Hallo,
nachdem ich mich ein wenig eingelesen habe, will ich mich nun auch öffnen.
Ich bin Ende Dreißig, mein Freund Mitte 40. Wir sind seit 3,5 Jahren zusammen und haben eine kleine Tochter (18 Monate). Mein Freund trinkt regelmäßig abends 1–2 große Bier – wobei er immer wieder abstinente Phasen hatte, die er dann immer bricht und dann steigert sich der Konsum bis zur nächsten Notbremse von ihm. Dazu gibt es regelmäßig Ekzesse wenn er ausgeht – ich würde sagen im Schnitt einmal im Monat, phasenweise öfter, phasenweise wesentlich seltener.
Letztes Jahr hat er seinen Führerschein verloren wegen knapp 1,6 Promille.
Ich fühle mich von der Situation immer stärker belastet, merke, dass es sich nicht ändern wird.
Ich hatte immer wieder Hoffnung –vor allem wegen der abstinenten Phasen und weil er auch immer mal wieder sagt, dass er weiß, das er ein Problem hat und es ändern will. Dann aber wieder sagt er, das alles nicht so schlimm ist und ich übertreibe. Ich habe es einfach so satt! Und es tut mir weh zu sehen, dass unsere Tochter da auch drunter leidet.
Trenung ist für mich momentan noch keine Option, – ich würds einfach nicht schaffen. Es war alles so toll, Liebe auf den ersten Blick, wir sind wirklich seelenverwandt, uns verbindet so viel. Momentan fühle ich mich in einer ausweglosen Situation gefangen, weiß nicht wie es weiter gehen soll. Ich versuche mein Ding zu machen, habe eine Therapie angefangen, sorge für mich. Aber es zieht mich immer wieder so dermaßen runter. Vor allem wenn es um Vereinbarungen geht, die er nicht einhält aufgrund eines Besäufnisses. Trotzdem habe ich auch noch Hoffnung. Ich möchte so gern, dass alles gut wird!
Momentan herrscht bei uns Schweigen seitdem er mich Montag Nacht wieder hat hängen lassen (vereinbart war, dass er früh nach Hause kommt und dann das Babyfon übernimmt, damit ich am Vormittag ausgeschlafen arbeiten kann). Er kam dann um halb fünf volltrunken nach Hause.
Ich bin so wütend! Und furchtbar traurig. Seitdem habe ich halt meinen Tag gelebt und bin ihm weitestgehend aus dem Weg gegangen. Typischerweise ist er sauer auf mich. ich weiß einfach nicht mehr, was es bringen soll zu reden. Ist ja doch immer das gleiche.
Danke fürs Zuhören!
Aiko