Hallo ihr Lieben!
Es ist so schön, zu sehen, dass ihr mich ernst nehmt. ...
ZitatWenn du ihm schreibst wie es in dir aussieht lieferst du dich in gewisser Weise wieder aus.
So habe ich das noch gar nicht gesehen. Du hast vollkommen recht, so wie Lindi auch geschrieben hat, es wäre quasi ein Triumph für ihn.
Mittlerweile habe ich ihm auf seine E-Mail geantwortet. Ich habe es glaube ich nicht ganz richtig gemacht. Aber ich habe mich gut gefühlt, als ich die Worte abgeschickt habe. Ich habe mich kurz gehalten. Habe geschrieben, dass es mir zwar leid tut, dass er so sehr am Ende ist, er desswegen aber nicht das Recht hat, andere total in sein Elend mit reinzuziehen. Ich habe ihm geschrieben, dass ich mich benutzt und verarscht fühle ... Das ich das alles nicht mehr brauche und schon gar nicht mehr will. Dann habe ich noch hinzugefügt, das er (wenn es ihn ja ach so gequält hat, wie unsere letzte Begegnung abgelaufen ist) sich bestimmt irgendwie melden hätte können, wenn es ihm denn so wichtig gewesen wäre und das seine E-Mail auch ganz anders ausgesehen hätte, wenn er auch nur irgendwas kapieren würde. Abgeschlossen habe ich dann damit, ihm zu schreiben, dass er jetzt nach keinen Erklärungen ringen soll, denn ich werde ihm bestimmt nicht mehr zuhören. Ich kenne ihn nicht mehr und ich bin nicht die dumme Frau, die es verdient hat so zu leiden. Dessweiteren habe ich ihn darum gebeten, mir meine Sachen per Post zurückzuschicken.
Mal schauen, wie er reagiert und was er antwortet. Was sagt ihr zu meinen Worten? Ein bisschen Angst habe ich schon vor seiner Reaktion.
Ich kann das alles glaube ich noch nicht richtig realisieren. Die letzten Tage, waren sehr Gefühlsintensiv und haben mich wirklich total gepackt, wie eine Flutwelle. Jetzt aber, bin ich wie Gefühlstaub. Alles was mir blieb, ist die Nervosität. Jetzt könnte ich ja sagen, gott sei dank. Aber ich kenne dieses Gefühl irgendwie. Es ist diese lähmende Taubheit. Es ist alles so unreal, wie in einem Traum oder einem schlechten Film. Irgendwann, packt es mich wieder. Ich war die letzten Tage nicht arbeiten, weil ich es nicht geschafft habe aus dem Bett zu kommen. Ich habe mich verkrochen. Ich habe aber nicht ein einziges mal geweint. Ich frage mich so unendlich viele Dinge. Habe ich ihn doch nicht mehr geliebt? Wollte ich nur nicht richtig hinsehen? Ist alles was ich für ihn noch empfunden habe Mitleid? Und jetzt ist es der Hass, der dominiert? Ich habe wirklich Angst davor, mich damit auseinanderzusetzen. Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Es fühlt sich so ungeordnet an.
Ich bin ungeordnet. Ja.
Aber ich darf mich nicht die ganze Zeit verkriechen. Desswegen tue ich heute erneut etwas für mich: Ich gehe zu einer Buchpräsentation. Ablenkung. Menschen. Andere Gedanken. Das alles hat nichts mit ihm zu tun. Ich muss vernünftig bleiben. ....