Wie mit einem Co-Abhaengigen umgehen?

  • Die Frage, die hier immer wieder gestellt wird, ist ja die, wie man am besten mit dem Alkoholiker umgehen solte...
    Nun habe ich, so seltsam das klingt, genau das gegenteilige Problem.

    Ich selbst habe ja sehr wenig Veranlagung zu Co-Abhaengigen Verhaltensweisen, wie in meinem Thread nachzulesen ist. Bin eher Jemand, der sich gerne "Be-Co-en" laesst.

    Und nun treffe ich auf Jemand, der deutlich Co-Abhaengige Zuege hat, dies auch weiss, und von mir weiss, dass ich die Merkmale haben, die den "Co" normalerweise wunderbar "antriggern".

    Nicht einfach, und fuer mich eine steile Klippe. Eben nicht drauf zu rechnen, dass "Irgendjemand" meinen Kram regelt (gerne verwechselt mit "Liebe")......

    Was waeren die Wege, das bekannte Wechselspiel zu vermeiden, was braucht ihr von eurem Gegenueber, um eben nicht wieder in die alten, zerstoererischen Muster zu verfallen?

    Ich will noch bemerken, dass bei der ganzen Sache Alk. keine Rolle spielt....nur um es vorweg zu nehmen...
    Lindi

  • Liebe Lindi,

    Ich habe deinen alten Thread nochmals nachgelesen. Da warst du doch in Spanien und lebtest in sehr schlimmen Verhältnissen (finanziell und psychisch).
    Was hat sich nun in deinem Leben geändert?

    Meine kurze Antwort auf deine Frage

    Zitat

    was braucht ihr von eurem Gegenueber,...

    Erst als ich meine Grenzen setzen und deren Einhaltung einfordern konnte und mich selbst für mein Leben in allen Facetten verantworlich fühlte und danach handelte, konnte etwas für mich Gesünderes entstehen.

    Entweder gehen ungesunde Beziehungen auseinander - wie bei mir, oder sie gesunden (dann müssen beide Partner an sich arbeiten), oder sie entstehen erst gar nicht.

  • Nun, da bin ich immer noch, in diesen Verhaeltnissen. Zumindest mein Koerper ist noch dort, mein Geist,. mein Herz sind woanders, schon in Deutschland.
    Und genau das "sich in allen Konsequenzen fuer mein Leben verantwortlich fuehlen" ist der Pukt, um den es gerade geht. Denn da muesst ich ja hingucken und sehen,. warum ich in den "schlimmen Verhaeltnissen" gelandet bin. Da war nicht nur der Alkohol dran schuld, da war ich dran schuld!
    Hab es zugelassen, nichts dagegen unternommen....

    Und da waere es ja nur zu einfach, sich in die naechsten hilfsbereiten Arme zu fluechten....
    Will das jetzt nicht so genau ausbreiten, wie, warum, weshalb....

    Nur, dass ich weiss, dass ich um jeden Preis vermeiden will, in die "Co-Falle" zu tappen. Das waere garantiert die Katastrophe .....fuer mich, fuer "ihn".

    Und weiss, was die Konsequenz waere. Selber machen, tun, klarkommen.
    Und fuehle mich so.......unfaehig dazu!
    Lindi

  • Wie wird hier oft sehr richtig festgestellt:

    Zitat

    Wo ein Wille ist, ist ein Weg, wo kein Wille ist gibt es Gründe

    Zitat

    Und da waere es ja nur zu einfach, sich in die naechsten hilfsbereiten Arme zu fluechten....(Zitat lindy)

    Warum willst du denselben ERKANNTEN Fehler zwei Mal machen?

    Zitat

    Und weiss, was die Konsequenz waere. Selber machen, tun, klarkommen.
    Und fuehle mich so.......unfaehig dazu! (Zitat lindy)

    Nun denn, dann werden dir alle Infos, wie man einen Partner umerziehen könnte, überhaupt nichts nützen - abgesehen davon, dass ein erwachsener Mensch sich nicht so mir nichts dir nichts umerziehen läßt.

    Wenn du dich unfähig fühlst, an dir etwas zu ändern, dann wird sich an deinem Leben nichts, überhaupt nichts, ändern. Es gibt keinen Märchenprinz, der dich erlösen kann!

    Liebe Grüße oldie

  • Ja, die Brueder Grimm gehoeren auf den Index der verbotenen Buecher, fuer kleine Maedchen!

    Ich will den Fehler nicht zweimal machen und auch nicht "den Partner umerziehen".

    Aber wo hoert das normale "anteilnehmen und Unterstuetzen" auf, und wo faengt es an, "krank", abhaengig auf beiden Seiten, zu werden.... was sind die Anzeichen? Was ist eigenstaendig und was ist egoistisch (im negativen Sinn)?

    Alles keine Fragen, die sich pauschal bantworten lassen, die sich mir aber gerade intensiv aufdraengen!
    Lindi

  • glück auf lindi

    Zitat von Lindi

    Aber wo hoert das normale "anteilnehmen und Unterstuetzen" auf, und wo faengt es an, "krank", abhaengig auf beiden Seiten, zu werden.... was sind die Anzeichen? Was ist eigenstaendig und was ist egoistisch (im negativen Sinn)?

    du beschäftigst dich ja mit dem thema - also sind deine "antennen" auf empfang. ich denk solang sich beide rundrum wohlfühlen könnts in ordnung (normal) sein. wenn dir was "ungewöhnlich" oder "belastend" vorkomm bzw. wenn du so n "unklares gewissen" hast, könnt was schief laufen.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hey Lindi,
    bin seit langem mal wieder hier am schmöckern.

    Also bei mir half wirklich nur Single zu sein und derzeit zu bleiben um mir über alle die Anspannungen klar zu sein und darüber, sei alleine bewältigen zu müssen.

    In den ersten beiden Jahren war extrem für mich zu bemerken, dass bei jeder belastenden Situation der Wunsch nach einer Partnerschaft vorhanden war. Für mich in meiner Übersetzung, da wollte ich Last teilen.

    Ich denke mal, das müsste ich nun nicht mehr, aber ich suche keine Partnerschaft sondern bin mir alleine genug. Sollte es mal passieren o.k., wenn nicht, dann nicht...

    Aber um so weit zu kommen mich nicht wieder in schützende Arme zu stürzen musste ich erst alle Probleme alleine durchgehen... was oft sehr, sehr schwer war.

    lieben Gruß von Dagmar

  • Hi Lindi, grüße DICH, schön was von DIR zu lesen - ich check nur nicht ganz - wer denn der Haupt-Co sein soll - bei DIR bei EUCH - ist ja fast egal - du/ich mach mir Gedanken, sind am reflektieren - manchmal am zu sehr perfektionieren - stimmts ??? - Viel Erfolg beim Leben selbst in die Hand nehmen - mir kommt das auch immer mal wieder dermaßen übermächtig und nicht bezwing- und lösbar vor - die Berichte derer die es anders gemacht zeigen - es geht auch anders -
    nur was will ich denn wirklich ??? Ach Lindi, ich meine ich kann gut mitfühlen - mit dem Dilemma - wünsch dir und mir immer wieder neu die Kraft - Schritt für Schritt die Dinge die dran sind, anzugehn - in diesem Sinne - willkommen in Deutschland - wann immer du auch geplant hast - wieder hier aufzutauchen ;-))) die WinterSonne (benenn mich jetzt nicht um - ich bleib die WinterSonne auch im Frühling ;-)))

  • Hallo Dagmar....
    so was hab ich schon befuerchtet ...besser erst mal allein gucken, wie es geht, mit dem Leben....und dann weitersehen, ob, oder ob nicht.
    Nur fragt das Leben manchmal nicht, welche Reihenfolge die "sinnvolle" ist!

    @Dranbleiben.......muttu nur meinen Thread lesen, dann weisst Du es!
    Ich guck jetzt auch mal bei Dir vorbei......
    Lindi

  • Hallo Lindi!

    Zitat

    Was waeren die Wege, das bekannte Wechselspiel zu vermeiden, was braucht ihr von eurem Gegenueber, um eben nicht wieder in die alten, zerstoererischen Muster zu verfallen?

    Mein Weg ist erstmals mit mir selber klar zu kommen. Ich kann mir momentan gar keine Partnerschaft vorstellen denn ich hätte keine Lust mich anzupassen oder mich wieder zu verbiegen.

    Was bräuchte ich von meinem Gegenüber das es klappen könnte? Einen Partner der auf einer Augenhöhe mit mir wäre und mich respektiert. Einen Co-Partner könnte ich mir überhaupt nicht vorstellen denn wenn er tut und macht was ich will fehlt mir die Herausforderung.

    Ich suche auch nicht nach einem Partner denn ich geniesse meine Freiheit. Tun und lassen was ich will, wegfahren wenn ich Lust dazu habe oder unbekümmert ausgehen.

    Meine Angst dass es wieder "in die Hose geht" ist momentan noch viel zu gross.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza,
    da hast Du glaub ich was wichtiges gesagt "einen Partner auf Augenhoehe"....also muss ich halt zusehen, dass ich auf Augenhoehe bin (komme), ohne in die bewaehrten "Trick" zu verfallen und das "arme Hascherl" zu mimen.......ist halt schwer, mit so altbewaehrten Verhaltensweisen zu brechen ...besonders, wenn sie bisher funktioniert haben.
    Das ist genau die Schwierigkeit!
    Sollte ich vielleicht jetzt, mit bald 50, anfangen endlich erwachsen zu werden?
    Lindi

  • Hallo Lindi!

    Zitat

    ohne in die bewaehrten "Trick" zu verfallen und das "arme Hascherl" zu mimen.......ist halt schwer, mit so altbewaehrten Verhaltensweisen zu brechen ...besonders, wenn sie bisher funktioniert haben.

    Ich stelle mir jetzt die Frage inwieweit deine Verhaltensweisen funktioniert haben? Du bist doch ganz tief in einen Schlamassel geraten und das ist ja nicht Sinn der Sache.

    Das meinte ich mit dem mit sich selber klar kommen. Ich möchte nie wieder das Gefühl haben irgendjemandem ausgeliefert zu sein.

    Das erreiche ich aber nur wenn ich mich "stark" mache und lerne alleine für mich zu sorgen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Ja, Speranza,
    natuerlich bin ich im "Schlamassel" ..... das ist keine Frage.
    Und natuerlich bin ich auch deswegen da, weil ich die Verantwortung abgegeben habe. Das ist auch klar!
    "Funktioniert" hat es in sofern, dass eigentlich immer Jemand da war, der die Verantwortung uebernommen hat .... Nicht funktioniert hat es, weil das nicht "gesund" ist, weil damit die Beziehung von Anfang an "komisch" ist, weil man dafuer einen hohen Preis bezahlen muss .... wie jede "Nur-Hausfrau" weiss.
    Und da muss ich halt jetzt schauen, dass ich das erstmalig in meinem Leben selber mache.

    Liebe, Beziehung ...... nicht ueber den "Sorge"-Aspekt, sowohl psychisch als auch ganz handfest materiell, definieren, auch wenns manchmal bitter ankommt.
    Lindi

  • Hallo Lindi!

    Zitat

    "Funktioniert" hat es in sofern, dass eigentlich immer Jemand da war, der die Verantwortung uebernommen hat .... Nicht funktioniert hat es, weil das nicht "gesund" ist, weil damit die Beziehung von Anfang an "komisch" ist, weil man dafuer einen hohen Preis bezahlen muss .... wie jede "Nur-Hausfrau" weiss.

    Ob man berufstätig ist oder Hausfrau spielt erstmals keine Rolle wenn es sich um eine gesunde Beziehung handelt. Dann wird dieses Ungleichgewicht nicht passieren da beide Partner auf einer Augenhöhe sind.

    Zitat

    Liebe, Beziehung ...... nicht ueber den "Sorge"-Aspekt, sowohl psychisch als auch ganz handfest materiell, definieren, auch wenns manchmal bitter ankommt.

    Ich war materiell nie abhängig von ihm und habe mir trotzdem viele Jahre seine Trinkerei gefallen lassen. Es lag an meinem mangelnden Selbstbewusstsein und dem Gefühl nichts wert zu sein.

    Dann liegt es nah dass ich immer wieder auf Partner treffe die mir versuchen werden ihre Vorstellung aufzudrängen da ich den Eindruck vermittle ich lasse das mit mir machen.

    Es liegt an mir mich soweit zu ändern dass ich diese Fallen rechtzeitig erkenne und nicht wieder reintappe.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

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