Erwartungen an einen Alkoholiker

  • Hallo!

    Zitat


    Vielleicht können die co-abhängigen da etwas mehr zu sagen? Ob sie Erwartungen in dieser Richtung an Ihren Alk-Partner haben/hatten.


    Gruß

    BC

    Natürlich haben co-abhängige Erwartungen an den alkoholkranken Partner, sie wünschen nur eins, dass er das Trinken aufhört. So war es zumindest in meiner langjährigen Beziehung.

    Mein Partner war/ist ein Pfundskerl, arbeitssam, sparsam und auf einer Wellenlänge mit mir - wenn er nüchtern war. War er betrunken war er unzuverlässig, frech zu mir und hat mich bis auf die Knochen blamiert.

    Ich wollte ihn gar nicht ändern er sollte nur aufhören zu trinken und alles wäre gut gewesen. Ich habe das von ihm erwartet weil man auf Dauer so keine Beziehung führen kann.

    Ich erwarte von meinem Partner dass er sich mir gegenüber so benimmt
    dass auch ich in der Beziehung glücklich bin. Ausgelebter Alkoholismus gehört da bestimmt nicht hin. Sicher kann mir keiner die Garantie geben dass ein trockener Alkoholiker nie wieder rückfällig wird.

    Aber ich kann schon erwarten dass er alle Hebel in Bewegung setzt von seiner Sucht loszukommen.

    LG
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Melanie,

    entschuldige, dass ich auf Deinen Beitrag noch nicht eingegangen bin, hatte es aber feste vor. Ich fand ihn sehr aufschlußreich, besonders diese Aussage:

    Zitat


    ich kann als co nicht erwarten, dass der andere für mich trocken bleibt. allerdings sicher erwarten, das er für sich das tut. wenn er das nicht schafft ist und bleibt das eben wiederum seins.

    Wenn es so gelebt wird, ist es auch o.k. für mich - ich kann halt die Brechstangen-Erwartung bei einer Krankheit nicht nachvollziehen.

    Wenn mein Partner Krebs hat, kann ich auch nicht von ihm erwarten, dass er wieder gesund wird und wenn die Sucht so leicht "gestoppt" werden kann, dann frage ich mich, warum die Rückfallquote so hoch ist und hier einfach ausgeblendet wird? Vielleicht, weil es ein trockener Alkoholiker einfach erwartet, dass ein anderer auch trocken zu sein hat?

    Natürlich rede ich niemanden ab, dass er frei von Erwartung ist - habe ich auch nicht geschrieben (obwohl es mir in den Mund gelegt wurde) - Erwartungen kann ich haben, aber dies ist und bleibt MEINS, geschieht in meiner eigenen Vorstellung und ist nicht auf den anderen übertragbar. Und wenn meine Erwartungen nicht erfüllt werden und ich anfange mit der Brechstange diese einzufordern, wird es nur Verletzungen geben - beidseitig.

    Wenn ich es z. B. auch nicht kommuniziere, dass ich eine Erwartungshaltung an den anderen habe, dann wird er mich irgendwann zwangsläufig enttäuschen - wozu der andere aber gar nichts kann. Wenn ich es weiß, dann habe ich die Wahl - kann ich diese Erwartungshaltung erfüllen oder nicht, mit Konsequenzen daraus leben.

    Beispiel:

    Mein Partner hat die Erwartungshaltung, dass ich trocken bleibe. Darauf würde ich sagen, dass ich diese Erwartung nicht erfüllen kann, weil ich auch einen Rückfall bauen könnte (was ich natürlich nicht hoffe). Was wäre jetzt die Konsequenz dieses Gespräches? Enttäuschung, Frust, Mißtrauen. Wenn ich aber den Alkoholismus als Krankheit annehme und eben in Sachen Trockenbleiben überhaupt keine Erwartungen habe (was sicherlich nicht einfach ist, weil ich mich ja gerade durch diese Erwartung auch schützen möchte), dann wird mir doch dieser Druck genommen. Eine Erwartungshaltung kann auch als Garantieversprechen aufgefaßt werden und Erwartungen geschehen ja meist in der eigenen Vorstellung.

    Wenn es tatsächlich dann zu einem Rückfall kommt, kann ich doch immer noch in meinen Notfallkoffer greifen, den ich mir mal irgendwann gepackt habe.

    Zitat

    das problem liegt darin wie derjenige der erwartungshaltungen hat damit umgeht und sich durchsetzen will. wenn ich mit brecheisen versuche einen alkoholiker trocken zu legen oder ihn trocken zu halten, was ich als co ja auch schon versuchte kam für mich die retourkutsche indem ich anfing zu leiden. will ich leiden mach ich weiter um meine erwartungshaltung aufrecht zu erhalten. will ich nicht leiden geh ich von dieser erwartungshaltung runter und versuche dann für mich selbst wieder zu ruhe zu kommen.ganz einfach allerdings als co häufig eine schwere einsicht.

    Genau so sehe ich dies auch, Melanie. Und das Co-Verhalten hin oder her, ich denke, dass auch trockene Alks dazu neigen, andere nach ihrer Fasson und Erwartung trocken legen zu wollen (ist aber nur eine THESE - bevor ich wieder drauf festgenagelt werde).

    Gruß

    BC

  • lieber BC,

    Zitat

    Genau so sehe ich dies auch, Melanie. Und das Co-Verhalten hin oder her, ich denke, dass auch trockene Alks dazu neigen, andere nach ihrer Fasson und Erwartung trocken legen zu wollen (ist aber nur eine THESE - bevor ich wieder drauf festgenagelt werde).

    nun wenn wir das mal hypothetisch sehen, dann ist coabhängigkeit auch eine suchterkrankung. möglich das alkoholiker wenn die trocken sind ihre suchtverlagerung daraufhin verlagern die anderen trocken zu legen und daduch zum co werden. ich habe den eindruck allerdings hier im forum von denen die ich kenne(ich kenn nich alle nur ganz wenige) trockenen alkoholikern, die sich da sehr auch mit coabhängigkeit ausseinandersetzen und sich da auch hinterfragen.auch hier heissts auf sich aufpassen.wozu haben wir hier denn schlussendlich die verschiedenen bereiche wo sich jeder das holen kann für sich was er für sich braucht. da zu trennen, hier sind die cos also nur cos schreiben oder da die trockenen alkoholiker also nur nur trockene alkoholiker schreiben find ich zu einseitig. schliesslich können beide seiten voeneinander lernen. :wink:

    gruß melanie

  • Nun ja,

    ich kann an einen anderen Menschen nur die Erwartungen haben, die er an sich selber hat.
    Kann ich von einem Ehepartner erwarten, daß er mir 50 Jahre s***** treu ist ?

    Daß Alkoholiker zu Co-Abhängigen "mutieren", daran glaube ich persönlich so nicht. Wenn, dann waren sie es vorher schon.

    Ich halte Co-Abhängigkeit eher für ein eigenständiges "Verhaltensmuster" bzw. "Persönlichkeitsstörung".

    Ich z.B. neige überhaupt nicht dazu.

    Jürgen

  • lieber jürgen,

    Zitat

    Ich z.B. neige überhaupt nicht dazu.

    ja, auch die sprüche machten all zu oft schon diejenigen die dann nach jahren schmerzhaft entdeckt haben, das sie alkoholkrank sind. :wink:


    Zitat

    Ich halte Co-Abhängigkeit eher für ein eigenständiges "Verhaltensmuster" bzw. "Persönlichkeitsstörung".

    nönö, das ist schon was anderes. lesen hilft beim sich informieren....co bereich ist ja offen zum reinlesen und informieren....ein keiner tip :wink:

    gruß melanie

  • @melanie,

    ich lese relativ viel, aber in letzter Zeit nicht mehr so viel im Bereich der Co-Abhängigen.
    Das hat allerdings eher den Grund, daß ich denen, die sich dort im Kreise drehen, auch mit klaren Worten nicht helfen kann.

    Bzgl. des Themas Co-Abhängigkeit habe ich mich als "Nichtwissender" schon vor längerer Zeit mal bei Wikipedia informiert.
    Von Suchterkrankung steht da nix, eher was von Persönlichkeitsstörung.

    LG Jürgen

  • @spedi,

    Dein Beitrag hat mich etwas betroffen gemacht.

    Zitat

    Dieses Forum "lebt" nur ganz einfach auch von der Kommunikation, die nicht über offene Artikel geschieht - über PB. Und da haben mich nun doch einige Nachrichten erreicht, in denen mir Mitglieder brühwarm die PN anderer Mitglieder "zugespielt" haben. Von daher weiss ich es ganz einfach... stocksimpel... nix Medium...

    Es sind halt hier -wie anderswo auch- eine ganze Menge Feiglinge da, die nicht den Mut haben, Ross und Reiter zu benennen, und statt dessen lieber "hinten rum" stänkern.

    Für mich ganz einfach Nestbeschmutzer, von daher: kein Grund zur Panik...

    1. Es ist wirklich schade, wenn hier hinter dem Rücken ( aus Feigheit ? ) über Dich geredet wird.
    2. Es ist ebenfalls schade, wenn Leute, die solche PNs erhalten, selbst zu feige sind, dem Absender klare Ansagen zu machen, sondern dies an Dich weiterleiten.
    Also Leute - macht Euch gerade.
    Fordert Stänkerer auf, sich direkt mit Ihrem "Feindbild" auseinanderzusetzen.
    3. Es gibt Argumente für und wider Dein Verhalten der "klaren Kante".
    Pro überwiegt bei weitem.
    Ich erlebe in anderen SHG, daß diverse "Trockene" keine klare Kante haben.

    LG Jürgen

  • Hallo Melanie,

    auch hier (Post von 20:45 Uhr) stimme ich Dir zu: in meiner Anfangsphase habe ich auch Erwartungen an andere Alk´s gehabt, dass sie an ihrer Trockenheit zu arbeiten haben, um trocken zu bleiben.

    Warum hatte ich diese Erwartung? Eigentlich aus reinem Egoismus - ich wollte mich selber schützen, hatte Angst, dass mir sowas auch passieren wird. Und was noch der Fall bei mir war: ich wollte nicht immer wieder mitleiden müssen, weil ich ja ganz genau wußte, wo so ein Rückfall enden kann. Ich wollte eine Garantie haben und diese formulierte ich für mich als Erwartung an andere Alkoholiker.

    Irgendwann kam ich dann aber zu der Erkenntnis, dass gerade diese Erwartung an einen Alkoholiker, dass er trocken zu bleiben hat eigentlich nur etwas mit mir selber zu tun hatte. Seit dem ich gelernt habe, jeden so gelten zu lassen, wie er ist, mußte ich auch keine Erwartungen an seine Trockenheit mehr haben.

    Gruß

    BC

  • Hallo BlueCloud
    Da es um Erwartungen an einen Alkoholiker geht, ist mir deine Meinung über Perfektion aufgefallen. Diese Erwartung an das Absolute, ist ein gängiges Charakterbild der Sucht. Perfekt sein wollen, oder in den Glauben leben, Vollkommen zu sein, hat durchaus einen negativen Beigeschmack.
    Mich hat es zum Alkoholiker gemacht. Die Unzufriedenheit, welche durch die unrealistischen Wünsche an mich selbst, entstanden ist, hat maßgeblich zur Flucht in die Sucht beigetragen. Ich erwarte heute weder von mir, noch von anderen und schon gar nicht von einem süchtigen Menschen, ein Ideal, an dem ich zwangsläufig scheitern muss.
    Karsten zieht sich aus dem Thread zurück, weil er zu seinen Unzulänglichkeiten steht, und ihm (ich denke ironischer Weise) das Niveau zu hoch ist. Der verlegene Smilie ist nur unangebracht. Wie einmal ein geschätzter Mensch zu mir gesagt hat: „Uwe wenn es nicht mehr perfekt ist – ist es perfekt!“
    Der Versuch zur persönlichen Perfektion führt unweigerlich zur Handlungsunfähigkeit und in die Depression, weil ich immer auf eine noch bessere Option warte. Das ist meine persönliche Erfahrung. Ich Erwarte heute wirklichkeitsnäher und bescheidener. Das ist bei weitem entspannter.
    Gruß Uwe

  • lieber uwe,

    perfektion entsteht immer im eigenen kopf. wir werden zwar gelenkt von aussen dieses bild des perfenkten menschen zu entsprechen. heute immer mehr. perfekte körper haben müssen, um gut anzukommen. perfekt eingerichet sein. perfekt in der arbeit zu funktionieren. perfekt sein zu müssen macht druck und ist ungesund. stimm ich dir zu. das einzige was ich tun konnte war auch hier mich von dem bild das mir von aussen aufgedruckt wurde was den perfekten menschen ausmacht zu distancieren und dafon weg zu kommen. ein bild von mir zu erschaffen mit dem ich selbst zufrieden sein kann, weil den perfekten menschen gibt es nicht. ich denke dann ist es auch möglich wie ich es empfinde, auch mal zu sagen, hey leute das level (niveau) ist mir zu hoch ich komm da nicht mit.

    gruß melanie

  • Hallo Uwe,

    jetzt mußte ich richtig schmunzelm - finde Deinen Beitrag richtig um die Ecke gedacht - Gratulation.

    Zitat

    Diese Erwartung an das Absolute, ist ein gängiges Charakterbild der Sucht. Perfekt sein wollen, oder in den Glauben leben, Vollkommen zu sein, hat durchaus einen negativen Beigeschmack.

    Alleine das Wort Erwartung hat doch etwas mit Perfektion zu tun - ich erwarte, dass der trockene Alk. perfekt trocken bleibt und perfekte Trockenheitsarbeit leistet.


    Zitat

    Mich hat es zum Alkoholiker gemacht. Die Unzufriedenheit, welche durch die unrealistischen Wünsche an mich selbst, entstanden ist, hat maßgeblich zur Flucht in die Sucht beigetragen. Ich erwarte heute weder von mir, noch von anderen und schon gar nicht von einem süchtigen Menschen, ein Ideal, an dem ich zwangsläufig scheitern muss.

    Zitat

    Karsten zieht sich aus dem Thread zurück, weil er zu seinen Unzulänglichkeiten steht, und ihm (ich denke ironischer Weise) das Niveau zu hoch ist. Der verlegene Smilie ist nur unangebracht.

    Dass Karsten sich aus dem Thread zurück zieht hat eine Vorgeschichte - er mag mich nicht sonderlich (was ich nicht als schlimm empfinde, darf ja sein) und wenn Du auf Smilies achtest - dann hast Du auch sicherlich meinen Smilie hinter dem entsprechenden Post, über den Du jetzt schreibst gesehen - oder? Ich mag es halt nicht, wenn mir irgendwas in den Mund gelegt wird, was da der Fall war. Das Wort Perfektion kam nicht aus meinem Munde - ich habe es nur dementsprechend kommentiert.

    Zitat

    Ich Erwarte heute wirklichkeitsnäher und bescheidener. Das ist bei weitem entspannter.

    Genau dies war meine Ambition des Threades - bescheidener Erwarten, damit den Druck rausnehmen - habe ich alles hier bereits erörtert, vielleicht hast Du es nur nicht gelesen.

    Hier nochmal mein Eingangs-Post:

    Zitat

    Kann ich von einem Alkoholiker erwarten, dass er trocken bleibt?


    Ich persönlich denke, dass gerade bei einer Suchterkrankung kein anderer von jemandem dies erwarten kann. Sei es Familie, Freunde oder die Gruppe.

    Bei mir würde sich ein Erwartungsdruck aufbauen und ich wäre nicht mehr für mich selbst trocken, sondern nur für andere. Ich kann also diese Erwartung nur an mich selber haben und nicht an andere.

    Erwartung hat ja auch etwas mit Vertrauen zu tun - ich traue jemandem, an den ich eine Erwartung knüpfe auch zu, dass er sie erfüllt. Dies läßt ja im Umkehrschluß zu, dass mein Vertrauen, was ich fälschlicherweise in eine Erkrankung gesteckt habe, auch enttäuscht werden kann - anstatt die Erkrankung mit allen ihren Bandbreiten und Facetten zu sehen - wozu auch Rückfälle gehören.

    Ich persönlich sehe da keine Ambition von mir, perfekt sein zu wollen - ganz im Gegenteil. Auch kann ich nichts dazu, dass andere in meinem Post etwas anderes sehen, als dort steht. Gerade weil ich aber nicht perfekt bin, habe ich aufgehört, alles gerade rücken zu wollen - ich kann solche Posts auch ganz einfach stehen lassen :)

    Aber:Ich frage ich Dich jetzt, wo in meinen Posts der Eindruck entstehen konnte (außer meinem nicht ganz ernst gemeinten Post an Karsten), dass ich der Meinung bin, dass ich perfekt bin. Darauf hätte ich wirklich von Dir eine Antwort, wenn s nicht zuviel verlangt ist und ich bedanke mich auch schon im voraus für Deine Mühe.


    Gruß

    BC

  • Hallo Melanie,

    bild von mir zu erschaffen mit dem ich selbst zufrieden sein kann

    Nur mal was zum Nachdenken, Melanie:

    Ich finde - mit dieser Aussage bist Du perfekt - so, wie wir alle perfekt sind, mit dem was wir uns geschaffen haben und wir zufrieden mit uns leben können. Warum soviel Angst vor einem einzigen Wörtchen und dieses so negativ besetzen?


    Gruß

    BC

  • Hallo BC.
    Da du augenscheinlich (zuwider eigener Aussage) nichts einfach „stehen lassen“ kannst und ständig versuchst deine Meinungen zu rechtfertigen, gehört in dieses Muster.
    Ich hatte übrigens nicht den Eindruck, dass es nicht ernst gemeint war, aber ich habe auch dein Gesicht beim Schreiben nicht gesehen.
    Gruß Uwe

  • Servus BlueCloud,

    Zitat

    Dass Karsten sich aus dem Thread zurück zieht hat eine Vorgeschichte - er mag mich nicht sonderlich

    wundert Dich das?

    Du hast ja nach Kräften dazu beigetragen.

    Wobei ich gestehe, dass ich für Nestbeschmutzer auch nur Verachtung übrig habe.

    LG
    Spedi

  • Hallo Uwe,

    schade, dass Du nicht meine Frage beantwortest und nur Hobbypsychologe spielst.

    Zeige mir doch bitte mal die Stellen, wo ich was davon geschrieben habe, dass ich perfekt bin. Die gibt es nämlich gar nicht. Also passe ich auch nicht in Dein vorgenanntes Muster.

    So eine Art von Kommunikation lehne ich grundsätzlich ab - weil dabei nichts rauskommt. Dieses Ranflicken wollen von irgendwas - finde ich ganz entsetzlich. Aber anscheinend hast Du noch nicht gerlernt, jemanden so gelten zu lassen, wie er ist. Hälst Du zu perfekt dazu?


    Gruß

    BC

  • hallo bc,

    Zitat

    Ich finde - mit dieser Aussage bist Du perfekt - so, wie wir alle perfekt sind, mit dem was wir uns geschaffen haben und wir zufrieden mit uns leben können. Warum soviel Angst vor einem einzigen Wörtchen und dieses so negativ besetzen?

    nun nachgedacht darüber was du mir hier schreibst habe ich nun. nur negativ besetzt hab ich wort perfektionismus nicht. angst habe ich keine mehr...früher wars noch anderst. heut seh ich mich dennoch nicht als perfekt an, denn ich bin ein mensch mit allen facetten und fehlern, fähigkeiten und und und......mich als perfekt hinzustellen , da würd ich sicherlich mit übertreiben. doch ich bin nahe dran :wink:, denn zufrienenheit leb ich ja tag täglich und auch immer mehr. hin und wieder kommt ne phase da gehts mir nicht so gut, bin ich nicht zufrieden dann mach ich abstriche, dann ists halt mal nicht so wie ich gerne hätte. perfenktionismus nachzustreben das lass ich inzwischen sein.das macht mich nur unglücklich von innen raus. ich hinterfrag lieber warum ich jetzt etwas anderst haben will wie ichs habe, was mich da bewegt, wie ichs ändern kann oder sogar inzwischen ob ichs nicht einfach annehmen kann und so stehen lassen kann wie es ist und es einfach laufen lass.

    gruß melanie

  • Hallo Karsten,

    Zitat

    Das hat nichts mit mögen oder nicht mögen zu tun, sondern einfach damit, weil ich dich nicht erreiche, denn wir haben einfach zu unterschiedliche Sichtweisen und ich möchte dich auch nicht von meiner Sichtweise überzeugen.

    Mhh, ich finde nicht, dass wir verschiedene Sichtweisen haben. Genau wie Du, bin ich der Meinung, dass wir natürlich Erwartungen haben dürfen. Nirgendwo habe ich geschrieben, dass es niemals sein darf oder ich ein vollkommener erwartungsfreier Mensch bin.

    Meine Eingangsfrage bezog sich nur auf Erwartungen in punkto Trockenheit. Kann ich erwarten, dass mein Partner/Freund/Bruder trocken bleibt. Auch wenn er viel für sich tut, kann er auch rückfällig werden - denn diese 100 % ige Sicherheit gibt es in der Suchterkrankung doch gar nicht. Eine Erwartungshaltung in punkto Trockenheit wäre mir persönlich zu absolut, die Sucht kann (muß nicht) immer zuschlagen.

    Ich würde also von meinem Freund/Partner/Bruder nicht erwarten, dass er trocken bleibt, ich kann dafür beten, es hoffen oder wünschen. Und wenn ich beispielsweise weiter Kontakt zu einem befreundeten trockenen Alkoholiker haben möchte, gäbe es die Wahrscheinlichkeit, dass er eben nicht trocken bleibt, auch wenn unsere zwischenmenschliche Beziehung dadurch vielleicht zerbricht. Daher wäre eine Erwartungshaltung in punkto Trockenheit für mich nur ein Lippenbekenntnis, wo ich eine Garantie zu meiner eigenen Sicherheit von dem Alkoholiker herauskitzeln würde.

    Selbst bei der MPU ist die Fragstellung so formuliert, dass es heißt, ob zu erwarten ist, dass der Fahrer in den nächsten 5 Jahren wieder alkoholisiert Auto fährt. Da steht auch nicht, dass erwartet wird, dass er nie wieder alkoholisiert Auto fährt. Weil genau diese Erwartungshaltung utopisch wäre - wir sind nur Menschen, die eine Erkrankung haben und keine Maschinen (die auch ausfallen können).

    Jetzt frage ich Dich aber sicherheitshalber nochmal: wo siehst Du in meinen Zeilen, dass ich meine, dass ich mich für vollkommenen Menschen halte?

    Ich kann nichts dafür, dass ich dieses Mißverständnis nicht sofort aufklären konnte, weil ich einfach gar nicht online war. Was sich daraus entwickelt hat, lag nicht in meiner Hand und ich finde es schade und es macht mich traurig, wie ein Uwe oder Spedi reagiert. Die beiden haben nur Deinen Post gelesen und einfach drauf gehauen. Kein schöner Austausch.

    Trotzdem finde ich es gut, dass Du über Deinen Schatten gesprungen bist und Dich nochmal geäußert hast.

    Gruß

    BC

  • Hallo,

    um einmal zur Eingangsfrage dieses threads zu gelangen:

    Kann ich von einem Alkoholiker erwarten, dass er trocken bleibt?

    Klare Antwort: Nein, das kann ich nicht
    Ich kann von keinem Menschen "erwarten", daß er gesund bleibt oder gesund wird.
    Ich kann's mir wünschen, aber das war's dann auch schon.

    lg
    gipfel

  • Hallo gipfel,

    für mich ist ein Wunsch ganz klar die Erwartung von etwas.
    Ich kann durchaus auch sagen, dass ich mir wünsche, gesund oder trocken zu bleiben. Das macht für mich keinen Unterschied.

    Gruß Penta

  • Hallo Penta,

    Du selbst kannst von Dir etwas Erwarten, weil nur Du weißt, wozu du in der Lage bist.

    Bei anderen Menschen ist das nicht der Fall.
    Ich weiß nicht, auf welchem Stand ein anderer Mensch ist, und ich werde ihn nicht durch eine Erwartungshaltung unter Druck setzen.

    Der Unterschied zwischen Erwartung und Wunsch ist doch eindeutig.
    Ich wünsche mir jede Woche 'nen 6er im Lotto, aber erwarten kann ich's nicht ;)

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