Es ist schon länger her, dass ich hier schrieb und leider finde ich meinen ursprünglichen Faden nicht, um ihn fortzusetzten. Denn jetzt ist mir etwas passiert, dass ich doch hier kund tun möchte:
Vor zwei Jahren trennte ich mich von dem alkoholkranken Mann. Mittlerweile sind wir Freunde und so erlebe ich nun aus der Distanz sein Aufs und Abs.
Er hatte wieder aufgehört zu trinken und er hatte aufgehört vom Alkohol zu sprechen bis Christi Himmelfahrt. Da erzählte er, dass er jetzt nicht aus Frust, sondern aus Freude etwas trinken wolle und das würde gut gehen, weil ihn ja nur das Frusttrinken wieder in die Sucht führen würde....
Perfide, wie die Sucht verführt! Als ich ihn fragte, ob er nicht merken würde, wie ihm der Alkohol etwas vormache, schwieg er.
Egal. Er trank und zog sich von mir zurück, bzw. wenn er sich meldete, war er schroff. Und ich doofi, ich weigerte mich der Realität ins Auge zu sehen, wollte nicht denken und mir vorstellen, dass er wieder abgesoffen ist. Statt dessen dachte ich, sein verändertes Verhalten habe mit seiner Trockenheit zu tun und damit, dass er seine Probleme angehe und seine Arbeit machte.
Und deshalb schreibe ich jetzt hier. Meine Erkenntnis über mich: So wie er sich sein Saufen schönredet, so redete ich mir sein Saufverhalten schön. Die Realität tut mir einfach zu weh. Als er sich jetzt bei mir für sein Verhalten damit entschuldigte, dass er wieder Trinken würde, war ich sehr traurig. Mir wären andere Gründe lieber gewesen. Gleichzeitig weiß ich, dass dieses Schönreden gerade auch ein typisches Symptom der Krankheit ist...