Weg aus dem Jammertal

  • Hallo, ich will mich hier auch mal wieder melden. Sitze gerade friedlich auf dem Balkon und genieße den schönen Himmel mit den darin kreisenden Schwalben. :)

    Die Situation hier ist nach wie vor angespannt, XY hatte seine Abstinenz super durchgezogen – mit vielen Gefahrensituationen wo ich nie gedacht hätte, dass er es ohn Alkohol schafft.

    Vor zwei Wochen gabs allerdings einen Rückfall :( – ich habe ihn auch kommen sehen, ganz so blind bin ich ja nicht.
    Ansonsten ist es so, dass durch den Verzicht auf Alkohol unsere anderen Probleme stärker in den Vordergrund getreten sind.
    Erstaunlich, wenn ich lese, dass ich vor 3 Monaten schrieb, das ansosnten eigentlich alles ganz ok ist. Kann ich gar nicht mehr nachvollziehen!

    Liebe Grüße in die Runde, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Liebe Aiko,
    ich kann vieles was du da geschriben hast gut nachempfinden, weil es bei mir ähnlich war. Als mein Kleiner noch Baby war habe ich erwachsenschule gemacht und die Abmachung war, dass er aufpassen sollte. Da kam er dann auch früh morgens betrunken nach hause.
    Tja, das ist lange her. irgendwann habe ich mir dann babysitter aus dem Freundeskreis organisiert, die in unsere wohnung kamen. Das war dann richtig peinlich für ihn. Ich habe denen erlaubt auch ordentlich Krach zu machen und blos nicht Rücksicht zu nehmen. Auf keinen Fall aber hatte das Einfluss auf sein trinken genommen. Ihm kam das sogar gelegen. Es war ja nun jemand anders da, der/ die sich um das kind kümmert alos konnte er ja noch mehr trinken. So kam es dass er dann oft auch garnicht nach hause kam. Wie ich später erfuhr hatte er sogar noch eine andere Freundin, zu der er dann ging und wo er dann wohl in Ruhe trinken konnte. Aber sein Alkoholproblem war eigentlich zu der zeit immer 'das problem' für mich, so dass auch bei uns andere Probleme garnicht erst zum Vorschein kamen. Täglich stellte sich die Frage. Hat er getrunken? Ja? Nein? Klappt heute unser Programm? Ja? nein?
    Aber es kam alles noch schlimmer bei uns. Er hat eigentlich bis heute nicht eingesehen, oder nur mal ab und zu, dass er ein Alkoholproblem hat. Nur dann, wenn ich richtig sauer war redete er mir nach dem Mund um mich zu beschwichtigen.
    Heute, im Nachhinein, denke ich mir nur, wieso ich überhaupt nen Alkoholiker auf meine Kinder hab aufpassen lassen oder es erwartet, dass er zuverlässig ist. aber heute weiß ich es eben besser. Durch dieses Forum ahbe ich gemerkt dass ich nciht alleine da stehe und dass dies eben die üblichen Erscheinungen dieser Art von sucht sind, und - dass es sich auch nicht ändern wird, es sogar noch schlimmer wird. Und auch das mußte ich erfahren. Alles drehte sich mehr und mehr in seinem Leben um Alkohol.
    Es wurde immer schwieriger normale gespräche zu führen, die kamen mir nur noch geschauspielert vor. Ich erzählte was von den Kindern und er hörte nicht zu und dachte nur an seine Konsum und fragt mich, ob der Supermarkt noch auf hat. So zum Beispiel. Auch seine Frauengeschichten wurden schlimmer, dreister. Er konsumierte die Frauen, wenn er betrunken war und lies die dann abblitzen. Aber einige verliebten sich wohl in ihn und versuchten dann heruaszufinden, ob er noch eine intakte Ehe führte. Auf diesem Wege erfuhr ich dann überhaupt von denen. Das war ziemlich verletztend. Aber ich schob alles auf den Alkohol und vergass dabei, dass ich bei dieser Geschichte irgendwie meine Würde verlor. Er machte mich zu seinem Spielzeug, spielte mit meinen Gefühlen, wie es ihm gerade paßte.
    An die Mädels konnte er sich angeblich nicht mehr erinnern. Dass er sich aber anscheinend auch nicht mehr daran erinnerte, dass er Frau und Kinder hat, wenn er mit eienr anderen war war mir derzeit nicht bewußt.
    Mein großer Fehler war, dass ich nicht konsequent war und ihm immer wieder verzieh und ihm immer wieder neue Chancen gab. Ich habe ihn immer machen lassen und immer wieder Leid, Demütigungen, Beschimpfungen etc erfahren.
    Ich hatte mich aber dafür hergegeben. Ich hatte solche Angst davor einfach zu sagen: Ich will das so nicht mehr, ich mache das nicht mehr mit. Das war täglich mein gedanke, aber es kam nicht aus meinem Mund. Ich war unglücklich, aber ich wollte micht nicht trennen. Ich hatte Angst, dass er irgendwann wieder zur Besinnung kommt, eine Therapie machte und dann eine andere Frau an seiner Seite ist. Und diese Frau würde dann die schöne Zeit mit ihm erleben, wie ich sie mit ihm anfangs hatte, als er nocht nicht trank.
    Aber es wurde wie gesagt immer schlimmer und ich zog ( wegen der Kinder) erstmal aus, damit ich etwas Abstand bekomme. Also keine Trennung, nur Abstand. So hatte er auch nicht das Recht sich eine andere zu suchen. Ihm war das nicht so ungelegen, denn so konnte er in Ruhe weiter saufen und auch seien Affairen fielen nicht so auf. Was mir nicht so bewußt war- das war die beste Entscheidung meiens Lebens. Zwar habe ich mich anfangs selber getäuscht. Aber so anch und nach gefiel mir mein neues Leben und ich hatte ja auch keinen Trennungsschmerz, denn wir waren ja noch zusammen, nur in getrennten Wohnungen. Aber ich kam wieder zu mir selbst und hatte automatisch immer weniger Lust ihn zu sehen. Wir haben uns quasi auseinander gelebt.
    ich lebe jetzt in Ruhe mit meinen Kindern, kein Stress mehr. Ich tue in meiner Wohnung was ich will. meien Kinder bekommen von dem betrunkenen Vater nichts mehr mit udn den streitereien. Er trinkt noch immer und auch exessiver. Aber ich bin weg.
    Ich rate jedem: Wenn Du Dich nicht truast dich zu trennen , dann geh und bau dir ein sicheres nest. Das kann sogar in der eigenen Wohung beginnen. Hab ich auch erst so gemacht.
    Jedenfalls habe ich jetzt auch bemerkt, dass doch da schon einiges nicht gut lief und einfach immer vom Alkohol übershen wurde. Wir haben einfach andere Vorstellungen vom Leben und besonders als Familie. Er würde gerne noch den Junggesellen raushängen lassen ud nur mal so zwischendruch den Vater spielen. Ich sollte also alle Verantwortugn übernehmen während er sich noch austoben konnte. Und dann blos nicht meckern, ich sei ja schließlich nicht seine Mutter.

  • Liebe Paddy, vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht, die Erlebnisse anderer sind sehr wertvoll für mich. Vielleicht ein möglicher Blick in die Zukunft – eine Warnung auf jeden Fall!

    Das das Nest bauen auch in der gemeinsamen Wohnung beginnen kann, dass ist ein Gedanke de rmir erstmal gut tut. Ich kann und will momentan keine großen Schritte Richtung Trennung machen. Aber ich kann und will vorsorgen. Z.B. werde ich ihm, wenn mal was da ist, kein Geld mehr leihen, sondern es stattdessen für mich und meine kleine Motte auf die hohe Kante legen.

    Liebe Grüße und viel Glück Dir! Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo Aiko,
    nun kann ich auch was bei Dir schreiben :)
    Wie Du ev. gelesen hast, bin ich ja schon ausgezogen.
    Ich habe allerdings auch so ähnlich angefangen wie Du.
    Zuerst mal darüber nachgedacht (hier läuft was schief!), dann beobachtet über längere Zeit (es hört nicht auf, schiefzulaufen!), dann analysiert (will ich so weiterleben?).
    Und irgendwann in dieser ganzen Zeit wurde mir auch klar- mein Geld werde ich zumindest mal zusammenhalten. Ich habe ihm zwar kein Geld geliehen, aber ich habe eben öfter darauf geachtet, meines nicht zum Fenster rauszuschmeißen.
    Verträge o.ö., die wir noch neu abgesclossen haben, habe ich überprüft auf "Unwichtig" oder "wichtig". Und bei wichtigen DIngen habe ich mir genau überlegt, was für mich im Falle einer unfriedlichen Trennung günstiger wäre.

    Liebe Grüße!

  • Hallo girasol,

    eigentlich ist es ein Witz, dass ICH IHM Geld leihen musste. Denn schließlich war ICH schwanger, habe ICH die Geburt und die Stillzeit gemeistert und ICH war schlimm krank im letzten Jahr und konnte aus all diesen Gründen nicht so viel arbeiten. Das ist doch irgendwie verkehrte Welt.

    Zum Geld zurück legen:
    Da bekommt der Spruch "Seine Schäfchen ins Trockene bringen" eine ganz neue Bedeutung! :lol:

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Zitat von Aiko

    Da bekommt der Spruch "Seine Schäfchen ins Trockene bringen" eine ganz neue Bedeutung! :lol:


    Hehe, stimmt 8)

    Wie, und trotz allem hast DU IHM Geld leihen "müssen"? Das hätte original mein XY sein können :roll:
    Ich habe ihm nie was geliehen, aber er hat auch wie Deiner finanziell nichts auf die Reihe bekommen... Und wirst Du es schaffen, ihm das abzuschlagen, wenn er wieder fragt?
    Der finanzielle Bereich war der einzige bei uns, wo ich mich nicht über den Tisch habe ziehen lassen.
    Wahrsch. weil ich während des Studiums so bitterarm war, das prägt. Ich habe immer Angst, ins Hintertreffen zu geraten. Das war in dem Fall gut für mich.

  • Hallo Ihr Lieben,

    hiie mal wieder eine Meldung von mir. Ich bin ja sonst im geschlossenen Bereich unterwegs und schreibe auch meistnicht so ganz viel, weil mein Alltag das einfach nicht zulässt.
    Wir leben hier noch immer zu Dritt, allerdings haben mir die letzten Monate gezeigt, dass Änderungen sich so wie es jetzt ist, nur im Schneckentempo vollziehen.

    Im nächsten Termin unserer Paarberatung (der letzte liegt wegen Krankheit etc. schon viele, viele Wochen zurück) wird es darum gehen wie wir unser Leben zukünftig gestalten. Ich möchte, dass er auszieht. Ähnlich wie Paddy spreche ich dabei nicht von Trennung, nur von räumlicher Trennung. Vor einem kompletten Schnitt habe ich noch zu große Angst.
    Ich habe auch Angst vor dieser räumlichen Trennung, auf vielerlei Ebenen: Emotional, finanziell, Kräfte-mäßig, organisatorisch. Aber momentan denke ich auch, dass es, sollte es eine Chance für uns als Familie geben, dies die einzige ist. Denn so, wie es ist, kann es nicht bleiben. Da muss Bewegung rein.

    Liebe Grüße an Euch alle, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo Aiko,

    schön, DIch zu lesen!
    Sprecht ihr in der Paarberatung auch offeniv über die Sucht?
    Ex und ich hatten damals auch eine gemacht. Ich sprach ganz deutlich über seine SUcht. Der Berater, ein älterer, irgendwie "weise" wirkender Mann sagte darauf: "Ganz egal wie, es wird ein sehr dornenreicher Weg".
    Das sagte er insgesamt 2 Mal und immer schaute er dabei mich an.
    Ich empfand das fast wie eine "geheime Botschaft" und es war mit ein Grund, warum ich mich trennte.
    (Da ich selbst in der BEratung tätig bin, weiß ich, wie oft die Klienten nicht "hören wollen" und doch sooo gut daran täten!! Das habe ich in dem Fall mal umgedreht und mich als die beratungsresistente Klientin gesehen- und dann wollte ich mal nicht resistent sein, sondern dem Berater schlicht und einfach mal glauben. Schließlich ist er ja der Profi)
    Hätte ich die SUcht nicht thematisiert und das Hauptproblem: "wie geht die ZUkunft weiter", sprich hätte ich es nicht gleich direkt auf den Punkt gebracht, hätten wir sicher noch lange rumeiern können dort.....
    So war es nach nur dieser einen SItzung beendet. und hat mir dennoch sehr geholfen!

    Ich wünsche DIr viel Kraft und Frieden!
    Liebe Grüße
    Girasole

    PS: Meine chronische KRankheit brach erst aus, als ich mit Ex-XY zusammen war und wurde dann immer schlimmer.
    Nach der Trennung nun geht es schrittweise besser.
    Ich persönlich glaube fest, dass jede KRankheit besser wird, wenn man gut für sich sorgt!! 8)

  • Liebe girasole,

    schön, Dich hier zu lesen, danke!

    Ja die Sucht war von Anfang Thema. Ich habe sie für mich sogar als Hauptthema angegeben in der ersten Stunde.

    Die Beraterin hat nach einer der ersten Stunden (3,4) mal gesagt, dass sie ab jetzt nur noch moderiert und nicht großartig berät, da XY (noch) nicht bereit für Veränderungen wäre.

    Die chronische Erkrankung habe ich schon länger, nur die Diagnose habe ich erst kurz nach der Geburt unserer Tochter bekommen, weil ich da wieder einen schlimmeren Schub hatte. Das hängt auf jeden Fall mit Stress zusammen, sehe ich auch so.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Liebe Aiko, ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir erst einmal und hoffe, dass es Dir auch wirklich positive Veränderung bringt. Ich habe eines hier gelernt im Forum. Wenn Du etwas verändern willst dann nur indem Du es schaffst hart und konsequent zu sein.
    Mit gutem Willen und Hoffnung drehst Dich nur im Kreise und nichts passiert ausser dass man selber und der Partner immer tiefer sinken. Der Therapeut hat recht. Wie auch immer Du Dich entscheidest wird der Weg dornig sein und bringt viel schmerzen mit sich. Du kannst nur wählen, ob Du jetzt einen Trennungsschmerz auf Dich nimmst oder später die ganze Palette mit dem Alkoholismus. Die kannst Du ja hier nachlesen. Eigentlich ist das auch schon alles, was Du Dir vor Augen halten musst. Ich denke, dass Du mit Deiner Entscheidung , dass er ausziehen soll eine gute Wahl getroffen hast. Ich habe es ja auch so gemacht, dass ich eine räumliche Trennung gefordert hatte. Damit war ein klares NEIN zum Alkohol in MEINEM Leben ausgesprochen. Und vor allem auch in dem Leben meiner Kinder. Von da an durfte er nie mehr meine Wohnung mit einer Fahne betreten. Da war ich konsequent, bis heute. Da bin ich auch sehr stolz drauf. Wenn Dein Mann auf die Kinder aufpassen soll, dann lass es ihn auch nur ohne Alkohol tun. Daher rate ich Dir in dringenden Fällen, wo Du jemanden zuverlässiges brauchst dieses mit eine Babysitter oder Freunden zu organisieren. Das ist nicht schwer und du sparst Dir viel Ärger. Viele andere Mütter schaffen das auch so. Mir haben meine Kinder die Kraft gegeben das durchzuziehen. Ich wollte ihnen solch ein Leben nicht zumuten, Und das sehe ich bis heute so,d ass es die richtige Entscheidung war. Ich kann mir vorstellen, dass sogar dein Mann dann die Ernsthaftigkeit erkennt und vielleicht doch noch die Biege kriegt. Meiner steckte schon zu lange und zu tief drin und hat keine eigenen Willen etwas zu ändern. Da muss erst schlimmeres kommen. So sehe ich das. Aber das ist mir heute egal. Sein Bier. Wie man es so schön sagt.

  • Zitat von Paddy

    Der Therapeut hat recht. Wie auch immer Du Dich entscheidest wird der Weg dornig sein und bringt viel schmerzen mit sich.


    Hallo Paddy, das war mein Berater, der bezog sich damals aufs das Zusammenbleiben von XY und mir. Das würde, egal in welcher Form, ein dornenreicher Weg sein.

    LG
    Girasole

  • Liebe Paddy, vielen Dank für Deinen Besuch hier.

    über diesen Satz bin ich beim mehrmaligen Lesen Deines Beitrags immer gestolpert:

    Zitat

    Wenn Du etwas verändern willst dann nur indem Du es schaffst hart und konsequent zu sein.


    Damit fühle ich mich ganz und gar nicht wohl. Ich bin ein konsequenter Mensch und ich bin auch oft hart – vor allem zu mir selbst. Und ehrlich gesagt: Ich möchte nicht mehr so hart und konsequent sein. Das klingt sehr anstregend und ist es auch.
    Es geht hier um mich, nicht um XY – und mit mir möchte ich weich sein, voller Verständnis und Mitgefühl.

    Gerade in dieser Konstellation mit einem alkoholkranken Menschen – hier bin ich die Strukturgebende, die Vernünftige, die die vermeintlich immer alles richtig macht - die Streberin. Will ich nicht mehr. Ich will mir Raum schaffen, in dem ich es mir auch erlaube Fehler zu machen. Zugebe, dass ich nicht immer alles besser kann. Das ich Hilfe brauche. (An-)Nehmen lernen.

    Das XY nicht auf die Kleine aufpassen darf wenn er getrunken hat, das ist für mich selbstverständlich, da brauche ich keine Härte oder extra Konsequenz, das ergibt sich von selbst.

    Ich habe jetzt verstanden, dass ICH wirklich NICHT helfen kann. Es ist SEIN Weg. Das heißt nicht, dass ich zunächst nicht auch immer wieder in alte Muster zurückfalle. Das ist ok. Ich sehe auch meine Entwicklung als Prozess und versuche da geduldig mit mir zu sein. Ob das Ganze mit Trennung endet, weiß ich noch nicht. Im Moment ist das nicht mein Weg, hier geht es erstmal nur um räumliche Trennung, darum unsere festgefahrene Struktur in Bewegung zu bringen. Und weil ich Ruhe will, mich auf mich selbst besinnen. Vielleicht macht er das dann ja auch. Vielleicht auch nicht. Das liegt nicht in meiner Hand.

    Natürlich habe ich da Ängste, kann ja auch sein, dass es für ihn dann viel bequemer ist, mehr Freiheit zu haben. Vielleicht trennt ER sich von MIR. Ich nehme das in Kauf, ich halte diese Angst aus weil ich Veränderung will. Für mich.

    Alles Liebe, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo Ihr,

    hier kommt ein Pieps von mir. Ich habe lange nicht geschrieben und mich jettt auch vorübergehend aus der Geschlossenen ausgeklingt weil ich eine Entzündung am Auge habe / hatte und es deshalb möglichst meide auf Bildschirme zu gucken ...

    Dennoch ein kurzer Statusbericht von mir.

    Mein XY geht weiterhin regelmäßig in die SHG, – zwischendurch konnte er drei Wochen hintereinander nicht hin und hatte prompt einen Rückfall.
    Mich hat es längst nicht so stark aufgewühlt wie ich dachte, ich konnte mich ganz gut ausklinken und habe das auch nicht kommentiert. Er ist dann direkt wieder in die SHG und hat eine Therapie bei der Suchthilfe begonnen, da kann er fünf Stunden machen bis die eigentlich Therapie anfängt, da hat er auch schon einen Termin. Lange Rede, kurzer Sinn: Er meint es scheinbar ernst. Ich bin skeptisch, merke aber, dass er gerade wirklich dran ist.

    Unsere Auseinanderzieh-Pläne liegen derzeit aus verschiedenen Gründen auf Eis. Aber das ist ok miteinander geklärt. Er wird stattdessen erstmal in die Tagesklinik gehen wenn es möglich ist.

    Mir geht es ganz gut. Gesundheitlich leider nicht so, aber ich lerne jeden Tag mehr gut zu mir zu sein und mir Gutes zu tun.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • hey aiko
    nun habe ich mir deinen thread auch mal durchgelesen und muss sagen so wie du denkst u fühlst war bzw ist es bei mir auch .
    wie gesagt früher habe ich genauso gedacht,auch heute noch teilweise,ermahne mich aber dann selber.dieses Forum hat mir so nach u nach die augen geöffnet.der ganze austtausch hat sooo viel geholfen.

    genau deswegen bin ich ja auch wieder hier.

    so wie du deine Situation schilderst war es damals bei meinem ex freund. ich hatte mir damals auch nen Job gesucht ,abgemacht er passt so lange auf und zack er kam morgens grundsätzlich besoffen nach hause .da hatte ich Gott sei dank meine schwester.

    als die Beziehung zu ende war war ich auch sehr erleichtert,habe danach zu mir gefunden .

    naja dann habe ich ja meinen jetzigen Partner kennen gelernt.seelenverwandt :) so wie bei dir.

    hatte damals auch gehofft u gebetet dass er es packt,mir ging es teilweise sehr schlecht .Gott sei dank hat er irgendwann seinen Tiefpunkt gehabt und hat eine Entgiftung gemacht.es ging alles gut.bis vor ein paar Wochen ,wie gesagt.
    nun habe ich aber klipp u klar mit Konsequenzen gedroht .naja gedroht ist das falsche wort.ihm nur gesagt was ich in meinem leben will.und es liegt an ihm ob er da mit kommt (ohne alk).

    du schreibst Trennung kannst du noch nicht dran denken.das kann ich sooo gut verstehen.solange die Hoffnung noch da ist ,kann man einfach keinen Schlussstrich ziehen .

    ich habe auch immer gehofft u geglaubt u irgendwann kam ja die wende .

    ich hoffe dass dein xy es ernst meint und den richtigen weg geht..

    lieben gruss else

  • Hallo Else,

    vielen Dank für Deinen Beitrag hier. Lustig, dass Du minen Thread gerade jetzt hochholst. Ich wollte ohnehin hier mal wieder schreiben, bin ja sonst mehr im geschlossenen Bereich unterwegs. Mag einfach nicht, dass die ganze Welt mitlesen kann und weiß dann imemr nicht wieviel ich schreiben kann und wie wenig damit es dennoch verständlich bleibt.

    Irgendwie tut es doch total gut, hier auf Menschen zu treffen, die ähnliche Probleme haben, – ich fühle mich dadurch weniger allein, verstanden. Verständnis, dass ich erst gerade lerne mir selbst entgegen zu bringen ...

    Mein letzter Eintrag ist ja nun schon über drei Monate her. Die letzte Zeit war sehr schwierig, er hatte extreme Stimmungsschwankungen. So sehr, dass ich einmal sogar dachte es wäre mir lieber, er würde wieder trinken. Nun gipfelte es in einem erneuten Rückfall, kein Absturz aber dafür gleich ein paar mal mäßig getrunken wohl mit der Illusion es doch kontrollieren zu können. Lange Rede, kurzer Sinn: das letzte Wochenende / die Woche war dramatisch. Ich stecke mitten drin im Prozess, die räumliche Trennung wird stattfinden. Eine Wohnung hat er schon, das steht also fest.

    Was mir gerade hilft ist, hier viel zu lesen und auch Bücher über Co-Abhängigkeit zu lesen. Das stärkt mich, hilft mir, meine Wahrnehmung ernst zu nehmen. Therapie mache ich ja auch.

    Soweit erstmal. Ich werde mal Deinen Thread suchen.

    Alles Liebe, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Liebe aiko

    vielen Dank für deine lieben Worte bei mir!
    Bei dir ist ja auch einiges los :shock: ich hoffe sehr, dass es dir gut geht!?!

    Ein super buch finde ich "die vaterfalle". Nicht direkt über co-Abhängigkeit, aber niemand prägt das beziehungsleben einer frau mehr als der vater.
    es lohnt sich wirklich sehr dort hinzuschauen.

    alles gute und gute nacht
    girasole

  • Liebe Girasole,

    danke für den Buchtipp, schaue ich mir mal in Ruhe an. Mein Vater ist für mich momentan nicht so ein Thema – obwohl seine Abwesenheit sicherlich auch großen Einfluss auf mich hat(te), bin ich ich momentan doch eher an der verdrehten und manipulativen "Erziehung" durch meine Mutter dran.

    Mir geht es ganz gut, verhältnismäßig. XY zieht in ein paar Wochen aus und ehrlich gesagt freue ich mich da momentan drauf. Endlich Bewegung, endlich Luft! Trotzdem macht es mich auch traurig, ich denke in den letzten Tagen oft an unser Kennenlernen und betrauere außerdem den Zerfall unserer kleinen Familie.

    Die Hoffnung habe ich noch nicht ganz aufgegeben, aber es ist mir wichtig ihn loszulassen, da wirke ich gerade.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo aiko

    bei mir war es ganz genau so!
    Erstmal habe ich die verquere Erziehung durch meine Mutter bearbeitet.
    Mich von ihr gelöst und gelernt, ihr Grenzen zu setzen
    Nicht unanstrengend!

    Dann fiel mir dieses buch in die Hände und mir gingen ganze Kronleuchter auf!
    Auch mein vater war hauptsächlich abwesend.
    aber was schon das kleine Mädchen dadurch "lernt" ist verheerend für die Zukunft und kann direkt in die co- Abhängigkeit führen.

    Es lohnt sich wirklich. Kannst es ja auf die liste setzen für wenn das Thema Mutter fertig ist :)
    Oder zwischendurch mal reinschieben man braucht ja auch mal pause

    viel kraft für dich weiterhin.
    Toll, wie du deinen Weg gehst!

    LG girasole

  • Ps:
    Zugegeben, es ist teilweise recht feministisch.
    aber darüber hab ich hinweggelesen.
    Denn es ändert nichts am grundtenor, der aussage.
    die für mich einfach nur hilfreich und logisch war!

  • Liebe Girasol,

    hab schon geguckt, das gibt es gebraucht ja sehr günstig. Meinst Du die alte Auflage ist noch aktuell? Oder hat sich in einer neuen auflage wohl viel verändert?

    Gegen Feminismus habe ich überhaupt nichts. Eigentlich müsste jede intelligente Frau Feministin und jeder intelligente Mann Feminist sein. ;) Leider wird dieses F-Wort ja oft eher als Schimpfwort gesehen ohne zu hinterfragen was es wirklich bedeutet.

    Liebe Grüße, Aiko (Feministin)

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

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