Hallo Forum
Da ich große Stücke auf dieses Forum halte, empfinde ich es (schon seit einer kleinen Weile) an der Zeit, mich mal wieder zu Wort zu melden, und mir vielleicht auch mal wieder etwas Rückenwind zu verschaffen!!!
Immerhin ist ein Jahr vergangen!
In diesem Sinne wünsche ich allen hier ein gesundes, schönes, v.a. trockenes Jahr 2012...
Vor einem Jahr hat an sich alles richtig gut angefangen:
Etwa zur selben Zeit bin ich auf dieses Forum gestoßen, da ich gerade umgezogen war und mein Leben mir zu entgleiten drohte! Damals habe ich hier Hilfe erfahren, die ich damals noch gar nicht richtig verstanden hatte!
Aber ich war entschlossen und hatte (!) es durchgezogen!
Es lief richtig gut und ich hatte auch endlich mal etwas, auf das ich richtig stolz sein konnte. Auch von meiner Familie gab es, die mir so wichtige Bestätigung und Wertschätzung.
Die erste brenzlige Situation wurde gemeistert und hat mich zusätzlich gestärkt. Auch die Psychotherapie wurde nachhaltiger.
Im Sommer überraschte ich dann selbst meinen Psychologen, als ich ihm verkündete, dass ich nun auch mit dem Kiffen abrupt, aber mit der selben Motivation aufgehört habe.
Dann lief alles noch besser, aber ich hätte mich nicht darauf ausruhen sollen.
Eine Weile nach meinem Geburtstag passierte es: Rückfall! Aber ich habe ihn nicht ernst genommen! Die Umstände waren besonders, es war (mehr oder weniger) abgewogen und ich hatte nicht das Gefühl, etwas an meinem Abstinenzplan zu ändern.
Also habe ich gut mitgetrunken, konnte mich aber noch im besten Gefühl des Rauschs halten und habe mich nicht ins Koma getrunken.
Nach diesem einem Abend dann wieder gut motiviert weiter gemacht wie vorher, aber eben vergessen/verdrängt/verschoben/verpeilt, mich HIER im Forum mal zu melden bzw. wieder mal zu lesen!
Im Nachhinein kann ich mir gut ein Bild davon machen, wie und was dann passierte:
Das Hintertürchen war offen!!!
Ende November war ich dann eben nicht aufmerksam genug!
Beim Kiffen habe ich mich von meinem Bruder wieder verleiten lassen und der erste „richtige“ Rückfall, ganz bewusst, ohne Abwägen und „gutes Gefühl im Nachhinein“ war dann Ende November! Es war nicht wie beim ersten Rückfall, sondern ich wusste schon nach der Bestellung, dass ich jetzt und hier das Falsche mache... und habe weiter getrunken...
Einen Tag nach Weihnachten besuchte mich dann auch noch ein trinkender, kiffender (Ex-) Freund in meiner Isolation stellte eine Flasche Schnaps auf den Tisch...
… später saßen wir dann auch noch kiffend bei ihm, mit dem Ergebnis, dass ich meinen Zug in aller früh am nächsten Morgen zu meinen Eltern gerade noch bekam!
Habe mir dort nichts anmerken lassen, habe aber dann doch noch den ersten richtigen Schritt gemacht, und meiner besten Freundin davon erzählt! (Ich war kurz davor, vor Scham und Enttäuschung nix zu niemanden zu erzählen!)
Das Gefühl, gescheitert zu sein, jetzt die „anstrengenste Zeit“ noch einmal durchleben zu müssen mit dem alltäglichen „ist ja auch egal“ -Gefühl vermischt, haben dann dafür gesorgt, dass ich vom 30.12. an gar nicht mehr versucht habe, nüchtern zu bleiben.
Zu Silvester habe ich es mehr oder weniger dem Glück zu verdanken, dass ich mich nicht vollends abgeschossen habe. Der Rest der 3 Liter Wein vom 30. (Was war das für ein beschissenes Gefühl nach fast einem Jahr „Kaufabstinenz“ Alkohol im Laden zu kaufen) steht jetzt tatsächlich noch in meiner Wohnung, obwohl ich das Gefühl habe, mich wieder gefangen zu haben!
Booah, was für ein ellenlanger Text! Ich hoffe, es liest überhaupt Jemand...
Will auch mich und meine Situation nicht ganz schlecht machen, da ich ja auch eine gute Weile durchgehalten habe, viele Erfolgserlebnisse hatte und schließlich auch jetzt, nach dem großem Crash, auf dem Fundament aufbauen kann, was ich mir gebaut habe!
Ich weiß, dass es mit Alk nicht geht und lese eben jetzt all die Antworten und (unbeliebten) Kommentare von damals mit anderen Augen!
Zwar stehe ich noch kopfschüttelnd an der Reeling, aber ich bin wieder im Boot!
… ist halt (ein bisschen) wieder wie nochmal von vorn...
Liebe Grüße, Euer GKrazzhoopper