8 Tage und bereit für ein neues Leben

  • lieber o-f-,

    ja da hast du wohl recht.
    ich möchte nicht in meinem thread hier etwas aufwärmen, das thema ist geschlossen, aber ich möchte auch nur kurz noch dazu sagen: es hat mir nur gezeigt, dass ich die richtige einstellung habe zum thema alkrohl und dass ich nie nie nie so denken will dieser user.

    mir geht es gut, ich hatte letzte woche einen sehr herben rückschlag, etwas für mich schlimmes - habe meinen job verloren. als ich es erfuhr, hatte ich einen unglaublichen saufdruck, wirklich richtig druck. ich war kurz davor vor wut und traurigkeit und was auch immer meine letzten trockenen wochen hin zu schmeißen. ich wollt nur mehr zur nächsten bude um bier zu kaufen.

    allerdings hat meine vernunft trotz aller wut und tränen doch funktioniert und ich sagte mir, ich lasse mir jetzt nicht wegen eines jobs meine trockenheit versauen. ich nehme mir jetzt nicht selbst auch noch das letzte restchen zukunft!!!! nach 15 minuten war der druck vorbei und ich hatte mich beruhigt. ich dachte auch, so, das ist nun der erste richtige rückschlag - das werden in meinem leben noch mehr davon kommen. auch die werde ich nüchtern aushalten.

    einerseits war ich sehr erschrocken, weil ich in den vergangenen wochen keinen richtigen saufdruck hatte, und diesmal kam das gefühl so stark, so heftig, beinahe unaushaltbar und schnell daher.

    andererseits war ich, als es vorbei war, auch sehr froh, dass ich wirklich wußte: hej, das geht vorbei, das ist die sache echt nicht wert, ich will nicht trinken nur weil etwas schlechtes passiert ist.

    ich bin noch an nachdenken und verdauen, daher schreibe ich hier recht wenig und lese mehr.

    lg
    beagle

  • Hallo Beagle!

    Dass das ein Schock für Dich war,glaub ich Dir !

    Zitat


    einerseits war ich sehr erschrocken, weil ich in den vergangenen wochen keinen richtigen saufdruck hatte, und diesmal kam das gefühl so stark, so heftig, beinahe unaushaltbar und schnell daher.

    andererseits war ich, als es vorbei war, auch sehr froh, dass ich wirklich wußte: hej, das geht vorbei, das ist die sache echt nicht wert, ich will nicht trinkennur weil etwas schlechtes passiert ist

    Super!
    So hast Du Dir ein ganz wichtiges Instrument für Deine Trockenheitsarbeit erschafft. :lol:8)

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo beagle,

    Zitat

    einerseits war ich sehr erschrocken, weil ich in den vergangenen wochen keinen richtigen saufdruck hatte, und diesmal kam das gefühl so stark, so heftig, beinahe unaushaltbar und schnell daher.

    gut das du dem nicht nachgegeben hast. Nun weißt du das es vorübergeht und du es aushalten kannst. Für solche Überraschungsmomente ist es gut immer eine kleine Flasche Wasser bei sich zu haben. Das hat mir immer enorm den ersten Druck genommen. Das mit deinem Job ist schlimm. Es gibt aber keine Außenstehende Gründe wider mit dem Trinken anzufangen. Ob mit oder ohne Alk. macht es nicht rückgängig.

    Viele Grüße
    Nobby

  • hallo,

    ja ich bin sehr froh. daran merke ich auch, es ist jetzt anders als früher, wo für mich solche rückschläge immer sofort bedeuteten, mich zu besaufen - auf die art: jetzt ist mir was schlimmes passiert, da hab ich doch also bitte jeden grund und jeden anlass zu saufen!!! und habs natürlich prompt getan.

    mir sind aber diese paar wenigen trockenen wochen, die ich jetzt erst habe, so wichtig geworden, dass ich weiß ich will das nicht nochmal durchmachen müssen. gäbe es einen rückfall, könnte ich vielleicht nie mehr aufhören? was weiß ich, rückfall ist nicht drin, und fertig. ich weiß ja jetzt wie es geht. ich muss nur in dem moment echt zeit verstreichen lassen und diese zeit ist halt sher sehr lang. da kommen mir 10, 15 minuten vor wie ein halbes leben. aber ich habe mir vor augen gehalten, dass ich das nicht alles wegwerfen will. und vor allem nicht wegen diesem job.

    bin sehr froh und zufrieden mit mir.

  • hallo,

    naja gut gehts mir nicht. mir geht es schon sehr lange nicht gut. keine ahnung wann es mir das letzte mal gut ging über eine länger strecke, muss jahre her sein.

    mir geht alles auf die nerven, hab keinen job mehr, bin krank, habe depressionen und 20kg zugenommen in kurzer zeit. ich mag mich im spiegel nicht ansehen, dicker bauch, dicker arsch - was soll ich sagen, die badesaison hat begonnen, sehr fein mt übergewicht.

    ich möchte auch nicht mehr in meinen alten beruf zurück, laugt mich zu sehr aus, und nun stehe ich da wie mit 19 jahren nach der schule und weiß nicht wohin die reisen gehen soll.

    das ist der stand der dinge.

    achja, mit dem alkoholthema gehts mir gut, ich denke nicht mehr so oft daran, saufdruck hab ich keinen und ich war auch schon in gastgärten und hab dort was gegessen ohne konsequenzen, obwohl an den nebentischen manche leute wohl etwas alkoholisches konsumierte, hab nicht aufgepasst, wer da was trinkt, ist mir mittlerweile egal geworden. soll doch jeder machen was er will, ich will jedenfalls nichts trinken, punkt aus.

    meistens bin ich aber zu hause und halte mir die welt draußen vom leib, so gut ich kann. ich sitze auf meinem balkon, spiele mit meinen katzen, sehe fern, höre musik, ab und zu lese ich etwas. dazwischen habe ich viele arzttermine, und sonst kaum lust auf unternehmungen.

    so, das war der aktuelle stand der dinge.
    bis bald
    beagle

  • Hallo beagle,

    da ziehe ich jetzt mal einen uralten Spruch aus der Schublade, der da heißt:

    Nur Nicht-Trinken reicht nicht....

    Du kannst was gegen Deine Depressionen, Joblosigkeit und Dein Übergewicht machen.... nur nicht in Lethargie verfallen - sowas kann auch nach hinten losgehen, so nach dem Motto:"Warum mache ich das alles eigentlich?"

    Du hast aufgehört zu trinken - aber eine zufriedene Trockenheit wird nicht automatisch auf dem Tablett serviert - da bist Du gefragt und wenn´s auch erst einmal nur eine Änderung der Einstellung zu Dir selber ist.


    Gruß

    BC

  • hallo,

    ich habe auch nicht behauptet dass eine zufriedene trockenheit auf dem silbertablett daherkommt.

    ich habe derzeit einfach das bedürfnis NICHTS zu tun. mein leben war bis jetzt aufregend genug und ich kann einfach zur zeit nicht mehr tun, als mich ausruhen. depressionen begleiten mich schon mein leben lang, und daher weiß ich auch dass es zeit braucht, sich zu erholen.

    da ich psychisch und physisch ausgebrannt bin, habe ich beschlossen mir eine auszeit zu nehmen und werde sehen, was mir die zeit bringt.
    lg
    b

  • Hallo Beagle
    Rückziehen kann durchaus eine wichtige Funktion haben. Warum mal nicht die Prioritäten auf die Besinnung zu sich selbst setzten - sozusagen regenerieren und neue Kraft tanken?
    Warum soll Glücklich-Sein das einzig erstrebenswerte Ziel sein? Manchmal ist die Ruhe und ein gewisser Ausschluss des „da draußen“ ein profanes, erfolgversprechendes Mittel zur persönlichen Gelassenheit. Ein mir durchaus wünschenswerter Zustand.
    Ich brauch und will meine wehmütigen Tage nicht mehr rechtfertigen. Sie sind und haben ihren Raum. In solchen Situationen glaube ich die Welt etwas unverfälschter sehen zu können – nicht trübsinniger, sondern wirklichkeitsnäher. Als Dauerzustand halte ich es für mich allerdings für bedenklich. Auch wenn mir Ausgelassenheit relativ fremd ist – „zwinge“ ich mich dann zur Aktivität. Freude gibt es in beiden – auch wenn mir das Eine (erst einmal) schwerer fällt als das Andere.
    Gruß – Uwe.

  • Hallo beagle,

    Zitat

    ich habe derzeit einfach das bedürfnis NICHTS zu tun.

    ich sehe es da so ähnlich wie Uwe. Wenn ich heute solch ein Bedürfnis empfinde, gebe ich dem auch nach. Alles andere währe wieder rumquälen wie zu nassen Zeiten. Die Gedanken dürfen sich dann die Zeit zum Sortieren nehmen. So erkenne ich heute oft die weiteren sinnvollen Schritte. Solange aus dem Nichtstun keine Lethargie entsteht, empfinde ich nichts schlimmes daran.

    Gruß Nobby

  • Guten Morgen Beagle

    Meine Anerkennung hast du, wenn ich lese wie
    du mit all die b`soffene Gschichtl umgehst.
    Da bleibt kaum was unter´m Teppich.
    Auch wenn einem da, bei mir zumindest ist
    es immer so, zeitweilen der Schiach geht.
    Ich nenn`s Heilungsprozess.
    Nimm dir alle Zeit der Welt dazu.
    Zu schaun was da fliegt ist letzthin
    die Ankunft im hier und heute.

    Grüsse

    OF

  • Hallo Beagle,

    Klasse! Offen , ehrlich und keine Beschönigungen, so habe ich dich bisher wahrgenommen . Gratulation zu 8 Wochen und weiter so !

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • danke danke :)

    nun ja, von dem begriff "gut gehen" bin ich welten entfernt. die depressionen sind in den letzten tagen schlimmer geworden. die antidepressiva helfen nicht, und nun steht auch der verdacht zöliakie im raum. das könnte so einiges erklären.
    nun muss ich schauen, dass ich schnell einen termin beim zöliakie-spezi bekomme.

    ich kann derzeit einfach nichts machen, gar nichts. ich bin so angeschlagen, und kann nur schlafen und ruhe geben. langsam geht mir das auf die nerven.
    komme mir sehr unnütz und lebensunfähig vor. aber ich weiß, es wird sich alles finden und regeln. mein leben spielt sich derzeit tatsächlich fast ausschließlich zu hause ab.
    ich habe auch wieder saufdruck. heute war der druck extrem. ich hatte den gedanken, pfeif drauf, ist doch sowieso kein leben, mit oder ohne alk, was solls, bescheiden ist es allemal. ich tat mir selber wahnsinnig leid und verging eine runde in selbstmitleid.

    aber wie auch schon beim letzten mal habe ich es ausgesessen und der druck verging.
    diese depression dauert einfach schon zu lange und ich mache immer wieder den gleichen fehler: ich will zu schnell zu viel. geduld war nie meine stärke. ich will immer schnell wieder funktioneren. aber diesmal ists nicht drin, schnell funktionieren, diesmal funktioniert der alte plan nicht mehr.

    ich habe heute nicht getrunken. ich werde auch morgen nicht trinken. und auch nicht übermorgen.
    ich hoffe bald herauszufinden was mit mir los ist.
    zudem habe ich einen branchenwechsel vor und bin auch schon am pläne schmieden und am recherchieren, wie ich es am besten anstelle.

    gute nacht und bis bald

    lg
    b

  • Guten Morgen Beagle,

    falls sich die Krankheit Zöliakie bestätigen sollte, heißt es ja nicht, das du nichts mehr machen kannst. Ein Leben ohne Gluten ist mit Sicherheit zu erlernen. Bei meiner Krankheit Diabetes ist es auch *nur* ein Umlernen. Natürlich sind solche Lebensumstellungen nicht einfach. Aber gerade fürs eigene Wohlbefinden gehören solche Gedanken der Vergangenheit an.

    Zitat

    ich habe auch wieder saufdruck. heute war der druck extrem. ich hatte den gedanken, pfeif drauf, ist doch sowieso kein leben, mit oder ohne alk, was solls, bescheiden ist es allemal.

    Der Saufdruck wird mit der Zeit weniger, versprochen. Was dann übrig bleibt, ist sich der Verantwortung, seinem einzigen Körper gegenüber zu stellen. Ne, einfach ist das nicht. Aber es ist allemal besser als den Kopf in den Sand zu stecken und sich im eigenen Selbstmitleid zu verstecken. Genau so erging es mir das letzte Jahr. Zu sehr war ich erstmal mit dem trocken werden beschäftigt. Nun quält mich die Lust auf Alk. nicht mehr so stark. Nun kann ich mich auf die zweite Krankheit konzentrieren. Heute ärgert es mich sehr, das ich dabei ein ganzes Jahr verschludert habe.

    Zitat

    ich habe heute nicht getrunken. ich werde auch morgen nicht trinken. und auch nicht übermorgen.

    das hat mich an meinen offenen Thread erinnert. Ich hatte es nur noch mit den Worten "und dann ist wieder Heute" erweitert. Wenn es mir heute schlecht geht erinner ich mich immer wieder an diese Tatsache. Mir hat es bis jetzt sehr geholfen.

    Ich wünsche dir eine Nichtbestätigung des Verdachts auf Zöliakie
    und das du schnell deinen Berufswunsch verwirklichen kannst.

    Gruß Nobby

  • glück auf b

    ich wünschte, ich könnt alle krankheiten wegpusten ... so kann ich nur n daumen drücken und n kraftpäckl schicken ... und ne umärmelung.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen Beagle!

    Du kannst gar nichts machen? Bist müde und antrieblos?
    Die Depri hat Dich in ihren Klauen?
    Das kenne ich sehr gut. Das Selbstmitleid mischt auch mit?
    Dann sind wir doch im perfekten IAS -Syndrom!
    :roll: Steht für Ich Armes Schwein.......
    Das kenne ich nur all zu gut!
    Aber wenn Du das realisiert hast bist Du es auch schnell wieder los.
    Niemand möchte da drin baden,Oder? Denn das ist total unproduktiv.

    Du bist Du ja eine sehr ehrliche Frau Dir gegenüber. Das Hilft!
    In meinen vier Jahren hier werde ich regelmäßig mit den oben genannten Schwierigkeiten konfrontiert.
    Aber da bist Du immer schneller raus,glaub mir!
    Bis zu dem Punkt an dem Du's schon ankommen siehst und somit gar nicht mehr durch musst.

    An diesem Punkt erfüllt mich jeweils eine sehr grosse Dankbarkeit.
    Da sehe ich auch was ich mit meiner Ausdauer erreicht habe.:D
    In diesem Sinne wünsche ich Dir einen ganz guten Tag.
    Entschuldige die Länge meines Posts!

    Ganz herzlich
    Yvonne

    ichbinda123

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