• Hallo schnuffig, hallo Alle!

    Schnuffig, bei lange ausgetretenen Pfaden muss man den Schritt ganz bewusst über den Rand setzen, sonst besteht die Gefahr zu stolpern. Das tust du in meinen Augen, du setzt deine Schritte bewusst, darum bemerkst du den "zerstreuten" Gang zum Nachttaxi, oder?

    Nur am Rande eine kleine Bemerkung für die die es interessiert. Ich mache mir auch viele Gedanken über meine Persönlichkeit, die Veränderungen durch mein nüchternes Leben, das Sein wie ich es (werden) möchte.
    Jedenfalls werden in der Neurologie die Steuerung von Persönlichkeitseigenschaften, von langfristigen Planungen, bewussten Entscheidungen, Urteilsvermögen und Selbstdisziplin dem Frontal Cortex zugeschrieben. Das sind alles kognitive Vorgänge, die bei Süchtigen geschwächt oder von der Abhängigkeit dominiert werden. Bei Tierversuchen wurde eine starke Veränderung in eben diesem Stirnlappen bei Gabe von Drogen festgestellt. Das bedeutet, dass es eben doch eine Erklärung für Persönlichkeitsveränderungen in der Abstinenz geben kann. Ich denke zumindest sind wir allemal näher am freien Willen, was mit Alk völlig undenkbar ist.

    Und ich bin der festen Überzeugung, dass jeder der/die sein kann, der/die er leben möchte (natürlich immer mit Realitätsüberprüfung, manchmal sehr hilfreich ;) ). Die Dimensionen unserer Persönlichkeit sehe ich wie ein Mischpult. Unter Stoff kannte ich immer nur den Regler ganz nach oben. ALLE Regler ganz nach oben. Mittlerweile bekomme ich Abstufungen hin. Kann kombinieren, mehr Höhen rein, Bässe raus, andere Melodien spielen. Ging früher nicht, das fiel mir zu schnuffigs Exzessiv-Intensiv noch ein.

    Viele Grüße
    Quantensprung :)

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Hallo!

    Das ist sehr freundlich von dir Slowley.

    Ich bin vorher schon ewig nicht mehr mit hohen Schuhen gelaufen, Quantensprung, ich denke das spielte da mit hinein.

    Jetzt schau ich mir mal ein Bild vom Gehirn an.

    Wiewohl ich eigentlich gerade echt keine Zeit dafür habe.

    Ich sag jetzt einfach Grüße an euch alle und so :)

  • Hey,

    vor langer Zeit hat mal jemand mit mir eine Imaginationsübung gemacht.

    Dazu lag ich auf einem Liegestuhl und schloss die Augen.

    Die Frau erzählte mir, dass ich nun vor einem Theater stehen und dort hinein gehen würde.

    Dort, im leeren Zuschauerraum, solle ich mir einen Platz suchen.
    Das Licht ging aus, der Vorhang auf.

    Nun könne ich mich auf der Bühne sehen , die, die ich heute "bin".
    ( Es konnten auch andere Menschen auf der Bühne sein,..... ich agieren wie ich wollte .)

    Dann, nach einiger Zeit, sollte ich mich wieder vom Platz erheben, der Vorhang ging zu, Licht an, ich raus aus dem Theater.

    Draußen angekommen, kurz Luft geholt, wieder rein in´s Theater.

    Platz suchen, Licht aus, Vorhang auf und nun könne ich die auf der Bühne sehen, die ich in 5 Jahren sein möchte.

    Der Rückweg war dann wieder derselbe.

    Vor einiger Zeit wurde mir klar, dass ich das, was ich beim zweiten Mal auf der Bühne sah, heute tatsächlich erlebe. :)

    Grüße

  • Hallo,

    Selbst wenn ich erfolgreich bin unter den Menschen, werde ich mich so gut wie keinem draußen in der Welt je zugehörig fühlen.
    Für Augenblicke fühle ich mich manchmal Teile eines Werks eines anderen Menschen zugehörig.
    Ich meine es hätte ja sein können, dass ich durch Erfolg und Interesse an meiner Sache und so, also durch neue Erfahrungen da was ändert.
    Tuts aber nicht. Da ändert sich nichts.

    Das Wichtigste ist mir aber wirklich dass ich nicht mehr das Bedürfnis verspüren mir was oder wen zurecht zu saufen.
    Ich hab den ganzen Alk nonchalant abtransportieren lassen.

    Ich wurde gefragt ob ich denn jetzt endlich mal stolz sei auf mich.
    Aber sowas macht mich nicht stolz, es gibt Dinge auf die ich es bin. Das sind ganz andere Dinge.
    Nach mehrmaligem Kopf hin und her schwenken und mich an selbigem zu kratzen und davon schon Kopfweh zu bekommen, stelle ich fest, dass ich doch stolz bin.

    Weil ich den Alk für nichts was ich gemacht habe, benötigte oder vermisste.
    Hey, das ist doch was.
    Das ist mehr als ich mir früher je zugetraut hätte.

    Schönen trockenen Tag

  • Hey schnuffig,

    das Gefühl nicht zugehörig zu sein kenne ich. Ich weiß nicht, was du mit erfolgreich meinst, beruflich, also auch finanziell? Oder für dich Ereichtes? Das ist glaube ich nicht zu unterschätzen, die Wirkung, die Erfolg auf einen selbst hat. Und das was du für dich schaffst, kann dich allemal stolz machen, finde ich. Das ist einfach mal ne verdammt saubere Leistung! :)

    Sonnengrüße
    Q.

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Hi Q.

    Normalerweise ist alles was mit Kunst zu tun hat, eher ein Null Summen Spiel, dh, man kann meistens schon mehr als zufrieden sein, wenn die Ausgaben nicht höher als die Einnahmen waren.
    Diesmal sind die Einnahmen immerhin höher als die Ausgaben.
    Mich fasziniert meine Wurstigkeit irgendwie.
    Grüße ;)

  • Habe gerade festgestellt, dass meine faszinierende Wurstigkeit darauf basiert, dass ich seit einem halben Jahr nur arbeite.
    Ob's reicht mich Sherlock Schnuffig zu nennen, weil ich geschnallt habe, dass ich müde bin?
    Wohl nicht, macht aber nix, ist eh ein Männername.

    Schnarch :)

  • Hallo schnuffig,

    Zitat

    Ich meine es hätte ja sein können, dass ich durch Erfolg und Interesse an meiner Sache und so, also durch neue Erfahrungen da was ändert.
    Tuts aber nicht. Da ändert sich nichts.

    Momentan nicht. Vielleicht halt noch nicht sofort, und auch noch nicht in absehbarer Zeit, aber dass sich durch deine neuen Erfahrungen auf lange Sicht nichts ändern wird, dass wage ich einfach mal schwer zu bezweifeln. Manchmal ändert sich alles nur Stück für Stück, manchmal ändert sich auch etwas, und man merkt es erst viel später. Was immer Du da gerade machst, mach es weiter, Wurstigkeit hin oder her.

    Gruß, Bruce

    P.S.: Sherlock Schnuffig... den Namen trägt doch bestimmt schon einer dieser Hundedetektive, mit Lupe und Baskenmütze.

  • Hi Bruce, hi Forum

    Ich hatte Schmerzen. Ziemlich krasse. Bald danach. Mit der eh schon wissen Erkenntnis dass ich dann da lang muss, am Schmerz. Ergo gabs und gibts Sport vor dem Spiegel, damit ich mir dazwischen selber in die Augen sehen kann.
    Aber kurz habe ich mir gedacht ich geh einfach in die Knie und bleib liegen.
    Schließlich bin ich mal nicht gescheitert. Warum also diese Attacke.
    Aber meine Augen können echt unerbittlich schauen. Aufstehen. Weitermachen.
    Geht schon viel besser, danke.

    Ich denke es war auch wegen dieser Wurstigkeit.

    Machst du auch weiter?

    Lg

  • Hallo schnuffig,

    Hey, das tut mir leid zu hören. Ich hoffe doch, dass es Dir dann bald wieder vollends besser geht.

    Ich mache auch weiter, ich weiß nur noch nicht ganz genau, mit was. Aber soviel nur zu meiner eigenen Wurstigkeit.

    Gruß, Bruce

  • Hi Bruce!

    Ja danke. :)

    Du musst einen Zyklus schaffen, beim Weitermachen. Und zwar einen, der Merkmale aufweist, die dich unverkennbar machen.
    Auch wenns nur ein paar Worte sind, die erkennen lassen von wem es ist.
    Am Ende muss es ein in sich logisches unverwechselbares Gesamtwerk sein, was immer du auch machst.

    Jo Wurstigkeit.

    Nimm einen Satz, einen von dir und schreib ihn aus 10 verschiedenen Perspektiven neu, ohne dass sich der Inhalt ändert.

    In den Zeiten wo die Wurstigkeit regiert, wird gelernt.
    Weil's ja eh Wurst ist. ;)

  • Hallo schnuffig

    erst nochmal Danke für Deine Gedanken und Rückmeldungen und Rücken-stärkungen und Genaue Hinschauen auf die Schwachstellen in meinem Thread.

    Das mit dem Schmerz ist blöd und Sport ohne Schmerzen eindeutig schöner.

    Daß Du streng gucken kannst, glaub ich gleich. schnuffig ist in meiner Vorstellung ein sehr vielseitiges Adjektiv ;)

    Ich wünsch gute Besserung und vllt. will der Schmerz ja auch genau das, Dein Augenmerk wieder auf Deine schnuffigkeit lenken

    warum hast Du eigentlich nur noch gearbeitet?
    War es die Faszination Projekt?
    Oder war es einfach der Arbeits-Druck?
    Hättest Du es anders einteilen können/wollen?

    Liebe Grüße
    Nys

  • Hi Nys!

    Gerne, nur muss ich nicht genau hinschauen, das geht fast automatisch.

    Ich arbeite in mehreren Bereichen, die sich praktisch nicht berühren, aber die Sache mit der Kunst ist, die, die dabei für mich auch unter Trockenheitsarbeit fällt.
    Deshalb steht das hier.

    Ja und der Grund meiner Schmerzen, ich bin geneigt einfach zu sagen der kann mich mal.

    Dann vergleiche ich mich, auch im dritten Jahr meines Schreibens hier, immer noch ausgesprochen gerne mit anderen.

    Weil's bei anderen scheinbar zumindest schnurzpiepegal ist, ob sie sich mit ihrer Vergangenheit oder ihrer Gegenwart oder ihrer Zukunft auseinandersetzen, manche grinsen auf der Bewusstseinsstufe eines Radieschens im Kreis und müssen dabei gar nichts fertig denken.
    Die können das Denken sogar für ne Unsitte halten und ihr halbes Leben oder noch mehr einfach nachplaudern was sie wo gelesen oder gehört haben und sind frisch und gesund.

    Jo super.

    Während mein Körper nen Kampf anstiftet.

    Der lautet wohl mal Autonomie vs Zugehörigkeit

    Da seh ich weit und breit keinen grünen Zweig.

    Und dann gibst noch nen Punkt wo ich wohl die Güte Haben sollte, mal eine Entscheidung treffen sollte, was noch ginge.
    Bei manchen Sachen habe ich das Gefühl, sie sind schon entschieden.

    Böh ich mag nicht mehr. Solche Fragen.

    Grüße an dich und an alle

  • glück auf schnuffig

    Zitat von schnuffig

    manche grinsen auf der Bewusstseinsstufe eines Radieschens im Kreis und müssen dabei gar nichts fertig denken.

    ja - und du bist, gewissermaßen, "gezwungen" zu denken und zu denken und zu denken ...
    hat aber auch sein gutes :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo schnuffig,

    das mit den Radieschen hat mich auch beschäftigt - für mich steckt da ein Double-Bind drin: "wenn ich dich mögen soll, musst du es schwer haben".

    Lieber Gruß
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hi schnuffig

    mich beschäftigen weniger die von Dir genannten Radieschen, - zu denen ist nur zu sagen, daß sie ohne Salz ungenießbar sind.

    die anderen Zeilen sind es, die ich noch ne Weile
    mit mir trage. Wenn es schnelle Antworten gäbe
    dann hättest Du sie bereits selbst in Frieden gefunden.

    Kannst Du leise mit Dir reden? schnuffig-Flüstern?
    Deine Idee mit denen, die ich aufnehmen könnte, weil sie nicht wissen wo hin........... das gefällt mir.
    Erinnert mich an was. Da war ich 15 und der Knirps 6
    Aber der Knirps hatte mehr Lebenserfahrung als ich.
    Bei mir gabs dafür nach dem Händewaschen was zu essen und Deutschlandreise haben wir dann auch gespielt. Er war zu gut für Klasse 1, aber seine Lebensbedingungen alles andere als gut.

    Weiter mag ich die Geschichte nicht erzählen. Nur, daß
    es von anfang an soooo selbstverständlich war (für ihn und mich) daß er jederzeit in meinem Zimmer zuhause sein durfte.

    Ich könnte mir vorstellen, daß die schnuffig vor dem Spiegel auch mal ein Flüstern und ein ~~~ vertragen könnte.


    Schlaf gut!
    Nys

  • Hallo!

    Ja hat sein Gutes Matthias. Zumal ich schon fertig bin.
    Jetzt hab ich ne Liste mit Autonomie und Zugehörigkeit und Unterpunkten, die es mir ermöglichen meinen Handlungsspielraum zu erweitern.

    Dazu kam es so. Ich hab die Philosophen gescannt von denen ich mir gedankliche Hilfestellung erwartet habe, dann war ich nochmal kurz hier und hab die Worte von Kaleu an Nys in mein Denken einbauen können, sehr hilfreich im Endeffekt, dann habe ich 34 mal mit dem Fuß aufgestampft weil es sich angefühlt hat als ich wäre ich gedanklich trotzdem schon wieder in eine Sackgasse gelaufen, dann war ich draußen und habe ein paar freilaufende Kinder gefragt ob sie Lust auf ne Runde Philosphie haben, sie hatten und hatten auch noch ganz guten Input für mich, dann habe ich weiter gedacht und war so vertieft dass ich erst bemerkt habe, dass ich mit den Händen flattere und mitten in den Tauben rumlaufe, als man es mir gesagt hat, später habe ich Besuch während ich noch Handlung a und b festlegte und dann war ich fertig mit Denken und dann habe ich wieder gelacht. Und Luftgitarre gespielt.

    Ja. So war das.

    :)

  • Hallo Lea, manchmal beneide ich sie einfach, die Radieschen, da gibts Tage da wäre ich immer noch so gerne auch eines.

    Und wenn ich dann einem gegenüber stehe und das gegenseitige Unvermögen spüre, ja was dann?
    Dann gehe ich.

    Trotzdem beneide ich sie manchmal, schon mein Leben lang.

  • Hi Nys, ja manchmal stellt es sich heraus, dass mein Frieden nichts weiter ist als ein fauler Kompromiss und weil ich das dann gerne ignoriere, tut es manchmal weh.
    Manchmal war es auch schon gefährlich.

    Das mit dem Jungen ist gut. Die Woche habe ich einer Frau vor der Milchprodukte Abteilung die Hand auf die Schulter gelegt.
    Das kann ich mir erlauben. Weil ich mich nicht fürchte.

    Flüstern tu ich mit Insekten, aber am Besten finde ich können es die Schlangen.

    :)

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