Suchtmittelfreie Ernährung bei Essstörungen

  • Guten Morgen,

    ich habe mich dazu entschlossen endlich Nägel mit Köpfen zu machen
    und auch innerhalb meiner Ernährung darauf zu achten, dass sie Suchtmittel frei ist.

    So wie ich es aus Lektüre und einem Kurs erfahren habe würde das bedeuten auf raffinierten Zucker, Weissmehl und auch zu viel Fett in der Kombination mit den anderen beiden Stoffen zu verzichten.

    Dazu habe ich mir auch einige Tips aufgeschrieben, z.B. wann die Mahlzeiten am sinnvollsten eingenommen werden, damit erst gar kein "Lustgefühl" auf diese Lebensmittel entsteht.

    Oder auch einige sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel bei dieser Problematik ( sonst halte ich die nicht für empfehlenswert ).

    Das ausreichende Trinken sollte auch nicht vergessen werden.

    Soviel weiss ich schon einmal. :)

    Grund dieser Maßnahmen ist, dass ich meines Erachtens immer noch zu viel Zucker und Auszugsmehl bzw. Fett zu mir nehme und dadurch oft auf die gesunden Lebensmittel verzichte.

    Um halt schlank zu bleiben. ;)

    Das kann nicht Sinn und Zweck von Ernährung sein und da ich selbst spüre wie wichtig eine gutes, regelmäßiges Essen und Trinken auch für die Seele ist, möchte ich dieses Lernfeld auch noch beschreiten.

    Ich freue mich über Eure Tips oder Erfahrungsberichte.

    Und möchte in diesem Faden auch gerne offen über meine Problematik schreiben.

    Ganz liebe Grüße

    MaryLou

  • Hallo MaryLou (Spässle),

    du solltest auch den Süssstoff im Kaffee weglassen, und für die Prise Zucker in den "Hellwachmacher" am Morgen kaufste dir Rohrohrzucker.

    Iss zwar auch nicht viel besser aber so kannst du ihn dir langsam ganz abgewöhnen, den süssen Geschmack im Milchkaffee.

    Ganz besonders liebe Grüße

    :mrgreen:

  • Hallo MaryLou,

    ich finde das ein sehr interessantes Thema, besonders was den Zucker angeht. Es fällt mir echt schwer, zu glauben, dass es eine Zuckersucht geben könnte, obwohl ja vieles dafür spricht (und ich das auch an mir beobachten kann)

    Bei mir hat grad nach dem Rauchstopp das Naschen total zugenommen (und ich auch...) und mir ist klar, dass ich Süßkrams benutze, um mich gut zu fühlen. Zucker im Kaffee kenn ich auch und es ist echt schwer, sich das wieder abzugewöhnen. Die ersten Tage schmeckt der Kaffee fade, nach ein paar Tagen ist das vorbei.
    Nicht-Trinken und - rauchen stehen bei mir allerdings absolut im Vordergrund, so dass ich es auch hinnehme, dass das mit dem Zucker nicht ganz OK ist. Ich kann nicht alles auf einmal lösen und ich glaube auch nicht, dass es gut ist, zuviele Schlachtfelder zu haben.

    LG,

    Klabund

  • Moin MaryLou!
    Ich finde das Thema an sich sehr wichtig und interessant. Nur ist zu bedenken, dass Du gerade Deinen trockenen Weg beginnst, zu gehen. Ich könnte mir vorstellen, dass es " zu viel des Guten " auf einmal sein könnte.
    Aber sowas ist individuell.
    Nur so als Hinweis!
    Gruß
    drybabe

    never give up

  • Hallo Ihr,

    zumindest für heute habt ihr Recht behalten.

    Die Schokonüsschen und das Eis waren lecker ;) .

    Ich mache mich damit jetzt auch nicht verrückt, denn wenn es sein soll, dann
    werde ich die Kraft aufbringen meine Ernährung umzustellen.

    Heute fühle ich mich leicht krank, musste aber trotzdem arbeiten und auch "business as usual" mit den kidis ,bis gerade eben.

    Da fällt es mir noch schwerer auf meine letzte "Droge" zu verzichten.

    Ich hab´s nicht geschafft und das ist ok so.

    Dafür habe ich mich den Rest des Tages besser als sonst ernährt und das ist doch auch schon was.

    Ich spüre halt, dass mein Körper total auf Zucker eingestellt ist.

    Egal was ich esse, meist sogar egal welche Mengen, es kann sogar viel sein und auch gesund, vollwertig.

    Ohne ein Stückchen Süsses danach oder auch zwei,drei... werde ich nicht wirklich satt, also habe immer noch ein unangenehmes Hungergefühl.

    Das muss mit dem Blutzuckerspiegel zusammenhängen.

    Wenn es mir wieder besser geht werde ich einen neuen Anlauf starten.

    Ansonsten werde ich versuchen zu reduzieren und mich selbst beobachten.

    Einen schönen Abend und gud´s Nächdle.

    MaryLou

  • Hallo Klabund,

    seit gestern sind nur noch Spuren ( für meine Verhältnisse ) von Zucker in meinem Kaffee und ich kann jetzt schon sagen, es schmeckt sogar besser !

    Den Süssstoff habe ich in die Tonne gekloppt, nachdem mir eine Kollegin gestern gesagt hat, dass der in der Schweinemast ;) beutzt wird um den Appetit anzuregen.

    Das muss ich eigentlich gar nicht mehr und meine Schwarte ;) ist auch vorhanden.

    Heute gehe ich mal in´s Reformhaus....naja, altmodisches Wort für Biosupermarkt ;) .
    Mal schau´n was ich da so bekomme, was mir schmecken könnte.

    Als ich früher auf meinem Vegi-Trip war habe ich oft Frischkornbrei gegessen, der hat super satt gemacht...ganz ohne Gelüste auf Zucker.

    Da hatte ich dann Lust auf ´nen anständigen Döner, der hat mir dann auch das Genick als Vegetarierin gebrochen. ;)

    Ach ja, Agavendicksaft soll den Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe treiben.

    Dann nehme ich den zum süssen.

    Mahlzeit :)

    MaryLou

  • Moin MaryLou!
    Das mit dem Heißhunger auf Süßes kennt fast jeder, der mit dem Saufen aufhört.
    Wenn ein Mensch säuft, hat er meistens das Verlangen nach etwas deftig-salzigem. Leber ist verfettet, da sie dauernd den Alkohol abbauen muß.
    Jetzt, nach einigen Wochen der Abstinenz hat sich das alles einigermaßen reguliert bzw ist dabei, sich zu regulieren. Und nun funktioniert der Körper und der Stoffwechsel ersteinmal fast " umgekehrt". Einen Schmachter auf Süßes ohne Ende. Das ist völlig normal und ein schönes Anzeichen, dass Dein Stoffwechsel diese Schritte gut meistern kann. Irgendwann reguliert es sich dann wieder!
    Obwohl, wenn ich so schaue, esse ich weiterhin mehr Süßes als je zuvor! :oops:
    Lieben Gruß
    Michi

    never give up

  • Hi ML,

    Was ich kürzlich gelernt habe:
    Der erste Bissen meldet dem Gehirn was kommt. Wenn Süß angesagt ist, dann sagt Hirn zu Bauchspeicheldrüse "produzier mal gut Insulin" welches wiederum Hunger macht. 3 Mandeln vor der Süßigkeit gegessen, vermindert die Insulinausschuettung - ergo kommt nach dem Genuss der Süßigkeit nicht so schnell ein neuer Heißhunger nach.

    Kann nur aus meiner Erfahrung der letzten 2 Wochen sprechen: Zu viel Verzicht am Anfang der Trockenheit kann gefährlich werden. Daher die Devise: "Trockenheit geht vor" und Du machst es eh richtig so wie Du es schilderst... nämlich nicht zu radikal.

    Es gibt ja auch soooo viel gute gesunde Sachen. Viel Spass beim entdecken und experimentieren :D

    LG Chris

    Chris

  • Hallo Chris,

    Danke für den Tip !

    Echt klasse, dann heisst es morgen gleich noch Mandeln kaufen.

    Aber die ohne Zuckerkruste ;)

    Gute Nacht später.

    Marion

  • Hallo Michi,

    der "Hunger" nach Süssem begleiten mich schon fast mein ganzes Leben.

    Süssigkeiten dienten bei mir in der Ursprungsfamilie als Belohnung oder "Trösterle", waren irgendwie allgegenwärtig und stellen für mich mein ältestes Suchtmittel dar.

    Irgendwie habe ich "Bock" ;) mir zu beweisen, dass es auch ohne geht.

    Schau´n mer mal.

    LG

    MaryLou

  • Hmmm....
    diese "psychische" Komponente von Suess-Hunger wirst Du wohl nicht einfach "wegrationalisieren" koennen.....
    Aber den normalen "Suess-Hunger" nach dem Essen, den bekomm ich ganz gut mit Obst weg. Natuerlich nicht unbedingt Orangen oder Zitronen(thihihi).
    Aber nach dem Essen Jahreszeitlich bedingt einen Pfirsich oder eine Honigmelone oder Himbeeren.....funktioniert ganz gut und rundet das Essen ab. Selbstverstaendlich das Obst "en nature", also ohne Sahne, Zucker usw.
    Am Anfang erfordert es ein bisschen Disziplin, nach einiger Zeit stellen sich die Geschmacksnerven um und Du wuerdest das, was Du vorher als "lecker" empfunden hast, einfach nur als "Pappsuess" empfinden.
    Das ist ja erwiesen, das z.B. die Amerikaner soviel Suess/Fett essen, das bringt einen Mitteleuropaeer an die Ekelgrenze. VIEEL zu suess und viiiiel zu fettig!
    Man kann sich da auch umerziehen!
    Lindi

  • Hallo Lindi,

    Zitat

    diese "psychische" Komponente von Suess-Hunger wirst Du wohl nicht einfach "wegrationalisieren" koennen.....

    Natürlich, so ist es.

    Danke trotzdem für deine Tips.
    Lieb von dir.

    Bei einer mehrfach Süchtigen sind es halt ein paar Hochzeiten auf denen getanzt wird.

    Der Tanz mit der Flasche und Kippe ist mir gleichgültig geworden.

    Dafür hält die co-Abhängigkeit immer wieder leidenschaftliche Tangos parat ;) und die Ess-Störung.....

    Da bin ich gerade wieder bei den Tanzanfängern.

    Ich ess viel zu wenig und natürlich auch Süßes.

    Aber das wird sich noch ändern, wenn die Zeit gekommen ist.

    Das weiß ich ganz sicher.

    Eins nach dem andren

    Danke noch einmal.

    Marion

  • Huhu,

    auch wenn der Thread älter ist und hervor gekramt wurde, er interessiert mich sehr! Ich hab ein ähnliches Problem wie Marion, wenn ich nach dem normalen Essen nicht auch noch ne Schoki reinschiebe habe ich das Gefühl, nicht richtig satt zu sein. Als würde dann noch etwas fehlen.

    Ich hab mal vor einigen Jahren praktisch ohne Süßigkeiten gelebt, es ist also durchaus möglich - zumindest bei mir. Ich komme mit Schwarz-Weiß-Lösungen besser zurecht, als mit "ein bisschen ist erlaubt", da geht es mir bei Süßigkeiten genauso wie mit dem Alkohol.
    Verlassen werde ich mich auf den Grundbaustein "was ich nicht im Haus hab, kann ich auch nicht essen", also gar nicht erst Süßigkeiten einkaufen por favore.

    Das Einzige, was wohl bleiben wird, ist der Teelöffel Zucker im Morgentee. Ich werde mir dafür wohl wieder Vollrohrzucker aus einem bekannten Drogeriemarkt. Brauner Zucker ist sinnfrei, weil der nicht natürlich braun ist, sondern rückgefärbt worden ist. Ich denke mal, wenn ich insgesamt weniger Süßigkeiten esse, wird der Löffel im Tee auch immer kleiner.

    Frischkornbrei klingt interessant, da werde ich mich mal schlau machen, was das ist. Im besagten Drogeriemarkt kann der geneigte Mensch nämlich auch ganze Weizen-, Roggen- und andere Körner kaufen ;)

    LG
    Pleja

  • Hallo Pleja,

    ich bin gespannt ob und wie dir der lecker Brei schmecken wird.

    Vertragen" tut" ihn mit ganzen Körnern nicht unbedingt jeder. ;)

    Aber soviel ich weiss gehören die auch geschrotet, ich fand´s nur immer lecker "am Stück".

    Meine Ernährung ist zur Zeit sehr Obst- und Gemüse lastig, aber alles in allem trotzdem eine Katastrophe.

    Ich werde bei dieser Baustelle ( der letzten was mit Sucht zu tun hat ) entweder nie einen Durchbruch bekommen oder dann, wenn sich mein Leben irgendwann beruhigt.

    Meinem geliebten Trubel kann ich manchmal nur mit "Schokolade und Co."
    entgegentreten.

    Ich weiss ja woher das kommt, wenn ich mein Leben nur für mich leben würde, mich um niemand anderen kümmern müsste ausser um mich, dann wäre meine Ernährung top.

    Dadurch, dass ich als ziemliches Sensibelchen, mich stark mit anderen Menschen verbinde, bin ich viel zu oft ausserhalb von mir zu finden.

    Das erzeugt Druck, der mit dem "Suchtmittel" gelindert werden soll.

    Aber was soll ich tun, meine Familie, Freunde, Bekannte, Job, Engagement, Pläne, Hobbys "reduzieren" ?

    Eher nicht ;)

    Von daher habe ich jetzt einfach kapituliert und bleibe weiter süchtig.

    Mal sehen was die Zukunft bringt.

    Marion

  • Hey Pleja, die "Geschlossene" steckt ja voller Überraschungen !!!

    Hab´ich zufällig auf der Jagd nach einem Kochrezept ein kleines feines Fädchen über Frischkornbrei gefunden. :D

    Nur ein Tip auf die Schnelle:

    Achtung mit dem Hafer, der darf nicht so lange eingeweicht werden.
    Wird sonst bitter.

    Marion

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