• Hallo steilbergauf,

    schön das du dich wieder meldest.

    Was stört denn deine "innere Ruhe" ? Bist du deinen Gedanken mal auf den Grund gegangen? Ich hatte mal eine Zeit, wo meine Gedanken ständig um's trinken kreisten- aber nicht so dass ich trinken wollte.

    Das hat mich auch verdammt unrihig gemacht, bis ich genau in mich reingehört.
    Letztendlich hatte ich "nur" Angst, vor einem Rückfall und damit die Angst davor meine neu gewonnene Freiheit wieder aufzugeben.

    Als mir das klar wurde und auch das ich meinen Weg konsepuent und gerade weitergehe, war die Angst "entlarvt" und damit unwirksam.

    Zitat von steilbergauf


    und vielleicht auch öfters wieder hierher kommen ......und schreiben ...?!

    Eindeutig JA

    Eventuell ist Lesen (also Bücher) für dich ja auch eine Altenative. Zum Beispiel zum Thema Gelassenheit, innere Ruhe usw.
    Da gibt es viele gute Bücher und aufeinmal erscheint einem alles in ganz anderem Licht.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Guten Morgen

    Eigentlich zähle ich schon länger nicht mehr meine trockenen Tage...
    Ich hatte aber mal vor geraumer Zeit eine dieser "sinnfreien
    Apps" installiert ... > heißt Lebenszeit o.ä. und berechnet die bisherigen Lebenstage nach Eingabe eines (Geburts)datums ....

    Nach Eingabe "meines Datums" bekam ich dann eben 123 angezeigt....

    Das hat mich bewogen innezuhalten und auch hier wieder mal ein paar Zeilen zu schreiben...

    So 123 also huppdiwupp sind meine letzten nun knapp 4 Monate wahrlich nicht vergangen.
    Aber es wird immer mehr 321meins ......Mein Leben , dem ich mich Stück für Stück wieder nähere..... Keine Angst und keine Traurigkeit und auch kein Hochgefühl ist nicht so schlimm oder schön, daß es nicht auch OHNE Alkohol zu bewältigen wäre... Der Schuttberg oder Scherbenhaufen , den man oftmals vor sich sieht (und er wird durchaus auch respekteinflößender wenn man ihn NICHT im Nebel sieht..) lässt sich eben nicht wegtrinken, sondern nur in kleinen Schritten bearbeiten. Man kann auch lernen , ihn einfach mal so stehen zu lassen und besser darauf zu achten SELBST fest auf dem Boden zu stehen...
    Auch gerade in diesem Moment habe ich den Eindruck, daß sich für mich am Horizont sehr schwarze Wolken auftürmen (auch wenn der Wetterbericht grad mal was anderes verspricht ..).
    Jedoch niemand - außer mir selbst - kann mir die Kraft geben, "damit umzugehen".
    Der Alkohol hat mir und meinem Körper so viele Ressourcen geraubt ....und auch wenn ich mich immer noch manchmal an den Sog des Rausches erinnere, so kommt gleichzeitig und intensiv die Erinnerung an den Tage / die Tage danach ....der "Kampf ums Überleben", die Scham, die vergeudete Lebenszeit.......das darf ich niemals vergessen !
    darum lohnt es standzuhalten, es in vollen Zügen zu geniessen - das Leben - auch wenn der Himmel mal wieder schwarz wird......
    denn es ist wieder 321meins > nämlich MEIN LEBEN!

    Ich bin im stillen dankbar und wünsche Allen viel Sonne !

  • Hallo steilbergauf,

    schön mal wieder ein paar Zeilen von dir zu lesen.

    Mir scheint du bist auf dem richtigen Weg, wenn du schreibst:

    "... Keine Angst und keine Traurigkeit und auch kein Hochgefühl ist nicht so schlimm oder schön, daß es nicht auch OHNE Alkohol zu bewältigen wäre..."

    ...weiter so. Und wenn auch mal Wolken aufziehen, schau ob du den nicht irgendwie ausweichen kannst, meist ist es garnicht so schwer.
    Magst du erzählen, was da an Wolken auf dich zu kommt?

    Ich hab auch einiges komisch, anders und fremdartig empfunden, da ich mich erstmal an mein neues ICH gewöhnen musste und alle anderen um mich rum, natürlich auch. Da war auch nicht immer alles nur Sonnenschein ... aber letzlich alles gut.

    321...Deins - der Alkohol kann dir dein Leben nicht mehr wegnehmen, wenn DU ihn nicht lässt.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Moin Steilbergauf,

    Du hast einen guten Weg für Dich eingeschlagen!


    Zitat

    Man kann auch lernen , ihn einfach mal so stehen zu lassen und besser darauf zu achten SELBST fest auf dem Boden zu stehen...

    Noch schreibst Du von *man* - wenn Du es selbst für Dich verinnerlichst und diese Erkenntnis als Basis für Dein trockenes Unterwegssein umsetzt, stehst Du nicht auf tönernen Füßen.

    Weiterhin alles Gute wünscht
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo steilbergauf,

    ich hab am Anfang auch immer von "man" geschrieben. Das war so schön unpersönlich.

    Wenn du aber wirklich mal darauf achtest wirst du bemerken, das die Sätze dann einen Tieferen Sinn bekommen, wenn du z.b. nicht mehr schreibst:

    "...und er wird durchaus auch respekteinflößender wenn man ihn NICHT im Nebel sieht"

    sondern:

    "...und er wird durchaus auch respekteinflößender wenn ICH ihn NICHT im Nebel seh"

    Mir bringt es extrem viel auf dieses "man" weitestgehend zu verzichten, da ICH dann direkt Stellung beziehen muss und nicht irgendwer.

    Probiers mal aus, ist manchmal auch garnicht so einfach...

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Guten Morgen,

    Es ist mal wieder an der Zeit mich zu melden und auch zu berichten ...

    Fast könnte ich sagen : Ich lebe seit Anfang Dezember abstinent.........., Fast ..! > hätte es diesen Tag / Abend Anfang diesen Monats nicht gegeben ....
    In mein "Tagebuch" schrieb ich am nächsten Morgen :
    ".....Den ganzen Tag begleitete mich das Gefühl des Scheiterns und dem Drang alles zu vergessen... im Grunde wusste ich mittags schon, daß ich abends trinken würde ..... "

    Es war ein einmaliger Rückfall (meine Suchttherapeutin riet mir übrigens zur Begrifflichkeit : Vorfall..!) , > daß glaubte ich bereits zu wissen, als ich an der Supermarktkasse das "Sixpack" aufs Band legte ......

    Ich weiß und wußte auch in diesem Moment, daß ich die Klarheit und Bewußtheit meines "neuen Lebens" nicht mehr missen möchte, glaubte aber - nach ca 5 monatiger Abstinenz - noch mal "hineinriechen" zu müssen in meine alten "traditionellen Bewältigungsmechanismen" in "Zeiten großer Not".....

    Ich glaubte mir selbst nochmal bestätigen zu müssen, daß "Trinken nicht hilft " .. der Rausch nicht heilt ....

    Im Grunde bin ich noch immer mit diesem , meinem Verhalten , meinem Vor - oder Rückfall oder wie immer man es bezeichnen will ... beschäftigt. Denn : "er fiel nicht vom Himmel" .... , ich habe ihn kommen sehen.., ich habe ihn geplant.., ich wollte ihn haben ....., ich wollte auch nochmal bestätigt haben, wie sch.... ich mich nach einem Rausch fühle ...!

    Ich war in schlechter Verfassung, meilenweit von dem entfernt, was ich mittlerweile unter "innerer Ruhe" verstehe..... aber das ist keine Ausrede und keine Begründung, da ich ja auch weiß , was mir guttut , Strategien kenne und umsetzen kann, um mich der Ruhe wieder zu nähern ....

    Ich bin nach diesem "Vorfall" nicht von meinem Weg abgekommen..! Ich bin "Keinen Schritt zurück" gegangen...! Ich habe nochmal eine Tür geöffnet, um in das hineinzuschauen was - ich nenn das jetz ma so - ein Teil "meinen früheren Lebens " war.
    Hinter der Tür ist nur Nebel ... dichter undurchsichtiger Nebel, bei dem ich nicht mehr den Boden sehe, auf dem meine Füße stehen ....
    Ich habe diese Tür wieder zu gemacht.....musste aber feststellen, daß "diese Tür " bis ca . 2 Wochen nach dem "Vorfall" noch öfters abends präsent war ...-. das fand ich befremdlich ... und das "ärgert" mich am meisten - gibt mir zu denken, warnt mich vor allem >
    Es ist ein Zeichen, wie mächtig mein Suchtgedächtnis ist und wie leichtfertig es ist / war damit "zu spielen"...

    Trotzalledem starte ich nicht vorn vorne .., ich fühle mich nicht zurückgeworfen, sondern eher "um eine Erfahrung reicher".
    Ich weiß umsomehr, daß ich mein weiteres Leben NICHT wabernd durch den Nebel erleben möchte...

    Mein Leben ist nicht unbedingt schöner .., aber so viel reicher geworden...
    ..

    ..und ich bin von nun an noch vorsichtiger und versuche meine "inneren Anzeichen " ernster zu nehmen und vor allem : Im Alltag meine "Bewältigungsstrategien" gegebenenfalls auch kompromißloser umzusetzen...

    aber jetzt ruft mich die kalte Luft + die schöne warme Sonne ..!

    allseits einen schönen Tag !

  • Hallo steilbergauf,

    Zitat

    Es war ein einmaliger Rückfall (meine Suchttherapeutin riet mir übrigens zur Begrifflichkeit : Vorfall..!) , > daß glaubte ich bereits zu wissen, als ich an der Supermarktkasse das "Sixpack" aufs Band legte ....

    Rückfall ist Rückfall , kein Vorfall und kein Ausrutscher, wie ich das hin und wieder lesen darf. Die Krankheit ungestoppt endet nun mal tödlich und braucht sicherlich keine "Abschwächung" in der Begrifflichkeit.

    Schaue mal in dich rein und überprüfe genau wann du dich mit dem Gedanken befasst hast ein Sixpack zu kaufen . Weit davor, erst im Supermarkt und warum du es nicht nach diesem Kauf einfach stehen lassen konntest.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo steilbergauf,

    danke für deine Offenheit, uns von deinem Rückfall zu berichten.

    Zitat von steilbergauf

    .... , ich habe ihn kommen sehen.., ich habe ihn geplant.., ich wollte ihn haben ....., ich wollte auch nochmal bestätigt haben, wie sch.... ich mich nach einem Rausch fühle ...!

    Aber, ich bin schockiert, dass du dir deinen Rückfall jetzt auch noch schön redest. So nach dem Motto, du musstest das jetzt noch ein letztes mal ausprobieren.

    Obwohl ich gerne wissen würde, mit wieviel Restalk ich jeden morgen durch die Gegend gefahren bin, würde ich nie auf die Idee kommen, es jetzt nochmal auszutesten.

    Sortiere deine Gedanken, nochmal ganzgenau.
    Rückfall ist Rückfall. Du hast ja selbst bemerkt dass du danach immerwieder an diese Tür denken musstst.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Danke für Eure Rückmeldungen und Warnungen ....

    Ja > wenn ich hier schreibe, dann habe ich dies bisher in Offenheit getan...!

    Ich habe in meinem letzten Beitrag m.E. nach weder etwas "schöngeredet" ; noch versuche ich den Vorfall zu verdrängen ..> ganz im Gegenteil...!
    Warum erzähle ich hier darüber ...??!
    Ich versuche tatsächlich ehrlich mit mir zu sein,.. dazu hat auch gehört, hier , an diesem Ort > aufrichtig zu sein und meinen Rückfall einzugestehen.

  • Hallo steilbergauf,

    da hast du mich etwas missverstanden. Ich finde es gut, dass du offen und ehrlich darüber schreibst. Und ich finde es auch wirklich sehr gut, dass du es auch genau beschreiben kannst, was in dem Moment in deinen Gedanken vorging.

    Mit schönreden meinte ich, dass du noch einmal trinken musstest, um dir zu bestätigen, dass du nicht mehr trinken willst. Merkst du den Widerspruch?

    Ich wollte dich nur nochmal zum nachdenken anregen.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Guten Morgen ,


    ...ist ja nun schon wieder ein Weilchen her ..... Zeit für ein "Lebenszeichen" ....und um zu sagen : Ich bin noch immer *dabei* ...! Das Schiff, auf dem ich fahre, kommt zwar noch öfters in stärkeren Seegang, - ist ja auch normal - bei unserem Klima ;) - manchmal fahrts auch zickzack ,aber das Entscheidende: es fährt nicht rückwärts ...und den Kerl am Steuer lerne ich auch zusehends besser kennen ....:

    Die Begrifflichkeit " schönreden" hat mich beschäftigt, betroffen, verärgert .... Und nachdenklich gemacht (will also vor allem auch sagen : Danke Zotti ! )

    Und schöngeredet war tatsächlich mein Satz / Glaube ,daß ich durch meinen - wenn auch einmaligen - Rückfall " Keinen Schritt zurück gegangen bin" ....

    In gewisser Weise "akzeptiere" ich zwar diesen einen Rückfall , weiß nun auch um die Kraft und den Willen, den ich habe ; ein abstinentes Leben zu führen.......aber es war OHNE ZWEIFEL EIN SCHRITT ZURÜCK ..!
    Ich glaubte mir wohl tatsächlich selbst beweisen zu müssen, daß ich nicht mehr trinken will ...., indem ich nochmal trinke ......
    Welch irre Tat ! > ...... ein "unnötiger Kraftakt" !
    Ich bin zurück auf meinem Weg .......mein Schritt wird fester .......aber.....ich gehe jetzt öfters langsamer ....... (allerdings werd ich auf dem Rad immer schneller ...:-):-)......

  • Hallo steilbergauf,

    als ich das jetzt von dir gelesen hab, hat es mich richtig berührt:

    Zitat von steilbergauf


    Die Begrifflichkeit " schönreden" hat mich beschäftigt, betroffen, verärgert .... Und nachdenklich gemacht (will also vor allem auch sagen : Danke Zotti ! )

    ... Ich glaubte mir wohl tatsächlich selbst beweisen zu müssen, daß ich nicht mehr trinken will ...., indem ich nochmal trinke ......
    Welch irre Tat ! > ...... ein "unnötiger Kraftakt" !

    Es ist zum Teil eine Gradwanderung hier im Forum. Wenn ich merke andere sind irgendwie auf dem falschen Gleis, will ich gerne darauf hinweisen. Aber nicht um andere zu verärgern, zu kränken oder gar vor hier zu vertreiben.

    Ich finde es gut, dass du über das geschriebene nachgedacht hast und nun auch verstehst wie es gemeint war.

    Alles gute dir weiterhin.

    Viele Grüsse
    Zotti

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