Hallo unter,
willkommen hier im Forum.
Ja, ich wollte auch immer, dass es dem Trinkenden, also meinem Exmann, besser gehen sollte. Ich dachte, ich hätte das in der Hand, ihm da helfen zu können. Bis ich erkennen musste, das geht nicht. Ich hab's nicht in der Hand, er selbst muss dafür sorgen. Und außerdem, ihm ging's ja irgendwo gut in seiner Sucht. Ich meine damit, er hatte sich entschieden, so zu leben. Denn er war nicht bereit, was zu ändern daran. Deshalb musste ich loslassen und ihn selbstverantwortlich handeln lassen, denn ich habe nicht die Verantwortung für das Leben eines anderen, erwachsenen Menschen.
Und dem Angehörigen? Das war ja ich. Auch mir konnte von außen da niemand helfen. Alles "eiei", alles Streicheln hat mir nix genutzt. Im Gegenteil, es lähmte mich eher, es noch mehr zu versuchen und noch mehr zu ertragen.
Was kann helfen? Na ja, mir hat geholfen, dass ich auf einmal genug hatte und anfing, nachzudenken, über meine Situation. Dass ich da raus wollte und meine Ängste überwandt. Dafür suchte und bekam ich Unterstützung, z.B. hier im Forum. Diese Unterstützung habe ich mir selbst geholt und angenommen. Dieses Angebot, reden zu können und auf Verständnis, aber auch auf unbequeme Fragen zu treffen. Es lag aber immer in mir selbst.
Fazit: Wenn es dir besser gehen soll, bist du alleine dafür, für dich, verantwortlich. Genauso sind das deine Menschen, um die es dir hier geht. Der Co ist für sich alleine zuständig, der Alkoholiker auch. Du kannst ja deine Hilfe anbieten, wenn sie konkret was brauchen, z.B. kannst du mit dem Co zu einer Beratungsstelle mitgehen, wenn er/sie es möchte. Oder Adressen geben, wenn du welche kennst, wohin er/sie sich wenden kann. Damit erschöpft es sich aber erstmal. Anfangen zu machen muss jeder erstmal selbst.
Viele Grüße
Aurora