• Servus GKrazzhoopper,

    nun, ich mache es mir ganz einfach: ich lebe seit vielen Jahren zufrieden trocken. Ich schau mir solche Trauerspiele wie das hier aus der Distanz an - ich muss ja Dein Leben zum Glück nicht leben.

    Abschließend, weil Du es scheinbar immer noch nicht wahrhaben willst oder kannst: Sucht und Abstinenz sind Eines - Du kannst sie nicht trennen, also hast Du Dich schon längst untergeordnet.

    LG
    Spedi

  • Hallo Speranza, Hallo Hans,

    ja, man kann keinem hinter die Schädeldecke schauen. Ein Rückfall kann immer passieren, keiner kann das wissen.

    Ich wollte auch nicht schlechte Beispiele geben, oder andere dazu verleiten, alles so zu machen, wie bisher.

    Wie gesagt, ich habe noch keine Erfahrung damit, weil ich erst seit paar Wochen trocken bin und meine LZT noch bevor steht.

    Und ja, ich halte mich grad selbst an die Devise, jetzt mal für mich zu sein und gemeinsam mit der SHG und meiner Suchtberaterin einiges aufzuarbeiten und die Zeit bis zur LZT so gut wie möglich zu nutzen.

    LG

    Martin

  • "Ein Rückfall kann immer passieren, keiner kann das wissen. "
    Man selber sollte es wissen ;)

    Dann kann es eigentlich nicht passieren.

    Dein Vorhaben klingt gut und vernuünftig!
    Viel Glück und Kraft für diese erste Zeit!
    Halt uns auf dem Laufenden...

    Gruß, Erik

  • Erik ,

    ich gestehe Dir das Recht zu, genau die gleichen Fehler zu machen wie viele Alkoholiker vor Dir.
    Ich habe übrigens auch 2-3 mehrmonatige Trinkpausen mit der von Dir favorisierten Methode geschafft. Mehr nicht.
    Seit ich ALLES was meine Abstinenz gefährdet als nachrangig einordne läuft es bestens.

    Wenn Du Dich nach 40 Tagen Abstinenz in eine Umgebung begibst, in der viel Alkohol getrunken wird (und wo Du früher Alkohol getrunken hast), gefährdest Du in höchstem Maße Deine Abstinenz.
    Das wird über kurz oder lang in die Hose gehen - glaub es mir.
    Du bist sehr jung und hast noch genug Zeit, Dich ERST an eine stabile Abstinenz und DANN an einen Umgang mit der Musikerszene neu heranzutasten.
    Im Verlauf von Jahren und nicht Tagen oder Wochen.

    LG Jürgen
    ------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hallo Hopper,

    also ich habe zig Rückfälle hinter mir... Und ich wusste es nicht vorher.

    Ich war mir total sicher... 2 Stunden später war ich betrunken.

    Also das man es selbst wissen kann, das man nie einen Rückfall hat, das ist Irrsinn.

    LG

    Martin

  • Ich weiß nur nicht wie lange ich dann damit warten soll.

    Ich habe JAHRE gewartet um eine Chance zu bekommen wie diese. Momentan führe ich keinen "Umgang mit der Musikerszene" bis auf die Jamsession max 2x im Monat!

    Nach 3,5 Jahren Depression in meinem Schneckenhaus, wobei Ausflüge in "die Welt da draußen" immer naß waren, habe ich nun für mich endlich die Gelegenheit, es mit einem "Neuem Image" zu tun.

    Ich muss einfach raus!

    Ich habe gestern zugesagt, alle freuen sich auf mich! Für heute kann ich nicht mehr absagen, also bleibt nur zu schauen, was passiert!

    Trinken und Kiffen steht nicht zur Debatte! Die Flucht allerdings schon. Ich hoffe nur, dass es nicht dazu kommen muss (abhängig vom Konsum der anderen und natürlich meiner Stimmung)

    Und wie schon gesagt: Das erste Mal, wo ich flüchten werde, wird ein großer Schritt für mich sein, davon bin ich überzeugt, wie ich auch davon überzeugt bin, dass es dazu (irgendwann) kommen wird!

    LG Erik

  • So, noch einen, und dann bin ich hier raus weil es mir zu blöd ist, Zeit mit Menschen zu verbringen, deren eigenes Leben ihnen nicht mal am Anfang der Abstinenz wert ist, auf sich zu achten.

    Zufriedene Trockenheit gründet zu allererst auf stabiler Abstinenz.
    Stabile Abstinenz wird besonders am Anfang durch die Veränderung des eigenen Handelns und Denkens in Richtung einer absoluten Risikominimierung zuverlässig erreicht.

    Wer meint, es genüge, einfach nichts zu trinken und sich dennoch an Orten aufzuhalten und/oder mit Personen zu umgeben, die Alkohol konsumieren, handelt einfach nur fahrlässig und keinesfalls vorausschauend oder sinnvoll für seine eigene Entwicklung.

    Ich kann nur wiederholen, was auch schon in anderen Fäden so oft geschrieben wurde: die Nähe zum Alkohol (auch dem Alkohol aus zweiter oder dritter Hand) ist ein deutliches Zeichen von fehlender Akzeptanz und Einsicht der eigenen Krankheit gegenüber, keinesfalls jedoch eine Weiterentwicklung zu einem zufrieden trockenen Leben.

    LG
    Spedi

  • "So, noch einen, und dann bin ich hier raus weil es mir zu blöd ist, Zeit mit Menschen zu verbringen, deren eigenes Leben ihnen nicht mal am Anfang der Abstinenz wert ist, auf sich zu achten. "

    Ist mir auch zu blöd drauf zu antworten :p

    Habe sowieso keine Lust (mehr) auf mich zu achten!

    Heute werde ich mich ordentlich abschießen und weil ich mich dann morgen schlecht fühlen werde, aus dem Bett trinken! Mal schauen, ob ich meinen Vollrausch unterbrechen kann, wenn meine 2 Kinde wieder bei mir sind. Ich werde sie wahrscheinlich einfach fragen, ob das o. k. für sie ist oder eben mittrinken lassen.
    Oh Mann, das wird bestimmt auch ein Riesenvergnügen, das bei meiner Real-SHG zu erzählen. Wahrscheinlich werden sie sich so überschwenglich freuen, dass wir noch die Sektflasche köpfen können, die ich ab Montag immer dabei haben werde.
    Mein Suchtherapeut hat auch schon gemeint, dass ein zwei Bier am Tag nicht so schlimm wären und ich trotzdem immer wieder gerne kommen kann. Das einzige, was ich nicht machen sollte, ist mein Leben so weiterleben wie bisher, hat übrigens mein Psychotherapeut auch gesagt, der schon gängelnd fragt, wann ich denn endlich wieder trinke, damit er den nächsten Betrag von der Krankenkasse überwiesen bekommt!
    Aber mit Abstand das anstrengendste wird wohl sein, jedem einzelnen wieder davon zu überzeugen, dass ich ab sofort wieder überzeugter Trinker bin...


    Versuch gar nicht erst drüber nachzudenken, im Zweifelsfall habe ich es eh für mich geschrieben.


    ... UND ES IST NICHT ERNST GEMEINT ...


    trockene Grüße, Euer Erik

    mannohmannohmannohmannohmann...

  • Hallo Eric,

    ich habe mir heute mal den Austausch in Deinem TB durchgelesen und möchte gerne meinen Senf dazu geben.

    Ich kann es verstehen, dass Du auf Deine Jamsession gehen möchtest und vielleicht musst Du für Dich die Erfahrung machen, richtig heftig Suchtdruck zu bekommen und entweder kriegst Du noch rechtzeitig die Kurve oder Du drehst noch ne Schleife und fängst wieder an zu trinken. Das sind dann die Lernprozesse, die Dich vielleicht das nächste Mal anders mit Deiner Sucht umgehen lassen.

    Hier im Forum werden Erfahrungen weiter gegeben. Entweder nimmst Du sie an, auch wenn Du selber noch nicht die Erfahrung gemacht hast oder Du lässt sie links liegen und machst Deine eigenen Erfahrungen. Ich würde den sicheren Reg gehen, wenn mir meine Trockenheit wichtig wäre und mich einfach auf die Erfahrungen von anderen Betroffenen verlassen, die genau in solchen Situationen immer wieder Rückfälle hatten. Doch manche Menschen brauchen die eigenen Erfahrungen, um in die Veränderung zu kommen.

    Es muss bei Dir nicht so sein, dass Du bei Deiner Session wieder anfängst zu trinken, es kann aber sein und darüber Du musst Dir einfach bewusst sein - das ist aus meiner Sicht russisches Roulette was Du spielst ;)

    Als trockner Alkoholiker brauchst Du kein Leben in Abgeschiedenheit und Isolation führen und Du musst auch nicht den Alkohol wie die Pest meiden. Doch besonders am Anfang der Trockenheit für mindestens 1 Jahr halte ich die Risikominimierung für elementar wichtig, da das Hirn einfach noch viel zu sehr aufs Saufen programmiert ist.

    Doch letztendlich entscheidest Du für Dich - Du hast die freie Wahl - jeden Tag!

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Zitat von Spedi


    Ich kann nur wiederholen, was auch schon in anderen Fäden so oft geschrieben wurde: die Nähe zum Alkohol (auch dem Alkohol aus zweiter oder dritter Hand) ist ein deutliches Zeichen von fehlender Akzeptanz und Einsicht der eigenen Krankheit gegenüber, keinesfalls jedoch eine Weiterentwicklung zu einem zufrieden trockenen Leben.

    LG
    Spedi

    Hallo Spedi,

    damit stellt sich wieder meine ganz Einfache Frage, die wohl in einem Alkohol-Forum gestellt werden kann:

    Muss/Sollte ein trockener Alkoholiker jegliche Situationen meiden, in denen es Alkohol zu trinken gibt?
    Sol man sich dann in die eigenen 4 Wände einschließen und nie mehr die Öffentlichkeit aufsuchen? Denn es gibt überall Alkohol, aus 2ter oder 3ter Hand.

    Falls jetzt jemand schreibt: Der Hopper ist doch gar nicht trocken!

    Dann die nächste Frage:

    Ab wann ist jemand trocken?

    Ich will neimanden provozieren. Aber wenn solche grundlegenden Fragen nicht in einem Alkoholikerforum beantwortet werden können, dann bitte ich, meinen Account zu löschen.


    Gruß

    Martin

  • Hallo Martha

    Das ganze letzte Jahr habe ich das praktiziert, was du als elemtare Risikominimierung beschreibst, betrieben. Und ich kann und will dir da unbedingt zustimmen!!!

    Doch auch das hat mir nicht geholfen, dann nach und nach wieder tiefer zu rutschen, Auch weil ich auf so vieles ersatzlos verzichtet habe.


    Das ich bei einer Session die Möglichkeit habe zu Trinken und/oder einen Rückfall zu erleiden, versuche ich mir jeden Tag bewusst zu machen. Doch nicht nur dort, letztendlich ist es jedes Alkoholregal, welches diese Gefahr birgt.

    LG Erik

  • Hallo Erik.

    Zitat

    weil ich auf so vieles ersatzlos verzichtet habe.


    ich denke, dass ist ein Punkt, den Du Dir noch mal genauer für Dich angucken könntest. Es ist schon wichtig, dass Du nicht im Mangel sondern in die Fülle kommst. Also was gibt es für Dich für Möglichkeiten, dass Du die leeren Löcher mit anderen Dingen füllen kannst? Hobbys, Interessen?

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Erik ,

    1. Du wirst Dich selbst herantasten müssen, welcher Umgang mit Alkohol für Dich zu einer stabilen Abstinenz führt. Vorsicht ist besser als Rückfall.
    2. Von dem Begriff "trocken" halte ich persönlich gar nichts. Da interpretiert nämlich jeder was anderes rein. Ich lebe abstinent und gebrauche mein Gehirn.
    3. Abweichendes Verhalten von den Grundbausteinen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu abweichenden Ergebnissen führen. Klingt logisch - oder ?

    LG Jürgen
    ------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hallo Martin,

    Das ist doch eine gute Frage, die hier auch oft und gerne gestellt wird.

    Allerdings ist dieser Thread wie Du siehst momentan etwas hitzig geworden, so das die Antworten darauf vielleicht etwas hitzig ausfallen können. Aber ich versuch's.

    Zitat

    Muss/Sollte ein trockener Alkoholiker jegliche Situationen meiden, in denen es Alkohol zu trinken gibt?
    Sol man sich dann in die eigenen 4 Wände einschließen und nie mehr die Öffentlichkeit aufsuchen? Denn es gibt überall Alkohol, aus 2ter oder 3ter Hand.

    Muss/sollte gibt es für mich eigentlich nicht, ich mach's einfach nicht, schluss. Und ja, erst weil ich es als Erfahrung von anderen angenommen habe, und dann weil ich es bewussst und zufrieden lebe. Ich würde mich aber an deiner Stelle von dem Denken lösen, dass Du dich fortan zu Hause einigeln musst, für mich persönlich war nämlich eher das Gegenteil der Fall. Die Aktivitäten, die Du völlig ohne alkoholisches Umfeld tätigen kannst, darfst Du Dir allerdings selber aussuchen, es gibt reichlich.

    Gruß, Bruce

  • Hallo Karsten,

    dazu sage ich jetzt nichts.

    Bitte lösche meinen Account.

    Wie hat es Simon(e) Borowiak so schön beschrieben:

    "Kampfabstinenzler"


    Wenn Du keine Sylvesterfeier mehr besuchen willst, ist das O.K.


    LG

    Martin

  • Und ich würde nie von jemand verlangen, daß er keinen Alkohol in meiner Gegenwart trinkt.

    Ich würde auch keinem das Fußballspielen verbieten, nur weil ich so blöd war, mir ein Bein gebrochen zu haben.

    Ich würde auch nie jemandem das Rauchen verbieten, nur weil ich Lungenkrebs habe.

  • Hallo Martin,

    auch ich brauche keine Silvesterfeier, wie du sie wahrscheinlich kennst.
    Ich feierte in diesem Jahr mein zweites Silvester. Vollkommen ohne Alkohol mit Menschen, die ebenfalls keinen Tropfen Alkohol getrunken haben. Das waren die zwei schönsten Silvesterfeiern, die ich seit langem erlebte.
    Verlangen brauchte ich das von diesen Menschen gar nicht. Sie trinken teilweise schon länger als ich keinen Alkohol mehr und niemand von ihnen ist trockener Alkoholiker.
    Nur weil du etwas nicht kennst, heißt es nicht, dass es das nicht gibt.

    Gruß Penta

  • Zitat von Karsten

    Echte Freunde ( https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic2639.html ) von mir, die nicht süchtig sind, trinken halt in meiner Gegenwart nicht, weil Freundschaft auch Respekt vor meiner Krankheit beinhaltet.

    Gruß
    Karsten


    Vielleicht kann ich auch nicht verstehen, warum es Menschen gibt, die für ihren Alkoholismus Respekt verlangen....


    Gruß

    Martin

  • Martin

    Junge, Junge, Du kannst vielleicht empfindlich sein.
    Meine Mutter oder meine Freundin trinken in meiner Gegenwart auch nichts.
    Darum musste ich niemanden bitten.

    LG Jürgen
    ------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

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