• Guten Morgen!

    Inzwischen sind ein paar schöne Sachen passiert. Auf eine gute Weise kurios.
    Wenn ich was nicht sagen kann, dann dass das trockene Leben keine Höhen und Tiefen hätte.
    Die Spitzen nach oben und nach unten sind genauso da wie vorher, nur kann ich besser damit umgehen.

    Angenehm trockenen Tag wünsche ich

  • glück auf schnuffig

    bin erst jetzt dazugekommen deine letzten paar seiten durchzulesen.
    s is trotzdem noch zeit dir auf die schulter zu kloppen - weil du so schnuffig bist und weil du selbstverständlich tust was selbstverständlich is.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi schnuffig,

    Du schreibst, daß Dein Vater selbst durch die Hölle gegangen ist. Das entschuldigt nix, bietet aber vermutlich z.T. ne Erklärung für manches...objektiv gesehen.
    Nur objektiv hilft einem selten. Objektiv betrachtet gibt es keinen Grund zum Saufen...wir habens trotzdem jahrelang gemacht.

    Bei all den wissenschaftlichen Untersuchungen, Betrachtungsweisen, philosophischen Ansätzen kommt eins immer irgendwie zu kurz - der Mensch und seine Eigenheiten, seine Schwächen, seine Verfehlungen.

    Tja, und wenn ich mir den Spruch mit dem Vertauschen im Krankenhaus genauer betrachte, kann das natürlich auch ein großes Kompliment für die sein, auch wenn es so sicher nicht gemeint ist...Du bist eben ganz anders als Deine Mutter.

    Und das scheint mir ein generelles Problem zu sein...daß viele Menschen nicht in der Lage sind zu akzeptieren, daß nicht jeder Mensch die gleichen Ideale, die gleichen Ansichten, die gleichen Verhaltensweisen an den Tag legt wie man selbst. Auch das meinte ich mit "andere Meinungen einfach mal stehen lassen", auch wenn man sie nicht teilt.

    Das funktioniert natürlich nicht immer...auch logisch.

    Na, und mit der Hilfe ist das so ne Sache. Vielleicht macht man den Fehler und bittet zu selten um Hilfe, weil man von vorneherein das Risiko sieht ? Aber gehören Enttäuschungen nicht irgendwie genauso zum Leben dazu wie wunderschöne Erfahrungen ? Oder anders gefragt:
    Würde man wunderschöne Erfahrungen denn überhaupt als wunderschöne Erfahrungen empfinden, wenn man das Gegenteil nicht kennen würde ?

    Puh, schon wieder zigtausend Fragen...denk lieber gar nicht erst drüber nach und hab lieber einen wunderschönen Tag :)

    Lieben Gruß

    Andreas

  • Der schöne Schulterklopfer vom Matthias wirkt noch immer nach....

    Hallo Andreas, hallo Forum

    Die Welt der Meinungen in der wir leben. Mein- ung, jedes Ego darf sowas haben, beruft sich sogar auf das Recht darauf sowas haben zu dürfen.
    Ich berufe mich da inzwischen auf mein Recht, mich nicht dafür interessieren zu müssen.

    Wenn ich auf wen treffe, der was weiß, finde ich das toll.
    Weil das kommt nie aus nur einer Person, um was zu wissen muss ich vorher was annehmen können von wem.
    Ich fände es zum Beispiel fahrlässig und anmaßend zu sagen: Meiner Meinung nach ist ein kalter Entzug gefährlich und dann kommt ein anderer und hat eine andere Meinung und das Recht darauf, dass sie auch was gilt.
    Geht nicht, weil es nicht meine Meinung ist, die den kalten Entzug gefährlich macht.
    Den meisten Sachen ist die eigene Meinung wurscht, weil sie in Wahrheit sind wie sie sind.
    Darum schätze ich auch Erfahrungsaustausch. Da kann ich mir das Meinungszeugs das ich eh nicht mag, sparen.

    Ich kann nicht arbeiten, wenn ich in Gedanken bei den Menschen bin, bzw bin ich dann nie zufrieden mit meiner Arbeit.
    Dieses: Warte, warte bis ich es doch schaffe mich zu öffnen, warte bis ich dich liebe, warte bis ich erkenne, dass du mir was bedeutetest, warte, ich erkläre dir alles mögliche, warte, denn in Wirklichkeit bin ich anders.
    Das ist total fruchtlos.
    Deswegen habe ich sie alle nicht bei mir, wenn ich arbeite. Nicht mal die streunenden Katzen, niemanden.
    Erst dann ist es, wird es gut.
    Es reicht ohne wenn und aber hier zu sein.

    Ich hab versucht, das Leid der Lebewesen zu denen auch ich gehöre wegzusaufen.
    Jetzt weiß ich dass das nicht funktioniert. Dass ich es bin, die daran zugrunde geht, wenn ich es nochmal versuche.
    Ich meine es nicht, ich glaube es nicht, ich weiß es.

    Dir und euch auch einen schönen Tag

  • Guten Morgen!

    Ich finde es blöd an sich gesunden jungen Menschen Psychopharmaka zu verschreiben um ihre Gehirnleistung zu verbessern.
    Verbessern zu wollen.
    Noch blöder finde ich es dann, wenn der Mensch das nicht mal möchte.
    So, das musste jetzt mal raus. Ist nämlich dringend.

    Schönen Tag

  • Hallo schnuffig (voll niedlicher Name nebenbei),

    seh ich ebenso. Wird grad bei meiner Tochter versucht. Ich sperr mich dagegen.

    Was auch immer dich treibst das zu schreiben was du schriebst... bleib bei dir und halt Kurs!

    LG Frank

  • Hallo Frank,

    ( und ein klein wenig naiv ;) )

    um meine Kinder gehts nicht, aber ich mag den um den es geht sehr und lerne mit ihm, also gehts mir Nahe.

    Die Wirkung wiegt ja die Nebenwirkungen nicht auf und die sind gerade bei jungen Menschen sehr groß.
    Es gibt keine Langzeitstudien zu dem Thema. ( Nur zu schweren Depressionen)
    Kaum Aufzeichnungen von EEG's . Wird auch praktisch nie eins gemacht.

    Der Begriff lautet übrigens Neuro Enhancemnet.
    Falls deine Tochter auch keine schweren Depressionen oder schwere Zwangsstörungen hat.

    Unter dem Begriff, falls du ihn nicht eh schon kennst, findest du vielleicht auch noch was, was du brauchen kannst.
    Was welches Zeug kann und was eben nicht, weil's oft auch noch die falschen Medis sind. Und noch mehr Sachen.

    Bleiben wir beide auf unserem Kurs. Auch wenn mit scharfem Wind zu rechnen ist.

    Danke fürs Vorbeischauen :)

  • Hallo Schnuffig,

    ich habe länger nichts von dir gelesen und wollte mal fragen, wie es dir geht :)

    Viele Grüße
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Forum!

    Der Tocco, wie gut zu wissen, dass du deinen Kurs hältst.
    Gedacht habe ich es mir schon, dass du zu Weihnachten auftauchst und befürchten tu ich eher, dass du bis Ostern nicht mehr auftauchst.
    Hauptsache es geht dir gut. :)

    Mir geht es auch gut, danke der Nachfrage. Ich hatte eine schöne Zeit.
    Und: Ich habe mich nach Jahren mit meinem Bruder getroffen, bei meiner Mutter, ja bei meiner Mutter, für so zwei Stunden.
    Ist eher nicht angebracht das Ganze witzig zu finden, aber ich finde es dennoch irgendwie witzig.
    Was ich in meiner Welt eher für mich behalte.
    Der Alkohol hat mich während der Zeit nicht gereizt und das ist gut so.

    Soweit so sonnig und trocken

  • Hallo!

    Weidenkätzchen in dem Sinn war nichts lustig, eher grotesk. Wie immer.

    So. Stress den ich habe hin oder her, ich bleibe jetzt hier mal sitzen. Etwas. Kurz. So ein bisschen.
    Wäre nicht zufriedenstellend zu schaffen das alles, müsste ich auch noch mit dem Alk kämpfen.
    Maximal irgendwie hinwursteln könnte ich dann die Sachen und es wäre auch noch viel anstrengender als so.

    Was ich arg finde, sind gestresste Kinder, die koffeinhaltige Limonade trinken, in der Hoffnung darauf, sie hätten danach mehr Energie.
    Hab ich einige gesehen in letzter Zeit.
    Mich gefragt, ob das vielleicht so anfängt. Mit dieser Hoffnung, dass irgendwas zu trinken das Leben erleichtern könnte.
    Viel zu wenig Aufklärung in der Schule zu dem Thema Alkoholismus.
    Wenn nicht sogar so gut wie keine.
    Das finde ich nicht gut.

    Trockene Grüße

  • So in etwa habe ich die Farbe der Wand hinter mir. Ein Todesfall. Schon etwas Zeit vergangen seither. Neue Tage angebrochen. Keine Gedanken an Alkohol.
    Gedanken daran was ich mir Gutes tun könnte, hier gelandet.
    Alles durfte er fertig machen. Was für eine Gnade.

  • schnuffig,

    herzliches Beileid (klingt billig ist aber ehrlich gemeint), und viel Kraft wünsch ich.

    Du schreibst: " Alles durfte er fertig machen. Was für eine Gnade."

    Das können ja nur die Allerwenigsten von sich sagen. Ist es ein Trost? Ich hoff es, es sollte einer sein


    Lieben Gruß Frank

  • Danke Frank.

    Ja, das ist ein Trost.

    Mir ist auch bewusst, wie ich sterben würde, würde ich wieder saufen.
    Das ist eine Rückfallvorbeugung. Nicht elendiglich zugrunde gehen zu wollen.
    Noch dazu mit dem Wissen, es voll vergeigt zu haben.
    "Es" wäre dann das eigene Leben.

    Dieser Mensch der gestorben ist, war der erste wo ich mir denke, so möchte ich das auch.
    So einen guten Tod.

    Ich kannte das ganze einsam, grausam, brutal, verzweifelt, unvorbereitet , aber nicht gut.

    Gut kann ich gehen lassen, gut ist gar nicht so weit weg gegangen.

    :)

  • Wenn jemand gut ganz gehen kann sagt das, glaube ich, viel über seine Telente aus, schon im Leben gute Wege mit Zielstrebigkeit und Klarheit gegangen sein zu können. Dieses Können ist am Ende nicht einfach da; es entwickelt sich zu einer Haltung, die viel mit innerer Souveränität, mit Sich-nicht-allzu sehr wichtiger--zu-nehmen-als die Welt da draußen. Von der man ja nix als ein Teilchen ist. Und auch einer besobderen Art von Humor.

    Du wirst da einen tollen Menschen verloren haben...aber in der Art wie er da war und letztlich ging hatte er auch ein großes Geschenk für dich, oder? Mach etwas daraus. Ich glaube du bist gut darin aus solchen Dingen etwas zu nachen.

    Auf Schnuffigart.

    Liebste tröstende Grüsse aus dem finsteren Eisregen hier im Norden, Schnuffig. Der Winter hat nur noch Rückzugsgefechte zu bieten. Nicht mehr lang dann blüht ubd sprießt es wieder, das Leben, unser aller Leben.

    Hab ne ruhige Nacht!

    Frank

  • Danke euch noch mal.

    Sich was Gutes tun, das ist manchmal gar nicht einfach.
    Ich denke es ist mir gelungen, nicht über meine Grenzen zu gehen, bei mir zu bleiben.
    Zu unterscheiden zwischen dem was ich in dieser Situation leisten kann, meine Aufgaben wahrzunehmen, zu erledigen, aber mich nicht im Leid der Anderen, in ihren Aufgaben zu verlieren.
    Das ist gut.
    Das ist Risikominimierung.
    Weniger gut war, dass ich lange brauchte bis ich überhaupt auf die Idee kam, eine Freundin anzurufen.
    Eigentlich zu lange.
    Zu überlegen, was mir außerdem noch gut täte, außerhalb des Bereiches Essen und Trinken, und Arbeiten, war noch schwieriger.
    Heraus kam: Am Fensterbrett einen Pflanzensamen einsetzen.
    Neue Ordnung schaffen. Ein Kästchen freimachen für Hauben und Handschuhe und es auf den richtigen Platz stellen.
    Tschüß überfüllte Garderobe.
    Ordnung ist immer befreiend. Wenn sie bleibend ist. Oder neu.
    Oder beides.
    Ich schaffe also bei mir winzig kleine Freiräume, durch veränderte Strukturen und denke, dass ich aufgrund des Todes, der von jetzt auf jetzt die alte Ordnung, die alte Struktur zerstört hat, leichter neue Ordnung schaffen kann, in den größeren Bereichen in die ich involviert bin.
    Im Gegensatz zu früher, wo ich einfach nur davon laufen wollte, weg von hier, weg von mir, mit Hilfe von Alkohol wenigstens für ein paar Stunden, bleibe ich dieses Mal einfach.
    Diesesmal gibt es nichts Unerledigtes in der Vergangenheit. Die Trauer darf bleiben, denn es gibt keine Erschütterung des Fundaments. Kein ich fühle mich wie erschlagen, sondern ein: Mach aus dem was du bekommen hast, was du gelernt hast, etwas.
    Gut war, dass ich auch aus Toccos Schicksal lernen konnte. Da habe ich gut aufgepasst, darüber nachgedacht als es noch nicht zwingend nötig war.
    Ein Plus fürs Zuhören, fürs Mitgeteilt bekommen (!) und fürs Nachdenken ist das.
    Also Extragrüße nochmal an dich Tocco, und auch an alle.

    :)

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