HeuteEinfachLeben

  • Hallo Manfred
    Zitat: „Angstfreiheit ist ein starkes Bedürfnis von mir“

    Das Begehren kenne ich. Doch ich denke, eine Erreichbarkeit wird sich als Illusion entpuppen. Zum anderen: Lebe ich noch ein tatsächliches, authentisches Leben, wenn ich frei von Angst wäre. Verfälscht mir das nicht meine Wirklichkeit und damit meine Persönlichkeit.
    Ich glaube, dass vor jeder Ersterfahrung, jeder Begegnung mit etwas Neuem, die Angst gesetzt ist. (Schule, Beruf, Alter, Tod…)
    Vielleicht reichen mir ein paar Gegenstrategien wie: Mut, Vertrauen, Demut.
    Doch so manche irrationale Furcht, die mich immer wieder im Alltag behindert, würde ich gerne loswerden.

    Ein unbenanntes Erschrecken, wenn das Telefon klingelt (der Klingelton ist es nicht!).
    Das Zögern und Zaudern, beim formulieren oder gar durchsetzen einfacher Forderungen an andere.
    Wenn eine Person (völlig fremd, auch beim Fernsehen) vorgeführt wird – zum weglaufen.
    Die Aufzählung könnte ich fortführen (jedoch nicht ohne Peinlichkeiten).

    Möglich allerdings, dass ich diese Sachen hinzunehmen habe. Sie sind Teil meiner Anlagen, durch die Umfeld(welt)bedingungen meiner Kindheit und einigen Gebräuchen der Gesellschaft, in die ich hineingeboren wurde.
    Sicher haben die obigen Beispiele noch eine Geschichte hinter der Geschichte. Ich werde es vielleicht mal auflösen können, vielleicht auch nicht. Solange es keine lebensbedrohlichen Ausmaße annimmt, kann ich aber ganz gut damit leben.
    Viel Erfolg beim Verkauf und schönes Wochenende – Uwe.

  • hallo manfred

    hier bist du also gelandet :D
    hab deine zeilen schon vermisst.......

    nein, im ersnst......angst ist bekanntlich evolotionstechnisch bedingt und gut
    völlige angstfreiheit wäre gefährlich......nicht wegen dem tiger der auf uns lauert....
    nein,es gibt ja andere hürden
    die strategieen werden besser, um mit angst adäquat umzugehen
    irrationale ängste hingegen sind unnütz, sie lähmen, blockieren

    also,wenn ich tgl. denken würde
    oh oh oh.....hoffentlich bekomm ich keine krankheit
    hoffentlich werd ich nicht rückfällig
    hoffentlich fällt mir kein sten aufn kopp
    usw....das wäre fatal

    ungeklärte lebenssituationen hingegen, machen angst
    ich seh das bei mir z.zt.
    job????? ungeklärt
    gesundheit???? ungeklärt
    existenz???? ungeklärt

    ich bin mir dennoch sicher, das da wo türen geschlossen werden, sich neue öffnen
    solange du reflektierst, dich bewegst.....geistig und körperlich
    wird etwas passieren.....und das ist es :D

    lieben gruss und einen schönen sonntag
    petra

    der weg ist das ziel

  • Hallo Matthias und Uwe,
    vielen Dank für Euer Interesse und Eure Anregungen. :D

    Ich arbeite gerade an einer Antwort.
    Das kann noch etwas dauern, da ich beim Formulieren merke, wieviele Aspekte und Themen da bei mir angesprochen werden.

    Ich möchte das gerne Alles in Ruhe auf mich wirken lassen und sortieren.

    Ich wünsche uns allen einen schönen Sonntag!

    LG Manfred

  • Hallo Petra,
    Deinen Beitrag habe ich erst jetzt gelesen.
    Das hat sich wohl mit dem Schreiben meines Beitrages überschnitten.

    Vielen Dank auch für Deine Rückmeldung. :D

    Ich werde auch Deine Anregungen bei meiner ausführlichen Antwort mit einbeziehen.

    Auch Dir einen schönen Sonntag!

    LG Manfred

  • Hallo Manfred!

    Bei mir ist das vielleicht so wie beim Herrn Uwe, zumindest etwas, teilweise.

    Ich hab's gar nicht mit dem Wort Plötzlich.

    Zum Beispiel stehe ich im Supermarkt und darf mir was zu Naschen aussuchen.
    Das beansprucht mich völlig.
    Dann taucht plötzlich ein Mann hinter mir auf. Meinen Schrei hat dann der ganze Supermarkt gehört, er hat sich wiederholt entschuldigt und ich konnte ihm schwer erklären, dass das an mir liegt.
    Oder jemand, den ich kenne, läutet draußen an der Tür und steht dann schon herinnen.
    Kreisch!
    Ganz grandios war vor kurzem die Idee dass sich wer hinter der Tür versteckt hat, für den gab es nämlich einen Schlag in den Magen.
    Und wenn ich ganz in meinem Tun bin, dann werfe ich auch schon mal was auf das klingelnde Telefon.
    Kürzlich hat sich ein Specht in meine Küche gesetzt als ich draußen war - ein gellender Schrei war bei meinem Eintreten die Folge.
    Armer Specht!
    Unabsichtlich habe ich ein paar Minuten eines Psychothrillers gesehen, die Kombination des Trios Rennen- Totstellen-Angreifen war die Folge.
    Plus einem Sprung hinter die Couch und gellenden Schreien natürlich.
    Das versteht sich bei mir schon selber.
    Filme sind überhaupt so eine Sache. Ich verstehe auch nicht ganz, wie man sich manches reinziehen kann ohne weglaufen zu wollen.
    Ich glaube, da muss man schon abgestumpft sein. Ich kann mir nur Comic Verfilmungen ansehen, das geht.
    Manches mal wenn ich am Schreien bin, höre ich dann auch, ich hätte wohl ein frühkindliches Trauma, ich glaube eher, ich wäre von praktischem Nutzen für einen Stamm der draußen lebt.
    Ich bin eben kein moderner Mensch.
    Meine Worte waren jetzt eher ein Ausflug in die Welt des Schreckens und weniger in die der Angst.
    Die habe auch nicht mehr so.
    Also Angst vor dem Leben allgemein.

    LG

  • Hallo schnuffig,
    vielen Dank auch für Deinen Besuch und Beitrag.


    Hallo zusammen,
    nachdem ich nun Eure Beiträge ein wenig auf mich wirken lassen habe, hier nun meine Antwort:

    als ich mit dem Alkohol trinken begann (mit 14,15) habe ich nicht darüber nachgedacht ob und welche Spannungen ich damit ent-spannte.
    Ich habe lediglich gespürt, dass ich ent-spannter wurde. Das ging so bis ca. Anfang 20.
    Wenn ein anderes Mittel oder Verhalten dieselbe Wirkung gehabt hätte, dann wäre ich sicher danach süchtig geworden.
    Mit Anfang 20 entwickelte sich dann dieser vermeintliche Schutzmantel und Ent-spanner Alkohol nach und nach zur Zwangsjacke und zum Spannungsverursacher.
    Ich habe dann noch 10 Jahre gebraucht um zu akzeptieren, dass ich Alkoholiker bin (darüber habe ich ja schon geschrieben).

    Als ich dann endlich aufhören konnte, da fühlte es sich wie eine große Befreiung an, als wenn eine schwere Last von mir abfiel, also eine Ent-lastung.
    Ich war dankbar, dass ich auch ohne Alkohol leben konnte. Das erschien mir ja in den letzten 10 Jahren des Trinkens völlig unmöglich. In der letzten Zeit des Trinkens war es für mich unvorstellbar auch nur einen einzigen Tag ohne Alkohol zu leben.

    Körperliche Beschwerden hatte ich damals nicht. Meine Ängste habe ich zwar damals auch schon gespürt, aber meine Zuversicht und mein Tatendrang waren um ein vielfaches größer.

    Auch die von Uwe angesprochenen „Gegenstrategen“ Mut, Vertrauen und Demut habe ich damals in größerem Maße gespürt (Danke Uwe, dass Du sie nochmal ansprichst).
    Ich kann gar nicht genau sagen, wann und wodurch sich die Gegenstrategen abgeschwächt haben. Es war ein schleichender Prozess.
    Vieles hat sicher mit meiner Fixierung auf meine berufliche Situation zu tun.
    Heute weiß ich, dass auch größtmögliches Engagement kein Garant auf eine beruflich gesicherte Existenz ist.
    Und schon gar kein Garant auf ein angstfreies Leben.
    Rückblickend betrachtet hatte mein ganzer beruflicher Ehrgeiz wohl überwiegend eine kompensatorische Funktion.
    Er sollte mir, ohne das mir das in der Zeit bewusst war, Identität, Status, Einkommen, Zugehörigkeit, Aufmerksamkeit, Sicherheit und was ich sonst noch so alles an Bedürfnissen hatte, erfüllen.
    Nach dem Motto: alles aus einer Quelle.
    Das kommt mir irgendwie bekannt vor …
    Ich bin damals gar nicht auf die Idee gekommen, dass es für unterschiedliche Bedürfnisse auch unterschiedliche Quellen gibt.
    Ich wusste nicht mal, welche Bedürfnisse ich genau hatte, geschweige denn, wie ich mit diesen Bedürfnissen umgehen sollte.
    Erst jetzt, nachdem die „berufliche Quelle“ nicht mehr zur Verfügung steht, wird mir nach und nach klarer, welche Bedürfnisse ich überhaupt habe, und welche Ängste ich in den letzten Jahren mit meinen so „wichtigen“ beruflichen Aufgaben kompensiert bzw. abgewehrt und verdrängt habe.

    Es hat sehr viel mit der Angst zu tun verlassen zu werden bzw. zu sein, und mit der Angst ausgeschlossen zu werden bzw. zu sein.
    Das sind, soweit ich das weiß, zwei Urängste des Menschseins.
    Lebensgeschichtlich wurden diese Ängste bei mir eher verstärkt, sodass ich lange Zeit keinen gesunden Umgang damit finden konnte.
    Erst jetzt traue ich mich diese Ängste überhaupt zu benennen und sie auch spürbarer werden zu lassen.

    Letztlich läuft alles auf die Fragen hinaus: Wie gut komme ich mit mir alleine zurecht? Wie gehe ich mit meiner Einsamkeit um?

    LG Manfred

  • glück auf manfred

    Zitat von Manfred

    Wie gut komme ich mit mir alleine zurecht?

    hhhmmm - manchmal is man tatsächlich mit sich allein - sogar im dicksten gewühl.
    woran denkst du dann?

    Zitat von Manfred

    Wie gehe ich mit meiner Einsamkeit um?

    für mich stellt sich sofort die gegenfrage, was kannst du gegen die einsamkeit tun?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Lieber Manfred,

    es liest sich, als hättest du etwas wichtiges für dich erkannt und sortiert und würdest dich langsam aber sicher zum "Kern" vorarbeiten.

    Ich kenne so einige Menschen, die wie in deiner Beschreibung deines früheren Ichs sehr viele unterschiedliche Bedürfnisse mit Hilfe ihres Jobs/Berufs befriedigen wollen. Mittelfristig geht das schief, entweder landen sie im Burnout oder sind sonstwie unglücklich oder gehen ihren Kollegen unglaublich auf den Geist.
    Ich kenne jedenfalls niemanden, der auf diese Art und Weise sein persönliches Potential gesund ausgeschöpft hätte.

    Ich bin schon gespannt, welche Antworten du auf deine beiden letzten Fragen finden wirst.

    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Hallo Matthias und viola,
    mich begleitet schon mein ganzes Leben lang ein Gefühl von Verlassenheit und Ausgeschlossen sein.
    Mal ist etwas stärker, mal etwas schwächer.

    Die Ursachen dafür sind mir bekannt.
    Und ich verstehe auch, warum sie welche Auswirkungen auf mein Leben hatten und haben.

    Verlassenheitsgefühle sind ein guter Nährboden für süchtiges Verhalten jeglicher Art.

    Bei der Beschäftigung mit dem Thema „Verlassenheit“ bin ich auf ein Buch gestoßen, das ich denjenigen empfehle möchte, die sich auch für dieses Thema interessieren: „Verlassenheit und Selbstentfremdung“ von Kathrin Asper.

    Im „Kern“ geht es für mich nach wie vor darum, mich meinem inneren, verlassenen Kind zu nähern, dass ich in seiner Bedürftigkeit spüren kann, aber dessen Bedürftigkeit mich manchmal auch überfordert.

    ***********************

    Seit einiger Zeit habe ich auch verstärkt mit der Bedürftigkeit meiner älter und kränker werdenden Eltern zu tun. Parkinson und Krebs sind hier die Stichworte, auf die ich aber an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte.

    Ich empfinde es gerade als große Herausforderung, den Umgang mit diesen genannten Bedürftigkeiten (meine und die meiner Eltern) in eine Balance zu bekommen.
    Eins spüre ich aber ganz deutlich: Gerade jetzt ist es besonders wichtig, dass ich meine eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verliere.

    LG Manfred

  • Danke für die Buch Empfehlung Manfred.

    Ich werde es mir demnächst bestellen.

    Liebe Grüße

    MaryLou

  • Hallo Manfred,

    ich werde mir auch dieses/dein/unser Thema, diesen "Faden" noch
    ganz genau durchlesen und darüber nachdenken.

    :)

    Schön, dass es dich gibt.

    MaryLou

  • glück auf manfred

    verlassen werden is oberschlimm - egal wie und aus welchen gründen - für mich scheint das schlimmste daran, das es ohne die möglichkeit einer gegenwehr geschieht.
    aber einsamkeit kann ich beeinflussen!

    Zitat von silberkralle

    was kannst du gegen die einsamkeit tun?

    und hast du schon was unternommen? mit welchem ergebniss?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo MaryLou,

    Zitat

    Schön, dass es dich gibt.

    Dankeschön. :D

    Hallo Matthias,
    ich neige dazu meine Einsamkeit/ Leere mit irgendetwas zu füllen.
    Das erfüllt mich aber nicht wirklich.

    Mein Gefühl sagt mir, dass es für mich erfüllender ist, wenn ich mich nicht von außen fülle, sondern von innen.

    Diesem inneren Erfüllungsprozess möchte ich weiter Raum und Gestalt(ung) geben.

    Es hat etwas damit zu tun (so meine Ahnung und Intuition) mich von innen heraus anzunehmen.
    Das lässt mich unabhängiger werden von äußeren Umständen und Einflüssen, die ich ja ohnehin nur sehr bedingt beeinflussen kann.

    ************************

    Gestern habe ich meinen Vater den ganzen Tag bei einem Krankenhaustermin begleitet.
    In vielen Untersuchungen und Gesprächen haben sich viele Dinge zum Positiven klären lassen.
    Zwischendurch haben wir auch immer wieder mal zusammen gelacht.
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass zwischen uns ein gewisser Rollentausch stattfindet.
    Ich bin gern ein fürsorglicher „Vater“ für meinen Vater.


    Ich wünsche uns allen ein möglichst erfülltes Wochenende.
    LG Manfred

  • Zitat von Manfred

    Zwischendurch haben wir auch immer wieder mal zusammen gelacht.


    Hallo Manfred,

    ich finde beides wichtig, die Erfüllung von innen wie von außen, wobei die Efüllung ja schon ein großes Wort ist. Davor ist vielleicht das Wohlbefinden, die Freude...

    Eine Wanderung, ein Spaziergang, eine Beobachtung, eine Betrachtung, eine Begegnung, ein gutes Gespräch, eine Umarmung...

    Erfüllung kann ich auch in einem einzigen Moment nur finden.

    Im Kleinen kann das sein. Unaufgeregt und still.

    Für mich allein, aber auch gemeinsam. Mit einem lieben Menschen oder in einer Gruppe.

    Beispielsweise das gemeinsame Lachen mit Deinem Vater finde ich einfach schön. Ist dies nicht auch ein Moment der Erfüllung gewesen.

    Ich denke bei Erfüllung auch nicht unbedingt an etwas Dauerhaftes, bei Glück sehe ich es ähnlich.

    Erfüllung hat ganz viel zu tun mit einem guten Gefühl, auch mit Wohlbefinden, Erfüllung kann ich finden in meinem Tun, in meinen Aktivitäten, durch eine Aufgabe, wenn ich unterwegs bin. Auch durch Gedanken und still in meiner Stube, natürlich.

    Erfüllung ist ein hohes Gut und oft nur in Momenten zu finden, aber auch auf Dauer wohl möglich.

    Auch das Einfache und Erfüllung zeigt sich mir als Thema.

    Das ist ein interessantes Thema und ich könnte jetzt noch schreiben und schreiben, etwas unsortiert wie in meinem Beitrag hier, doch ich gehe gleich wohl mal raus und im Regen spazieren.

    Danke für Deinen Beitrag und Dir auch ein schönes Wochenende. Liebe Grüße, zerfreila

  • Hallo zerfreila,
    mein Ausgangspunkt war ja, dass ich dazu neige meine Einsamkeit/Leere mit irgendetwas zu füllen.

    Und über den Begriff „füllen“ bin ich dann zu den weiteren Überlegungen gekommen.

    Mir geht es dabei nicht um Erfüllung im Sinne von alltäglicher Glückseligkeit o.ä.

    Mich interessiert die Frage:
    Was bleibt von mir übrig, ohne Haus, Hof, Auto, Beruf, soziales Umfeld, etc.?
    Wie gehe ich damit um, wenn ich ein „Nein“ höre?
    Bin ich dann verlassen und verloren? Oder gibt es da ein inneres, tragendes Fundament?

    Vielleicht hätte ich statt „Erfüllungsprozess“ besser schreiben sollen:
    innerer Nachreifeprozess.


    Schönes Wochenende und viel Spaß bei Deinem Regenspaziergang.

    LG Manfred

  • Hallo Manfred,

    heute fühle ich mich trotz Haus, Hof, Auto, Kinder ( Mega Geburtstagsparty sogar ;) ), Besitz, Freunden, Zuneigung und all dem was von aussen kommt sehr "alleine".

    Aber das ist nicht schlimm, es fühlt sich zwar traurig an, aber ich lasse das gerne zu, weil diese Traurigkeit mir zeigt, dass es nichts gibt und wohl auch jemals geben wird, was mich anhaltend von aussen erfüllen kann.

    Aber:

    Dieses "Wissen" oder eher dieses Gefühl macht mich unabhängig.

    Und darum bin ich trotz dieser Traurigkeit glücklich.

    :)

    Marion

  • Hallo Matthias,
    ich habe ein wenig den Eindruck, dass Du Dir Sorgen um mich machst. Das brauchst Du nicht (vielleicht brauchst Du es für Dich, aber das weiß ich selbstverständlich nicht).

    Ich wollte noch nie „gerettet“ werden, weder im nassen Zustand noch jetzt.

    Ich kenne dieses Retter- bzw. Helfersyndrom ganz gut von mir.
    Bei mir war es (und ist es gelegentlich auch heute) so, dass ich ein Gegenüber zum „retten“ brauchte, um mir damit ein gutes Gefühl zu verschaffen.
    Ich habe für mich festgestellt, dass es ein schmaler Grad ist, zwischen Unterstützen und Begleiten auf der einen Seite, und auf der anderen Seite jemanden zu brauchen, dem ich meine Hilfe anbieten kann.

    Wenn ich hier beispielsweise über mein allein sein und meine Einsamkeit schreibe, dann mache ich das, um es für mich zu reflektieren und zu sortieren.

    Gern lese ich davon, ob andere Menschen diese Gefühle von Einsamkeit, Verlassen sein/werden, Verlust auch kennen, und wie sie damit umgehen.

    OF schrieb beispielsweise bei Naomi:
    "Ich nehme das Leben wie es kommt.
    Ich habe gelernt "hinter" den verschiedendsten
    Ereignissen, die das Leben hervorbringt "zu sein"."

    Und Uwe schrieb gerade etwas bei TwoTimes von dem Faktor Zeit im Zusammenhang mit der Einstellung bzw. dem Umgang mit neuen Lebenssituationen.

    Ich bin in der Verarbeitung von Verlust und Trennung offensichtlich ziemlich langsam bzw. habe mir für die Verarbeitung meiner frühen Ängste des Verlassenwerdens bisher nicht ausreichend Zeit genommen.

    Durch heutige Situationen des Verlassenwerdens (und ähnliche Situationen in denen ich ein „Nein“ höre) wird offensichtlich die alte Wunde immer wieder „angesprochen“.

    Seid mir das bewusst ist, kann ich besser damit umgehen, aber der alte Schmerz schwingt immer noch nach.

    Hallo Marion,
    "Und darum bin ich trotz dieser Traurigkeit glücklich."

    Das klingt schön. Danke.

    Einen schönen Restsonntag an alle Leser.

    LG Manfred

  • hallo,

    ich möcht ganz unabhängig von dem was ihr vor mir geschrieben hat darauf eingehen wie der titel "heuteeinfachleben" in mir auslöst.

    einfach ist es nie. es gibt zeiten, ja, da lebte ich nach aufarbeitung meiner ganzen geschichte sicherlich erleichterter. freudiger. zufriedenenr. sicher wars positiv das mal durch zu gehen und an zu schauen. das gehört für mich inzwischen zur alltäglichen achtsamkeit dazu.

    meine erwartungen habe ich inzwischen soweit, das ich sagen kann, einfach leben ist nicht. es gehören so viele dinge dazu, die einfluss auf mich nehmen. ich selbst , das umfeld, die gemeinschaft.um micht rum kann ich nicht ausblenden. ich kann versuchen damit um zu gehen, so das ich eine gewisse gelassenheit dabei spüre. gelingt mir das nicht gehört das allerdings genau so dazu wie alles andere.das bin dann auch ich und damit lebe ich. ich muss nicht zwanghaft versuchen alles beschönigen, glauben, das leben ist einfach nur so leben. es gehören einsamkeit leere unerfülltheit genauso dazu wie das glück wie auch die innere zufriedenheit. ich glaube schon lang nicht mehr daran das es das erfüllte friedvolle leben gibt in dem alles rund läuft und ich nur noch zufrieden bin. das ist illussion, traum, das hat mit realität und leben kein bischen zu tun. sämtliche versuche das so zu leben scheiterten erfahrungsgemäss bei mir immer wieder an den vielen faktoren die das leben einfach so mit sich bringen. weils leben ist,dazu gehört, sich nicht verhindern lässt, passiert ob ich will oder nicht. massgeblich für meine innere zufriedenheit ist , das ich darazu vertraue das es weiter geht. das leid und schmerz sowohl auch freude und glück zum leben gehört und eine einheit bildet die zusammen gehört.das ich weiss ich kann damit umgehen, kann dieses annehmen in dem moment wo es da ist und zerbreche nicht daran, weil ich hilflos bin. nein ich bin nicht hilflos dem leben ausgeliefert. ich kann was tun. kann handeln. handeln so, das bestimmte lebenssituationen lebbar sind. mit lebbar meine ich, kompromisse ein zu gehen und mir selbst zu sagen, damit kann ich leben.das leben so nehmen wie es kommt. genau. es kommt, auf jeden fall und ich bin in der lage genau das an zu nehmen wie es ist. das ist nicht einfach. nicht einfach leben. das ist heute leben.so wie ich es kann.damit nehme ich mich selbst an wie ich bin und das ist gut so.

    gruß
    melanie

  • Hallo Manfred
    Dein letzter Beitrag klingt nach erfolgreicher Selbstanalyse. Vielleicht heißt es auch besser: die „Selbsterziehung eines Erwachsenen“. Kritisch, die alten Prägungen hinterfragend.
    Ich habe das für mich mal hier zu Beginn „Inventur aus skeptischer Distanz“ genannt.
    Beruhigend ist mittlerweile: nicht alles war oder wird schmerzlich sein – es gibt immens viele amüsante Aspekte dabei.
    Wichtig ist mir, dass es ein „Hätte ich damals doch schon…!“ nicht mehr gibt.
    Ein „Damals war mir dies und jenes noch nicht möglich. Was hindert mich denn heute daran?“, macht mir einiges entspannter. Das gelingt mit erinnerten Gefühlen ebenso wie mit dem agieren. Na gut! Gelingt mir, gelingt mir nicht, gelingt mir…! Ich hab ja Zeit zum üben.
    Gruß – Uwe.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!