Freund nach schwerer Krankheit jetzt trocken- ich in Sorge

  • Hallo Leonia,

    Du hast soooo recht, man kann so herrlich kompensieren, indem man der Fittere, der Besser-Informierte und einfach derjenige ist, der so offensichtlich die Bedürfnisse eines anderen kennt und sie auch noch verteidigt...ein Alki bietet sich da an, also zumindest meiner bekommt alleine so ziemlich nichts auf die Reihe...

    Und so kann man beides herrlich verbinden. Man erwirbt sich die Liebe und lenkt gleichzeitig noch von seiner eigenen Insuffizienz ab, ein netter Kreislauf...

    Ich glaube, im Moment durchlebe ich gerade das, was man bei stofflicher Sucht "Craving" nennt...meine Gedanken kreisen darum, ihn anzurufen, ihn zu fragen, wie es ihm geht...und NEIN, genau das werde ich jetzt nicht tun. Ich gehe jetzt in mein supersauberes ;) Bad und stelle mich mindestens eine halbe Stunde unter die Dusche. Meld mich aber bestimmt später nochmal.

    LG

  • Zitat von Sonnenblümchen


    meine Gedanken kreisen darum, ihn anzurufen, ihn zu fragen, wie es ihm geht...und NEIN, genau das werde ich jetzt nicht tun. Ich gehe jetzt in mein supersauberes ;) Bad und stelle mich mindestens eine halbe Stunde unter die Dusche. Meld mich aber bestimmt später nochmal.

    Ja, mach`das und genieße es. :)
    Es ist ja auch immer wichtig und das wird uns hier auch oft genug gesagt bzw. geschrieben, sich zwischendrin auch mal selbst was Gutes zu tun und nicht nur dem eigenen Alki.

    Herzliche Grüße, Leonia

  • ...und wie ich das genossen habe :)

    Zwischenzeitlich habe ich mir was überlegt, was ich an dieser Stelle gerne vorstellen möchte. Leonia, Du und ich und wohl wir alle hier kennen ja das Phänomen, daß unser Alki lügt, daß sich die Balken biegen. Sowas wie "Isch schabe gar nix getruuunken" mit einer Fahne bis zum Bosporus. Eine Sache, die mich immer sehr empört hat...oder solche Sachen wie nach "2 cl Wodka" einen Wert von 4 (!) Promille zu haben, normale Menschen sind da tot...

    Nun zu mir. Auch ich belüge mich. Und das fällt mir jetzt schwer, zuzugeben. Wie oft habe ich, nicht nur in der Beziehung mit meinem Alki, schon gesagt: Nein, ich bin nicht sauer. Nein, ich bin nicht traurig. Nein, ich bin nicht dies und das, obwohl ich vor Wut gekocht oder mir die Tränen runtergekämpft habe. Wie oft habe ich mich schnell zurückgezogen, nur um nicht öffentlich zu weinen, ich war ja nicht verletzt. Paßt ja auch ganz gut zum Helfersyndrom, denn ein wahrer Helfer will ja nur Gutes für seinen "Schützling". Die eigenen Gefühle ignorieren, und dem Wunsch nach Liebe und Zuneigung alles unterordnen, kennt Ihr das auch?

    LG

  • Liebes Sonnenblümchen,

    Zitat von Sonnenblümchen


    Auch ich belüge mich. Und das fällt mir jetzt schwer, zuzugeben. Wie oft habe ich, nicht nur in der Beziehung mit meinem Alki, schon gesagt: Nein, ich bin nicht sauer. Nein, ich bin nicht traurig. Nein, ich bin nicht dies und das, obwohl ich vor Wut gekocht oder mir die Tränen runtergekämpft habe. Wie oft habe ich mich schnell zurückgezogen, nur um nicht öffentlich zu weinen, ich war ja nicht verletzt. Paßt ja auch ganz gut zum Helfersyndrom, denn ein wahrer Helfer will ja nur Gutes für seinen "Schützling". Die eigenen Gefühle ignorieren, und dem Wunsch nach Liebe und Zuneigung alles unterordnen, kennt Ihr das auch?

    man kann`s auch so machen, wie ich es gemacht habe und versuchen, die ganze Alkohol-Problematik mehr oder weniger zu ignorieren bzw. versuchen, damit klar zu kommen. Wenn, so wie es bei mir war, der Alkoholiker einigermaßen unauffällig vor sich hintrinkt, ist das, zumindest eine Zeit lang, schon möglich.
    Aber dann passiert halt trotzdem irgendwann genau das, was Du in einem Deiner anderen Beiträge so treffend beschrieben hast:

    Zitat

    Liebe ist etwas Wunderschönes, doch wenn sich Dämon Alkohol einmischt, kann aus Liebe pure Angst werden, nicht, weil er Dich schlägt oder mißhandelt (hat meiner NIE getan), sondern weil Du einen geliebten Menschen sterben siehst, jeden Tag ein Stückchen mehr. Und, so wahr es leider ist, Du kannst nicht helfen. So gerne Du möchtest, so weh es tut, Du kannst nicht.

    Boah, das hast Du soo treffend beschrieben, DANKE dafür.

    LG Leonia

  • Zitat

    Es ist ja auch immer wichtig und das wird uns hier auch oft genug gesagt bzw. geschrieben, sich zwischendrin auch mal selbst was Gutes zu tun und nicht nur dem eigenen Alki.

    Hallo Leonia,

    nee, so stimmt das nicht ganz. :wink:

    Nicht "zwischendrin", sondern an allererster Stelle.

    Nicht "auch mal", sondern ausschließlich dir selbst.

    Anstelle von alkoholkranker Lebensgefährte oder Ehemann, klingt "Alki" verharmlosend.

    Und den "eigenen" Alki gibt es nicht. Dir gehört niemand, du kannst niemanden besitzen. Er ist auch nicht dein Patient. Niemand hier hat einen eigenen Alki. Das hört sich an, wie den "eigenen" Hund oder Kanarienvogel. Es handelt sich doch um einen erwachsenen Menschen.


    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo sonnenblümchen,

    Zitat

    Du hast soooo recht, man kann so herrlich kompensieren, indem man der Fittere, der Besser-Informierte und einfach derjenige ist, der so offensichtlich die Bedürfnisse eines anderen kennt und sie auch noch verteidigt...ein Alki bietet sich da an, also zumindest meiner bekommt alleine so ziemlich nichts auf die Reihe...

    stimmt das wirklich? machst du deinen mann klein, scheinbar unfähig zu leben? dein mann ist ein erwachsener mann. wenn er müsste könnte er es allein machen. glaub mir. hier sehr anschaulich was cos gerne machen. alles abnehmen, den anderen als unfähig darzustellen um sich besser zu fühlen!ja und auch um ihn abhängig sich zu machen, denn auch die coabhängigen kennen da keine grenzen. sich unersätzlich zu machen um geliebt zu werden, zudem noch um eben das unter kontrolle zu haben, manipulation dabei ein stichwort!

    der mann den ich als unfähig hielt, von dem ich dachte er wäre ohne mich ein nichts , heute, es ist nicht sodern lebt seit 10 jahren allein und packt das. er packt es nicht so wie ich es mir vorstelle. dennoch packte er es so wie er es kann und lebt trotz dem weiter.

    das tat mir anfangs weh zu erkennen, das ich eben nicht unersetzlich bin.das sind doch die gründe warum eine trennung für uns so schwer macht(e), das wir dann allein da stehen (stand) und keinen mehr haben den wir (ich) mannipulieren können (konnte)um dann wiederum angeblich dafür geliebt werden.der paradoxum dabei ist ja, das wir(ich) dabei nicht liebe bekommen haben(habe) sondern immer wieder zurückgewiesen wurde. weil meine manipulation als solche erkannt und dagegen angekäpft wurde und es zum streit kahm.das war bei mir so schwer zu erkennen, dennoch wichtig um mich ja auch zukünftig in einer beziehung eben dieses verhalten nicht mehr leben muss. es handelt sich hier eben IMMER um ERWACHSENE die selbstverantwortung für ihr leben haben. das ist zu akzeptieren!

    lieben gruß melanie

  • Hi Melanie,

    das ist doch das, was ich aussagen wollte: Natürlich sind unsere Alkis im Regelfall erwachsen und sie haben sich ganz offensichtlich dazu entschieden, so zu leben, wie sie leben. Der eine halt relativ kompensiert im Alltag, der andere sprichwörtlich in der Gosse. Und wie Botenstoff und Rezeptor finden wir zueinander. Es ist in gewissem Maße ja auch natürlich und richtig, einander zu helfen, in einer Beziehung. Weißt Du, auch ich bitte um Hilfe. Und ich freue mich, wenn ich sie bekomme. Wenn mich jetzt jemand bittet, etwas für ihn/sie zu übernehmen, was mir leichter fällt als derjenigen Person, mache ich es doch im Regelfall auch. Es ist doch hier auch das scheinbare Machtgefälle unter Berücksichtigung der Konstellation Alki/Co, was die Probleme bereitet...oder auch: Die Dosis macht das Gift.

    @ Linde:
    Auch wenn ich nicht persönlich angesprochen war, möchte ich mich gerne zu Deinem Einwand äußern. Ich denke, daß es hier um Form und Inhalt geht. Natürlich hat man keinen "eigenen" Alki. Ein Lebewesen kann einem niemals gehören, oder auch, alles, was eine Seele hat, kann nie besessen werden, egal, ob es Mann, Frau, Hund (auch Tiere haben meiner Meinung nach eine) oder Beutelratte ist. Allerdings gebrauchen wir den Terminus "mein" für viele Dinge, die uns nicht wirklich gehören, so z. B. mein Mann, meine Frau, mein Kind. Im günstigsten Fall gehört ein Mensch ZU mir, ist jedoch niemals mein Eigentum. Trotzdem benutzen wir das Wort oft und gern...

    Auch finde ich "Alki" nicht verniedlichend...im hiesigen Sprachgebrauch ist es beispielsweise üblich.

    Was ich eigentlich ausdrücken will, ist folgendes: Die Sätze "Mein Alki" oder auch "der alkoholkranke Mensch, mit dem ich in einer Partnerschaft bin", unterscheiden sich nur in der Form, nicht im Inhalt.

    LG

  • Hallo Linde,

    Zitat

    Und den "eigenen" Alki gibt es nicht. Dir gehört niemand, du kannst niemanden besitzen. Er ist auch nicht dein Patient. Niemand hier hat einen eigenen Alki. Das hört sich an, wie den "eigenen" Hund oder Kanarienvogel. Es handelt sich doch um einen erwachsenen Menschen.

    danke für diesen Hinweis. Bin schon mal vor vielen Jahren in einem ganz anderen Kontext darauf hingewiesen worden, daß die Bezeichnung "Alki" eine Verharmlosung und Verniedlichung beinhaltet.

    Liebes Sonnenblümchen,

    Du hast vorher mal hier in einem anderen strang was geschrieben, was ich sehr wichtig und für mich zutreffend fand: Es ging darum, wie sehr Dein Partner mit seiner Hilflosigkeit an Deinen Beschützerinstinkt appelliert, wie lieb und süß Du ihn dabei findest.
    Puuuh, da habe ich mich sehr gut wiedererkannt. Denn genau das sind die beiden, sich ergänzenden parts, die der Alkoholiker und sein Co spielen: Mutter und Kind, Oben und Unten, Stärkere und Schwächere oder wie man es auch nennen mag, jedenfalls keine gleichberechtigte Beziehung.

    Gerade wenn man das durchblickt hat, ist es schon wichtig, so denke ich, auf den eigenen Sprachgebrauch zu achten. Denn wenn man den Partner als "meinen Alki" bezeichnet, impliziert man damit automatisch was Kleines, Niedlich, Kindliches und schwupps ist man gedanklich schon wieder in der Co-Falle gelandet. :cry:

    @all,

    bei der Lektüre eines Buches zum Thema Alkohol habe ich eben noch was gefunden, was ich sehr wichtig finde. Der Autor des Buches unterscheidet nämlich die Co`s in zwei Gruppen: In "Opfer" und "Kriegsgewinnler". "Opfer" sind diejenigen, die überwiegend leiden, die "Kriegsgewinnler "hingegen genießen eher das Gefühl der Macht, die sie scheinbar über einen anderen Menschen, nämlich den Alkoholiker haben.
    Ich kann mich eher der zweiten Gruppe zuordnen, was aber die Sachlage insgesamt natürlich nicht besser macht. :wink:

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • Servus Leonia,

    so, nun mal Butter bei die Fische:

    Wo willst Du hin? Freiheit oder Abhängigkeit?

    Die letzten vier Seiten sind nämlich schon wieder hervorragendes Rumeiern um theoretische Sachen. Nicht gleich die ganze Welt retten, alles ergründen und in der Theorie das Universum verstanden haben.

    Fang doch erst mal mit dem Grundlegenden an und entscheide Dich für eine der beiden Lösungen.

    Welche?

    LG
    Spedi

  • hey zusammen,

    mir grummelts ganz arg im Magen, wenn ich hier bei Euch lese. Den Ausdruck "mein eigener Alki" empfinde ich (als trockene Alkoholikerin) als enorm abwertend, verniedlichend. Es klingt wie ein Statussymbol, das man sich erworben hat und worauf man fast ein bisschen stolz ist.

    Und auch sonst verwirrt es mich, was ich hier zu lesen bekomme. Ist Co-Abhängigkeit ein Spiel, eine Krankheit oder von beidem etwas? ICH weiss es nicht, ich bin`s nicht und mein Bild das ich bisher hatte, scheint diesem Thread zu widersprechen.
    Kann mich jemand aufklären, worum es hier geht?

    gruss liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • Hallo Leonia,

    bei mir war es auch so, daß seine Beteuerungen, wie gut ich doch zu ihm sei und was ich überhaupt für ein guter Mensch sei (in seinen trockenen Phasen) sehr viel Futter für meine Co-Seele. Oh, wie lebte sie da auf...der unmögliche, nicht zu liebende Mensch, das Verzeihen wuchs doch ins Unermeßliche. Endlich hatte ich was getan, wofür ich geliebt werden konnte! Das ist wohl so ein "Trigger". Lob. Liebesbeteuerungen. Und nicht er, sondern ich war da so ein niedliches kleines Hündchen, das brav Männchen macht und auf die nächste Streicheleinheit wartet...

    Und ob ich ihn jetzt Alki oder meinen Ex oder jemanden, mit dem ich mal zusammen war und der sehr viel Alkohol konsumiert hat, nenne, macht für mich da gefühlstechnisch keinen Unterschied. Niedlich ist er gewiß nicht, und falls ich da mal ins Zweifeln komme, kann ich mir ja immer noch besagte Fotos anschauen...

    LG

  • Hallo Spedi,

    Zitat von Spedi

    so, nun mal Butter bei die Fische:

    Wo willst Du hin? Freiheit oder Abhängigkeit?
    ....Fang doch erst mal mit dem Grundlegenden an und entscheide Dich für eine der beiden Lösungen.

    Welche?

    Freiheit oder Abhängigkeit, meinst Du damit "Gehen oder Bleiben"?

    Falls Du das meinst, kann ich Dir ganz klar antworten: Nein, ich habe nicht vor, mich von meinem Partner zu trennen, der nun endlich den Schritt gemacht hat und trocken ist und das auch bleiben möchte.

    Nicht, solange er trocken bleibt. Sollte er rückfällig werden, sieht die Sache natürlich anders aus.

    Und klar möchte ich an meiner Co-Abhängigkeit arbeiten, die Ursachen dafür finden und, wenn irgend möglich, abbauen.
    Das geht aber nun leider nicht in sechs Tagen, ich habe nämlich diesen strang erst vor sechs Tagen eröffnet.

    LG Leonia

  • Hallo Leonie,

    auch mich hat dieser Begriff "mein Alki" abgestoßen,
    zeigt er mich doch wie sehr Du mit deinen Gedanken,
    deinem Handeln nicht bei dir bist.
    Deine Angelegenheiten, deine Abhänigkeiten sollten hier Thema
    sein, und nicht irgendwelche Besitzansprüche an andere Menschen.

    Hallo Sonnenblümchen

    vielleicht liest Du einmal genau, was Linde geschrieben hat.

    Wenn ich richtig gelesen habe, bist Du doch hier schon
    einmal gebeten worden, dich um deinen eigenen Thread zu
    kümmern, dann würdest Du sicher auch einmal anfangen,
    dich um dich und nicht schon wieder um Andere kümmern und
    wie immer, nur über Andere und von Anderen schreiben.
    Wir hätten dort dann auch Gelegenheit dich kennen zu lernen und
    dir eventuell dort Unterstützung zu geben.

    Mach doch einfach mal!!

    Herzliche Grüße Nordlicht.

    P.S. Ich schreibe seid zwei Jahren hier im geschlossenen Bereich

  • Hier überschlagen sich ja gerade die Antworten ;)

    Liebe Leonia, zu Deinem letzten Posting fällt mir ein, daß ich mich auch schon in einer zumindest ähnlichen Situation befand (er war seit einiger Zeit (angeblich) trocken, er war auf Engiftung, zeigte also "offensichtlich" Bemühungen). Nein, dann verlasse ich ihn doch nicht, aber wenn er wieder anfängt, schon...

    Ich möchte Dich an dieser Stelle bitten, Dich einmal selbst zu fragen: Willst Du wirklich Dein Leben mit ihm teilen, liebst Du ihn als Menschen oder ist es auch wieder so ein Machtgefälle nach dem Motto: Wenn er schön brav (in diesem Fall trocken) ist, bekommt er die Liebe, die ich geben kann? Ich frage mich das auch gerade selber, nachdem mir meiner (dazu später mehr) erzählt hat, er würde sich schnellstmöglich um einen Therapieplatz bemühen. Bitte schau in Dir nach, das ist wirklich nicht böse gemeint...

    @ Liv
    Ich kann Dir nur noch einmal ausführen, warum ich meinen ( ;) ) Ex als "meinen Alki" bezeichne. Noch einmal, das hat zumindest für mich nichts mit Verniedlichung zu tun. Es ist nur leider die herausragende Eigenschaft, die unsere Beziehung beherrscht hat. Und "mein", obwohl er mir, wie beschrieben, nicht gehört, aber zumindest eine Zeitlang zu meinem Leben gehört hat.

    LG

  • Hallo Nordlicht,

    Zitat von Nordlicht

    auch mich hat dieser Begriff "mein Alki" abgestoßen,
    zeigt er mich doch wie sehr Du mit deinen Gedanken,
    deinem Handeln nicht bei dir bist.
    Deine Angelegenheiten, deine Abhänigkeiten sollten hier Thema
    sein, und nicht irgendwelche Besitzansprüche an andere Menschen.

    hast Du nicht gelesen, daß ich mich bei Linde für ihren Hinweis auf das Gefahrenpotenzial, das die Verwendung dieses Ausdrucks beinhaltet, bedankt habe? Konnte ich damit nicht klar machen, dass ich das reflektiert habe?

    Ganz ehrlich, ich finde, dass hier im Forum manchmal zu hart mit Co-Abhängigen umgegangen wird. Und außerdem etwas einseitig. Denn das hier oft propagierte Allheilmittel scheint die Trennung vom Alkoholiker zu sein, obwohl dieses Mittel ja in der Realität oft nicht greift, da das Muster der Co-Abhängigkeit in der Regel tiefer sitzt, was sich spätestens dann zeigt, wenn der ehemalige Co die nächste Beziehung mit einem hilfebdürftigen Partner eingeht.

    Für mich ist also das Mittel Trennung keine Lösung, zumal ich es in der Vergangenheit bei einem anderen hilfebedürftigen Partner mit dem ich zusammen war, bereits ausprobiert habe und damit nicht erfolgreich war.

    Liebes Sonnenblümchen,

    Zitat

    Ich möchte Dich an dieser Stelle bitten, Dich einmal selbst zu fragen: Willst Du wirklich Dein Leben mit ihm teilen, liebst Du ihn als Menschen oder ist es auch wieder so ein Machtgefälle nach dem Motto: Wenn er schön brav (in diesem Fall trocken) ist, bekommt er die Liebe, die ich geben kann?

    ja, ich möchte wirklich mit ihm weiterhin leben, wenn er trocken bleibt. Ich liebe ihn als Menschen, seinen Humor, seine Wärme, sein Wesen. Ich muß immer viel mit ihm lachen, auch jetzt inzwischen wieder, wo er auch als Trockener seinen Humor wieder findet, und ich fühle mich fast immer sehr wohl mit ihm.

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • Hallo Leonia

    Zitat

    Denn das hier oft propagierte Allheilmittel scheint die Trennung vom Alkoholiker zu sein, obwohl dieses Mittel ja in der Realität oft nicht greift, da das Muster der Co-Abhängigkeit in der Regel tiefer sitzt, was sich spätestens dann zeigt, wenn der ehemalige Co die nächste Beziehung mit einem hilfebdürftigen Partner eingeht.

    mit welche eigene Erfahrungswerte kannst du zu diese These untermauern? Wenn die CO Abhängigkeit tiefer sitzt dann sitzt du auch direkt neben deinem Suchtmittel ( Partner) und versuchst im "nassen Umfeld " gesund zu werden.

    Das wäre bei einem Alkoholiker der alltägliche Gang zum Stammtisch um dort trocken zu werden versucht , obwohl andere um ihn herum weiter saufen.

    Wenn du jedoch alle Erfahrungen die dir hier geschrieben werden , in den Wind haust und nur dein Denken zählen lässt, frage ich warum du überhaupt Hilfe in Anspruch nimmst.

    leonia , denke mal inhaltlich darüber nach und nicht emotional als persönlichen Angriff.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    eigene Erfahrungen? Ich hatte hilfebedürftige Partner in Folge, fast ausschließlich. Immer, wenn`s mit dem einen nicht mehr weiterging, weil ich zu ausgelaugt und desillusioniert war, habe ich eine kürzere oder längere Pause eingelegt und mir daraufhin einen ähnlich gestrickten Mann gesucht.

    Meine Chance, aus der Co-Abhängigkeit rauszukommen ist also nicht die Trennung vom trockenen Partner, sondern eher der Versuch, mit einem trockenen Partner zu leben.
    Denn, mein Freund xxx, wird als trockener Alkoholiker aller Voraussicht nach wesentlich stärker, eigenständiger und fitter als als nasser sein. Zumal er bereits nass viel auf die Reihe gekriegt hat.

    Darin sehe ich die Chance auf eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe.

    Würde ich xxx hingegen verlassen, und z.B.: meinen Interessenten als Partner nehmen, der zwar kein Alkoholiker ist, aber dafür andere deutliche Probleme hat, dann würde ich mich in meinem Co-Hamster-Rad nur wieder ein bißchen weiter drehen, denke ich.

    Ich für mich sehe die Chance, meine Co-Abhängigkeit zu bearbeiten, darin, daß ich auf Ursachensuche gehe. Was in meiner Herkuftsfamilie hat mich dazu gebracht, was hat diese Entwicklung bedingt? Wieso möchte ich einen gewissen part in einer Beziehung einnehmen, wieso ziehe ich hilfebedürftige Männer an?
    Dazu habe ich mir bereits Anlaufstellen gesucht und hoffe auch, hier im Forum weiterhin Anregungen und Gedanken dazu zu bekommen.

    Herzliche Grüße
    Leonia

    edit summerdream: bitte keine realen Namen von Dritten thx

  • Ich habe da mal ne Fraaaaaaaage...

    Wenn wir die Alkoholsucht und die Co-Abhängigkeit mal insoweit gleichsetzen, als daß die eine stofflich gebunden ist und die andere nicht...

    ...entspricht die Trennung dann in etwa dem körperlichen Entzug?

    Und um dem Rückfall (im Falle der Cos also eine neue Beziehung nach Schema F) vorzubeugen, kommt sozusagen die "eigentliche" Arbeit?

    Danke

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