• dankeschön :) ob ich den weg mit meinem mann weiter gehe, ist absolut unabhängig vom alkohol. wie du schon geschrieben hast: das trinken war ja mein problem.
    ich war einmal zu einer selbsthilfegruppe, aber mir hat das irgendwie nichts gegeben.

    lg schneeweißchen

  • Hi Schneeweißchen,

    Zitat

    schlag mich bitte nicht, ich weiß, dass viele ganz anders eingestellt sind und anders denken: ja, ich weiß wie es weiter gehen wird. es wird so bleiben wie es ist. und ich sehe keine gründe an etwas zu arbeiten, denn mir fehlt es an nichts, im gegenteil! ich bin aus langeweile gestern meine lesezeichen durchgegangen, nur so bin ich hier wieder gelandet...

    Da ist die Gefahr groß, den übermäßigen Konsum von bis vor 2 1/2 Monaten bald vollends zu vergessen, und zu verharmlosen. "Bei mir ist das nicht so schlimm," kommt dann vielleicht auch bald, anders als die anderen bist Du ja schon mal. Obwohl:

    Zitat

    letztens auf der autobahn habe ich unerwartet an alkohol gedacht. mein notfallkoffer war und ist mein kopf. "ein einziger schluck, und du bist dort, wo du nicht wieder hin willst. tu es, aber lebe dann auch mit den kosequenzen!" ein lächeln und das thema war vom tisch.

    Zugegeben, ich mache das in solchen Situationen auch nicht viel anders. Obwohl mir einige deiner Worte etwas Unbehagen bereiten, sehe ich doch so einige Gemeinsamkeiten. Das Lächeln zum Schluss spar ich mir allerdings. Und das Thema ist nie ganz vom Tisch.

    Was soll daran verkehrt sein, wenn man sich regelmässig mit seiner Sucht auseinandersetzt? Auf diese Weise bleibt der Notfallkoffer Kopf zumindest immer gewappnet.

    Gruß, Bruce

  • Hallo Schneeweißchen,

    eine Frage habe ich aber noch:

    Denkst Du, dass Du eine Suchterkrankung hast?


    Gruß

    BC

  • glück auf schneeweißchen

    Zitat von schneeweißchen

    ich war einmal zu einer selbsthilfegruppe, aber mir hat das irgendwie nichts gegeben.

    zunächst - du hast ja hier ne shg gefunden, die hat den riiiiiiiiiiiiiiiieesigen vorteil, dass sie immer da is (im geschützten bereich gibt s sogar n "notrufknopp").
    andererseits kommts bei ner shg immer auch auf n träger an (der bestimmt s konzept) ich hab gruppen kennengelernt da war mir langweilig - bin ich ferngeblieben, dann gabs welche da wars lustig - bin ich alle paar monate mal zum auflockern hinn, und s gab welche da gabs arschtritte, da hat s richtig weh getan - getreu dem spruch (den ich damals noch nich kannte): "wo s weh tut da is der weg" bin ich genau in diese gruppen gegangen.
    äääääähhm - in diesen "meinen gruppen" gabs auch jede menge anerkennumg und lob, und lustig wars auch oft [und wir durften rauchen und kaffee trinken (während der stunden)].

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • mal wieder ein hallo von mir!

    ich habe den vierten monat ohne alkohol hinter mir und es fällt mir immer noch leicht darauf zu verzichten.

    komisch ist es dann, wenn mir rituale begegnen, die nicht aus der üblichen tagesordnung sind. wenn ich zum beispiel den garten stundenlang auf vordermann gebracht habe, hab ich danach richtig lust auf ein eiskaltes bier. wenn diese gedanken kommen, dann ärgere ich mich, weil ich eben nicht EIN bier trinken kann. ich will diese gedanken nicht als begleiter haben! obwohl sie auch was gutes haben: sie zeigen mir immer wieder auf wie fies dieses problem alkohol ist. es sucht sich immer mal wieder eine nische, gerade dann wenn man es so nicht erwartet.

    und sonst? die nebenwirkungen der nüchternheit sind nicht immer leicht zu ertragen. wie schon oft hier gelesen, wird das leben nicht zwingend einfacher wenn man sich nicht mehr betäubt. man schaut seinen problemen weitsichtiger und vorsichtiger ins auge, wo man sie früher einfach ertränkt oder rausgepöbelt hat. auf der einen seite total genial, ich fühle mich richtig weise, ein wertvolles neues lebensgefühl. auf der anderen seite schreit der bequeme säufer in mir immer mal wieder danach alles einfach zu ertränken. teufelskreis!

    ich wünsche euch allen einen guten und gesunden start in den frühling!

    liebe grüße
    schneeweißchen

  • glück auf schneeweißchen

    gratulation zu 4 monaten "trockenzeit"

    Zitat von schneeweißchen

    lust auf ein eiskaltes bier

    das kenn ich. ich habs für mich gelößt indem ich während der körperlichen tätigkeit immer mal n glas kaltes wasser getrunken hab. so hatt ich hinterher überhauptkeinen durst mehr :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Moin,

    es ging mir lange Zeit ganz genau so.

    Wenn ich zu wenig am Tage getrunken hatte, kam der Gedanke auf
    "ein Glas Wein" hoch. Obwohl ich Wein nie als Durstlöscher
    angesehen / benutzt hatte.
    Auch der Gedanke an warmen Tagen: "jetzt ein Bier", war
    eine normale Reaktion bei mir.

    Ich habe mich halt über rund 30 Jahre sehr stark auf
    Alkohol konditioniert. Und diese Konditionierung
    geht nicht innerhalb kurzer Zeit wieder weg.

    Jetzt - nach über 5 Jahren - wird es langsam wieder anders,
    dass ich Durst wieder mit Mineralwasser verbinde, oder
    der Gedanke an einen Sprudel oder Saft hoch kommt.

    Meine erste Hilfe bei solchen Gedanken war, immer Mineral-
    wasser zum Trinken greifbar zu haben. Und zwar bevor der
    Durst kommt.
    Dann kann man auf die "blöden" Einfälle sofort ohne
    Alk reagieren.

    Gruß
    Ralf

  • Hallo Schneewitchen


    Auch von mir bekommst du eine Würdigung deiner 4 Monate!
    Toll und beeindruckend wie du das so ganz ohne Tiefpunkt für dich beschlossen hast. War mir bei ähnlich!

    Um ehrlich zu sein habe ich aber ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich deinen Ausführungen so "lausche".

    Die Frage von BlueCloud z. Bsp. blieb völlig unbeantwortet:

    Zitat

    Denkst Du, dass Du eine Suchterkrankung hast?

    Ich denke darauf kann ich auch mein merkwürdiges Gefühl stützen.

    Ich glaube alle hier haben das erlebt, was du gerade durchlebst. Ich vermute 95% davon sind mehr oder weniger heftig rückfällig geworden.
    Die Entscheidung nicht mehr zu trinken, weil es einen stört und man sich von seinem besoffenen Ich "belästigt" fühlt, reicht, um eine ordentliche Trinkpause einzulegen, vergeht aber mit der Zeit. Natürlich fühlt es sich frei an, wenn du dich vorher nicht frei gefühlt hast. Natürlich belohnt dich dein Kopf mit Glücksgefühlen, wenn du eine schlechte Angewohnheit abgelegt hast. Natürlich fühlt sich am Anfang alles erstmal gut an! IMMER!!!

    Die Frage ist aber: Was unterscheidet deine Abstinenz von einer Trinkpause? Wieso solltest du nicht mal wieder ein Gläschen trinken, wenn du gemerkt hast, dass es auch ohne geht!? (siehe Frage von bluecloud) "Muss doch nicht wieder zur Gewohnheit werden!"

    Ich möchte dich weder verunsichern, noch deine Zuversicht trüben.

    Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass ich (wie Hans auch) das Gefühl habe, da fehlt noch irgendwas...


    LG, Erik

  • Hallo Schneeweißchen,

    herzlichen Glückwunsch zu deiner langen Trockenzeit. :)
    Schön dass es dir leicht fällt bisher. Ich selbst bin jetzt 35 Tage trocken, treibe seitdem viel Sport und unternehme viel, jedoch habe ich gerade in den letzten 5 Tagen wieder öfter Gedanken an Alkohol.
    Das mit dem kalten Wasser habe ich auch auf meiner Liste und werde ich beim nächsten Saufdruck ausprobieren.

    Ich wünsche dir noch eine gute Zeit und eine schöne Restwoche.

    Liebe Grüße
    Verena

  • glück auf

    Zitat von GKrazzhoopper

    Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass ich (wie Hans auch) das Gefühl habe, da fehlt noch irgendwas...

    versteh ich nich - was soll da fehlen?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Trockene und frohe Ostern Euch allen!

    Was soll ich sagen... "es fehlt etwas" scheint es wirklich zu treffen, denn es hat sich etwas verändert.

    Ich glaube anscheinend über den Dingen zu stehen. Der Feind in meinem Kopf behauptet: "Jetzt hast Du es so locker geschafft nicht zu trinken - ob Du es nicht auch schaffen kannst nur mal ein Glas Wein zu trinken? Du bist doch stark und anders als die anderen, das solltest Du mal ausprobieren!" Meine Gedanken rennen in die Richtung sich Ausnahmesituationen zu schaffen (denn so schlimm war es bei mir ja nicht und ich habe das doch im Griff). Letzte Woche bin ich fast gestolpert. Fast. Das ist genau so schlimm für mich als ob ich tatsächlich wieder getrunken hätte. Ein Gefühl von Versagen, auch wenn es Gott sei Dank nur im Kopf war.

    Ich bin von mir selbst enttäuscht. Ich hatte so gehofft, dass mir das erspart bleibt. Deshalb bin ich heute hier, um aufzufrischen woher ich komme, um Kraft zu sammeln und Erkenntnise aufzuarbeiten. Ach man....

    Stolz bin ich auf mein Outing im Job. Ein Bürokollege meinte vor Kurzem wir sollten auf ein Ereignis mal ein gemeinsames Glas Sekt trinken. Ich hatte vor diesem Moment Angst, doch als er dann da war habe ich gesagt, dass ich Schwierigkeiten mit Alkohol habe und deshalb nicht trinke, wir könnten uns aber auf Orangensaft einigen. Als das so rauspurzelte war ich zuerst erschrocken und dann stolz auf mich. Von dort droht also keine Gefahr mehr, das ist ein schönes Gefühl.

    Viele liebe Grüße
    Schneeweißchen
    (eine von und mit Euch - ja, ich bin süchtig) :(

  • Hi Schneeweißchen

    Die Diskussion im eigenen Kopf ob man krank ist oder nicht, vernünftig trinken kann oder nicht, man vielleicht gerade alles nur ein wenig zu streng sieht oder wirklich Alkoholiker ist kennen hier im Forum sicherlich alle.

    Als ich noch Zweifel dieser Art hatte, war ich über die Art und Weise meiner darauf folgenden Rückfälle immer sehr erstaunt.

    Am unerträglichsten war für mich die Idee, man ist ist ja nur deswegen so "merkwürdig" rückfällig geworden und hat übermäßig und unkontrolliert getrunken, weil man ja vorher so ein Theater darum gemacht hat. So nach dem Motto:"Hätte ich mir von Anfang kein Problem mit Alk eingeredet, hätte ich auch keins!"

    Dass das (natürlich) quatsch ist, wurde mir erst durch den "gereiften" inneren Abstand zu Alkohol klar, nämlich eben gerade durch die Einsicht, dass ein erneutes Trinken wieder nur zu irgendetwas Unkontrolliertem führt.

    Gemein ist nur, dass diese Art von Ideen und Zweifeln Gedanke wohl nie ganz aus unseren Köpfen verschwinden können und werden. Selbst nach Jahren der Abstinenz bin ich überzeugt davon, dass man seine Gedanken immer mal wieder neu zu recht rücken muss, wenn die Frage "Bin ich denn wirklich alkoholkrank?" mal wieder intern gestellt wird! Andernfalls probiert man es eben wieder aus und landet wieder auf der Sch****e bis man es verstandet hat.

    Aber die wenigsten von uns wollen scheitern und/oder können es sich leisten und so muss die Frage nachhaltig beantwortet sein und darf keine Zweifel übriglassen.

    Also ist Zweifeln=Nassdenken

    Wenn du auf Arbeit zu deinem Alkoholproblem stehst, finde ich das wichtig, mutig und notwendig. Andererseits klingt ein "Danke. Ich trinke kein Alkohol mehr!" oder "Ich bin endlich trocken und trinke lieber Saft! Danke trotzdem!" anders wie "Ich habe ein Problem mit Alkohol!"
    Weißt du, was ich meine? (Thematik Hintertürchen)


    Schöne Grüße und bleib dran und trocken

    Gruß, Erik

  • Hallo schneeweißchen,


    Zitat

    Ich glaube anscheinend über den Dingen zu stehen. Der Feind in meinem Kopf behauptet: "Jetzt hast Du es so locker geschafft nicht zu trinken - ob Du es nicht auch schaffen kannst nur mal ein Glas Wein zu trinken? Du bist doch stark und anders als die anderen, das solltest Du mal ausprobieren!"

    Da dies ja hier ein Erfarhungsaustausch ist, gebe ich Dir mal meine Erfahrung weiter:

    Selbst nach 4 Jahren kam mir dieser Satz mal kurz in den Kopf und ich habe ihn damals sofort in die Tat umgesetzt. Ich dachte auch, dass ich nach 4 Jahren geheilt sei und meine Trinkerei kontrollieren könne. Zu Anfang funktionierte das auch - ich habe Trinkpausen von mehreren Wochen eingelegt, nur um mir selber zu beweisen, dass ich kein Problem hatte, damit umgehen kann. Die Abstände wurden aber immer kürzer, die Abstürze immer schlimmer.

    Den Fehler, den ich von Anfang an gemacht habe: ich habe damals bei den ersten 4 trockenen Jahren nicht kapituliert. Darüber habe ich auch gar nicht nachgedacht, dass ich erst kapitulieren muß und ich erst dann eine zufriedene Trockenheit aufbauen kann.

    Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung etwas weiter....


    Gruß

    BC

  • Hey,

    solche Gedanken sind mehr als Gefährlich. Als ich meine Entgiftung Anfang Februar angetreten bin, hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht.
    Anschließend habe ich mich recht schnell damit angefreundet, dass ich solche Versuche lassen werde und im besten fall nie wieder Alkohol anrühren werde.

    Liebe Grüße
    Verena

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!