Erwartungen an einen Alkoholiker

  • Hallo BlueCloud!

    Zitat

    Und ich verstehe es auch, wenn jemand sagt, dass er nie wieder mit einem suchtkranken Menschen zusammen sein möchte - eben wegen des Risikos.

    Genauso sage ich, dass ich vorsichtig bei Menschen mit Depressionen bin - sowas könnte ich emotional nicht ertragen und da könnte ich jemanden noch so mögen - es würde mich jedesmal mit runter ziehen.

    Es ist im Allgemeinen schwierig mit einem Partner zusammen zu sein der durch seine Krankheit eine starke (negative) Wesensveränderung erfährt, es kommt noch nichtmal so sehr darauf an um welche Erkrankung es sich handelt sondern was sie aus ihm macht.

    Keine chronische Erkrankung ist 100% steuerbar aber ich denke schon dass man durch eine richtige Verhaltensweise die man immer wieder vertieft sehr viel erreichen kann.


    Zitat

    @ all:

    was ich an dieser Stelle einmal hervorheben möchte: ich finde es toll, dass auch konträre Meinungen so sachlich ausgetauscht werden können, ohne dass es in wüsten Beschimpfungen ausartet.

    Vielen Dank dafür. Ist ein echt toller Thread!

    Dafür ist ein Forum da und ich empfinde diesen Austausch als gegenseitiges voneinander lernen. Es wäre ein grosser Fehler von mir wenn ich mir hier im Forum ein Feindbild aufbauen würde.

    Ein Problem mit der Sucht haben wir allemale wenn auch aus verschieden Sichtweisen.

    Liebe grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • liebe doro, hallo zusammen,

    Zitat

    Umgekehrt hätte mich seine Perspektive auch interessiert, was ich falsch gemacht hab. Offenbar hat er sich auch gedemütigt gefühlt, ich weiß es aber nicht genau, weil ich mit ihm darüber nicht sprechen konnte, nicht ehrlich jedenfalls.
    Mein Eindruck war, dass dieses überwältigende Schamgefühl auf seiner Seite einen ehrlichen Austausch verhindert hat. Stattdessen gabs nur so eine Pauschalbemerkung: Ich weiß, dass ich Fehler gemacht hab, und ich werds wiedergutmachen.
    Und dann aber auf der anderen Seite eingen großen Groll gegen mich.

    häufig bemerke ich ja ds sich da eine scham aufgebaut hat. wer dem ehrlich gegenüber steht und weiss das er mist gebaut hat, der kann auch wieder handeln und dazu stehen. ich für meinen teil schämte mich für meine agression die ich hatte in grund und boden. das ich mich nicht im griff hatte. das ich was tat was kein mensch tun darf.ausrasten vor wut, hilflosigkeit und aufgrund meines zustandes in dem ich mich befand. nur hilft mir das nicht weiter. ich habs angeschaut, verstanden was mich dazu brachte so zu handeln, in mir nicht indem ich auf ihn zeigte. schnell merkte ich das meine grenze erreicht war wo ich noch gesund handeln konnte.durch das habe ich auch verstanden da ist etwas in mir das will ich ändern, das kann ich ändern, daran kann ich arbeiten. nur so denk ich mir gehts auch. ohne schuld und scham mit viel offenheit und ehrlichkeit.heut geb ich offen zu damals so gehandelt zu haben. ich steh dazu erzähle das auch, erzähle auch das ich daran gearbeitet habe das mir sowas nicht mehr passieren wird.ich schäme mich nicht mehr dafür weil ich dafür selbst verantwortung für mein handeln übernommen habe, erkannt habe das ich krank war und das ich da rauskommen konnte durch das aufarbeiten.wobe imr es nicht langt einfach zu sagen ich war krank und konnte nichts dafür. nene....

    lieben gruß melanie

  • Hallo Doro und Melanie,

    @melanie

    Zitat

    MITEINANDER zu REDEN ist IMMER gut wenns darum geht wieder AUFEINANDER zu zu gehen also hilfreich.

    Sehe ich nicht so. Was mir hier des öfteren auffällt das ganz schnell eine Verallgemeinerung suggeriert wird , was der Co oder der Alkoholiker zu tun hat . Was dem andere gut tut. Jeder hat seine eigene Geschichte die aufgearbeitet werden kann aber nicht muss. Vieles verschwimmt , zwischen Beziehungsproblemen Enttäuschung und Sucht.

    Erwartungen sind immer individuell auf sich bezogen . Welche Konsequenzen habe ich denn zu erwarten , wenn ich Verantwortung für andre oder mich übernehme? Versteh ich nicht. Strafrechtliche Konsequenzen ausgenommen.

    Doro, für mich ist es ganz normal gewesen, sich zu entschuldigen wenn was schief gelaufen ist. Meistens schon am nächsten Tag nach dem Suff. Macht es dann besser sich nochmalig ,im trockene Leben zu entschuldigen ?

    In diesen Thread geht es um Erwartungen oder wird das mit Genugtuung in einem Topf geschmissen?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Genau. Scham hat nämlich immer was mit verstecken zu tun.
    Und ist eigentlich das Gegenteil von ehrlicher AUfarbeitung.

    ES geht mir auch überhaupt nicht um Schuld, sondern eben um dieses Wahrnehmen, sich dem stellen. Ich glaube, das steckt sehr sehr viel Kraft dahinter, wenn jemand das schafft.

    Ist übrigens auch im Zwölf-Schritte-Programm verankert: Fehler zugeben und Wiedergutmachung.
    Ist natürlich ein hoher Anspruch, aber es steht da so.

    Ich finde das jetzt für mich als Co gar nicht so einfach, diesen Punkt.
    Wem hab ich geschadet? MIr selbst natürlich, meinen Kindern, aber auch andere Menschen, wenn ich z.B. Kontakt hab einschlafen lassen. Oder wenn ich meinen Beruf vernachlässigt habe.
    Ehrlich gesagt, hab ich noch nie überlegt, wie ich da was wiedergutmachen könnte...
    Außer bei meinen Kindern, indem ich natürlich versuche, jetzt das beste aus der Situation zu machen.
    Schulderklärungen bringen da wirklich nicht besonders viel, sondern das in die Zukunft gewandte Handeln: z.B. Beziehungen jetzt eben anders pflegen, mich selbst anders pflegen. All sowas.

    Doro

  • Hallo Hartmut!


    Zitat

    ich muss nichts aufarbeiten was den CO betrifft . Ich muss auch nichts entschuldigen oder als entschuldbar hinstellen.

    Vielleicht verstehe ich diese Aussage jetzt nicht richtig aber für mich hört sich das an " Was ich in den nassen Zeiten angestellt habe dafür fühle ich mich nicht verantwortlich denn es war meine Krankheit".

    Machst du es dir nicht etwas zu einfach? Auch der Co hat sehr unter deiner Sucht gelitten und kann nicht so einfach abschalten weil du jetzt trocken bist.

    Über gewisse Dinge muss einfach geredet werden, der Co braucht das genauso sonst wird das Geschehene ihn nicht mehr loslassen.

    Natürlich steht es dem Co frei zu gehen aber wenn er sich entscheidet zu bleiben kann er das auf keinen Fall tun ohne gewisse Erwartungen zu haben. Erwartungen müssen ja nichts Negatives sein sind aber für eine Partnerschaft unumgänglich.

    Damit meine ich nicht dass du für den Rest des Lebens ein schlechtes Gewissen haben musst aber dem Co mitzuteilen dass es dir leid tut was in der Vergangenheit vorgefallen ist wäre ein fairer Zug.

    Zu sagen "es wird nicht wieder vorkommen" wäre eine Aussage die unehrlich ist denn in die Zukunft kann keiner blicken.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Doro

    Zitat

    Ist übrigens auch im Zwölf-Schritte-Programm verankert: Fehler zugeben und Wiedergutmachung.

    danit haben wir hier im forum nichts zu tun .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Speranza

    ich habe es vor deiner letzten Post versucht , aus meiner Sicht , zu erklären :)

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo hartmut,

    Zitat


    Zitat:
    MITEINANDER zu REDEN ist IMMER gut wenns darum geht wieder AUFEINANDER zu zu gehen also hilfreich.


    Sehe ich nicht so. Was mir hier des öfteren auffällt das ganz schnell eine Verallgemeinerung suggeriert wird , was der Co oder der Alkoholiker zu tun hat . Was dem andere gut tut. Jeder hat seine eigene Geschichte die aufgearbeitet werden kann aber nicht muss. Vieles verschwimmt , zwischen Beziehungsproblemen Enttäuschung und Sucht.

    wenn der co bei sich bleibt und der alkoholiker auch bei sich bleibt ist ein miteinander reden, auch über erwartungen oder nicht erwartungen hilfreich! siehe hier in diesem tread, in dem es hilfreich war mal beide seiten zu hören! gut, für mich gild das, obs dich betrifft weiss ich nicht, also bitte nicht wider suggerieren wollen ich würde alles wissen was dich betrifft.

    du schreibst hier, also schaffst du auch damit. oder nicht? wenn nicht dann wirfst du floskeln in den raum oder was tust du dann hier?oder willst du mich überzäugen das ich co denken habe und da nicht klar sehen kann? was willst du mir denn sagen? das wäre mir jetzt zu einfach das darauf abzuwälzen, das ich co bin und nicht verstehe was alkoholiker denken....denn das wäre auch eine verallgemeinderung hartmut! (meine meinung!)

    gruß melanie

  • Oups, hat sich überschnitten,

    Hartmut
    Mein Mann hat sich in nassen Zeiten fortlaufend entschuldigt, aber das war ja nun wirklich blabla, weil eben total unglaubwürdig, weil die nächste Aktion auf dem Fuße folgte.

    Ich hab auch gar nicht von Konsequenzen gesprochen, sondern von wahrnehmen. Einfach zuhören, das hätte ich mir gewünscht. Dass ich sagen kann: Hallo, das hat verdammt wehgetan, das war schlimm für mich. - und zu spüren: Er hat das verstanden. Mehr eigentlich gar nicht.
    Und umgekehrt hätte er mir ja mal seine Perspektive erzählen können.

    Teilweise sinds meine eigenen Empfindungen, aber ich hab auch ein bisschen über Misshandlung in Beziehungen gelesen, insofern sinds auch Verallgemeinerungen, stimmt.
    Aber ich finde das eigentlich in Ordnung. Hier im Forum wird ja auch ständig verallgemeinert, wenn es um bestimmte Grundsätze der Sucht bzw. der Co-Abhängigkeit geht.

    Doro

  • Hallo Hartmut!

    Zitat

    Hallo Speranza

    ich habe es vor deiner letzten Post versucht , aus meiner Sicht , zu erklären

    Gruß Hartmut

    Sorry das hat sich jetzt überschnitten während ich noch fleissig tippte hast du bereits die Antwort geschrieben :wink:

    Lieben Gruss
    Speranza

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  • Hallo Hartmut,

    Warum habt ihr mit dem Zwölf-Schritte-Programm nichts zu tun eigentlich?
    Dass die Grundbausteine nicht identisch sind mit dem Zwölf-Schritte-Programm, hab ich auch bemerkt. Ich war auch nie in so einer Gruppe, aber ich dachte, es ist ja nun mal eine der verbreitetsten Anti-Sucht-Selbsthilfe-Programmen, also wird das schon irgendeine Bedeutung haben.
    Weshalb distanzierst du dich so davon?

    Doro

  • Hallo doro

    Zitat

    Hier im Forum wird ja auch ständig verallgemeinert, wenn es um bestimmte Grundsätze der Sucht bzw. der Co-Abhängigkeit geht.

    bei Co Abhängigkeit bin ich nicht der richtige Ansprechpartner, jedoch ist es bei Alkoholiker so, das die Sucht nicht individuell ist. Der Weg in die Sucht aus der Sucht aber nicht die Sucht selbst . Klare Abläufe bis zum Tod.

    Nun will ich den Thread auch nicht zerschießen und mich auf Diskussionen einlassen die entweder ich oder andere verkehrt interpretieren .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (3. Oktober 2011 um 22:19)

  • Hallo Doro,

    aber dann ist gut ne :)

    WIR sind eine unabhängige Online SHG und deswegen haben WIR , das FORUM, auch nichts mit den 12 Schritten der AA zu tun.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Nö, ist gar nicht gut.

    Ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich möchte, dass das Forum jetzt die zwölf Schritte predigt.
    Ich finds einfach ein Argument für die ehrliche Auseinandersetzung mit angerichteten Schaden, dass die das sogar da drin stehen haben. Deshalb hab ich das hier angeführt.

    Ich betrachte mich als ein Teil des Forums und ich lese sowas.

    Doro

  • Hallo Doro

    Zitat

    Nö, ist gar nicht gut.

    dachte ich mir :wink:

    nun wiederhole ich mich :)

    Zitat

    Nun will ich den Thread auch nicht zerschießen und mich auf Diskussionen einlassen die entweder ich oder andere verkehrt interpretieren .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo BC,

    Zitat

    Das wäre der Fall, wenn die Sucht zu 100 % von mir steuerbar wäre, was sie letztendlich nicht ist. Mit Willen kann man sehr viel erreichen, aber eben nicht alles.

    Ähm?
    Ist das jetzt der Freifahrtschein für den Rückfall?
    Oder die meinst Du die ominöse höhere Macht, die es angeblich braucht?
    Müssen mir jetzt lebenslänglich wildfremde Menschen die schlimmsten Eskapaden zutrauen?
    Bin ich als trockener Alkoholiker nun unberechenbarer als der "aktive Vieltrinker"?

    LG Jürgen
    ---------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Doro ,

    dann ersetze bitte "ominös" durch "geheimnisvoll" - denn so war es gemeint.
    Ich habe keinen Zugang zu solchen Mächten.
    Ich suche keine Verbindung von Gott und Alkohol.

    LG Jürgen
    ----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

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