hat unsere Liebe noch eine Chance

Hallo Talia,
hhm, "Opa und Oma" sind doch Deine Eltern, oder? Waere es denn so schlimm, wenn die Tochter da was verplappert? Oder fuerchtest Du nur die evtl. Vorhaltungen Deiner Eltern "Verlass ihn, hat doch keinen Sinn, etc."
Auf jeden Fall solltest Du zusehen, dass Dein Geschaeft nicht unter der Situation leidet. Das ist Dein Frei-Ticket in die Zukunft, wie auch immer die aussehen mag! Also irgendwie einen gangbaren Kompromiss finden, zwischen Familienpflichten und Beruf.

Dumm ist, dass Dein Ehemann da eher noch Knueppel zwischen die Beine schmeisst. Wenn ER der Hauptverdiener der Familie waere, koenntest Du Dich auch mehr um den Haushalt kuemmern, so einfach ist das.

Dass er versucht, Dich in die traditionelle Rolle zu bringen, Maeuschen am Herd, etc. hat wohl was mit seinem Selbstbewusstsein zu tun. Und auch seinem eigenen Rollenverstaendnis.

Du hast nicht geschrieben, wie es aussah, als ihr noch zu Hause wohntet.... konntest Du wirklich mit gutem Gewissen die Betreuung der Tochter Deinem Mann ueberlassen? Ehrlich? Gabs da nicht ab und an Situationen, wo Du dachtest "Herrgottnochmalkruzituerken, wie KANN er nur...."

Du bist jetzt erst mal ausgezogen, mehr oder weniger aus dem Affekt heraus. Bei einer Freundin, im Hotel? Wie lange koennte diese Zwischenloesung gehen?

Versuche einfach mal, diese Zeit zu nutzen, in Dich zu gehen, Bilanz zu ziehen. Und dann mit klarem Kopf und klaren Zielvorgaben noch einmal das Gespraech suchen....wenn er damals zur Einsicht gekommen war, koennte es ja noch mal funktionieren. Dann aber bitte Fakten und Taten auf den Tisch!
Gruesse, Lindi

Hallao Taila,
sagen wir mal so, ich habe den Eindruck, bei euch besteht "Klaerungsbedarf" in vielerlei Hinsicht.
Als erstes wuerde ich Dir raten, versuch die Probeleme mal im Kopf auseinanderzuklamuesern...das ist nicht einfach, denn es bestehen ja Wecheslwirkungen. "Ich hab das-und-das-ja nur-weil-Du-".

So habe ich den Eindruck, ihr werft euch gerade die gegenseitigen Schwachstellen an den Kopf, um eine konstruktive Problemeinkreisung zu verhindern. Du: "Du trinkst zuviel". Er: "Du bist eine schlechte Hausfrau." Du:"ja aber wenn Du beruflich mehr gebacken bekaemst, braeuchte ich nicht so ranklotzen. Er: "Du bist Computer-Suechtig (oder Job-suechtig)"
etc...

Die Zeit im Ferienhaus kannst Du gut nutzen, um das mal alles schoen auseinanderzudividieren und Deinen eigenen Standpunkt zu jedem einzelnen Punkt abchecken. Auch die eigenen Schwachstellen ehrlich abarbeiten. Kann ja sein, dass Du nicht unbedingt die Frau Meister Propper bist, ist ja nicht schlimm. Also nicht gleich gegenschlagen (das ist ja nur, weil DU....), sondern gucken, stimmt das? Hab ich evtl. eine andere Toleranzgrenze als mein Partner? Kann ich da was "zugeben"?

Dann das Gespraech suchen. Er sollte natuerlich unbedingt nuechtern sein, sonst kannst Du es knicken.
Und wirklich vorher festlegen, "Heute sprechen wir ueber den Punkt "Hausarbeit" oder "Alkohol". Und dann keinerlei Abschweifungen. Also nicht aus einer Selbstverteidigung heraus, dem Anderen Schlag-mich-tot-Argumente an den Kopf werfen.

Auch ganz andere Loesungen in Betracht ziehen, z.B. wenns finanziell bei euch geht, einmal die Woche ne Putzfrau waer ja auch ne Moeglichkeit!
Fuer eine konstruktive, sachliche Gespraechsfuehrung kann es auch helfen, einen "Mediator" zu Rate zu ziehen. Freunde eignen sich dazu nicht, eher ein Paartherapeut, zum Beispiel.

Und dann, inwieweit ist denn der Alkohol bei euch WIRKLICH ein (Dein) Problem? Du schreibst mehr ueber das Rollenverstaendnis, die Einkommensverteilung, die mangelnde Kommunikation, etc... das hat ja mit dem Alk erst mal nicht so viel zu tun, oder?
Gruesse, Lindi

Hallo taila!

Zitat

Jeder hat erst mal seine Bude in Schuss zu halten.
vielleicht könnte ich auch so beweien, dass ich sehr wohl ordnung halten kann???

Warum willst di ihm etwas beweisen? Er trinkt bestimmt nicht weil du dies oder jenes nicht machst sondern weil er ein Alkoholproblem hat. Er würde auch trinken wenn du es genauso machen würdest wie er es haben wollte.

Aber:

1. gibst du dadurch dich selber auf
2. findet er andere Gründe zum Trinken

Ich spreche aus Erfahrung ich dachte auch immer wenn ich Dinge abstelle die ihn stören trinkt er nicht mehr. Falsch gedacht er fand immer wieder einen Grund, es hatte mit mir nichts zu tun.

Zitat

Hab auch schon überlegt wie es wäre, wenn ich erst mal in der Wohnung bleibe, selbst wenn wir wieder klar kommen. Das ganze langsam und neu angehen lassen. Er besucht mich/uns und umgekehrt.

Die Idee ist an und für sich gut bloss solltest du daran eine Bedingung knüpfen, er darf dich nur besuchen wenn er nicht getrunken hat sonst verlagert sich dein Problem in die neue Wohnung.

Apropos - eine Trinkpause (im Gegensatz zu einem Versprechen) auszuhandeln ist nicht so gut falls er Alkoholiker ist darf er überhaupt nichts mehr trinken.

Liebe Grüsse
Speranza

Hm, bezueglich "Ordnung" hat halt nun mal jeder so seine Vorstellungen.... eine kleine Anekdote aus meinem Leben, ich hoffe, ich kann Dich etwas aufheitern:
Ich hatte mal einen Flirt mit einem Typen, der aussah, wie R. Gier (Schreibweise ist "phonetisch", damit die anonymitaet des Schauspielers gewahrt belibt....).....ungelogen. Wir also am Strand spazieren gegangen, hoechst romantisch, dann kamen wir nach Hause, ich ging die Treppe hoch zu Schlafzimmer (voller Erwartung, hehe) und er hohlte derweil erst mal den kleinen Handstaubsauger, um die Treppe abzusaugen, auf der ich beim hochgehen etwas Sand verkruemelt hatte......eruebrigt sich zu sagen, dass MEINE Vorstellung von Leidenschaft nicht mit "erst mal Treppe saugen" zu vereinbaren war....
Lindi

So, ernsthaft nun....
ich denke, Du solltst erst mal eine "Auszeit" beantragen, wie beim Eishockey. Also dahin fahren, Deine Festklamotten und auch sonst vielleicht das Ein-oder Andere einpacken und Dich jeglichen Kommentares enthalten. Keine spitzen Bemerkungen wegen dem Namensschild, keine Vorwurf, kein "reden wollen", besonders nicht dann, wenn Du merkst er ist schon auf Promille....Das ist ein bisschen schwierig, aber ich trau Dir zu, dass Du das schaffst.
Allenfalls kannst Du ihn darueber in Kenntnis setzen, dass Du nun im Ferienhaus bist, um euch BEIDEN die Gelegenheit zu geben, eine Standortanalyse zu machen. Jeder fuer sich. Und vielleicht auch einen Termin (in 4 Wochen, z.B.) fuer ein Gespraech setzen. Locker froehlich, "ruf mich in 4 Wochen an, dann reden wir ruhig drueber, Tschuess" Lass Dich auf keinen Fall provozieren!
Wenn er die Kleine in den 4 Wochen sehen will, kann er sich ja melden, wenn er will.
Gruesse, Lindi

Hallo taila,

wenn ER sich hier im Forum anmeldet und wenn ER hier solche Fragen stellt, dann bekommt ER Antworten darauf. Schließlich geht es um SEINE Entgiftung und SEINE Therapie.

Aber er ist nicht hier, sondern du.

Möchtest du dich hier über das Thema "Co-Abhängigkeit" austauschen?

Lieber Gruß, Linde