• Liebe Ette,

    vielleicht ist ja auch DEINE Zeit Dir über einige Dinge bewusst zu werden !
    ER muss sich nun um SEINE Krankheit kümmern, und DU um die DEINE.
    Und sich mit der eigenen Abhängigkeit auseinander zu setzen kostet Kraft.
    Kraft, die Du nun für Dich verwenden solltest und nicht um Ihn zu unterstützen, auch wenn Er sich das nun anderst wünscht.

    Einer mit einem gebrochenen Fuss kann auch keinem anderen Hinkebein über die Straße helfen.
    Das Du nun auf diese Aufgabe "keine Bock" hast, darfst Du auch sagen,
    auch deiner Tochter !

    Zitat

    weil meine große Tochter, die bis dahin verreist war, "kein Bock auf zuhause nur mit euch" hat und mich ganz ekelig anzickt


    Kannst Sie ja mal auf das Thema Co-Abhängigkeit ansprechen.

    Liebe Ette, wenn Du denkst eine Therapie bringt Dich weiter, kann Dir helfen - gut, dann machs.
    Wie gesagt, jetzt ist die Zeit, die Du für deine Gesundung nützen kannst.
    Ob dann noch was ist an Gefühl bei eurer Beziehung, kannst Du später entscheiden, wenn DU soweit bist.

    Liebe Grüße,
    nici

  • Hallo Ihr Lieben, habe mich nun schon eine Weile nicht mehr gemeldet.... irgendwie ist meine Energie ein bisschen verpufft. Mein Mann ist aus der Entgiftung zurück und wartet nun auf den Therapieplatz. Und ich warte auch und freue mich auf 4 Monate Ruhe. Er hat auf mein Drängen hin eine stationäre Langzeittherapie weit weg beantragt. Ich bezweifele, dass er wirklich selbst davon überzeugt ist... Aber Hauptsache, er geht erst einmal weg. Die Kinder sind nicht so begeistert, dass er den ganzen Sommer nicht da sein wird. Und ich werde ihn möglicherweise auch vermissen, doch das fände ich auch ganz gut, dann weiß ich wieder, was ich an ihm habe. Im Moment ist alles noch wie eingefroren und in der Warteschleife gefesselt. So versuche ich so gut es geht, mein Ding weiter zu machen, in meine neue SHG zu gehen und demnächst sogar ein Frauen-Wochenendseminar zum Thema Achtsamkeit auf dem Land mitzumachen. Darauf freue ich mich schon richtig.
    Liebe Grüße und einen schönen Tag euch allen!
    Ette

  • Liebe Ette,

    ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass er so schnell wie möglich einen Therapieplatz bekommt! Wenn ich mich zurückerinnere - ich habe, nachdem mein Mann seine Zusage für eine Langzeittherapie erhalten hatte, die Wochen, die Tage und am Schluss die Stunden gezählt, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe mit ihm (er hat aber auch bis zum Abend vor der Therapie getrunken. Eine Entgiftung hatte er nicht). Leider war auch er nicht überzeugt, deshalb war der Erfolg nur von kurzer Dauer.

    Ich wünsche Dir, dass Du in der Zeit, in der Dein Mann weg ist, viel Kraft tanken kannst. Lass es Dir richtig gut gehen und genieße diese Zeit so gut es geht!

    Liebe Grüße
    lawyer

  • glück auf ette

    Zitat von ette63

    in der Warteschleife

    ich hab den eindruck, bei dir bewegt sich was. aber dir gehts zu langsam und du kannst auch noch nich so richtig sehen wo die bewegung hingeht?

    sorg dafür, dass es dir gut geht
    n kraftpäckl und geduldsfadenverstärker

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Ette,

    Zitat von ette63

    Und ich werde ihn möglicherweise auch vermissen, doch das fände ich auch ganz gut, dann weiß ich wieder, was ich an ihm habe.


    Vielleicht wird dir dabei auch bewusst, was genau du an ihm hast, was konkret dich in dieser Beziehung hält. Manchmal hilft so eine räumliche Trennung, sich darüber Klarheit zu verschaffen.

    Gruß
    EinzigEine

  • Zitat von lawyer

    Wenn ich mich zurückerinnere - ich habe, nachdem mein Mann seine Zusage für eine Langzeittherapie erhalten hatte, die Wochen, die Tage und am Schluss die Stunden gezählt, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe mit ihm ...


    Das kann ich bestätigen. Die Wochen vor der Therapie waren schlimm, fast noch schlimmer als die ganze Zeit vorher.

  • Liebe ette,
    ich drücke dir ganz fest die daumen und wünsche dir die nötige kraft und stärke, weiter den blick auf dich zu richten. alles geschieht zur richtigen zeit.
    taro

  • Ihr Lieben, vielen Dank für die digital vermittelte Kraft: ist schon angekommen!
    Z.Z. geht es mir ganz gut: mein Laden läuft erstaunlich gut gerade, ich habe viele Kontakte und schöne Dinge vor.
    Natürlich bin ich auch ungeduldig, frage mich , warum diese Bearbeitung des Antrages unbedingt Wochen und Monate dauern muss!!! (Das gefährdet doch den Erfolg der Entgiftung! Und ist für den noch nicht therapierten gerade mal trocken gewordenen Alki echt schwer. Eigentlich müsste man da mal eine Initiative starten in Richtung der Rentenversicherungen zu diesem Thema!)
    Aber es ist ansonsten nicht besonders schlimm gerade, eher im Gegenteil: ich merke wieder, wie nett es mit meinem Mann sein kann, wenn er nicht trinkt und freue mich schon auf die Zeit danach. Ich habe nur Angst, dass er vorher nochmal rückfällig wird.
    Also abwarten und Tee trinken... (und alle möglichen Säfte, alkfreie Cocktails,... ich sammel gerade Rezepte und Tipps. Habt Ihr Empfehlungen?)
    Liebe Grüße und einen schönen Tag allerseits!
    Ette

  • Hallo an alle!
    Nach langer Zeit melde ich mich wieder. Es hat sich viel getan in den letzten beiden Jahren.
    Mein Mann ging also in Therapie, und ich lebte in diesem Sommer ohne ihn richtig auf.
    Doch dann kam er zurück und schlug mir vor, sich zu trennen, da er mir nicht versprechen wollte, trocken zu bleiben. Er hat dann auch sofort wieder seine Sauferei aufgenommen, und somit war für mich klar: er hat sich für den Alk und gegen uns entschieden (sofern von "entscheiden" bei Sucht die Rede sein kann). Er zog aus, in eine kleine Wohnung, in der er ab da ständig viele, mir und ihm bis dahin fremde, Leute um sich scharte und jeden Abend Party machte. Seitdem ist er sehr verändert, ich (und auch viele seiner alten Freunde) haben stark den Eindruck, dass er sich sein Hirn versäuft, immer dümmer und undifferenzierter wird. Außerdem ist er körperlich sehr heruntergekommen, wäscht sich nicht mehr richtig, und man sieht ihm den Alk auf 100m Entfernung an. Nun gut, ich konnte mich davon einigermaßen fernhalten, die Kinder haben ihn manchmal besucht, gehen aber inzwischen auch so ihre eigenen Wege.
    Dann flog er aus seiner Wohnung raus (was niemanden verwunderte) und drohte, obdachlos zu werden. Das war eine schlimme Zeit, vor allem für meine Kinder, die es nicht ertragen hätten, ihn auf der Platte wiederzutreffen. Und ich fühlte mich sehr unter Druck, konnte das kaum aushalten, die "harte" zu sein, die ihn nicht mehr aufnehmen will. Nun ist die Obdachlosigkeit erstmal abgewendet, er hat wieder ein Zimmer gefunden, aber die grundsätzliche Gefahr besteht durchaus weiterhin. Meine große Tochter macht inzwischen ihr eigenes Ding im Ausland, weiß zwar noch nicht, welche Ausbildung für sie infrage käme, aber sie wird es schon wuppen. Meine kleine hat die Schule geschmissen und hängt jetzt ziemlich in der Luft, ist extrem stimmungschwankend und pubertär, und ich finds echt anstrengend alleinerziehend zu sein.
    Aber alles in allem denke ich, wir haben uns ganz gut berappelt. Irgendwie gehts immer weiter, und gute Freunde haben mir echt oft geholfen. Gut war aber auch, mal wieder wirklich allein sein zu können, in Ruhe zu trauern um meine verlorene Liebe. Auch dafür war vorher kein Platz.
    Nun fliege ich mit meiner kleinen zu meiner großen Tochter und ihrem Freund und freue mich auf völlig andere Weihnachten. Das ist ja auch nicht einfach: alte Rituale, die nicht mehr stimmen, über Bord zu werfen, und etwas neues zu machen. Ich bin aber inzwischen wieder sehr neugierig auf das Leben und grundsätzlich (bei aller Sorge und Unsicherheit für die Zukunft meiner Kinder) zuversichtlich.
    Wenn ich mir das hier alles nochmal so durchlese, denke ich: ja, es war tatsächlich Zeit zu gehen, und an dieser Entscheidung habe ich auch nicht mehr einen Augenblick gezweifelt.
    Ich mag meinen Mann durchaus noch, aber ich werde nie wieder mit ihm zusammensein wollen, das ist mir jetzt ganz klar. Und deshalb werde ich nun auch die Scheidung einleiten.
    Lieben Dank nochmal an alle und schöne Weihnachten!
    Ette

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