• Hallo Uwe

    Ich selbst halte die Wortschöpfung für sehr gekünstelt.
    Sie schwappte glaub ich über den Grossen Teich herüber.

    Als vor gut zwei Jahren ein bekannter Sportler Suizid machte
    war das das Thema in den ganzen TV Diskussionsrunden.
    Ein Pschychater/ Pschychologe (ich weiss es nicht mehr)
    meinte damals: Hören Sie mir doch auf mit dem Burn out.
    Das ist nichts weiter als eine Depression und es wurde ein
    Wort geschaffen um den überarbeiteten Manager dazu zu
    bringen mal eine Klinik aufzusuchen.

    Es ist wohl bedingt durch den Forumsnamen das hier nur
    Beziehungssüchtige sich austauschen, die einen Spriti im Gepäck haben.
    Meines Erahnens gibt es aber wohl jede Menge Süchtige
    in S- und Arbeitsbeziehungen.
    Diese Menschen würden sich hier aber kaum anmelden.

    Ich war die Woche auf einer Behörde.
    Den Worten seiner Rezeptionsdame entnehmend musste
    es eine grosse Ehre für mich sein vom Chef persönlich
    empfangen zu werden.
    Ich teilte diese Meinung nicht.
    Was ich sah war ein Mann, der auf Ergebenheit, Schleimerei
    und Lobhudelei seiner Mitarbeiter angewiesen war um seine
    innere Leere zu überdecken.
    Die ganz besondere Bestuhlung tat ein übriges.
    Ein Beziehungssüchtiger?

    Das sind mal so ein paar Theorien meinerseits.

    Winterlicher Gruss

    OF

  • Hallo OF

    Zitat

    Hören Sie mir doch auf mit dem Burn out.


    Was mich nur Wundert,ist das man von keinem Politiker hört,das sie an solch einer Krankheit leiden :?:?
    Oder sind die Immun :?
    Wenn man bedenkt was für ein Pensum diese Leute Bewäligen stellt sich mir doch solch eine Frage,oder ist sie nicht berechtigt?
    LG Hans

  • hallo

    ich kenne viele begriffe der psychiatrie die im laufe der jahre und forschungen umbenannt wurden. "chretine" oder "wechselbalg" als beispiel für den beriff der als "mensch mit geistiger behinderung" heute beschrieben wird.ich kann mich erinnern wie der begriff "behinderter" noch wärend der ausbildung umbenannt wurde und da wert drauf gelegt wurde dann den neuen begriff "mensch mit geisiger behinderung" zu schreiben.mords diskussionen geführt wurden den menschen in die mitte zu stellen und nicht die behinderung. interessant und gut das daruf geachtet wurde, im umgang mit menschen sicher ein schritt nach vorne. aber im endeffekt ging es hier um den menschen und nicht den begriff zu sehen.

    auch der begriff neu und modern "burnout" heute ist sicher gleich zu setzen mit "depression" von früher.

    es gibt diese entwicklung der namensgebung. sicher. da werden häufig studien gemacht, neue erkenntnisse erforscht die im grunde auch früher schon existiert haben. die eben in ner modernen medizin oder wissenschaft neu benannt werden weil einfach die erforschungen neu sind. mit neuen erkenntnissen, methoden, theorien. aber im grunde gab es das immer schon und den begriff dafür auch.

    gruß
    melanie

  • Danke für die Glückwünsche.
    Hallo Hans.
    Die Beachtung, die solche Menschen genießen, scheint einiges auszugleichen.
    Das ist aber nicht das Thema, was mich beschäftigt. Mir geht es darum (und dies vor allem für mich selbst), gelegentlich zu hinterfragen: Was verbinde ich mit speziellen Worten, Begrifflichkeiten und Ausdrücken? Und hernach: Beschreiben diese dann auch das, was ich sehe, mich bewegt oder mir gerade begegnet?
    Wenn ich solch „Geistesgüter“ dann hier niederschreibe, Old Flatterhand, sollen sie lediglich zum nachdenken anregen. Es soll keine Kritik oder gar ein Revolutionsaufruf gegen das Schubladendenken der psychiatrischen Elite darstellen. Einige der Anregungen kommen sogar von Menschen, die auf diesem Fachgebiet arbeiten. Mit dem System wäre ich überfordert, weil zu inkompetent. Da Begriffe aber Spielraum zu Interpretationen haben, stürze ich mich gern auf sie.
    Doch auch hier sei zu einer gewissen Vorsicht angemahnt. Ich habe erlebt, dass jemanden das Wort „Depression“ (ich bevorzuge auch hier „die Niedergeschlagenheit“) vollkommen ausreichte, um sein Leben daran auszurichten und zu einer, für sich angemessenen, Zufriedenheit zu gelangen. Die Diagnose des Symptoms erklärt natürlich erst einmal gar nichts. Für ihn hat es gereicht (zumindest bis jetzt).
    Da ich mich mit dem Thema auseinandersetze und aktiv in der Selbsthilfe eingebunden bin, treffe ich auf Personen, die sich jeden Tag mit der Suchtproblematik konfrontiert sehen. Die „Arbeit an der Front“, hat gelegentlich sehr wenig mit dem zu tun, was die Neuroseenzyklopädien so alles vorgeben. Da wird meist sehr individuell auf den Menschen eingegangen. Aber ohne Wortschöpfungen und Raster – keine Entlohnung. Manche Einrichtungen verschreiben für die Abrechnung eine „Beratung“ – weil sie keine Therapie machen dürfen. Andere würden für eine Beratung keinen mühten Euro bekommen – machen also „Therapieangebote“. Für den Klienten/Patienten macht das keinen Unterschied – ihm wird mit der gleichen Herangehensweise geholfen.
    Ich für mich, habe es gerne etwas differenzierter.
    LG - Uwe

  • Aus gegebenen Anlass.
    Glauben (oder eben nicht) –hat das überhaupt etwas mit meiner Abstinenz zu tun?
    Ich denke, einfach beiseiteschieben, als vernachlässigbar abtun, kann ich das Thema für mich nicht.
    Zu Beginn noch etwas grundsätzliches: Ich toleriere jeden Glauben, sofern er keine Fanatischen Züge trägt. Es ist meine persönliche Einstellung, kein Grund für heftige Reaktionen.
    Den Glauben verloren zu haben, ändert nichts Wesentliches an meinem Wissen und relativ wenig an der Moral. Doch es verändert entscheidend mein Ausmaß an Hoffnung. Konkreter gesagt: ich kann dann nichts Totales, nichts Ewiges erhoffen. Das gibt mir ein großes Stück an Verantwortung mit. Es bleibt mir kein Verlassen auf ein Besseres danach. Das bedeutet für mich im Jetzt zu handeln, vom Verschieben Abstand zu nehmen, dem Wollen (ohne den kein Tun ist) mehr Gewicht beizumessen. Das heißt aber auch, die Dinge die ich nicht ändern kann, erdulden oder lieben lernen (und das Wetter ist dabei die kleinste Hürde). Ähnlich wird es in mancher Religion auch erwünscht. Lediglich das ich das Vertrauen hierfür in mir selbst suche. Und hier schließt sich der Kreis zu meiner abstinenten Lebensphilosophie. Eigenverantwortung und Selbstvertrauen – gelegentliche Verzweiflung, aber kein Hoffen auf was Höheres; Hingabe ohne absoluten Anspruch.
    Ein Teil zur gelebten Gelassenheit.
    Gruß –Uwe.

  • Guten Morgen Uwe

    Ohne deine mutige Entscheidungen in Frage stellen zu wollen, möchte ich schon mal
    anregen ob das Thema vielleicht nicht einen Faden in diesen speziellen Bereich
    (Lebenshilfe oder Freizeit?) verdient hätte.
    Dort hätte das Thema die Chance über Wochen, Monate und Jahre das Thema zu bleiben,
    ohne im wechselhaften Tagesgeschäft deines Threads unterzugehen.
    Ich selbst werde dir antworten doch das kann dauern.
    Dein Thema zielt meines Erachtens auf unsere inneren Masstäbe des Seins und ich
    persönlich kann nicht mal eben so zwischen Morgenwäsche und Teetasse ein paar
    Worte in die Tastatur hauen.
    Das Ganze ist mir dann doch wichtiger als ein "Was brauch ich heute
    noch aus dem Laden?" Oder ähnlich Konstruiertes.
    Es kann dauern und es werden dann vielleicht schon die Osterhasen verspeist
    werden.

    Gruss OF

  • Zitat

    Glauben (oder eben nicht) –hat das überhaupt etwas mit meiner Abstinenz zu tun?

    Ich sehe es so: Glauben hilft bei großen Krisen, spendet Hoffnung und ändert zumindest die Denkstruktur. Es ist besser , an einen Sonnenaufgang am nächsten Tag zu glauben, als sich selber in einer ewigen finsteren Grube zu sehen. Dass ein Überanders mir aber dafür Hoffnung gibt, dass kann ich für mich nicht annehmen. Wobei der Überandere auch wiederum ich sein kann, weil Hoffnung und Hoffnungslosigkeit auch aus mir und meinem Universum entspringen. Hoffnung auf Besserung sollte aber nicht das Ziel bedeuten - sonst arbeite ich auf etwas hin, was wahrscheinlich nie eintreten wird. So bin ich hoffnungsfroh, dass dieser Tag mindestens einen kleinen Lichtblick für mich hat und glaube auch daran. Das Geheimnis ist eigentlich, diesen kleinen Lichtblick für sich als solchen zu erkennen.

    Gruß

    BC

  • Hallo Uwe


    Zitat

    Glauben (oder eben nicht) –hat das überhaupt etwas mit meiner Abstinenz zu tun?

    wer nichts weiß muss alles glauben, war ein Spruch der mich aus der Sucht begleitete. Nicht der Glaube an etwas höheres , sondern der Glaube an mich und die Erfahrungen der Langzeit Trockenen (speziell hier im Forum die Grundbausteine) Und ein bestätigter Glaube durch Umsetzen (Tun muss man Tun) ist nun mein Wissen und Erfahrung ,die für andere eventuell die Hoffnung sein könnte , wieder an was glauben zu können.

    kompliziert ,wie meist meine Post aber ich glaube mal das ich mich irgendwann besser ausdrücken kann :)

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • glück auf uwe

    Zitat von uwe.rothaemel

    Ich toleriere jeden Glauben

    so halt ich s auch. und ich freu mich aus den verschiedenen Schriften (biebel, koran, kabbala und und ...) positive verhaltensregeln, wie hilfsbereitschaft; fleiß; nächstenliebe usw. mitnehmen zu können.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hartmut,
    ich selbst hab mein „Päckchen“ Umständlichkeit zu tragen. Wobei ja Selbsthilfe nicht das mitdenken dem anderen ersetzten bzw. abnehmen soll. Wenn etwas nicht verstanden wird, Unklarheiten bestehen – ist Nachfragen eines der wesentlichen Übungen, um wieder ein selbstbestimmtes Leben eingehen zu können.
    „Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ schrieb einst Marie von Ebner-Eschenbach – ich hänge mal von Carl von Clausewitz mit an. „Das Wissen muss ein Können werden“. Da schrieb er zwar „Vom Kriege“, doch für manchen stellt die unsrige Situation durchaus einen Kampf dar und es wird von Kapitulation gesprochen. Wenn daraus der innere Frieden erwächst und die Waffen lediglich Geduld und Zuversicht heißen – soll es ruhig so sein.
    Unkomplizierte Gedanken – Uwe.

  • lieber uwe

    ich bin atheist
    respektiere jede religion, die nicht fanatisch ist....also ähnlich wie du
    bin ja auch nen "ossi" .....ein staatsfeind,der das land verlassen hat
    und es gab wenig kontakt mit glauben, kirche
    ich hab also keinen bezug

    allerdings glaube ich,seit ich trocken bin, an MICH
    meine stärke,meinem lebenswillen und kompetenzen
    ich vertraue mir und meinen gefühlen......gut oder schlecht
    ich glaube an ein selbstbestimmtes leben, in dem ich die hauptrolle spiele

    alles gute,petra

    der weg ist das ziel

  • lieber matthias

    die" verhaltensregeln",die du aus den einzelnen religionen für dich rausziehst
    sind meine lebensgrundwerte.....einfach so,ohne glaubensausrichtung

    grüsse,petra

    der weg ist das ziel

  • glück auf petra

    Zitat von perla54

    sind meine lebensgrundwerte

    selbstverständlich! - und sie stimmen mit den (theoretischen) grundwerten des marxsismus/kommunismus überein.
    das was an weltanschauungen, egal welche, schlecht is wird von menschen schlecht gemacht, die nur ihren eigenen vorteil sehen.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Beim Lesen in den verschiedenen Threads, fällt immer wieder ein Begriff, den ich für mich nicht so akzeptieren kann. „Das Suchtgedächtnis“. Was ist das den für ein Mysterium, welches durch die Suchtthematik spukt? Ich denke, dass so ein imaginärer Ort im Zentrum meines Gehirns mehr Verwirrung stiftet, als erklärt.
    Meiner Meinung nach ist es nicht wirklich notwendig, meinen persönlichen Erinnerungen einen speziellen Platz zuzuordnen, um sie „Dingfest“ zu machen. Mag sein, dass ich mir Verhaltensweisen angeeignet habe, die in ihrer Quintessenz schädliche Auswirkungen auf Körper und Geist hatten. Zum Zeitpunkt ihrer „Entstehung“ haben diese aber auch einen Sinn fürs Dasein gehabt (vermutlich mehr unbewusst). Sicherlich sind sie aber heute, unangemessene Reaktionen auf meine Lebensumstände. Lediglich Automatismen aus meiner Vergangenheit, die zu meiner jetzigen Wirklichkeit keinen Bezug mehr haben. Dies zu erkennen ist die Aufgabe, der ich mich stelle. Wissentlich vergessen ist wohl nicht möglich – andere Lösungsansätze zu finden, allerdings keine Unmöglichkeit. Das es sporadisch Situationen gab und weiter geben wird, wo die Erinnerungen an Gefühle und Gelegenheiten im direkten Zusammenhang mit dem Konsum des Suchtmittels stehen, ist mir bewusst. Das bedingt aber bei mir nicht das Nachgeben an diese Erinnerungen (nicht einmal Angst), sondern ein Verständnis für meine Person. Ein: „Aha – deswegen bin ich, wie ich bin und genau darum mache ich es nun anders!“ Das ist für mich die wichtige Auseinandersetzung. Es ist wie ein erlernen einer neuen „Theorie“ für mein Leben. Die schon gelebte hatte ihre Mängel und die Erinnerungen daran, lassen mich neue Erfahrungen sammeln – für neue Erinnerungen. Ich bin mir jedoch sicher, dass ich nun kein „Nichtsuchtgedächtnis“ bekomme.
    Gruß - Uwe

  • Hallo Uwe,

    Zitat

    Was ist das den für ein Mysterium, welches durch die Suchtthematik spukt?

    Ich sehe das "Suchtgedächtnis" eher von der wissenschaftlichen Seite. Es hat mit dem Belohnungssystem im Gehirn zu tun. Der Alkohol übernimmt ja irgendwann die Funktion der Hirnanhangsdrüse, insbesondere von Ausschüttung oder Inhibitaion mancher Neurohormone und agiert anstatt. Bei verschiedenen Gefühlswallungen wird dann kein Hormon mehr ausgeschüttet, sondern das Hirn gibt die Botschaft: trinke, dann fühlst Du Dich besser, anstatt es selber die Hormone ausschüttet oder inhibitiert. Dies ist für mich das Suchtgedächtnis - etwas was ich nicht willkürlich steuern kann. Genau das ist für mich die Erkrankung, welche sich "Sucht" nennt.

    Gruß

    BC

  • Hallo Uwe

    interessant deine Erfahrungen oder teilweise Thesen .

    Mit der Dauer der Trockenheit, habe ich ich mir auch Strategien angeeignet , wenn das Suchtgedächtnis anschlagt. Jedoch fordere ich es nicht mehr heraus oder gehe bewusst auf Konfrontation um mir weitere Strategien anzueignen.

    Wenn ich im Vorfeld schon Risiken erkenne schließe ich sie "einfach" durch mein fernblieben aus. Kommt auch auf mein Tageszustand /Psyche/Form an . Ich kann es nicht kontrollieren , auslöschen oder überschreiben . Es ist eingebrannt. Es ist ein Teil von mir und ich musst erst lernen damit umzugehen.

    ganz am Anfang der Trockenheit , dachte ich in jeder Situation an den Alkohol, er war überall präsent und alle meine Sinne darauf trainiert es zum Anlass zu nehmen wieder zu saufen . Hier im Forum hatte ich solche Situationen schonungslos dargestellt und mir Strategien einfach kopiert die erfolgreich waren.

    Ich gehe recht unkonventionell und eher pragmatisch mit der Sucht um. Ich kann alles und vieles erklären doch begreifen kann ich es nicht bis ins Detail.

    ich unterhaltete mich vor kurzem , mit einem Langzeit trocken, der rückfällig wurden . Es sagte er ließ es zu, anderes zu Denken, wie das Denken , als trocken wurde.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • glück auf uwe

    "Suchtgedächtnis" - wieder so n begriff den kaum einer umfassend erklären geschweige denn deffinieren kann und bei dem doch die meisten ungefähr wissen was gemeint is.
    für mich is das z.b. der automatismuss, der mir bei ner bierwerbung im tv s wasser im mund zusammenlaufen lässt. ich weis, dass es so is und wenns passiert lächel ich mitlerweile darüber und ich hab

    Zitat von uwe.rothaemel

    ...nicht einmal Angst...

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias – Danke Hartmut
    Ich bin mir nicht sicher, ob die meisten etwas Ähnliches unter dem „Suchtgedächtnis“ verstehen. Ich finde es erfreulich, dass ich nunmehr zwei kenne, die ein vergleichbares Verständnis davon haben, wie ich.
    Nichts für ungut, B. C, genau das was du schreibst, ist das was ich mit Verwirrung stiften meine. Es ist gut gemeint und zeigt dein Interesse, aber bringt mich das weiter? Was hilft es mir über einen Prozess im Gehirn zu wissen (den die Neurobiologen nicht einmal verstehen), wenn mir die Ursächlichkeiten meiner Sucht nicht bewusst werden.
    Wandel im Denken und Handeln haben wenig mit meinem Hormonhaushalt zu tun (von den guten Gefühlen bei Erreichen von gesteckten Zielen einmal abgesehen). Es erläutert mir ein Stück weit die Bio-Chemie – doch sonst? ... es erklärt mir nicht mein Verhalten und es gibt mir schlimmstenfalls einen Grund mich nicht zu verändern.
    Unwissenschaftliche und gut gemeinte Grüße – Uwe.

  • Hallo Uwe,

    Zitat

    Nichts für ungut, B. C, genau das was du schreibst, ist das was ich mit Verwirrung stiften meine. Es ist gut gemeint und zeigt dein Interesse, aber bringt mich das weiter? Was hilft es mir über einen Prozess im Gehirn zu wissen (den die Neurobiologen nicht einmal verstehen), wenn mir die Ursächlichkeiten meiner Sucht nicht bewusst werden.

    Ich weiß nicht, ob Dich mein Geschriebenes weiterbringt - wüßte ich sowas vorher, würde ich mir die Zeit und Energie sparen zu schreiben - ich kann ja immer nur von meinen Erfahrungen und meinem Wissen schreiben.

    Mir hilft z. B. das Wissen, was im Gehirn abläuft ungemein weiter, meine Krankheit zu verstehen. Natürlich gehört es für mich zur Trockenheitsarbeit dazu und steht auch an erster Stelle, die Ursache meines Trinkens zu finden und zu beseitigen.

    Ich wollte einfach den Suchtdruck verstehen. Was für mich einfacher ist, als das Suchtgedächtnis mit kurriosen Namen zu benennen und es als mysterische kleine Stimme in meinem Kopf zu hören. Ich wußte dann in solchen Augenblicken:"Aha - da schafft es die Hypophyse es gerade nicht, Endorfine auszuschütten, deshalb wird jetzt sofort der Ersatzstoff Alkohol verlangt." Ich wollte halt alle Aspekte meiner Krankheit verstehen.

    Auch wenn es Dich vielleicht nicht weiter bringt - vielleicht bringt es Andere, die hier lesen, ein Stück weiter.


    Gruß

    BC

  • Hallo Uwe
    Hallo Bc
    [quote]Ich wollte halt alle Aspekte meiner Krankheit verstehen.[code]
    Das ist sehr Komplex,da bin ich jetzt soweit,das ich für mich einen weg gefunden habe sie zu verstehen,meine ich zumindest.
    Die wissenschaft kann es auch nicht.
    Darum ist es ja so schwer.
    LG Hans

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