Es gibt doch dieses indianische Sprichwort "Ist dein Pferd tot, steig ab." Ich kannte es schon aber kürzlich habe ich es wieder gelesen und es wirkt sehr stark in mir.
Wie lange habe ich meine Mutter zu retten versucht? Wie lange habe ich auf den Moment der erkenntniss bei meinem Vater gewartet? Wie lange habe ich darauf gewartet, dass aus meinem Bruder mal ein Bruder wird und keine Gefahr für meine seelische Gesundheit?
Wie vielen "Freunden" bin ich nachgerannt? Wie vielen Frauen? Wie viele Chefs habe ich ertragen, die es mir unerträglich gemacht haben? Wie viele Kollegen?
Wie oft fand ich mich in Situationen wieder, von denen ich wusste, dass ich sie überhaupt nicht will? Wie lange habe ich auf den Lottogewinn gewartet?
Tote Pferde reiten. Das trifft es. Ich reite keine toten Pferde mehr. Ich steige ab und gehe solange zu Fuß weiter, bis ich ein lebendes Pferd finde und es mich reiten lässt.