Nach Jahren endlich hier angemeldet

  • Hallo liebes Forum,

    Ich kopier hier einfach mal den Text aus dem Vorstellungsbereich hinein und freue mich auf einen guten Austausch hier.

    mein Name ist Martin, 38 Jahre alt und ich lese schon sehr lange still in diesem Forum mit.

    Der Alkohol begleitet mich schon seit meiner Teenagerzeit, doch in den letzten Jahren hat sich die Menge kontinuierlich gesteigert.

    Im August verlor ich meinen Job (natürlich wegen Alk), anschließend folgte die 1. Entgiftung. Kaum 3 Tage wieder zuhause habe ich mein Auto zu Schrott gefahren und fing wieder an zu trinken.

    Dann 1 Woche später nochmal ins KH zur Entgiftung. Die Ärzte waren sich nicht einig wie es dann weitergehen soll. Einer sagte LZT, der andere empfahl mir eine psychosomatische Klinik, weil bei mir Depressionen im Vordergrund stehen würden.

    Kein Wunder, denn ich habe meinen Alk-Konsum vor den Ärzten immer heruntergespielt. Ich war dann 3 Wochen in der psychosomatischen Klinik, wo allerdings abends immer "Ausgang" war und bei der Gelegenheit auch immer gut gebechert wurde.

    Immer noch nix gelernt... Trotzdem bin ich zur Suchtberatung um eine ambulante Therapie zu beantragen. Trocken war ich allerdings nicht.

    Die Feiertage waren extrem, was den Alk betrifft. Meine Freundin verließ mich, und Anfang Januar wurde mir der Führerschein wegen Trunkenheit entzogen.

    Wer weiß, für was es gut war... Endlich hab ich mich nun für eine LZT entschieden, der Antrag läuft schon und ich freu mich echt drauf, weil es so nicht mehr weitergehen kann. Ich will neu anfangen zu leben, bzw. endlich anfangen zu leben.

    Seit 1 Woche bin ich jetzt ohne Alk und es geht mir gut. Normalerweise haben mich starke Depressionen immer wieder zum Alk getrieben, aber mir gehts echt gut und bin voller Hoffnung. Es liegt wohl daran, dass ich mich endlich für den Schritt LZT entschieden habe.


    Gruß Martin

  • Hallo Martin
    Erst mal willkommen

    Zitat

    Es liegt wohl daran, dass ich mich endlich für den Schritt LZT entschieden habe.


    Super,das du die erste Woche geschafft hast,gehst du auch noch in eine Reale SHG?
    So wie ich das Lese machst du sehr viel von der Terapie abhängig...
    Da gibt es auch Keine Universalpillen....
    Du schreibst zwar ,das du dich darauf freust,ist auch OK.
    Aber du musst dich entscheiden,die Terapie hilft dir nur....für die ersten Schritte.
    LG Hans

  • Hallo Hans,

    ich geh ab Donnerstag zu den AA in der Nähe und noch zur Suchtberatung. Erst mal als Unterstützung vor der LZT und nach der LZT natürlich auch zur SHG.

    Gruß

    Martin

  • Hallo Martin,

    du tust aktiv etwas für deinen Weg in die Trockenheit, nimmst Hilfe an, informierst dich, tauschst dich aus... :)

    Wenn sich konkrete Fragen ergeben, kannst du sie gerne hier stellen. Es ist ja fast immer jemand online.

    Viele Grüße und einen guten Erfahrungsaustausch wünsche ich dir!

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Vielen Dank für das herzliche Willkommen.

    Ich habe Jahre gebraucht um zu kapieren, dass ich es ohne Hilfe nicht schaffe. Das war ein langer Prozess....

    Man denkt ja immer, man schafft das schon selbst....


    Gruß

    Martin

  • Hallo Martin
    Du bist hier auch in einer Shg.
    Real sieht das noch ein bischen anders aus.
    Schaue dir mehrere SHG Gruppen an,du musst dich dort auch wohlfühlen.
    Jede SHG hat die gleichen Ziele,aber verschiedene Wege.
    Ich habe mir drei SHG angesehen,bevor ich mich entschieden habe.
    LG Hans

  • Ja, ich hatte mir da 2 ausgesucht. Ich wollte vor 3 Wochen schonmal zu den AA. Hab vor der Tür im Auto gesessen und hab mich nicht getraut reinzugehen... :oops: Bin dann wieder gefahren...


    Gruß

    Martin

  • Hallo Martin
    Aller Anfang ist schwer,aber du wirst sehen in der Regel geht es da gesittet zu,es wird schon Keiner mit einer Keule auf dich warten.
    Denk immer daran,diese Leute wollen sich selbst helfen,und sind froh,wenn sie dann ihr wissen vielleicht auch weitergeben Können.
    Und wo bitte kann ich als Frischling am meisten Lernen,doch von den Leuten,die es geschafft haben,ist jedenfalls meine Meinung.
    LG Hans

  • Hallo Martin,
    ich heisse Dich auch herzlich willkommen hier. Ich bin auch noch nicht lange hier dabei und habe gerade Deine Vorstellung gelesen. Ich erkenne einige Ähnlichkeiten zu mir, bei dem was Du schreibst. Ich habe hier auch eine ganze Zeit erstmal nur gelesen, bevor ich mich dann angemeldet habe.
    Mir ist schon sehr lange bewusst, das ich ein grosses Problem mit Alkohol habe und das ich alkoholkrank bin- jedoch habe ich es nicht in der notwendigen Konsequenz vor mir selbst zu gegeben oder zugeben können.
    Wirklich die Augen geöffnet hat mir letztendlich eine sehr gute Freundin und meine Psychologin, bei der ich erstmal nur 4 Vorgespräche hatte. Seitdem ist da etwas in Bewegung gekommen und ich habe den Entschluss gefasst, mich diesem Problem endlich zu stellen und es anzupacken. Ich bin seit 5 Wochen nüchtern und morgen geht der Antrag auf stationäre Reha-LZT- raus. Hoffe das es ca. Mitte März losgehen kann.
    Du machst ja auch schon sehr viel und ich finde es toll, das Du Dich für eine LZT entschieden hast. Mach weiter so, ich wünsche uns viel Kraft dafür und grüsse dich herzlichst :wink: Lena

  • Hallo Lena,

    danke für den Willkommensgruß.

    Ja, die Geschichten ähneln sich wohl fast alle hier... Ich hoffe, daß ich nicht so lange warten muss bis zur LZT :(

    Gruß

    Martin

  • Hallo,

    mir geht da den ganzen Tag schon eine Frage durch den Kopf. Die RV wollte für den Antrag für die LZT einen Sozialbericht der Diakonie, einen Aktuellen Arztbericht und aktuelle Laborwerte. Die ersten beiden Dinge sind ja noch verständlich.

    Aber warum Laborwerte? Wird davon die Bewilligung abhängig gemacht?
    Was ist, wenn die Werte gut sind? Was ja durchaus sein kann wenn jemand vor dem LZT-Antrag schon länger trocken ist.

    Und was ist wenn die Werte schlecht sind?

    Ich frage das jetzt rein Verständnishalber...

    Gruß
    Martin

  • nein Martin gute oder schlechte Werte haben nichts mit der Bewilligung zu tun, aber es ist ja in erster Linie eine medizinische Rehabilitation und die Klinik soll sich ein Bild von Deiner körperlichen Verfassung machen können, um Körper und Seele zu behandeln, denke ich so..Und auch wie intensiv Du internistisch betreut werden musst, glaube ich. Consuela

  • Hallo Martin
    willkommen hier im Forum,

    du hast ja schon einiges in die Wege geleitet und dich um die LZT SHG und sonstiges gekümmert oder gar aufgesucht . Das ist a schon mal nicht schlecht und ich finde es Klasse.

    Nur , zum Trocken werden gehören auch einige praktische Veränderungen dazu. Wie sieht denn dein Umfeld aus ? Ist da alles alkoholfrei ? Alle alkoholischer Getränke entsorgt? Bude alkoholfrei? Meidest du Orte an denen gesoffen wird ? Trinkt jemand in deine Beisammensein?

    Viele Fragen aber unabdingbar um sich erstmals selbst zu schützen.

    Kennst du unsere Grundbausteine schon?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    ja ich kenne die Grundbausteine, da ich die Seite von Karsten schon länger besuche.

    Meine Bude ist Alkfrei und da ich mich die letzten Jahre nur noch eingeigelt habe komme ich auch nicht in Versuchung Orte aufzusuchen, bei denen Alk getrunken wird.

    Ausserdem weiss mein ganzes Umfeld über mein Alk-Problem bescheid, weil ich offen damit umgegangen bin.

    Ich muss mich jetzt in erster Linie um mich kümmern, trocken bleiben und an mir arbeiten. Vor allem altes Verhalten ablegen und körperlich, psychisch, beruflich und privat wieder auf die Beine kommen.

    Ich bin grad relativ euphorisch, aber ich weiss auch, daß auch wieder schlechte Zeiten kommen und die muss ich bewältigen.

    Gruß

    Martin

  • Hallo Martin

    dann hast du ja die besten Aussichten Nutze sie und lass dich nicht durch die Euphorie zu Sachen hinreisen die du ohne auch nicht gemacht hättest.

    Weiter so.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo zusammen,

    mir brennt da noch was auf der Seele bzgl. der LZT. Ich frage mich immer, wie das Zusammenleben in den sog. Wohngruppen ist. Hat da Jemand Erfahrungen gemacht?

    Ich bin eigentlich ein Mensch, der Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre braucht, und durch den Alk bin ich auch mittlerweile so eine Art Einzelgänger geworden.

    Sicher hilft das Zusammenleben mit anderen Menschen (10-12), wieder soziale Kontakte zu erlernen und evtl. Konfliktlösungen zu erarbeiten... Aber wie gesagt, ich bin das gar nicht gewohnt, mit 12 Leuten zusammenzuleben, zumindest seit der Bundeswehr.

    Ich hab da irgendwie ein flaues Gefühl im Magen und ehrlich gesagt ein wenig Angst...


    Gruß

    Martin

  • Hallo Martin,
    ein flaues Gefühl im Magen zu haben ist durchaus ok.
    Denn Du betrittst eine Welt die Du noch nicht kennst
    und wo Du nicht weisst wer oder was Dich erwartet.
    Es wäre eher schlecht wenn es nicht so wäre.
    Das könnte bedeuten das es Dir egal ist.
    Das Einzelgängertum wird in Therapien aber abgestellt.
    denn alleine rumeiern ist ja einer der Gründe für unsere
    Probleme.
    Aber auch in Therapien gibt es Privatsphäre und Rückzugs-
    möglichkeiten. Ist ja kein Gefängnis.
    Ich habe meine Unsicherheit vor meiner Therapie reduziert
    indem ich mich über die Klinik, Konzepte, Umfeld u.s.w
    informiert habe.
    Das hat mir sehr geholfen mich intellektuell und emotional
    einzustellen.
    :)
    C.

    Carpe diem

  • Hallo convaincu,

    danke für Deine Antwort, Du machst mir Mut :)

    Ich weiß leider noch nicht, in welche Klinik ich komme, habe allerdings eine "Wunschklinik" angegeben... mal schauen.

    In dieser Klinik waren schon 2 Leute aus meinem Wohnort, die ich einigermaßen gut kenne. Ich denke, ich werde die mal ansprechen.

    Gruß

    Martin

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