Denke oft an die schöne Zeit mit dem Alkohol!

  • Hallo, war lange nicht mehr hier.
    Ich komme einfach nicht aus meinen Tief. Ich verletze mich selber und habe ein ständiges Gedankenkreisen im Kopf.
    Bin seit fast 4 Jahren trocken und denke doch oft an meine Trinkerzeit
    zurück. Ich erinnere mich meistens nur an die schönen Dinge.
    Ich leite selbst eine Shg. und mache eine Gruppe im Krankenhaus.
    Dort sehe ich die dunklen Seiten des Alkohols und trozdem denke ich an die schönen Tage im Suff.
    Solange ich getrunken habe habe ich funktioniert, seit ich trocken bin funktioniere ich nicht mehr.
    Ich will nicht mehr trinken, finde aber keinen Weg für mich um Normal zu Leben. Ich bin seit einen Jahr Rentner, fühle mich Überflüßig.
    In den gruppen gebe ich gute Ratschläge, helfe anderne.
    Mir selber kann ich nicht helfen.
    Ich bin verzweifelt, es muß doch einen weg im leben ohne Alkohol oder selbstverletzungen geben.
    Ich weiss der Alkohol hat mir sehr geschadet und ist Gift für mich.
    Warum vergesse ich dann die schlechten seiten vom Alkohol?
    Ich habe keine Lust mehr auf das Leben, mit dem Alk. kann ich nicht Leben, ohne auch nicht.
    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    was würdest du denn jemandem in deiner SHG raten ?

    Zitat

    Ich will nicht mehr trinken, finde aber keinen Weg für mich um Normal zu Leben.

    Hast du dir mal überlegt die Leitung der Gruppe (vorübergehend) abzugeben und dir helfen zu lassen ?

    So wie ich das lese ist es kurz vor zwölf bei dir, pass auf dich auf.

    LG Martin

  • Hallo Wolfgang,

    warum hast du denn aufgehört zu trinken?

    Weil du es wolltest oder tust du es, weil du irgendeine Erwartung erfüllst?

    Was war denn ganz konkret so "schön" an dieser Zeit mit Alkohol? Was trauerst du hinterher? Vielleicht einem Hirngespinst?

    Ich kann mich nur an schalem Geschmack und eine Grauzone erinnern. Mich schüttelt es richtig, wenn ich daran zurück denke.

    Maria

  • Hallo Wolfgang ,

    waren es wirklich schöne Zeiten mit dem Alkohol oder waren es schöne Zeiten an dem der Alkohol "nur " mit dabei war. ?

    es liest sich für mich so das du eine Absolution brauchst wieder trinken zu können . Du quälst dich herum und gibst dem Alkohol nach 4 Jahren immer noch so eine hohen Stellenwert das er Wunderdinge vollbringen kann. . Ich würde mich mal fragen ob ich je gedanklich aufgehört habe zu saufen. Das Glas wegstellen ist ja das einfachste . Nur reicht das nicht aus.

    Warum hat der Alkohol denn noch so eine hohen Stellenwert?
    Bin ich überhaupt gerne und aus Überzeugung trocken ?

    Soviel erst mal von mir.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo, Kossi!

    Ich muss einfach eingestehen:

    Ich finde den Titel des Threads in der Wirkung SEHR daneben!
    (evtl. kann man den noch ändern?)

    War wahrscheinlich von Dir nicht so beabsichtigt, weil er klar Deine momentan gefühlte Situation skizziert ...
    aber Leute, die auf der Suche sind und sich gerade etwas rauschfreier bewegen, dabei Eindrücke sammeln, wie es anderen dabei geht... kurzum: recht jungfräulich suchtreflektierende - die stossen dann bei diesem Prozess über solche Titel.

    --> und solche Eindrücke, seien sie auch in Titelzeilen nur flackernd, summieren sich dann auch dort bei denen zu ihrer momentanen Erlebniswelt (als Gedanken von Erfahrenen, die "es evtl. besser wissen könnten")

    Dein Gefühl scheint ehrlich beschrieben.
    Auch, wenn es mich genauso wundert, dass jemand nach 4 trockenen Jahren noch von 'schöner Zeit mit dem Alkohol' spricht.
    Einer Verantwortung gegenüber jüngere auf ähnlichem Weg kommt sie in der Formulierung so aber evtl. dennoch nicht ganz nach, oder?

    ------------------

    Zu Deinem Gefühl:

    Ja, ich denke auch, dass es dringend (!) erforderlich für Dich ist, eine möglichst genaue Hinterfragung anzustellen:
    WAS genau meine ich eigentlich mit "schön", mit der "Zeit" mit Alkohol ?!

    Es kommt sicherlich vor, dass man Phasen im Leben bewältigen muss, in denen man sich zunächst eingesteht, eine Leere nicht so sorgsam wieder ausgefüllt zu haben, die vorher durch Substanzmissbrauch durch weitere Leere besetzt war.
    Das zu merken ist ja erst einmal GUT!
    ... Problem erkannt, schon halb gebannt.

    Vielleicht fehlt etwas aus frühere Zeiten momenta in Deinem Leben, kannst Du einige Bedürfnisse nicht wirklich befriedigen oder sie Dir eingestehen ... was auch immer ... da gibt es so viele Möglichkeiten, dass es eben mehr Präzisierung fordert, was genau mit oben so etwas gefährlichem Satz gemeint ist.

    Wünsch Dir auf jeden Fall das Beste ... und, dass Du einen Weg findest, zu entdecken, was kossi denn WIRKLICH fehlt ! :wink:

  • Hallo, es stimmt den Titel habe ich nicht gut getroffen.
    Ich glaube das ich keinen Rückfall baue.
    Ich glaube mein Problem ist, dass ich die größte Zeit meines Lebens getrunken habe.
    Mit 13 Jahren habe ich mit dem Trinken begonnen, sonst hätte ich das Leben zu Hause nicht ausgehalten.
    Meine Psychologi meint, dass ich Emontional bei einen !3 Jährigen Jungen stehengeblieben bin.
    Seit ich trocken bin spüre ich mehr, ich spüre Wut und Hass und Trauer, kann aber damit nicht umgehen.
    Probleme in meinen Umfeld habe ich weggetrunken.
    Ich will Abstinent bleiben, denn das Leben bewuster zu Erleben hat auch gute Seiten.
    Zur Zeit löse ich meine Probleme indem das ich mich selbst Verletze. Ist auch keine Lösung, aber immer noch besser als zu Saufen.

    LG Wolfgang

  • Hallo Kossi

    Du bist 4 Jahre trocken und wirst es auch für immer bleiben.

    Vorraussetzung ist allerdings dass du aufhörst zu piensen und

    dein Hauptproblem in den Griff bekommst .....welches...?

    .....dass du mit 47 Rentner bist.

    lg

    der Poster

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat

    ich spüre Wut und Hass und Trauer, kann aber damit nicht umgehen

    Das wird solange hochkommen - bis du die Kraft findest gezielt dahin zu sehen... und solange wird eine unterschwellige Gefährdung da sein.

    Vor einiger Zeit war dies schon genau dein Thema; daran kann ich mich erinnern. Du willst nicht trinken. Das ist gut.

    Jedoch sollte dir deine Trockenheit soviel wert sein, dass die Dinge, die sich in dir aufstauen, nicht zum Selbstläufer werden und dich gar nicht mehr wählen lassen, ob du trinken willst oder nicht.

    Deine Erlebnisse, die dafür verantworlich sind, dass du diese Gefühle hast, kannst du jetzt im nachhinein nicht ändern. ABER: Du kannst einen Umgang damit lernen. Doch dafür musst du dich bewegen und dich in den Focus setzen.

    Es ist gut, dass du in deiner Gruppe zuhörst und Hilfestellungen bietest.

    Doch meine ganz ehrliche Meinung dazu: Es verlangt niemand von dir, dass du deine eigenen Grenzen überschreitest - außer du selbst. Mal ganz davon abgesehen, welches Bild du damit von dir abgibst.... in deiner Gruppe. Ich finde das nicht gut und für niemanden hilfreich, nach außen hin so zu tun, als wäre alles okay... aber innen drin sieht es ganz dunkel aus. Das ist unehrlich - nicht nur dir selbst gegenüber!
    Schau mal auf deinen Eigendruck und wie du da gezielt ansetzen kannst.

    Schritt für Schritt, damit du deine aufgestauten Gefühle langsam lösen kannst.

    Und schreibe jetzt bitte nicht... ich versuch's ja... aber ich kann nicht ;)

    Wenn du willst - kannst du... gib' dir mal einen Ruck !

    Lieben Gruß
    Maria

  • Hallo Wolfgang,

    eine sehr bekannte Psychiaterin - Louise Reddemann - empfiehlt, ein Tagebuch der guten Dinge im Leben - eine Art Freudetagebuch - zu führen, auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt.
    'Außerdem empfiehlt sie, eine Liste von Dingen, die wir können, von Fähigkeiten zu machen, um unser Selbstwertgefühl zu steigern.
    Ich glaube nicht, dass Du auf dem Niveau von nem 13-jährigen Jungen bist, für mich bist du ganz klar ein Erwachsener, und du hast auch die Ressourcen eines Erwachsenen. Nur ein Erwachsener sucht sich Hilfe, wenn er ein Problem mit Rückfallgefährdung hat. Das wär schon mal was für eine Positivliste. Das untescheidet dich von vielen Menschen, die unbedacht einfach zum Glas greifen.
    Auch die Selbstverletzung lassen sich Skills erlernen, das ist kein Schicksal
    Ich wünsch Dir von Herzen, dass Du Deine Stärken erkennst, und darin auch Fähigkeiten und Tätigkeiten findest, die Dir Spaß machen und in denen Du für Dich persönlich Sinn - auch in guten Gefühlen - finden kannst. Dann öffnet sich vielleicht auch wieder der Blick dafür, wie sinnvoll Deine Arbeit für die anderen in der Selbsthilfegruppe ist.
    Ich meine, kurzfristig wäre auch ein Besuch beim Psychiater gut, Medikamente können helfen, dass Du Dich besser fühlst und dass kann Dir ermöglichen, Dir Gutes zu tun. Ich spreche aus eigener Erfahrung, bei mir würds momentan ohne Medis nicht gehen.

    Einen guten Weg raus aus dem Schlamassel wünscht Dir
    Jean
    .

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Salue Kossi,
    ich selber bin "nur" Co, kenne aber von einem Bekannten das was Du schreibst, die Selbstverletzungen, den Frust, verbunden mit Depression und bei ihm dem Gefühl der Sinnlosigkeit.

    Hast Du Dir schon einmal überlegt fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit Dir Hilfe gegeben werden kann für Deinen Weg, der nun trocken ist und somit viel stärker in der Wirkung als unter "Betäubung".

    Denn genau das ist bei meinem Bekannten ein Problem "alles auszuhalten", was auf ihn zukommt. Auch er ist stehen geblieben, wobei es bei ihm definitiv psychologisch ein Krankheitsbild dazu gibt. Für ihn nicht schön es zu wissen, aber durch dieses Wissen kann er versuchen damit umzugehen. Schwer, fast unmöglich eigentlich, aber nur wenn man/frau irgendwo beginnen kann, kann ein Ergebnis erzielt werden.

    Viel Kraft wünscht Dir
    Dagmar

  • Hallo, danke für eure Antworten.
    Ich bin in Psychologischerbehandlung und nehme Medikamente ein. Insgesammt 3 verschiedene Antidepressiva. Wegen der Pillen habe ich zugenommen, wiege bei 1,76 m größe 115kg. Ich fülle mich unwohl in meinen Körper.
    Wegen meiner gedanken über den Alkohol, sagt meine Therapeutin, es angeblich Normal in meiner Verfassung
    das Schöne im Alkohol zu suchen. Sie ist aber der Meinung, ich sei nicht rückfallgefärdet.
    Aber von einer zufriedenen Abstinenz bin ich noch weit Entfernt, auch nach knapp 4 Jahren nicht.
    Ich weiss die Trockenheit zu schätzen, ein klarer Kopf ist was schönes.
    Ich kann mit anderen Menschenreden und sie dabei ansehen ohne Angst zu haben sie könnten meine Fahne riechen. Keine Angst mehr beim Autofahren, vor der Polizei.
    Ich will und werde trocken bleiben, wie lange ich das Leben noch ertrage, weiss ich nicht.

    LG Wolfgang

  • "wie lange ich das Leben noch ertrage" fragte ich mich, als die 12jährige Beziehung zu meinem alkoholkranken Freund enden musste. Ich war somit ohne Wohnsitz (er wollte das gemeinsam bewohnte Haus anzünden) und mein Job war gerade weg rationalisiert worden. Ich hatte nichts mir ... auch nichts mehr zu verlieren .... aber viel zu gewinnen.

    Die ersten drei Monate hatte ich nur Alpträume, war ständig leer in mir und bekam eine Wut auf mich selber: wieviel Macht gebe ich einem anderen Menschen mir die Laune selber zu verhageln. Wie wenig bin ich mir wert, wenn ich mich von einem anderen "abhängig" machen ließ.

    Ich lebe nun in einem kleinen Hexenhäuschen mit meinen Tieren. Ich bin dort sehr glücklich - erfreue mich an meiner Pflanzenwelt und gehe jeden Tag vor der Arbeit (ein furchtbarer Job mit ständigen Überstunden und Plattfüssen am Ende des Abends, ich bin da nur noch fertig) durch den Garten.

    Ich bin finanziell beschissen gestellt, jobtechnisch alles andere als glücklich - aber mein Rest, der stimmt. Ich bin in mir zufrieden , in den Dingen, die ich für mich regulieren kann. Die kleinen Dinge, die ich für mich glücklich schaffen kann. Sei es mein heißes Bad für den geräderten Körper, seien es meine Blumen im Garten, seien es meine kuschelnden Tiere.

    Ja, lieber Wolfgang, seit der Beziehung bin ich solo. Das ist nun mittlerweile 3 Jahre her. Nun, klar fehlt mir zwischendurch auch mal ein liebender Arm, aber so lange ich in mir ruhen kann und mein persönliches Glück finden kann, so lange bin ich mit mir im Reinen.

    Übrigens, das war ein Aufbau der länger dauerte. Als die Beziehung am Ende war war auch ich es (so wie Du vielleicht gerade). Aber ich wollte meinem Expartner nicht die Macht geben über mein Wohlbefinden. Ich wollte ich endlich selber wieder in der Hand haben. Er wollte mich nicht mehr - er wollte den Alk! O.k., vielleicht weiß er jetzt was er verloren hat.

    Deine Ex-Freundin konnte die Einsamkeit ohne Dich nicht ertragen? Nun, vielleicht merkt sie irgendwann einmal dass sie etwas verloren hat???

    Du kannst - wenn Du willst - wieder auf die Füße kommen, indem Du Dir die Zeit der Trauer erlaubst! Dich aber während dessen nicht aufgibst....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat

    Ich will und werde trocken bleiben, wie lange ich das Leben noch ertrage, weiss ich nicht.

    Das was du da schreibst ja kann einige Bedeutungen haben.

    Konkret kann das heißen; dass du handlungsfähig werden muss, damit sich deine Umstände ändern und du dir ein Leben schaffst, was du tragen kannst.

    Du schreibst:

    Zitat

    Aber von einer zufriedenen Abstinenz bin ich noch weit Entfernt

    Was müsste für dich anders sein, damit du zufrieden trocken sein kannst? Was würde dir jeden Tag etwas Last nehmen und dir das tägliche Leben erleichtern?

    Lieben Gruß
    Maria

  • Hallo, was müßte sich ändern?
    Ich muß einen Weg finden um mit meiner Vergangenheit, mit meiner Biographie abzuschließen.
    Mit meinen Körper Akzeptieren mit all seinen schwächen, gutes steckt in ihm nicht mehr.
    Zu Akzeptieren, dass ich nicht mehr funktioniere, dass ich nicht mehr Arbeiten kann.
    Einen Weg finden, Probleme anzugehen, ohne das ich mich selbst verletze.
    Ich könnte noch viele Sachen aufzählen, die bei mir im Argen liegen. Ich habe das Gefühl ich Entwickle mich zurück, gehe einen Schritt vor und zwei zurück.
    Ich habe die Hoffnung das ich das Tal irgendwann durchschritten habe, und zwar trocken.
    Ein Leben mit Alkohol kann ich mir trotz aller Probleme nicht mehr Vorstellen.

    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    ein Binsenweisheit vorweg: Das Leben in den Alkitagen war natürlich nicht immer sch***e; klar gab es da auch glückliche und schöne Momente und die Zeit als persönlich verloren anzusehen, halte ich eh für grundfalsch.
    Ist ein bisschen wie in der DDR (ok gewagter Vergleich ;) ), die Grundsituation ist einfach schlecht und von Übel. Außerdem hätte man die glücklichen und schönen Momente höchstwahrscheinlich auch ohne Alk haben können. Ist aber nun mal Vergangenheit; und jede Vergangenheit verklärt sich; sonst könnten wir gar nicht mit ihr leben.

    Depression ist echt übelst - ich hatte während meines Entzugs einmal für einen Tag entzugsbedingt eine heftige Depression - und damit vielleicht einen Hauch von Anflug von Ahnung, wie es einem Depressionskranken auf Dauer geht. Geholfen hat mir damals gar nichts, am nächsten Tag war sie weg. Alleine hätte ich nicht sein wollen, war Gott sei Dank in der Klinik und das Gespräch mit dem Pfleger hat mir zumindest zum nächsten Tag verholfen.

    Während der Entwöhnung hatten wir auch einen Komorbiden bei uns (also Entwöhnung plus Depression), er hat uns alle genervt und wir hatten kein Verständnis für ihn, weil das für einen Außenstehenden nur nach Dauerjammerei ausschaut; die man selber nicht versteht und nicht ertragen möchte oder kann. Der hatte in Job, Freizeit und Beziehung auch gar nichts mehr auf die reihe gebracht
    Ein Jahr später habe ich ihn wieder getroffen und nach mehrfachen auch stationären Behandlungen (wg der Depression) hatte er es tatsächlich geschafft auf allen drei Ebenen.
    Das gibt vielleicht ein bisschen Hoffnung.

    Ich würde erst einmal gar keine Ansprüche an mich stellen und nicht irgendetwas erreichen wollen und mir immer wieder Hilfe suchen - und zwar professionelle (mit der Krankheit Depression ist jeder Nichtprofi auch auf kurze Sicht überfordert) - egal wie "jämmerlich" das auf meine Umwelt wirkt. Ich hoffe die Kraft findest Du in einem weniger schlechten Stimmungszeitpunkt.

    Alkohol ist keine Option, Du kannst Dich nicht Dauerwegbeamen ohne faktisch tot zu sein - aber das weißt Du selbst besser.

    Alles Gute

    Hoffnung2009

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat

    ...ich habe das Gefühl ich Entwickle mich zurück, gehe einen Schritt vor und zwei zurück.

    es könnte daran liegen, dass du in allem bzw. in dem meisten eine Last siehst.

    Zitat

    Ich muß einen Weg finden um mit meiner Vergangenheit, mit meiner Biographie abzuschließen.
    Mit meinen Körper Akzeptieren mit all seinen schwächen, gutes steckt in ihm nicht mehr.
    Zu Akzeptieren, dass ich nicht mehr funktioniere, dass ich nicht mehr Arbeiten kann.

    Akzeptanz... da wählst du ein gutes Stichwort.

    Vielleicht steht das an erster Stelle - ja ... ohne Frage ist das wichtig. Aber guckst du auch dahin - was du trotz deiner "Einschränkung" alles nun machen kannst? Oder bist du so sehr gefangen, dass du nur noch das siehst, was nicht mehr drin ist? Das ist ein erheblicher Unterschied.

    Zitat

    ...gutes steckt in ihm nicht mehr...

    Sorry - das glaube ich dir nicht! Jedoch wird sich das wohl erst zeigen, wenn du bereit bist es zu sehen und es dann behutsam zum Wachsen bringst. (das weiß ich aus eigener Erfahrung ;) )

    Liebe Grüße
    Maria

  • Hallo Wolfgang,

    beim Lesen Deines Threads gehn mir einige Fragen durch den Kopf:

    Hast Du nach dem Aufhören, also zu Beginn Deiner Abstinenz bzw. zu Beginn Deines Ruhestandes, eine Therapie gemacht, in der Du Dich in Richtung zufriedene Abstinenz weiterentwickelt hast?

    Welche Hobbys etc. hast Du Dir zugelegt, was tust Du Dir an Gutem?

    Welche Beschäftigung hast Du Dir gesucht, die die das jetzt nicht mehr mögliche Arbeiten ersetzen soll?

    Meine Fragen sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass ich glaube, zufriedene Abstinenz - in einer bestimmten Lebenssituation - will erlernt, erarbeitet sein - ist das Ergebnis einer Entwicklung. Selbst wenn Du schon eine Therapie gemacht hast, könnte eine Auffrischung, auch ambulant, sinnvoll sein.

    Wenns einem psychisch schlecht geht, mögen nur kleine Schritte möglich sein, sich selbst was Gutes zu tun und sich in Richtung Zufriedenheit zu bewegen, aber kleine Schritte sind sicher möglich.

    Alles Gute,

    Du schaffst das

    Jean

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Hallo,
    ich habe am Anfangmeiner Abstinenz, eine
    Stationärelangzeit therapie in der Salusklinik gemacht.
    Ich habe eine Ausbildung zum Suchtkrankenhelfer gemacht und in diesen Jahr wiederhole ich die Ausbildung wieder.
    Ich bin seit 2008 in einer Ambulanten Einzeltherapie und trotzdem habe ich die Gedanken.
    In der Therapie habe ich mit em Malen begonnen, nur geht das auch nur wenn es mir einigermasen gut geht.
    Ich treibe Sport im Fitnesstudio, nur kämpfe ich dort mit meinen Körper, weil ich immer mehr machen will als was er zulässt. Ich stelle an mich und meinen Körper Ansprüche und wenn ich die nicht Erfülle geht es mir schlecht und lasse nes meinen Körper büßen.
    Ich bin ein Extreme Mensch geworden und finde keinen Mittelweg.

    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    du siehst und zählst auf, was bei dir nicht richtig läuft.
    Fang an und ändere es nun. Das geht selbstverständlich nicht von heute auf morgen. Aber jeden Tag beständig dran arbeiten und jedesmal wenn es dir auffällt, wieder dran denken, und dich wieder herunterholen. Jeden Tag... wie eine neue Programmierung bzw. ein Überschreiben des "alten" Programms... irgendwann greift das.

    Ich habe persönlich gute Erfahrungen damit gemacht, dahin zu sehen, was mir gelungen ist an dem Tag. Mein persönlicher Leitspruch ist... immer gelingt es mir nicht... aber heute... heute da ist es mir gelungen. (und wenn es mir nicht gelungen ist... wie z. B. nett mit mir umzugehen... dann versuch ich es halt morgen wieder).

    Versuch' mal deine persönliche Messlatte niedriger zu legen.... so wie ich dich lese... liegt die verdammt hoch. Du darfst liebevoll mit dir umgehen. Wir sind Menschen und keine Maschinen ;)

    Maria

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