Gedankenmühlen unterbrechen

  • Hallo Ihr,

    angeregt durch einen anderen Thread, wüsste ich gern mal, was ihr so tut, wenn sich das Gedankenrädchen mal wieder dreht und irgendwie nicht stoppen lässt.

    Gruß Gela

  • Hallo Gela,
    bei Kopfkino mir hilft auch spazieren
    gehen, Sport treiben, Telefonieren, etwas
    spielen, kochen, also irgendwie beschäftigen.
    Auf gar keinen Fall in Lethargie verfallen
    und grübeln.

    C.

    Carpe diem

  • Hallo Ihr,

    nun erwische ich mich aber oft dabei, dass die Gedankenmühle eben genau während solcher Beschäftigungen rattert und ich eigentlich alles nur nebenbei mache...Dass dabei auch mal "zuviel Salz in der Suppe landet" kann man sich wohl vorstellen.

    Kennt Ihr das auch? Was macht ihr dann?

    Gruß Gela

  • Das ich am Anfang etwas unkonzentriert bin ja.
    Aber irgendwann hört das "Rattern" auf.
    Immer.
    Und wenn es Dich tröstet: Zuviel Salz in der
    Suppe passiert mir auch im Normalzustand (hihi)

    C.

    Carpe diem

  • glück auf gela

    ich schreib auf was ich denk, da seh ich was ich schon gedacht hab und wo sich der kreis schliest. ich schreibs am liebsten in Excel da hab ich anschliesend die möglichkeit ne tabelle für und wieder zu erstellen die hilft mir bei der entscheidungsfindung.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • ...hm auch ne Art, Excel zu verwenden. :) Werd ich auch mal versuchen.

    und die "saugende Mücke" aus Melanies Thread? Meintest Du damit, den Gedanken zu Ende denken, bis er von selbst geht?

    Gruß Gela

  • Zitat von Gela10

    und die "saugende Mücke" aus Melanies Thread? Meintest Du damit, den Gedanken zu Ende denken, bis er von selbst geht?

    nönönönönö - ich mein die mücke, das lästige insekt, welches vor allem im sommer auf mir landet, um sich zeugungsfähig zu saugen. manchmal is aushalten besser als reagiern.
    aber es hat gepasst, so das du selber auf n guten gedanken gekommen bist. :wink:

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • liebe gela,

    aus ner blut saugenden mücke wird noch kein elefant. den elefanten den machst du schlussendlich daraus..... :wink:

    hihihi feines wortspiel.....grins....

    gruß
    melanie

  • haha, ja also doch lieber die Mücke verscheuchen, bevor ein Elefant draus wird. ;)

    ...ich liiiiiiiiebe Wortspielchen. :D

    und wie Old Flatterhand in deinem Thread schon feststellte, sind bestimmt auch Spielchen ne gute Möglichkeit, Gedankenmühlen zu unterbrechen.

    und wem jetzt konkret welche einfallen, der darf sie hier sehr gern auflisten. ich warte gespannt:

    Gruß Gela

  • Hallo Melanie,

    eines haben die zwei Tiere immerhin gemeinsam. Den Rüssel. :wink:

    Ok, jedenfalls ist dein Post die entscheidende Begründung, warum es absolut nicht ratsam ist, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.
    Gemerkt. :!:

    Gruß Gela

  • Hi Gela

    Meditation, das Beobachten der Gedanken wie sie wie
    Herbstblätter im Fluss vorbeitreiben wäre wohl das beste.
    Das ist aber bestimmt leichter gesagt als getan.

    Die hartnäckigen wiederspenstigen Gedanken um die es in der
    Mühle im Grund ja geht wollen ja nur die Botschaft verbreiten , so wie ich bin, bin ich nichts wert
    oder dies und jenes muss noch geschehen bevor ich und die Welt okay sind,
    ihr Unwesen im Dunkel oder Halbdunkel treiben und nichts mehr hassen
    als das Licht hole ich sie einfach durch schauspielerische Übertreibungen
    ins Bewusstsein,

    Ich stelle einen Wecker und stampfe, mir die Haare raufend und die Hände vor
    das Gesicht schlagend, durch die gute Stube wobei ich ziemlich theatralisch
    laut jammernd mich selbst bemitleide.
    Oh ist das alles schrecklich. Niemand liebt mich. Keiner wird mich je lieben.
    Ich muss verhungern. Alle haben mich vergessen. Es ist vorbei.

    Das braucht mit der Realität gar nichts zu tun haben. Hat es auch nicht.

    Wenn nach ein paar Minuten der Wecker läutet gehe ich ins Bad, schau
    mir im Spiegel in die Augen und sage mich eindringlich
    anschauend: "Und Ende."

    Das hat sich für mich als ziemlich nachhaltig herausgestellt, weil ich dadurch
    zu anderen Zeiten etwa das Wesen des Gedankenkarussels schon im Entstehen
    sehen kann und gleichmütig reagieren kann.
    Oha mein Jammerkino wieder.

    Grüss dich

    OF

  • Hallo Old Flatterhand,

    klasse :!: mit anderen Worten: du nimmst Deine Gedanken selbst auf die Schippe?. Damit holst Du sie nicht nur ans Licht, Du nimmst ihnen mit der totalen Übertreibung den Ernst und damit den Schrecken und kannst sie so gelassen registrieren.
    Mich selbst auf die Schippe nehmen kann ich gut, aber das mit diesen ratternden Gedanken zu tun, auf die Idee kam ich noch nicht. Und nun freu ich mich mal wieder über dieses Forum, weils nen völlig neuen Impuls oder auch ne andere Richtung gegeben hat. :D

    Danke Dir sehr dafür und wünsche einen schönen Abend.

    Gruß Gela

  • Hallo ihr Lieben,
    Ich kenne es auch nur zu gut, diese plagenden Gedankenmühlen, die immer wieder das gleiche durch meinen Kopf schieben und nichts dabei raus kommt. Daher ziehe ich es vor sie als Hamsterräder zu bezeichnen.
    Zuerstmal versuchen die Rolle des Beobachters einzunehmen ist schonmal ganz hilfreich. Auch ich greife dann gerne Mal zum Blatt Papier und schreibe mir alles von der Seele. Wenns aufgeschrieben ist brauche ich es ja auch wirklich nicht noch einmal zu durchdenken.
    Mit der exeltabelle ist auch ne gute Idee.
    Aber noch besser die von OF. Probier ich auch mal aus.

    Habe aber auch mal nen sehr nützlichen Tipp bekommen: Nimm Dich ernst und räume dir eine gewisse zeit des Tages zum Grübeln ein. Zum Beispiel eine halbe Stunde von 21:30 bis 22:00. Dann wird vertagt. die gedanken sozusagen erstmal beiseite schieben. Das funktioniert.

    Dann habe ich mir selber für den Fall der Fälle einen Text zum Lesen vorbereitet, denn die gedankenmühle kreist sich bei mir meist um die gleichen Themen.

    Dann habe ich eingesehen, dass ich nicht all Dinge auf einmal angehen kann. Also fertige ich eine Checkliste an. Wähle eine Reihenfolge aus, was mir am wichtigsten und am akutesten ist. Das andere muß warten. Dann versuche ich an der ersten Sache zu arbeiten. Ich neige dazu immer dinge gleichzeitig bewältigen zu wollen und drehe dann daran ab.

    So zwinge ich mich also selber meine Checkliste einzuhalten und fahre ganz gut damit. Wenns mal nicht so kommt wies kommen soll geht die welt auch nicht zu Grunde habe ich festgestellt. Oft sind es tatsächlich auchnur die Gedanken, die alles dramatisieren.

    Ich mache mir immer wieder bewußt, dass man auf dieser Welt auch mit weniger auskommen kann als man glaubt.
    Ohne Partner hat man seine Ruhe, seine Freiheit.
    Ohne Geld hat man wenig zu verlieren.
    Oftmals ist weniger mehr.
    Weniger Sachen in der Wohnung brauch man auch nicht viel aufräumen.
    Ärger kann man oft auch einfach ausweichen.
    usw

    Also hinterfrage ich auch meine Gedanken. Macht es überhaupt so viel sinn sich über gewisse dinge so viel Gedanken zu machen. Raubt es mir nciht einfach nur meine Energie? Das tut es in der Tat meistens.
    Es raubt mir die Energie und verschafft mir dazu noch schlechte Gefühle.
    Aber ich selber habe es in der Hand diese zu verändern.
    Aber dazu muß ich auch irgendetwas in meinem Leben verändern.
    sosnt bleibt alles beim Alten und das Karrussell dreht sich wieter.

    Sicher gibt es keine Pauschaltipps, hängt ja eben auch davon ab 'worum' sich die Gedanken im konkreten Fall drehen.

  • Hallo Frozen Tears,

    danke fürs aufschreiben Deiner Gedanken. ;)
    In einigen finde ich mich ziemlich genau wieder. Auch ich neige dazu, alles gleichzeitig angehen zu wollen. Verheddere mich, überfordere mich, drehe mich im Kreis.
    Ich übe mich gerade darin, mal loszulassen. Mir selbst soweit zu vertrauen, dass ich den jeweiligen Gedanken zur rechten Zeit schon wieder aufgreifen werde oder eben nicht. Davon wird die Welt nicht untergehen. Dabei hilft auch aufschreiben. Stimmt. Und ich hab jetzt schon das ein oder andere mal festgestellt, dass dieses Loslassen wirklich hilfreich ist, weil es Abstand und damit nen klareren Blick verschafft. Und der bringt mich dann weiter. Dann aber auch zu registrieren, dass ich weiter gekommen bin und mir dafür mal selbst auf die Schulter klopfen. Darauf muss ich noch achten, denn oft hänge ich dann schon wieder am nächsten Thema und hab das Gefühl, gar nichts auf die Reih zu bekommen.

    Und ich möchte jetzt noch einmal feststellen. Gestern ging ich mit nem "Sch..."-Gefühl aus dem Büro. Mit dem Gefühl, das absolut nix geklappt hatte. Ich habe das als "Selbst-runterputzen" erkannt und nach OF´s Rat dem ganzen einen Namen gegeben:

    @OF: das Schauspiel, was Du beschrieben hattest, habe ich mir für mich lebhaft vorgestellt und dem ganzen dann den Namen "Selbstverteufelungskino" gegeben.

    Nun habe ich dieses Selbstverteufelungskino als solches identifiziert, nicht mehr so ernst genommen und damit Abstand gewonnen. Und dann habe ich Melanies Rat befolgt und mal in mich hinein gespürt. Wie gehts mir damit. Ich registrierte Druck auf den Kopf...regelrecht drückendes Gefühl, was wohl in kurzer Zeit zu Kopfschmerzen geworden wäre...und eine extreme innere Unruhe.
    Mit diesem Abstand hab ich mir meinen Tag angeschaut und festgestellt: EINE Kleinigkeit war nicht so gelaufen, wie gedacht, aber die war vergleichsweise harmlos, ging nur genau an ein Thema, an dem ich sowieso gerade arbeite. Also aus ner Mücke nen Elefanten gemacht. Parallel waren aber einige Dinge wirklich gut gelaufen. Das auch mal zu registrieren, war extrem angenehm. Der Kopfdruck ließ nach, die innere Unruhe auch...

    @ OF und Melanie: Danke für die Anregungen (auch wenn Melanie das jetzt vielleicht nicht mehr liest :-()

    Gruß Gela

  • Hallo Gela,
    ich glaube da hast du nen ganz wichitgen Punkt angesprochen- sich selbst auch für kleine Dinge zu loben und eigene leistung anzuerkennen geht auch mir mehr und mehr verloren. Ich vermute, dass es ein syndrom unserer leistungsgesellschaft ist, wo einem mehr und mehr abverlangt wird und man sich dann eben auch mehr und mehr unter Druck setzt. Dann sehe ich auch etwas in Dir, was ich ebenfalls in mir wieder erkenne: den Drang zum Perfektionismus. Eigentlich ein furchtbares Übel.
    Aber die Antwort steht hier ja auch schon geschrieben:
    Lass es uns einfach mal gut sein, was wir machen, denn von dem bißchen liegen gebliebenen oder mißglückten geht die Welt in der Tat nicht unter. Wir sollten das mal etwas positiver betrachten: Aus unseren Fehlern lernnen wir. Und was wir heute nicht geschafft haben ermöglicht uns , dass wir auch morgen noch eine sinnvolle Beschäftigung haben.

  • Hallo Gela

    Den Kreislauf gesprengt

    Tief still klar

    Geschlossene Augen
    fortgetragen

    Danke

    Frozen Tears hat es gut dargelegt das es das
    Bewusstmachen der Gedanken ist, die der
    Schlüssel sind die die nachhaltigsten Ergebnisse bringen.
    er vergisst auch nicht bestimmten Übungen eine vorher genau
    definierte Zeit zuzuordnen für den Stop.
    Es ist dabei wohl drauf zu achten was die Mühle ausgelöst hat.
    Wenn es grossen Ärger am Arbeitplatz gegeben hat,
    was spricht dagegen ein paar Minuten zu schauspielern,
    auf das Sofakissen einzuschlagen.
    Ich zünd den ganzen Laden an, sich ausmalen was ich
    alles mit dem Chef anstellen würde ...
    und nach Ablauf der Übung dann dem Spiegel sagen, welch
    ein Glück der Chef doch mit solch einen netten Mitarbeiter wie
    mir hat. Grins.

    Ich denke das die Schauspielei selbst die Möglichkeit innerer Wandlung
    mit sich bringt. Wenn ich mich an die Auftritte von der Inge Meissel
    oder dem Heinz Rühmann in Talkshows also ausserhalb ihrer
    Filmrollen erinnere,die wirkten auf mich immer ganz entspannt
    und ausgeglichen.
    Bestimmt ein Ergebnis eines in ihrer Rolle aufgehen zu können
    und trotzdem zu wissen: Ich bin es ja nicht.

    Ich find deine Mühle ist bisher sehr gelungen und eine echte Hilfe bei
    Gedankenkarussels,Hamsterrädern, Kopfkinos und ablaufenden Filmen.
    Schon beim Lesen spüre ich wenn die Eisebahna "ratatta" macht
    das das nicht umbedingt gleich "ratatta" sein muss.

    Ich wünsch deinem Faden weiteres erspriessliches Gedeihen.

    Gruss OF

  • Hallo OF,

    interessant, wie das Gedicht bei Dir ankam. Danke, für deine Rückmeldung. Auch interessant, dass es vor allem für mich selbst noch mal einiges geklärt hat, wie ich das selten erlebt habe. geht mir beim schreiben von Texten so. Ich hätte nicht erwartet, dass das bei Gedichten noch intensiver ist. War aber so. Danach konnte ich dieses Thema ein Stück loslassen und aus meiner Gedankenmühle heraus weiter gehen. und wenn ich dich so lese, scheint es Dir ganz genau so, bei deinen Schauspielepisoden zu gehen? Na dann probier ich das auch mal aus und werde sehen, wie sich das anfühlt. :)

    Ja, dein Eindruck trügt Dich nicht. Das rattern ist gerade sehr intensiv, aber ich habe auch das Gefühl, dass sich gerade einiges auflöst, oder eher bewusst wird und das ist gut so. Details dazu bearbeite ich allerdings gerade im "Geschlossenen", weil es da schon sehr ins Eingemachte geht.

    Übrigens hat dein Thread zur Arbeitssucht da auch sehr viel ins Rollen gebracht für mich. Ich habe Verbindungen gezogen, wo ich vorher keine gesehen hatte und das hat mir ein Verhalten bei mir selbst gezeigt, welches früher mal gut und richtig war, mich heute aber einengt. Wichtig ist für mich, dass ich weiß, wo es herkam und es annehmen kann. Und nun werde ich auch was dran ändern können. Danke, für diesen Gedankenanstoß und es würde mich freuen, wenn auch Dein Thread weiterlebt. :)

    Liebe Grüße
    Gela

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