Kann Kindheit nicht vergessen...

  • Hallo
    Gottseidank bin ich nicht alleine mit dem Problem.bei mir wars aehnlich.es ist nicht normal was man uns angetan hat.aschenputtel ist scho hart ich wuerde meinen Kindern auch nie sowas antun.mein Vater hat mal die Haende gefaltet und gemeint lieber Gott was hab ich verbrochen um so eine Tochter zu haben und jetzt wo er vor lauter suff nicht mehr alleine klar kommt soll ich mich um ihn kuemmern.grausam.meine Mutter ist auch erst gegangenen als wir erwachsen waren.mit der begruendung Sie wollte uns die Familie nicht nehmen....Hahaha ich hab panikattaken und mein Bruder ebenso...ich versteh dich sehr gut wir dürfen nie vergessen wir sind die Opfer u nd nicht die taeter.ich moechte auch lieber hassen aber ich bekomm die Wut nicht her.denk.immer das darf man nicht es sind ja die Eltern.

  • Hallo Bella,

    Zitat

    ob ich auf meien Eltern wütend sein darf

    Natürlich darfst Du das (wenn es Dir gut tut).

    Zitat

    Ich würde sie gerne hassen für das, was sie mir angetan haben

    Ich denke, das würde Dir wenig weiterhelfen.
    Bitte denke einmal in die Richtung, daß nasse Alkoholiker kranke Menschen sind, die sich selbst nicht lieben können.
    Alkoholismus hat nichts mit Charakterschwäche zu tun.
    Es ist eine Suchterkrankung, die sich lediglich mit Einsicht und eisernem Willen zum Stillstand zu bringen läßt.

    Zitat

    Wenn ich meine Kinder angucke, verstehe ich das nciht, wie man das seinen Kindern antun kann.

    siehe oben. Es ist nicht jeder in der Lage, seine Sucht als Erkrankung anzusehen und zum Stillstand zu bringen.

    Zitat

    Ich bin so wütend über meine Eltern, aber trotzdem such ich immer wieder die Nähe.

    Schau sie Dir aus anderer Perspektive an. Sie sind krank, und Du kannst ihnen nicht helfen.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier.

    lg
    gipfel

  • Hi Bella
    Mir wurde auch immer erzaehlt ich Waere schuld daran meine Mutter hat auch darauf geachtet das wir Kinder folgsam waren und nichts taten was ihn aufregte.wie ich mit ihm umgehe ist schwer zu sagen im Moment ist er in kurzzeitpflege und mich gruselt es jedesmal wenn ich ihn besuche gleichzeitig habe ich ein mega schlechtes Gewissen was mich in die Panik treibt.mir ging es besser als wir wenig Kontakt hatten jetzt muss ich ja wieder kuemmern.bin die einzige die er noch hat alle anderen haben die Flucht ergriffen.und du?

  • Hallo Bella,

    Taten lassen sich nicht mehr rückgängig machen, aber das Denken darüber läßt sich relativieren.

    Zitat

    Was glaubst du, wie man sich dann fühlt?

    Ich glaube nicht, ich weiß es.

    Zitat

    Er ist ein erwachsener Mann, ob alkohlkrank oder nicht, er muss doch wissen, was er da einer Kinderseele angetan hat!

    Muss er das ?
    Wenn er das weiss, was würde das für Dich ändern ?

    Zitat

    der Selbstmitleid macht mich krank.

    Sag es ihm deutlich, daß Dich das krank macht.

    Zitat

    dass er auch noch die SChuld anderen gegeben hatte

    Zitat

    der Stress mit uns Kindern war Schuld da dran

    SCHULD .....
    Kann es sein, daß Du diese Schuldfrage nun unbewußt fortführst ?
    Es gibt keine "Schuld" in einer Familientragödie, wie Du sie darstellst.

    Ein suchtkranker Mensch, der NICHT trocken ist, wird immer irgendeine imaginäre Schuld für sein Verhalten bei anderen suchen.

    Zitat

    Mein Vater ist ja auch jetzt trocken.

    Wäre Dein Vater wirklich trocken, hätte er die "Schuldfrage" für sich geklärt und aufgearbeitet.
    Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Zustand des "Nichttrinkens" bis zum Zustand des "Trockenseins".

    Diese Erkrankung ist nicht Deine Erkrankung. Du mußt sie nicht verstehen, aber es wird Dir künftig leichter fallen, wenn Du zumindest versuchst zu verstehen.
    Aus diesem Grund bist Du hier im Forum, nehme ich an.

    Was macht es mit Dir, wenn du die Schuldfrage einmal völlig ausblendest ?

    lg
    gipfel

  • Hallo Bella,

    ich halte es für natürlich und verständlich, daß Du Dich in der Opferrolle siehst.
    Nur - WO IST DER TÄTER ???

    Ein akut alkoholkranker Mensch ist sich seinen Taten nicht bewußt.

    Ich gehe mal von mir persönlich aus.
    Im Vollrausch habe ich Frau und Kind auf die Straße gesetzt. Einfach rausgeschmissen. Warum ? Ich weiß es nicht mehr - wirklich nicht.
    Es läßt sich nicht erklären, außer mit der für die Betroffenen schwachen Begründung, daß es ein Symptom der Krankheit ist.

    Zitat

    Für mich gibts eine Schuldfrage in der Familientragödie. Sobald ein Kind im Bauch einer Frau heranwächst trägt diese Frau und Mutter Verantwortung für dieses Kind.

    Im Grundsatz natürlich richtig.
    Was jedoch, wenn diese Frau und Mutter an einer bewußtseinverändernden Sucht erkrankt - oder co-abhängig von dieser Erkrankung mit dem trinkenden Partner lebt ?

    Ich selbst sehe keine Schuld für meine Erkrankung - auch nicht für Dinge, die ich im Unterbewußtsein getan habe.
    Das soll nicht heissen, daß ich keine Schuldgefühle deswegen hatte. Noch heute bauen sich diese auf, wenn ich mit meinen Kindern darüber rede.
    Nach sehr langer Trockenarbeit und Abstinenz sind diese Gefühle nie ganz verschwunden, obwohl sie niemandem nutzen.

    Der Teufelskreis einer Suchterkrankung liegt u.a. darin begründet, daß diese Schuldgefühle zu Rückfällen führen (können).

    Heute, nach vielen Jahren der Trockeheit kann ich nur sagen:
    es war nicht meine Schuld daß ich erkrankte.
    Ich habe etwas gegen diese Erkrankung getan, was damit begann, daß ich aufhörte zu trinken. Aber das war lediglich der Anfang und die Voraussetzung, die zur Trockenheit führt.
    Die Aufarbeitung und die Trockenarbeit dauern ein lebenlang. Der Rückfall kann nie ganz ausgeschlossen werden.

    Ich will dir zu Deinem Vergleich

    Zitat

    Wenn ein Mörder ......


    folgenden Vergleich geben.
    Was wäre, wenn beide Elternteile durch einen Unfall gelähmt sind.
    Würdest Du dann auch sagen, daß sie "Schuld" daran sind, daß Dein Leben so und nicht anders verlaufen ist ?

    Ich will hier kein Plädoyer pro Alkoholiker halten sondern versuche Dir lediglich zu verbildlichen, daß sich Deine Wut und Dein Hass in eine falsche Richtung bewegt.

    Die Menschen, die hier in diesem Forum schreiben, gehören zu den wenigen (prozentual gesehen), die es geschafft haben, mit festem Willen und harter Bewußtseinsarbeit trocken zu bleiben (oder es zu werden).
    Dazu gehört auch das Klären und Ablegen der Schuldfrage.

    lg
    gipfel

  • Hi Bella,
    Das mit dem ignorant kenne ich mein Vater ist auch so.man kann sich bemühen wie man will und es kommt rein gar nichts.hab meinen Vater mal gesagt das er eine teilschuld an meinen Depressionen traegt da sagt er tatsächlich das ist nicht so schlimm denn nichts ist schlimmer als alkoholsucht.ja unsere Eltern haetten die pflicht gehabt uns die Liebe zu geben die wir verdient haetten.mit meinem Bruder besteht nur wenig Kontakt und er will mit unseren Vater nix mehr zu tun haben und meine Mutter sagt sie ist schliesslich geschieden von ihm.

  • Weisst du was wir fuer starke Menschen sind?wir koennen unseren Kindern die Liebe geben und das ist bei unserer Vergangenheit keine selbstverstaendlichkeit.fuer meine Kinder wuerde ich so wie du wahrscheinlich auch durchs Feuer gehen.
    Lg

  • Hallo Bella,

    Zitat

    Gelähmte Eltern durch einen Unfall, die da völlig schuldlus reingeschlittert sind

    Du gibst folglich Deinen Eltern die Schuld an einer psychischen Erkrankung ?


    Zitat

    Mag sein, dass ich diese Krankheit und die Einstellungen nicht verstehen kann, aber das muss ich ja auch nicht.

    Nein, das mußt Du nicht.
    Es wäre aber sicher hilfreicher für Dich, zumal Du eigene Kinder hast.
    Wie kannst Du so sicher sein, daß Deine Kinder nicht irgendwann von dieser Erkrankung betroffen sein werden ?

    Zitat

    ich niemals Alkoholkrank werde oder irgendeine andere Sucht.

    Da frage ich mal ganz provokant: bist Du geimpft gegen Süchte aller Art ?

    Ich kann mich dunkel erinnern, daß ich eine ähnliche Aussage einmal selbst getroffen habe.
    "ich nicht - die anderen schon"
    Richtig war: "die anderen nicht - aber ich."

    Eine Suchterkrankung ist nicht gewollt. Der Übergang vom "normalen konsumieren" zum Suchtverhalten ist schleichend und nicht zu erkennen.

    Zitat

    du willst mir sicherlich helfen die Alkoholsucht verständlich näher zu bringen,

    Vielleicht ein wenig. Letztlich jedoch geht es hier darum, daß Du vielleicht einen anderen Blickwinkel mitnimmst, der Dir weiterhilft.
    Das ist, so habe ich es herausgelesen, Dein Wunsch.

    lg
    gipfel

  • Hi majafritzchen
    Genau um das geht es...mein Vater z.b.wuerde das nie ueber die Lippen bringen.selbst Jetzt wo er im Heim liegt kommt nicht mal danke das du meine Wohnung geputzt hast oder so das einzige was kam warum warst du am Sonntag nicht da und als ich sagte das dies der einzige Tag war wo ich daheim meine Sachen in Ordnung bringen konnte war er sauer.ich komme mir wie du scho sagst auch immer hart vor aber bei uns ist es eben anders.wenn ich das mit der Familie meines Mannes vergleiche ist das scho um Welten anders.jeder ist fuer den anderen da u.d es ist viel herzlichkeit und Menschlichkeit dabei auch wenn manchmal die fetzen fliegen.

  • Hallo majafritzchen,

    Wut und Hass sind Deine eigenen Gefühle, für die Du allein verantwortlich bist.
    Du kannst lernen damit umzugehen oder aber Du trägst diese Gefühle ewig mit Dir rum. Diese Entscheidung liegt allein bei Dir.

    Zitat

    Ich gebe dieser Charakterschwäche meines Vaters die Schuld für die Sucht

    Wenn Du mit diesem Irrbild leben willst, dann ist das ebenfalls allein Deine Entscheidung.

    Zitat

    Meine Wut richtet sich eher gegen die Erwachsenen, die Bescheid wußten und nichts dagegen unternommen haben.

    Wenn es so einfach wäre, hätten wir die Suchterkrankung nicht.
    Was bitte willst Du denn gegen diese Erkrankung unternehmen ? Wie stellst Du Dir das vor ?
    Da geht jemand zum Alkoholiker legt die Hand auf und sagt "hör auf zu trinken", und das war's ???

    Ich selbst habe inzwischen erwachsene Kinder und Enkelkinder. Eine Schuldfrage steht bei uns nicht mehr zu Diskussion.
    Ich muß auch niemand um Vergebung bitten, weil ich an dieser Sch***sucht erkrankte. Ich hab's mir nicht ausgesucht !

    Zitat

    Meine Mutter hätte mit uns Kindern weg gekonnt. Sie ist geblieben, obwohl sie wusste, wie wir leiden und wie sie selbst gelitten hat.

    In diesem Forum gibt es auch threads von co-Abhängigen Menschen (insbesondere Frauen und Müttern).
    Ich empfehle Dir dort einmal intensiver zu lesen. Vielleicht hilft Dir persönlich die eine oder andere Erfahrung ein Stück weiter.

    Hass und Schuldzuweisungen sind die schlechtesten Berater im Leben.

    lg
    gipfel

  • Etwas off topic an Gipfel!

    Ich finde, dass du es dir etwas zu einfach machst.

    Du schreibst, dass du dir diese Scheißkrankheit nicht ausgesucht hättest.

    Ich bin dagegen der Meinung, dass ich als Raucher mit offenen Augen in das Lungenemphysem oder in das Karzinom renne. Ebenso wie jemand, der offenen Auges in die Alkoholabhängigket rennt.

    Da stellt sich schon die Schuldfrage für mich. Bei meinem zukünftigen Lungenkrebs kann ich mich auch nicht einfach schütteln und sagen, ich habe da keine Schuld daran. Es leiden darunter allerdings nicht meine Angehörigen unter dieser Sucht so, wie das bei den Angehörigen von Alkoholkranken ist.

    Allerdings gebe ich dir in dem Punkt recht, dass die Schuldfrage bzw. ein Herumhacken darauf in keiner Weise hilfreich für die Zukunft. Was war, das war.
    Aber der Meinung, dass diese Sucht so unverhofft wie ein Meteor vom Himmel gefallen sei, so unverschuldet und deshalb nicht zu verantworten sei, kann ich mich nicht anschließen.

    Für klare Verhältnisse und für meine persönliche Gesundung wünschte ich mir von meinem Alk-Ehemann eine andere Einstellung als diese:

    "Ich muß auch niemand um Vergebung bitten, weil ich an dieser Sch***sucht erkrankte. Ich hab's mir nicht ausgesucht !"

    Mein Anteil daran - und deshalb habe ich auch um Vergebung bei meinen erwachsenen Kindern gebeten - ist die Tatsache, dass ich mir alles viel zu lange gefallen ließ. (Allerdings waren meine Kinder "erst" etwa seit ihrem 20 Lebensjahr betroffen - aber auch das genügte!)

    Meine Meinung
    Oldie

  • Hallo gipfel!

    Das sehe ich auch etwas anders, einfach nur zu sagen "Ich muß auch niemand um Vergebung bitten, weil ich an dieser Sch***sucht erkrankte. Ich hab's mir nicht ausgesucht !" ist für mich zu einfach.

    Wenn Kinder so aufwachsen müssen ist es immer noch anders als wenn eine Ehefrau bei dem Alkoholiker ausharrt. Kinder können sich nicht wehren und sind voll ausgeliefert. Bis sie erwachsen sind ist die Seele kaputt und natürlich geben sie dem suchtkranken Elternteil die Schuld.

    Der hat ja in ihren Augen nichts getan um diese Qual für das Kind zu vermeiden, er hat immer weiter gesoffen obwohl mir keiner erzählen kann dass er nicht gemerkt hat wie unglücklich das Kind ist.

    Die Kinder sind verstört, weinen und haben Angst das bemerkt der Suchtkranke nicht? Wenn er sich eines Tages vielleicht entschliesst mit dem Trinken aufzuhören bleiben viele Scherben zurück um die er sich dann nicht zu kümmern braucht weil er kann ja nichts dafür?

    Ich würde mir zumindest eine gemeinsame Aufarbeitung vorstellen, ein gemeinsames Reden und nicht wiederum die Missachtung der Gefühle die die Kinder haben.

    Gutmachen kann man nichts mehr sicherlich müssen die Kinder lernen mit der Vergangenheit zu leben aber wenn sich der Suchtkranke vollkommen rauszieht aus der Verantwortung und negiert was alles vorgefallen ist wird es sehr schwer für das Kind.

    Das gilt natürlich für den trinkenden Teil sowie für den Co-Abhängigen.

    Zum Glück waren meine Kinder schon erwachsen als mein Ex anfing massiv zu trinken und trotzdem leidet die Familie darunter, es ist ja schliesslich ihr Vater und sie können noch weniger verstehen dass er seine Sucht über alles gestellt hat.

    Für ein Kind ist es noch viel schwerer den Vater oder die Mutter fallenzulassen als für einen co-abhängigen Partner.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Liebe Speranza,

    Wie gesagt, auch meine Kinder waren weit über 20 Jahre alt, als das Alk.-problem immer manifester wurde. Trotzdem sind sie massiv betroffen.

    Auch ihnen, insbesondere meiner Tochter würde ein Eingeständnis meines Mannes helfen, dass er eine Menge Schaß gemacht hat.

    Aber ein nasser Alkoholiker ist davon ja weit entfernt und offensichtlich überwiegt auch bei manchen Trockenen die Selbsttäuschung.

    Der Partner ist von dieser Verantwortungsfrage natürlich nicht ausgenommen. Mir half am meisten die von der Drogenberaterin ausgesprochene Frage, welches Vorbild ich denn bieten möchte.

    Ich habe mich entschuldigt. .... und es half sehr wesentlich das Verhältnis zwischen mir und meinen Kindern, insbesondere meiner Tochter zu entspannen. Diese neigte insbesondere dazu zu mir ein Co-abhängiges Verhalten zu zeigen.

    Es erstaunt mich schon, wie ein Trockener Alkoholiker die Vergangenheit ad acta legen kann - von einem nassen A. kann ja nichts anderes erwartet werden.

    LG oldie

  • Hallo Speranza + Oldie,

    Zitat

    Gutmachen kann man nichts mehr sicherlich müssen die Kinder lernen mit der Vergangenheit zu leben aber wenn sich der Suchtkranke vollkommen rauszieht aus der Verantwortung und negiert was alles vorgefallen ist wird es sehr schwer für das Kind.


    Wenn sich der Suchtkranke völlig rauszieht ....

    Ich habe mit meinen Kindern bis ins Detail geklärt, was für sie/uns wichtig war. Wie andere Eltern das handhaben kann ich nicht beurteilen.

    Mir ging es in diesem thread darum, daß Alkoholismus nicht als Charakterschwäche dargestellt wird, denn mit diesem background ist eine Aufarbeitung niemals möglich.

    lg
    gipfel

  • glück auf mädels

    ihr habt recht. es is ganz besonders dicke scheiße was wir (die säufer! und die co ? unseren kindern angetan haben!
    und wenn ich hier bei den eka lese tut s mir immer wieder leid !aber ich kanns nichmehr ändern!
    wiedergutmachung - ja richtig und wichtig - wo s möglich is. und da reiß ich mir gern n arsch auf.
    s gibt 1000 beispiele wo irgend ne krankheit der eltern n kindern s leben versaut (überlgt mal selber).

    Zitat von oldie

    Es erstaunt mich schon, wie ein Trockener Alkoholiker die Vergangenheit ad acta legen kann

    is einfach selbsterhalt. wenn ich immer und immer wieder drüber grübeln und mich schämen müßt würd ich mich todsaufen. meine einzige überlebensschance is heute trocken (und damit besser zu leben) für mich - aber auch für meine kinder.

    schöne zeit - sorgt dafür, dass es euch gut geht!

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo gipfel!

    Zitat

    Ich habe mit meinen Kindern bis ins Detail geklärt, was für sie/uns wichtig war. Wie andere Eltern das handhaben kann ich nicht beurteilen.

    Das ist ein sehr wichtiger Aspekt von dem du bis jetzt nichts erwähnt hattest, ähnliches schrieb ich ja auch.

    Zitat

    "Ich muß auch niemand um Vergebung bitten, weil ich an dieser Sch***sucht erkrankte. Ich hab's mir nicht ausgesucht !"

    Darauf bezog sich meine Antwort. Alkoholismus ist eine Krankheit, von Charakterschwäche davon habe ich nichts geschrieben.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Also ich finde es gut wenn darueber gesprochen wird.ich hab das auch versucht bei meinem Vater waehrend des letzten entzuges dachte wir werden beide gluecklicher das Resultat war er meinte was hab ich damit zu tun ich weiss ja nix mehr und das war einfach der dank fuers arsch aufreissen hab ihn immer unterstützt.ein einfaches sorry oder jetzt bin ich mal fuer dich da haette gerreicht.wenn man Einsicht zeigt und seinen Kindern das gefuehl gibt war zwar mist was ich gemacht habe aber ihr seid wichtig und toll find ich das super.

  • bella ,

    Überheblichkeit in diesem sensiblen Thema liegt mir fern.
    Da meine posts so bei Dir angekommen sind - tut mir sehr leid, das war so nicht gemeint.

    Eigentlich wollte ich lediglich Deinen Hass und Deine Schuldverteilung in eine Richtung lenken, die mir für Dich richtiger erscheint.
    Ich würde mich von Hass und Schuld nicht lenken lassen, aber das ist meine eigene Geschichte.
    Du willst diese Richtung nicht - ich muß das respektieren, und ich kann das akzeptieren.

    In diesem Forum handelt es sich um einen Erfahrungsaustausch, und meine Erfahrungen, mit meinen eigenen Kindern, verlief eben so wie geschildert.

    Erst nachdem sie begriffen hatten, daß ich meine Handlungen im Vollrausch nicht steuern konnte, kamen wir zu einem Konsens.
    Es folgten viele Gespräche, viele Erklärungen, viele Tränen, aber auch eine verständliche Wut.
    Für mich persönlich war es ein ganz wichtiger Schritt in meine Trockenheit, daß meine Kinder sich mit meiner Krankheit auseinandersetzten.
    Ich weiß nicht, wie ich mit permanenten Schuldvorwürfen hätte umgehen können.
    Heute ist es so, daß jeder sein Leben lebt, wir uns so oft wie möglich sehen, und eine freundschaftliche Beziehung leben.
    Die Vater-Kind-Rolle ließ sich nie wieder aufbauen - dazu ist zuviel geschehen.
    Uns genügt dieses Verhältnis jedoch, und meine Kinder haben inzwischen selbst Kinder.
    Bleibt zu hoffen, daß sie es besser hinkriegen als ich; daß ihnen meine Suchterkrankung eine Warnung ist.
    Bislang sieht es danach aus, aber die Sucht ist nicht kalkulierbar. Es kann jeden treffen. Wenn es nicht der Alkohol ist, so gibt es doch tausend andere Süchte, die uns das Leben schwermachen.

    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg.

    lg
    gipfel

  • Hallo Bella,

    es ist nicht möglich (mir zumindest nicht) ohne genauere Details auf konkret gestellte Fragen zu antworten.
    Es ist mir lediglich möglich meine eigenen Erfahrungen weiterzugeben.

    Jeder, der sich mit dem Thema Alkoholisus und Sucht ernsthaft befasst hat, kennt die Problematik, die sich für die Kinder dargestellt hat und noch darstellt.

    Für meine Kinder war es extrem wichtig zu erfahren, daß ich kein Charakterschwein bin (oder war) sondern ein kranker Mensch, der Dinge tat, die er nicht erklären kann.
    Aus diesem Grund haben wir heute ein sehr gutes Verhältnis.

    Natürlich ist es absurd den Kindern die Schuld für den Alkoholismus zuzuschieben. Es ist krank und unverständlich. ebenso krank und unverständlich wie die Sucht an sich.

    Es bedarf viele Jahre harter Arbeit am Bewußtsein um den "wahren Grund" zu ermitteln und zu verarbeiten.
    Einfach aufhören zu trinken genügt nicht; es ist nur der Anfang.

    Diese Bewußtseinsarbeit benötigen aber auch die Kinder von Suchtkranken.
    Das ist eigentlich das, was ich Dir vermitteln wollte.

    Es geht hier doch einzig und allein um Dich und Deinen Seelenfrieden.

    Meinen Kids hat eine Therapie weitergeholfen (als sie bereits weit über 20 Jahre alt waren).
    Meine Rolle dabei war lediglich die Rolle des Zuhörers. Erklärungen konnte ich seinerzeit auch noch garnicht geben, weil ich selbst noch nicht soweit war.

    Wenn nun aber kein Elternteil dazu bereit ist, wird es für Dich nicht einfacher.
    Ich wünsche Dir daher die Kraft und die Geduld mit Dir selbst, die Deine Eltern nicht hatten.

    lg
    gipfel

  • hallo zusammen :)
    ich bin grad per zufall hier reingestolpert. es ist das erste mal, dass ich lese, dass jemand auch panikattacken hat. ich bin nie drauf gekommen, dass diese von dem alkoholproblem her rühren!!!!! bin grad etwas "erleuchtet". die familie hat meine attacken als einbildung abgetan und wenn ich was nicht konnte, heisst es: reiss dich zusammen!

    ich denke ich muss jetzt einiges überdenken! die kindheit vergessen braucht zeit. zum glück definiert sie nicht die zukunft bzw das heute. das muss man sich bewusst sein. man kann heute anfangen, anders zu handeln. auch wenn man ein schlechtes gewissen kriegt von. ich werde wohl die hochzeit von meinem alkoholkranken bruder nicht besuchen. wie ich ihm das beibringen soll, weiss ich nicht, aber ich denke, man muss auch hier mal vergessen, dass es der bruder ist. fakt ist: er kümmert sich null um mich. ich interessiere ihn gar nicht. seit über einem jahr nichts mehr gehört. dann eine einladung? na ja...da muss man auch mal sagen...wäre es nciht der bruder, würde man ganz klar nicht mal mehr sich aus freundlichkeit abmelden....
    ich denke wir haben zuviele "unterdrückungsmuster", die uns so handeln lassen, damit es für die "anderen" und den alkoholiker stimmt. oder was meint ihr?

    apropos verhältnis zu den anderen co-abhängigen: meine leibliche mutter steht hinter meinem stiefvater....das hat sehr weh getan. ich habe beide seit 2 jahren nicht mehr gesehen, weil ich "ungemütlich" wurde....

    ganz liebe grüsse
    :)

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