Ich habe da irgendwie so ein Gefühl...nur welches?

  • Früher habe ich gerne Marionetten gemalt, denn so habe ich mich gesehen.
    An irgendwas gebunden, irgendwie abhängig, von irgendwem fremdgesteuert und irgendwie nicht echt.
    Gefühlt habe ich mich meistens gar nicht und wenn dann irgendwie bzw. irgendwie sch....

    Lange Rede kurzer Sinn: Irgendwie hilft einem nicht weiter. Sch.... auch nicht.
    Mir halfen und helfen noch klare Worte. Keine, die im Kopf entstanden sind, sondern die auf Erfahrung beruhen und die man spüren kann.

    Daher schlüssle ich jetzt Gefühle auf, so wie ich sie gespürt und erlebt habe.
    Weil es für mich wichtig ist, jedes einzelne zu unterscheiden und benennen zu können, glaube ich, ihr möchtet das vielleicht auch lesen obwohl sich manche Gefühle bei mir schon lange nicht mehr gemeldet haben.

    Gefühl Nr eins, dass sich um mich schlang war das der Schuld.

    Das ist das, das mir ans Herz fasste und es zusammendrückte um von dort in den Magen zu rutschen und mit voller Wucht gegen ihn zu treten.
    Alles was Vernunft ist wird vom Feld geschickt, die Vernunft die sagt: "Aber du hast doch gar nichts Schlimmes angestellt", richtet nichts mehr aus gegen den kalten Schweiß, die zittrigen Hände und das weiße Gesicht.

    Schuldgefühle mögen nicht alleine sein, also kommt Nr. 2 dazu. Die Scham. Die ist heiß und ihre Hitze kommt in Wellen. Sie rötet das Gesicht und drückt einem die Augen zu Boden. Um nichts in der Welt könnte man jetzt aufsehen oder jemanden ansehen. Denn man ist ein schlechter Mensch, einer, dessen Herz wahnsinnig klopft und einer dem die Hände jetzt auch noch schwitzen. Man ist nicht mehr nur einer, der etwas Furchtbares angestellt hat, sondern einer der von Haus aus schlecht ist.
    Man sagt auch, man schämt sich zu Tode.

    Das ist etwas, was Nr. 3 sehr mag, die Angst.

    Später werde ich weiter schreiben und im Gegensatz zu früher frage ich nicht mehr dauernd ob ich das denn darf, sondern mach es einfach.

    Bis dann, ihr anderen da draußen :)

  • hallo schnuffig,

    ich finde mich gut in den drei von dir aufgeschlüsselten gefühlen wieder, bei mir ist es fast genauso, gerne auch als ringelreihen, also alle drei auf einmal. das ist zb. so, wenn es unerwartet an der tür klingelt und ich denke "ich hab was angestellt (schuld), jetzt holt mich jemand (angst), ohje, wie sieht es hier nur aus und was hab ich nur getan? (scham)". deswegen geh ich zb. nie an die tür, wenn ich niemanden erwarte.

    viele grüße an dich,
    herbststurm.

  • Hallo Herbststurm und Schnuffig,

    kenne alle drei Gefühle zu gut...
    Geh z.B. nicht gern ans Telefon aus Angst mich rechtfertigen zu müssen...

    Gerne würde ich "normal" fühlen und dadurch freier sein

    Schönen Abend euch

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Genau, die Angst, die kommt, weil die anderen sie herein lassen und jede/r der das kennt, weiß auch, dass die sich steigern kann bis man am Rand des Wahnsinns angekommen ist, bis zur Panik und die konnte mich zu Boden werfen, mich meinem vegetativen Nervensystem völlig ausliefern und jedem, der mich so gefunden hätte.

    Herbststurm, ist es dir ein Trost, wenn ich dir sage, dass dieser jemand, der dich da holt, vor deiner Tür, dich schon längst geholt hat?
    Früher.
    Für mich war das ein Trost.
    Niemand kommt mich heute mehr holen. Niemand lauert hinter der Tür. Im Gegensatz zu früher, da war das "Monster" wirklich hinter der Tür, es hat mich geschnappt und es hat mich fast erstickt.
    Aber jetzt ist es weg.
    So und wie auf Kommando klinget es jetzt bei mir an der Tür. :)

    Liebe Grüße euch beiden zwei Lieben und bis später

  • Zitat von schnuffig

    Herbststurm, ist es dir ein Trost, wenn ich dir sage, dass dieser jemand, der dich da holt, vor deiner Tür, dich schon längst geholt hat?
    Früher.
    Für mich war das ein Trost.
    Niemand kommt mich heute mehr holen. Niemand lauert hinter der Tür. Im Gegensatz zu früher, da war das "Monster" wirklich hinter der Tür, es hat mich geschnappt und es hat mich fast erstickt.
    Aber jetzt ist es weg.

    hallo schnuffig,

    nein, leider funktioniert das bei mir (noch immer) überhaupt nicht.

    hm,
    herbststurm.

  • Hallo schnuffig!
    Auch ich kenne Deine beschriebenen Gefühle nur allzu gut.Sie haben sich irgendwann in Panikattacken gesteigert und ich habe deshalb eine Therapie gemacht.
    Während es anderen Angst macht,fühle ich mich eher in der Dunkelheit wohl.Sie bietet mir einen gewissen Schutz,da ich denke,daß der Tag dann vorbei ist und niemand mehr an der Tür klingelt.Erst abends komme ich zur Ruhe und kann entspannen.
    Tagsüber meine ich immer zur Verfügung stehen zu müssen,allzeit bereit zu sein.
    Ich weiß daß das Unsinn ist,aber ich fühle es einfach so.
    LG Ragna

  • Ich unterschreibe ALLEs was Ihr vor mir geschrieben habt. Ich kenne diese Gefühle ebenfalls, furchtbar! Am wohlsten fühle ich mich zu Hause, da kenne ich mich aus, da stört mich "fast" keiner, ich hasse telefonieren :x
    Von der Dunkelheit fühle ich mich auch bedroht, da die Erinnerungen so weit zurück reichen, zu den Nächten, in denen ich Angst hatte, mein Vater würde uns etwas schlimmes antun...oder davor, dass sich eine bestimmte Person ständig übergab und die Kontrolle über sich verlor! Deshalb bietet die Dunkelheit keinen Schutz für mich! Aber es ist besser geworden...ich lasse mich nicht mehr unterkriegen! Ich bin WER und bin stärker als die Angst, das weiß ich!

    Lieben Gruß, Akka

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