichts tun kann, solange der Betroffene es nicht selbst möchte und zu erkennen, warum ich solange an einer solchen Beziehung festgehalten habe und festhalten wollte. In der Regel steckt mehr dahinter als das Gefühl der Liebe.
    Ich weiß, es ist schwer, sich erst einmal zu sortieren und nicht weiter im Gefühlchaos zu versinken - aber dabei hilft dieser Austausch hier ungemein.
    Alles Gute und liebe Grüße von Hanna

  • Zuatz zu Mowas Zeilen - hatte ich vergessen-- ja, ich wollte auch noch mal nach der Menge des Alkoholkonsums fragen und der Häufigkeit zur Klarstellung.
    Aber selbst wenn es nur einmal pro Woche wäre, dann ist es schon heftig, einer verbalen und beleidigenden Agressivität ausgesetzt zu sein..und im Allgemeinen bleibt es ja nicht bei dem bisher Konsumierten...i.d.R steigert sich das Ganze ja bzw. kann sich steigern...von der Häufigkeit, der Menge etc...

  • Hallo Martina!

    Auch wenn Du keine Antwort erwartest... :D

    Beim Lesen Deines Beitrages hatte ich den Eindruck, als ob Du meine Geschichte aufgeschrieben hättest.

    Wenn Du magst, lies doch mal bei mir.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic19266.html

    (ich hoffe, dass das mit diesem Link klappt!)

    Ich schreibe jetzt mal einfach nicht so viel, außer:

    Schau auf Dich, schau auf das, was Du möchtest. Sei einfach ein bißchen egoistisch.

    Und:
    Ein Kind ist kein Mittel, eine Beziehung zu kitten oder einen Alkoholiker, der trinken will vom trinken abzuhalten!! :o

    Pass auf Dich auf...

    Herzlichst

    Billy

  • Nein, Martina, Du übertreibst nicht...ein Alkoholproblem zu haben bedeutet nicht zwangsläufig JEDEN Tag trinken...es gibt da schon Unterschiede im Umgang mit Alkohol und auch der Trinkhäufigkeit.( und im allgemeinen steigert sich das Ganze )...Nun, alleine schon ein Gemurmeltes " ...halt doch einfach Deine hässliche Fresse..." wäre schon Grund genug, jemanden zu verlassen...eigentlich schon oder??....Dabei fällt mir wieder auf, wie sehr ich mich hab verletzen lassen - jeder anderen Person hätte ich auf nimmer Wiedersehen den Rücken gekehrt - bei ihm aber immer alles entschuldigt und verziehen, denn er war ja angetrunken, also nicht zurechnungsfähig... :shock:
    Und wie weh hat dies getan - ich weiß nicht was passieren müsste, dass ICH solche Umgangsformen pflege mit einem Menschen, den ich liebe....
    Es ist wichtig zu schauen, was man vom Leben und den Menschen möchte, mit denen man zusammen ist.
    Halt für Dich inne - losgelöst von seiner Person - und frage Dich, was Du Dir von einem Partner wünschst? Kann ER Dir das geben? Vor allem in Situationen, wo es Dir wichtig ist: Krankheit, Kinder?
    Auf einen nassen Alkoholiker kannst Du nullkommanull zählen- das ist FAKT

  • Liebe Martina,
    herzlich willkommen hier! :)

    Du klammerst dich an die Vorstellung mit ihm eine glückliche Familie zu werden, weil du Co-Abhängig bist!!
    so wie die Meisten hier!

    Du schreibst, du denkst tagsüber nach wie er wohl zu Hause aufzufinden ist, ob und wieviel er getrunken hat, und lügst für ihn dass er bei Freunden ist während er betrunken im Bett liegt...das alles ist Co Martina.

    Ich denke du bist zeitweise besessen von deiner Traumvorstellung, aber leider wird sie auch nicht mit Gewalt eintreffen - im Gegenteil.
    Las los - wenn schon nicht von ihm - dann von deiner Traumvorstellung!

    Und ja, es gibt Menschen die sich auf Grund eines Kindes ändern zum Guten, aber dass ist sehr gewagt, unter diesen Umständen ist dies wohl ein sehr gefährlicher und unsinniger Versuch!

    Er wird sich nicht wegen Dir vom trinken abhalten lassen, soll er auch nicht, warum auch, derzeit kann er trinken und dich haben, besser könnts nicht sein für ihn.

    Rede mit ihm und setze Grenzen, ich weiss wie schwer, machs ja selber mit, aber auch ich hab hier gelernt und gelesen, dass es keinen anderen Weg gibt.


    Viel Kraft
    LG sonne

  • der Satz

    Zitat

    immerhin ist es nur 1x die Woche und dann auch nur 5-10 Bier

    hatte mich irritiert, weil ich nicht wusste, ob ER das so gesagt hat um es zu verharmlosen.

    Grundsätzlich sagte ich ja, dass selbst diese Menge nicht ok ist.

  • Liebe Martina,
    es ist Dein Weg und Dein Leben und Du triffst die Entscheidungen.
    Setz Dich nicht unter Druck - aber grenze Dich ab, wenn Du schlecht behandelt wirst.
    Ich habe suuuperlange gebraucht, um überhaupt zu realisieren, dass meine große Liebe ein Riesenproblem hat und ich somit auch...dass unsere Träume, Pläne, Ziele zerbrechen. Es hat ganz lange gedauert, bis ich einsah, dass meine Liebe nichts bewirken kann -dass bei einem Süchtigen der Alkohol die Nr. ist und bleibt, solange er dies möchte.
    Im Grunde hat es zwei ganze Jahre gebraucht, bis ich es für mich Schritt für Schritt einsehen konnte - vorher habe ich alle Phasen durchgemacht - Verdrängung- Schönreden - Trennung - Zweifel - nochmal versuchen - gesundheitliche Störungen - Durchhalten - Kämpfen - ach,was weiß ich noch alles immer und immer wieder..eine Achterbahn durch und durch - manchmal täglich..

    Das Schlimme ist bzw. das Schlimmste war, nicht zu wissen, wie ER denn so drauf ist..in der nächsten Stunde- abends..immer gewappnet sein zu müssen auf den nächsten "Angriff" - meine Güte, dass ist sooo anstrengend, beängstigend, kräftezehrend, zermürbend, zerstörend.
    Dann das Klammern an die guten Zeiten und Stunden, die von einer Sekunde auf die andere zermalmt wurden und ich wusste nie genau wann..aber ich musste jederzeit damit rechnen..Was für ein Druck- für die Seele, für den Körper...
    Irgendwann habe ich auch verstanden, dass mein Partner ja auch das Recht hat, sein Leben so zu gestalten wie er mag und wenn der Alkohol dazu gehört, dann ist das so. Er hat einfach das Recht zu trinken - ich kann es ihn nicht verbieten- aber ich kann schaun, ob ich ein solches Leben führen möchte.
    Achte auf Dich selbst- auf Deine Gesundheit - versuche, die Gedanken erst einmal ein wenig auf Dich selbst zu lenken..das ständige Denken um ihn und an ihn zieht Dich weiter in einen Strudel, der nur abwärts geht.
    Und zum Thema mögliche Torschlusspanik--vertrau ein wenig auf das Leben- lächel- ich bin auch erst später Mama geworden, was ich nie bereut habe und auch heute noch, mit Mitte 40 als Frau gerne gesehen-))) Also, mach Dir keine Sorgen, weil Du schon 32 wirst!!!
    Alles Liebe für Dich, Hanna :)

  • Hallo Martina,

    herzlich Willkommen in unserem Forum.

    Zitat

    Ausser dem Alkoholproblem haben wir keine!


    das ist eines der fettesten Beziehungkiller überhaupt! Verharmlose die Sucht nicht!

    Zitat

    ihn endlich vor die Wahl, entweder Du bist ihm wichtig oder der Alkohol'... Aber ich habe Angst vor der Antwort...


    Die Antwort die kommt wirst Du wissen, oder?

    Zitat

    ach bei mir ist es nicht so schlimm, die anderen müssen ja viel mehr ertragen.


    Das was Du erlebst ist heftig. Es nützt Dir aber wenig, Dich mit Menschen zu vergleichen, denen es noch schlechter geht. Dadurch wird es Dir nicht besser gehen. Du musst gucken, wo Deine Grenzen sind.

    Der grösste Irrglaube ist, dass wenn ihr ein Kind habt, alles besser wird. Das wird dann ehrlich gesagt die absolute Super Katastrophe, auch dadurch wird sich NICHTS ändern, eher im Gegenteil.

    Martina, pass auf Dich auf.

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Huhu Martina,

    ich möchte dir auch mal kurz schreiben. Ich bin zwar "vom anderen Ufer", also trockene Alkoholikerin, aber ich finde mich in vielem was du schreibst trotzdem wieder.

    Ich selbst bin auch 32 und habe vor zwei Jahren eine völlig destruktive Beziehung mit einem psychisch kranken Mann beendet, die 12 Jahre gehalten hat. Davon waren ca. 6-7 Jahre die Hölle.

    Ich empfinde auch so ähnlich wie du - bin nun 32 Jahre und kann was Partnerschaft angeht plötzlich wieder ganz von vorn anfangen. Stelle mir Fragen, wer nimmt mich jetzt überhaupt noch? Andere Leute in meinem Alter spielen längst das "Happy-Family-Programm" und ich sitz hier, dazu noch mit meinen Ansprüchen, die ich aufgrund meiner Alkoholkrankheit an eine Partnerschaft stelle.

    Auch ich hab lang gezögert, bevor ich es beendet habe. Gründe waren so ähnlich wie bei dir - eigentlich ist er ja ein toller Kerl, genau mein Traummann, wäre da nicht "dies und jenes". Aber genau "dies und jenes" sind der springende Punkt!

    Du sagst

    Zitat

    Ausser dem Alkoholproblem haben wir keine!


    Da kann ich Martha nur Recht geben, das Alkoholproblem ist das größte Problem und bitte nicht verharmlosen. Du hast ein massives Problem mit dem Alkoholkonsum deines Mannes, und damit liegst du auch richtig. Es kommt NICHT darauf an was er meint und denkt, sondern allein was DU empfindest!

    Du schreibst auch, dass er dich beleidigt und anschreit wenn er getrunken hat, und es ihm hinterher dann wieder leid tut. Nun pass mal auf: Wenns ihm WIRKLICH leid tun würde, dann würd er gar nicht erst trinken. Weil er weiß, dass er dann hässlich wird und dir das nicht antun möchte. Aber merkste was? Genau.

    Alkohol ist eine bewusstseins- und schlussendlich persönlichkeitsverändernde Droge. Vergiss das bitte niemals. Der Alkohol verändert bei längerem Missbrauch die komplette Persönlichkeit des Trinkers, bis nichts mehr davon übrig ist.

    Um meine Geschichte zu ende zu führen: Ich bin also wie du 32, hab mich getrennt und hatte damals auch Torschlusspanik. Wer will mich überhaupt noch, nach allem was ich durch hab? Bei dir ist es der Krebs und die Chemo, bei mir 12 Jahre verkorkste Partnerschaft und die Alkoholkrankheit.
    Nun, heute weiß ich: Jede Frau und jeder Mann sollte einen Partner haben, der zu ihnen passt. Wo Liebe kein Kampf und keine Angst ist, sondern ein sicheres Netz, ein Wohlgefühl und Vertrauen.

    Du bist eine tolle Frau, und du hast einen tollen Partner verdient, genau wie ich. Und ein trinkender Mann, der dich beleidigt und dies nicht ändern will, ist das nicht.

    LG Pleja

  • Hallo Martina

    Eigentlich hast Du alle Antworten auf Deine Fragen sich selber geschrieben.
    Du hast jetzt die Wahl, weiter leiden oder was tun.
    Entscheiden muss Du selber.

    Eins kann ich Dir nur sagen, wenn Du nichts machst wird es alles nur noch schlimmer.

    Viel Kraft
    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

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