• Hi schnuffig,

    ich komm mal rüber zu Dir wegen der Kategorien und Schubladen.

    Es ist ja lieb von Dir, daß Du mir die Welt erklären willst. Aber ich bin ja nun auch schon groß und hab so meine Einstellung zu manchen Dingen.

    Was mich wirklich etwas verwundert hat, ist die Tatsache, daß Du Dich offenbar echt geärgert hast. Ich frag mich nur, über was ?

    Es gibt doch nun wirklich zu vielen Themen unterschiedliche Meinungen und oft kann man mehrere stehenlassen, ohne damit automatisch eine andere auszuschließen.

    Wir sind uns doch in einem Punkt einig:

    Kategorien müssen sein. Dinge werden immer irgendwie kategorisiert, das ist ganz normal.
    Nicht normal ist es dagegen, von Dingen, die in eine Kategorie gehören, zwangsläufig zu erwarten, daß sie wie alle anderen Dinge in dieser Kategorie dieselben Merkmale aufweisen. Sie haben in vielen Punkten Überschneidungen aufzuweisen, sind aber doch unterschiedlich.
    Und ich denke, darum ging es mir...laß mal die Beispiele mit den Rosen und den Walen einfach weg...das war halt einfach plakativ, aber auch nicht hundertprozentig zutreffend.

    Anderes Beispiel:

    Es gibt Menschen, die ich anhand einiger Merkmale und Verhaltensweisen als Alkoholiker kategorisieren würde...allerdings kann ich aus der Tatsache, daß ich diese Menschen für Alkoholiker halte, nicht zwangsläufig rückschließen, daß sie z.B. andere Verhaltensweisen an den Tag legen, wie ich sie von anderen Alkoholikern kenne.

    Ich kann z.B. aus der Tatsache heraus, daß jemand Alkoholiker ist, nicht zwangsläufig schließen, daß er seinen Mitmenschen gegenüber agressiv wird. Ich kenne Alkoholiker, die lieb und nett sind und im Suff zum brutalen Schläger mutieren, aber ich kenne auch welche, die sonst gerne mal hinlangen, im Suff aber brav in ihrer Ecke sitzen und dann anfangen zu heulen.

    Weißt Du, was ich meine ?

    Komischerweise sind es oft Co´s, die von angeblich typischen Merkmalen eines Alkoholikers sprechen, weil sich ihre Geschichten ähneln. Bei den Alkoholikern hört man das eher selten, weil die vermutlich öfter bei ihresgleichen lesen und dann auch ganz klar sehen, daß eben jede Geschichte anders ist...weil die Unterschiede einfach deutlich werden.

    So, ich hoffe, ich hab meine kruden Gedankengänge einigermassen rüberbringen können...

    Und jetzt sei wieder lieb...wenn Du willst :)

    LG Andreas

  • Zitat von Carpenter

    Und jetzt sei wieder lieb...wenn Du willst :)

    Oha, Andreas, lieb wäre bei mir im Regal "out" :P

    Mir geht es oft so, dass ich empfindlich reagiere, wenn ich irgendwo doppelte Maßstäbe vorfinde.
    Und es ist wohl tatsächlich so, dass COs länger daran herumknabbern, was am Verhalten des EX-Partners jetzt alkoholbedingt war und was nicht, einfach um wieder zur Verlässlichkeit der eigenen Wahrnehmung zu finden.

    Ich finde es auch sehr bezeichnend, dass sich die COs so viel mehr Gedanken über die alkoholkranken Ex-Partner machen, als die Alkoholkranken über die co-abhängigen Ex-Partner.
    Das meine ich jetzt nicht wertend, sondern es ist einfach eine Beobachtung.

    Viele liebe Grüße (auch an dich, Schnuffig)
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Guten Morgen Lea,

    Deine Beobachtung ist meiner Meinung nach völlig zutreffend, jedoch auch nachvollziehbar: Meine Droge ist der Alkohol, die Droge meines Partners bin ich.

    Viele Grüße
    Katha

  • Hallo Andreas!

    Ich weiß, dass das lieb von mir ist dir was zu erklären. Lieb von dir das nochmal zu erwähnen.

    Wo du von den Unterschieden sprichst, den deutlichen, bei den Alkoholikern...aufgrund der unterschiedlichen Geschichten...sind dir dabei zufällig Gemeinsamkeiten zwischen dir und mir aufgefallen?
    Sagen wir nein, weil das ist ja viel lustiger als ja.
    Dafür darfst du dann eventuell später auch Holyfield spielen damit ich dich besser beißen kann.
    Und dürfen tust du weil ich ein überaus großzügiger Mensch sein kann.
    Blöd wärs allerdings dann, wenn du auch Tyson sein willst.
    Denn dann kämen wir ja eventuell ja gar nicht mehr zum Raufen.
    Feig. Du natürlich. Ich nicht.

    Na dann eben lieber Bonny und Clyde?
    Und du sagst zu mir, dass ich Bonny sein muss, weil ich ein Mädchen bin und ich sag zu dir, dass ich kein Mädchen bin sondern eine Frau.
    Oha. *Mit der Zunge schnalz*
    Aber vorher reden wir über Tiere, denn da verstehen wir uns ganz und gar.
    Aber auf keinen Fall bin ich dir ähnlich. Und du mir auch nicht.
    Niemals nie nicht.
    Nicht in dem Leben.

    ;)

  • Hi schnuffig,

    gleich nachdem ich das Ausrufezeichen hinter Andreas sah, hab ich mich in bester Axel-Schulz-Manier hinter den Ringseilen versteckt...

    Dabei wars dann doch nicht so schlimm, wie ich zunächst befürchtet hatte :)

    Daß man sich an dem "lieb" aufhängen würde, hätte ich wissen müssen...mein Fehler (mein ich ernst). Man bezeichnet weder Mädchen noch Frauen als "lieb", weil das offenbar gleich negativ assoziiert wird.

    Überhaupt hätte ich mir den ersten Satz sparen können.

    Genaugenommen hätte ich mir den kompletten Post sparen können, denn meine Intention ist in keinster Weise offensichtlich geworden.

    Natürlich sind sich Alkoholiker ähnlich (wir beide natürlich nicht...nie :-)).

    Ich wollte ehrlich gesagt nicht, daß sich die Diskussion in so ne Sackgasse manövriert und hatte eben den Eindruck, irgendwas hat bei Dir nen wunden Punkt getroffen...das wollte ich klären. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ich verzieh mich dann mal wieder in mein eigenes Häuschen und hoffe, daß ich irgendwann mal kapiere, daß meine Meinung gar nicht soo oft erwünscht ist, wie ich sie gerne kundtun würde :)

    Wünsch Dir ne schöne Zeit

    LG Andreas

  • Zitat von Katharsis

    Meine Droge ist der Alkohol, die Droge meines Partners bin ich

    Ohne jetzt wieder eine Grundsatzdiskussion lostreten zu wollen (obwohl ich weiß, dass ich selbst das Wort "Partner" verwendet habe) - Partnerschaft ist es eben nicht.

    Bei mir war allerdings nicht der Partner die Droge. Eher sein Verhalten - in dem Sinne, dass es für mich nicht zu verstehen war, ich aber ein Mensch bin, der den Dingen gern auf den Grund geht. Nur war da kein Grund, sondern nur ein Abgrund, bzw. die komplette Unberechenbarkeit. Was sícherlich auch eine kleine Weile reizvoll ist, aber für mich nicht auf Dauer.
    Schon gar nicht bei den Begleiterscheinungen.

    Das war mein spezielles Problem.
    Weswegen ich heute an dem Punkt, wo bei mir völliges Unverständnis einsetzt, Distanz herstelle.

    Viele Grüße zurück
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Andreas, hallo Forum!

    Ich hätte die Diskussion, um da nochmal die Kurve zu bekommen, mit nehmen müssen durch den Tag.
    Oder durch mehrere.
    Ich glaube nur nicht, dass ich das so für mich getan hätte, schlußendlich.
    Tote Pferde nicht mehr wiederzubeleben, nicht mehr versuchen die zu reiten, das ist eine meiner Hauptaufgaben was das Lernen betrifft.
    Dieses wann ist es genug?
    Toll, wenn ich dabei keine verbrannte Erde hinterlasse.
    Dann bin ich schon zufrieden.
    :)

    Schönen Tag euch

  • Hallo Forum!

    Es gibt da wo ich bin so ein winziges Käseblatt, dass sich für mein Auftauchen auf dem Weg den ich jetzt gehe, bedankt hat.
    Ich tu mir schwer damit, nicht skeptisch zu sein, aber es gelingt.
    Wiewohl ich noch nie mehrere Menschen gefunden habe, also mehrere auf einem Fleck, die mich so sein lassen wie ich bin, bzw. das sogar zu schätzen wissen.
    Klar ist natürlich, dass ich mich ohne den Grundbaustein Nr.6, den mit den neuen sozialen Kontakten, bei meinem ehemaligen Freundeskreis aufhalten würde.
    Ach, da habe ich keine Lust mehr dazu.
    Also gehe ich weiter und mach einfach.

    Liebe Grüße

  • Hallo, liebe schnuffig,
    mit Freundschaften, ist es manchmal so eine Sache. Wo fängt Freundschaft an und wo hört sie auf ? Wieviel gebe ich von mir rein und wieviel der/die andere von sich ? Wo trifft man sich, wie lernt man sich kennen und welche Umstände sind da noch, die da reinspielen können ? Wie oberflächlich kann eine Freundschaft sein und wie tief kann sie gehen ? Ich sehe eine Freundschaft als etwas wertvolles an, etwas was gepflegt werden möchte und das von beiden Seiten. Sich einen neuen Freundeskreis aufzubauen ist schon Arbeit, die aber sehr lohnenswert sein kann. Wichtig ist aber ganz bestimmt, das einander respektiert wird und das ein jeder den anderen so nimmt, wie er ist. Das finde ich schon wichtig.

    LG Weidenkätzchen

  • Grüß dich Weidenkätzchen!

    Schön, dass du vorbei schaust.

    Die Überlegungen waren eher beruflicher Natur. Also das sind jetzt die ersten Leute, die mich unterstützen und mich in Ruhe arbeiten lassen.
    Das kenne ich nicht.
    Freunde, also ich treffe Menschen draußen, und lasse exakt zwei Stück Erwachsene bei mir rein.
    Neben denen tu ich dann aber auch ab und an was.
    Wieviel ich von mir reingebe? Mich.
    Was anderes habe ich ja nicht.
    Als angenehm empfinde ich Gespräche, wo das Jetzt im Mittelpunkt steht.
    Schon auch mit Ausflügen und Gedankenbögen in die Vergangenheit und in die Zukunft, aber beides landet dann wieder im Jetzt. Bei mir und bei meinem Gegenüber und wie wir jetzt sind.
    So: Hab ich dir das schön erzählt....Gespräche, auf die ich dann am Ende sowas wie Aha, arg, ist ja interessant oder furchtbar...sagen soll, die halte ich unbeschwert nicht länger als 15 Minuten aus.
    Also, ich mag Menschen, die jetzt da sind.
    Dann mag ich sie auch so wie sie sind. Egal wie sie sind.
    Hauptsache wirklich da.

    Liebe Grüße :)

  • Hallo schnuffig,

    ich dachte, du hinterfragst generell für dich, was Freundschaften sind. Daher meine Gedankenanmerkungen.......
    Freundschaften sind ein Geben und Nehmen, ja und den anderen so zu nehmen wie er/sie ist. Etwas Vorbehaltloses.
    Gespräche, die alles umfassen, die Vergangenheit,Gegenwart und die Zukunft und ganz Hier zu sein, in der Gegenwart. So sehe ich es auch.
    Das kann ausgesprochen anstrengend sein, was du beschreibst, mit "Aha", "Ist ja schlimm" etc........etc. Finde ich selbst als anstrengend und irgendwann nervig. Ich selbst habe aber auch schon solche Antworten bekommen, wenn ich etwas erzählt habe. Das wollte ich aber ganz und gar nicht, sondern ich suchte das Gespräch und keine Bestätigung darüber, dass es echt schlimm war oder so in der Art. :roll: Ist dann ein bißchen einseitig das Ganze.

    LG Weidenkätzchen

  • Weißt du was ich am allerschlimmsten finde, Weidenkätzchen?
    Das Thema Kindheit. Der Punkt wo ich plötzlich die einzige bin, die eine Kindheit hatte.
    Von der mir was rausgerutscht ist, bzw ich dachte, ich kann reden ohne nachzudenken (Freundschaft eben) und dann kommt diese Stille.
    Das einzige was ich dann noch höre, ist das Zuknallen der inneren Türen meiner Gesprächspartner.
    Denn alles darfst du, in jeder bizarren Form die dir gerade so in den Sinn kommt, denn wir sind doch so freie Menschen, nur eines darfst du nicht: Mal Opfer gewesen sein.
    Denn es gibt nichts uncoolers als Erzählungen über vergangenes Leid.
    Fast niemand sagte je: Es tut mit leid für dich, dass du das was du mir erzählt hast, erleben musstest und meinte es auch so.
    Geschweige denn dass es mal wer geschafft hätte, die Hand auszustrecken.
    Nein nein, die schauen weg. Auf den Boden. Hinter mich an die Wand.
    Und warten bis ich das Thema wechsle um dann wieder schnattern zu können. Großzügig wie die meisten die ich so kennen gelernt habe sind, verzeihen sie die Zumutung der ich sie ausgesetzt habe. Sollte ich mich dann wieder brav an ihre Themen halten.
    Da hab ich ein paar ( nennt es ruhig masochistische) Listen, wie oft wer in einem Gespräch: Ich, nein, aber ....sagt.
    Ich ich ich. Nein nein nein. Aber aber aber.
    Schnatter schnatter schnatter
    Wuha!

    Schönen Gruß

  • Hallo schnuffig,

    Ich kann das gut nachvollziehen, wovon Du sprichst. Ein paar Mal habe ich versucht, einigen mir wichtigen Menschen meine schwierige Zeit mit meinem Vater zu beschreiben, damit sie es vielleicht besser verstehen können, aber es wurde eigentlich immer schnell reduziert auf ein Problem, das schon lange zurück liegt, und über das ich auch nicht mehr reden bräuchte, und überhaupt hat ja jeder mal Probleme mit seiner Familie gehabt und so.

    Dabei habe ich damals wirklich Hass zu spüren bekommen. Hass, und Rage. Gegen mich gerichtete, ungezähmte Wut, ohne überhaupt etwas getan zu haben. Ich bin in seiner Gegenwart auf ein Minimum zusammengeschrumpft worden. Immer wenn ich mich frage, warum ich so bin wie ich bin, dann liegen die Antworten für mich dort.


    Ich glaube aber nicht, dass ich es gerne hätte, wenn Du diese Liste im Kopf hättest, sollten wir uns einmal unterhalten ;) Kann auch sein, dass ich dann absichtlich alle Wörter so oft benutze, wie nur möglich.

    Gratulation zu deiner Erwähnung in dem Käseblatt. Ich freu mich darüber auch sehr.

    Lieben Gruß, Bruce

  • Hallo schnuffig
    und Bruce,

    ich habe so bei manchen Menschen den Eindruck bekommen, dass es jenseits ihrer Vorstellungskraft liegt, etwas derartiges Erlebtes auch zu überleben und trotdem seinen Weg zu gehen, mit allen Umwegen, die da vielleicht manchmal dazu kommen mögen.
    Es gibt aber auch Menschen, die schweigen oder eine Art Bedauern aus- sprechen und mehr kommt dann nicht. Da habe ich auch so manches Mal gedacht, scheinbar bin ich die einzige, die mit dem Erlebten nicht umgehen kann. Ich wurde eines besseren belehrt, teilweise viel, viel später haben sich dann auch andere Menschen mal bei mir geöffnet und die dunkle Seite, über die keiner sprechen mag, erzählt.
    Dann habe ich auch Menschen kennengelernt, die ihre Geschichte erzählten und auch immer in vielen Nebensätzen meinten, ihres wäre noch viel, viel schlimmer. :roll: Das kann auch anstrengend sein. Das endet einfach nur darin, wer hat das schlimmste erlebt. Es wird nicht wirklich miteinander kommuniziert. Das ist schade. Da ist mir klar geworden, dass diese Menschen ein dickes großes Paket mitschleppen und noch nicht ausgepackt wurde.
    Worauf ich empfindlich reagiere, sind die Menschen, die einen erzählen wollen, dass derjenige/diejenige mit den Erlebnissen im Grunde kein schönes und zufriedenes Leben leben kann. Sie sind gezeichnet, gebrochen, ist alles mit Statistiken belegt etc....etc.....Ich nenne es Stigmatisierung und ich weiß, doch, es geht auch anders. Ich möchte nicht in Frage stellen, das es ein beschwerlicher Weg ist, dass ist er sicher, aber nicht unmöglich.
    Von den Menschen, die meinen, das war ja mal früher, aber jetzt ist ja alles gut und hübsch, habe ich mittlerweile ein müdes lächeln übrig. Diese Menschen lügen sich selbst in die Tasche.


    Hallo Bruce,
    du hast mein vollstes Mitgefühl, mit deinen Erlebnissen, es ist für mich immer wieder unfassbar, wie grausam Menschen sein können und was sie anderen antun können.


    LG Weidenkätzchen

  • Gestern musste ich zu den Behörden, weil ein Mensch ein kleines Kind dermaßen eindeutig in seine Wohnung locken wollte und das Kind es mir erzählte.
    Vor die Leute, die das mitbekommen hatten, indirekt mitbekommen haben, habe ich dann deine Worte gestellt Bruce.
    Nicht ausgesprochen, nicht erwähnt, ne so nicht. Eher wie eine unsichtbare Mauer hingestellt, hinter der ich meine schmerzenden Oberarme in Zaum halten konnte, denn die wollten nämlich zuschlagen, meine Arme.
    Für Sätze wie: Die klugen Kinder, die gehen eben nicht mit.
    Die schnellen Kinder erwischt man nicht. Ich bin auch mal nicht erwischt worden, ich bin auch mal schneller gewesen.

    Und dann stehe da ich. Ich, die halt wohl anscheinend einfach ein zu langsames Kind war und eines von den nicht klugen.
    Schweigend schaue ich sie an.
    Die klugen schnellen Menschen, die es nicht mal bemerken, wenn sie wem gegenüber stehen, der kurz davor ist, sie zu verprügeln. Denen anscheinend nur das erste Mal aufgefallen ist, dass ich groß bin.
    Ah. Echt?
    Ja, groß genug um ein Kind zu schützen.
    Aber nicht jeden Moment stark genug, um das ohne die Worte von wem zu tun, der auch Zugang zu sich hat.

    Sie. Die Menschen. Sie die Väter und die Mütter.

    Sie schrumpfen dich wenn du ihnen zu groß bist, sie überhöhen dich, wenn sie ihre Angst blind macht, sie sagen du seist klug, wenn sie selber da wo es unangenehm wird nicht mehr denken wollen, sie sagen, dass du doof bist, wenn es ihnen in ihrer Welt ein kleines bisschen mehr scheinbare Sicherheit verschafft.
    Sie würden dich sogar umbringen, für das kleine bisschen Sicherheit. Damals als du noch ein Kind warst. Und heute, wenn du ihre Narben wieder zu Wunden machst.
    Manchmal durch deine ( meine meine ich natürlich auch) Anwesenheit.
    Durch das Gezeichnet sein, von dem Weidenkätzchen spricht.
    Das Stigmata, das sie nicht verstehen, die Zeichnung die sie nicht entschlüsseln können.
    Aber haltet euch bloß nicht für was besseres!
    Tja. Das ist ja gar nicht mal nötig.

    Du kannst also ruhig Ich nein und aber sagen Bruce, aber besser ist es, du bringst deinen Hammer mit, denn gesungen klingt es doch gleich viel besser. ;)

    Ich muss jetzt nochmal mal aufs Amt.

  • Moin schnuffig,

    ich denke, daß viele Menschen einfach Angst haben, sich damit auseinanderzusetzen...es könnte ihre eigene, ach so heile Welt, die mühsame Fassade, die man sich aufgebaut hat, ins Wanken bringen.
    Was Menschen, die als Kinder mißbraucht wurden, angetan wurde, ist grausam. Genauso grausam scheint es mir, daß diese Thematik dann später mehr oder minder totgeschwiegen werden soll...so, als wäre es nie passiert.

    Ich weiß nicht, woher diese allgemeine Angst kommt, in die Tiefe gehen zu wollen...woher dieser Wille kommt, Gespräche auf Smalltalk-Niveau zu halten, wo es doch so viel Wichtiges zu bereden gäbe. Vielleicht, weil viele Menschen einfach ein oberflächliches Leben führen ? Weil immer mehr Menschen sagen: Was wollt Ihr denn, es geht uns doch allen gut ?

    Ich weiß nicht, seit wann der Einzelne nicht mehr im Mittelpunkt steht...seit wann die Menschen wegsehen, anstatt sich einzumischen. Seit wann die Menschen lieber in die Glotze schauen, anstatt ein Buch zu lesen...

    Aber eins weiß ich...Menschen, mit denen ich nicht über meine Ängste, meine Vergangenheit reden kann, kann man nicht als Freunde bezeichnen.

    Vielleicht liegt es daran, daß man im Leben wenig echte Freunde hat.

    LG Andreas

  • Hallo!

    Die Justiz hat ihn schon den Mann. Sie durchsuchen sein Wohnung und seinen PC.

    Ja, Andreas, lassen wir sie halt glauben, dass sie in einer heilen Welt leben. Meinetwegen wünsche ich ihnen sogar, dass sie nie bemerken dass dem nicht so ist.
    Ich weiß auch, dass wenn sie bemerken welche Gestalten denn da noch so unter uns wohnen, sich gerne hinter meinem Rücken verstecken.
    Anlehnen kann ich mich halt nirgendwo. Nicht ohne dass derjenige dann umfällt.
    An Bäumen schon. Aber an Menschen?
    Solange ich mich deswegen nicht an einem Glas festhalte, ist auch das irgendwie ok.
    Meistens.
    Aber ich hab auch keine Lust heute meinen Kopf zu schütteln. :)

    Liebe Grüße

  • Hey schnuffig,

    will Dir nur ganz kurz auf die Schulter klopfen...schön, daß es noch Menschen gibt, die sich einmischen, die noch reagieren...für mich hat das auch was mit Empathie zu tun.

    Weil ich vermute, daß Dir das eh peinlich ist, hör ich jetzt auch auf :)

    Schöne Zeit ohne Kopfschütteln

    Lieben Gruß

    Andreas

  • Hi schnuffig,

    solche Sätze sind von den Mitmenschen dort gekommen ? :shock:

    Das macht mich sprachlos einerseits und ganz schön wütend andererseits.
    Wie taub Menschen sein können. Diese Gleichgültigkeit.

    Das Kind wird wahrscheinlich gewusst haben, warum es zu dir gekommen ist.

    Was normalerweise selbstverständlich sein sollte, wird Courage genannt.


    Sei lieb gegrüßt
    Weidenkätzchen

  • Hallo

    Nachdem ich jetzt meine eigene Mauer fertig habe, meinen Schutzwall, kann ich auch weiter schreiben.
    Ohne den triggert es sonst.

    Hallo Weidenkätzchen,

    Sicher sagen die sowas. Oder eben sogar sowas wie die Eltern von Andreas. In die Richtung: Nein, bei uns gibts das nicht, war ja nur Spaß.
    Dir passiert schon nichts.
    Warum?
    Sie ziehen alle Geschnisse in den Kopf. Das ist das zuschlagen der inneren Türen, das ich oben meinte.
    Jetzt sind die, die so reagieren, der Meinung genug getan zu haben und außerdem haben sie das Kind ja gelobt. Haben gesagt es sei schnell, es sei klug.
    Wenn ich es dann doch nicht drauf beruhen lasse, weil ich sage, dass das Kind bereits weiß, dass es sowas wie absolute Sicherheit nicht geben kann und sie es mit ihren Worten noch zusätzlich verunsichern, dann wird's heftiger.
    Dann brauche ich die Mauer, denn dann bin ich in der Schusslinie, dann kommt der Teil mit der Stigmatisierung.
    Da ich sie auf ihr Verhalten angeredet habe, reden sie mich auf meine Wundmale, das Stigma an.
    " Du musst ja wegen deiner Lebensgeschichte so reagieren, alles was du sagst ist persönlich eingefärbt. "
    Und schreiben mir die Eigenschaften zu, die ich haben müsste.
    So wie du es auch schon festgestellt hast. Ich bin dann ängstlich, überängstlich, traumatisiert, egozentrisch und was da halt noch so kommt.
    Alles was zur Verfügung steht um mich nicht ernst nehmen zu müssen.
    Das dürfen sie nämlich nicht, denn sonst müssten sie fühlen.
    Das ist es, was ja um jeden Preis vermieden werden muss.
    Mein Alkoholikerin sein kommt jetzt für mich dazu. Das Lokal wo ich dann einfach sagte: Und wie schmerzhaft war deine Woche? 6 Getränke schmerzhaft und deine? Och, ich denke 8 Gertänke müssten hinkommen.Lass uns lieber mal lustig sein.
    Es ist aber keine Option mehr für mich, diesen Weg einzuschlagen.
    Also frage ich Sachen wie: Was hast du da, wo andere ein Herz haben?
    Bestätige außerdem, dass ich einen Vogel habe, aber wenn ich mir die anderen Vögel so ansehe, dann ist meiner gar nicht mal so groß.
    Das hat sich geändert. Früher habe ich mich so oft als Alien unter Menschen gefühlt, heute fühle ich mich als Mensch unter Aliens.
    Und freu mich über jeden, der keins ist, weil er ein Herz hat und sich nicht vor seinen Gefühlen in Sicherheit bringen muss.

    Jetzt gehe ich wieder raus in die Welt.

    Schönes Wochenende

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!