Auf der Überholspur! ...in die Sackgasse

  • Hallo Forum, Hallo Samsara,Zotti,Tina,

    Schöne Pfingsten erstmal euch allen und danke für euer Interesse und eure Anteilnahme.

    Leider kann ich zur Situation Wohnungswechsel noch nichts sagen, da ich meine Unterlagen eingereicht habe und nun auf Antwort warten muss. Ich wohne nun mal in einer Stadt, in der die Wohnungssituation eher begrenzt ist und da sitz ich leider am "kürzeren Hebel" :(

    ...ob es nun Zufall war, oder der richtige Zeitpunkt, jedenfalls freu ich mich, wenns klappt.

    ..auf dem Weg..

    LG Cemend

  • Hallo miteinander,

    Hab grad eben meinen Mietvertrag unterschrieben. :) Herrlich. Klingt vielleicht ein bissel komisch, aber ich hab irgendwie das Gefühl von "Belohnung". ..die letzten Wochen waren nunmal gezeichnet von Veränderung, viel Arbeit, Aufarbeitung, Ablenkung, Terminen... Und ich fühl mich grad ein wenig, als ob das nun so ein bissel ein Lohn der vielen Mühen ist..
    Nun sehe ich das auch als Basis für einen persönlichen Neustart in mein REALES Leben, dass nicht gezeichnet ist von Lug und Trug und verfälschten Ansichten..

    Mein Therapieantrag ist auch noch in Bearbeitung, momentan reissen sich alle darum, wer die Kosten übernehmen darf.. ;)
    Habe aber wöchentliche Überbrückungstermine in der Suchtberatung, bis es dann endlich losgeht. Auch auf diese Termine freue ich mich immer, da sie mir ein wenig Rückhalt und Struktur geben, auf dem Weg, an mir zu arbeiten. Leider gestaltet sich die Suche nach einem Psychotherapeuten als ordentlich schwierig, wenn ich überhaupt jmd erreiche, muss ich dann immer mit Wartelisten von ca einem halben Jahr rechnen... :(
    Ansonsten verläuft mein Leben in trockenen Bahnen und allein körperlich fühl ich mich gut wie seit Jahren nicht mehr. Hab mir gestern mal den Suchtdruck (über den ich viel gelesen hab') von meiner Beraterin erkären lassen, weil ich das nicht erlebt hab, die letzten Wochen und sie meinte dann, "Wenn so etwas passiert, das merke ich dann schon.."
    Ist das normal, dass ich in meiner Anfangszeit so etwas nicht verspüre? Kommt das erst später? Oder passiert so etwas nicht Jedem?

    LG Cemend

    ..auf dem Weg..

  • Guten morgen Cemend,

    ich denke, dass mit dem Suchtdruck ist bei jedem anders. Der eine hat ihn, der andere nicht.

    Ich habe in den 7 Monaten auch noch nie das Gefühl gehabt, was trinken zu müssen.

    Sei froh, dass es bei dir auch so ist, aber immer wachsam, falls er (der Suchtdruck) doch irgndwo auf der Lauer liegt und irgendwann zuschlagen will.

    Ich denke auch das es viel an den Umständen liegt, in den du dich befindest. Wenn du noch viele Probleme und Sorgen hast, mit denen du kämpfen musst, ist sicherlich der Gedanke an die Flasche näher, als wenn alles schon halbwegs in geordneten Bahnen läuft.

    Alles Gute weiterhin auf deinem Weg.

    Viele Grüsse
    Zotti (die vom Hagelschauer geweckt wurde)

  • glück auf cemend

    Zitat von Cemend

    Kommt das erst später?

    ich hatte die ertsten entzugserscheinungen (und damit verbundenen saufdruck) erst nach m halben jahr.

    Zitat von Cemend

    Oder passiert so etwas nicht Jedem?

    keine ahnung.

    bleib auf m weg :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo ihr lieben,

    vielen Dank für eure mutmachenden Worte. Ich bin vorsichtig und werde es auch bleiben. Mir ist die Gefahr viel zu sehr bewusst, deshalb ja auch meine Frage.
    Hab nämlich ein bissel Bammel davor, dass mich mein Suchtgedächtnis genau dann einholt, wenn ich es am wenigsten erwarte...
    ...dass nämlich die Gefahr genau dann auf mich lauert, wenn ich meine anderen Probleme in den Griff bekommen hab. Selbst meine Suchtberaterin sagte mir die Woche, sie mache sich Sorgen, da es mir scheinbar ZU leicht fällt, mein Leben ohne Alkohol zu strukturieren und zu leben und sie den Eindruck hat, dass meine emotionalen Probleme mir grad mehr zu schaffen machen. Das ist ja auch so.
    Ich persönlich hoffe und denke, dass ich jetzt in dieser Zeit aber auch lerne, diesen Sorgen und diesem Druck standzuhalten und einen klaren/trocknen Kopf zu bewahren und diese Erfahrung in "mein Leben nach den Sorgen" mitzunehmen..
    Dennoch bleibt die Angst/das Bewusstsein für die Gefahr.

    Ansonsten kann ich gerade nur sagen, dass ich jeden Tag wie ein Geschenk betrachte. Ohne "Nebel". Mit neuen Möglichkeiten. Ohne "Bremse".
    Wünsch euch allen ein schönes Wochenende und allen Fussballfans ein schönes Spiel.

    LG Cemend

    ..auf dem Weg..

  • Hallo Forum,

    ..nach unendlichen Tagen der Niedergeschlagenheit will ich mich mal wieder kurz melden. Bin wohl, wie mir scheint, der Einzige, der sich bei diesem Wetter wohl fühlt, weil es wunderbar zu meiner Stimmung passt..
    Is ne rein emotionale Geschichte wegen meiner noch nicht allzu lang zurückliegenden Trennung und der damit verbundenen Trauer. Und irgendwie hab ich auch das Gefühl, das Verarbeiten dieser Situation trocken nunmal kein "Zuckerschlecken" ist.

    ...da sind einfach zu viele Situationen, wie mir jetzt bewusst wird, wie sehr der Alkohol mein Empfinden und meine Persönlichkeit beeinflusst hat. Ja quasi unter Kontrolle hatte. :(

    ...da sind einfach zu viele Gedanken und "Stimmen" in meinem Kopf und ich muss auch zugeben, dass mich jetzt öfters die Gedanken heimsuchen, diese "Stimmen" einfach totzutrinken. Einfach, um wieder mal Ruhe in meinem Kopf zu haben. :(

    ALLERDINGS, und dass ist die momentan positive Kehrseite, tue ich genau das NICHT. Weil es letzten Endes genau das ist, was mich in diese Situation gebracht hat und ich meine eigenen Dämonen nur zu gut (Spiegel-)bildlich vor mir sehe und dafür Sorgen tragen will, dass diese nie wieder mein Leben und meine Gedanken und Gefühle bestimmen!

    ...auf dem Weg.. bin ich dennoch und werde es auch bleiben. Ich stopfe mir meine Zeit momentan mit soviel Arbeit wie möglich zu, um abgelenkt zu sein und letzten Endes wird sich das bestimmt auch in irgendeiner Weise lohnen..

    LG Cemend

  • Hallo ihr lieben,

    die Schatten sind noch nicht weg, aber langsam geht es mir stimmungsmässig zuweilen etwas besser. Kann sicher auch daran liegen, dass die viele Arbeit der letzten Tage und Wochen langsam Früchte trägt und ich Ergebnisse sehe..
    Und mein Wohlbefinden und Selbstwertgefühl sich damit steigert. :)
    Bin derweilen nebenbei auch schon mit Umzugsvorbereitungen beschäftigt und gesundheitlich geht es auch langsam bergauf, sodass ich bald auch wieder ordentlich Sport machen kann. :)
    ..will jetzt mal nicht allzusehr in Euphorie verfallen, der Weg bleibt...

    euch allen ein schönes Wochenende

    LG Cemend

  • Hallo Cemend,

    schön dass du dich wieder gemeldet hast.

    Am Anfang hatte ich auch viel damit zu tun, mir den Scherbenhaufen von allen Seiten anzusehen.

    Dennoch solltest du dich davon nicht runterziehen lassen. Was geschehen ist, kannst du nicht mehr ändern. Das war auch für mich schwer zu verstehen.

    Wichtig ist jetzt in die Zukunft zu schauen und neu zu gestalten. Manche Dinge lassen sich aber nur sehr langsam in die richtige Richtung bewegen. Da musst du Geduld haben. Aber am Ende wirst du belohnt, dauert nur manchmal etwas länger.

    Was ist das für eine Therapie stationär oder ambulant, welche du beantragt hast?

    Wichtig ist dass du dich wirklich regelmässig mit dem Thema Alkohol auseinander setzt, z.b. hier im Forum, dann kann dich dein Suchtgedächtnis auch nicht so überraschen.

    Lass dir Zeit mit deinen Veränderungen, totsaufen macht es auch nicht besser.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo Cemend!

    Ich will immer Zement schreiben :lol:

    Schön zu lesen, dass es Dir etwas besser geht. Wenn Du wieder Sport machen kannst, gibt das bestimmt nochmal einen extra Schub.

    Hab ein schönes Wochenende!

    LG
    Sabine

  • Hallo ihr lieben,

    danke für eure Worte, die mir Mut und Hoffnung schenken.
    ...dass mit dem "nicht runterziehen lassen" ist wohl einfacher gesagt als getan. Zumindest im Moment. Ich weiß ja selbst, dass das Leben nicht nur lustige Zeiten zu bieten hat und weiß ja auch aus Erfahrung, dass die Schatten sich irgendwann verziehen..
    Trotzdem schwierig..

    Ist wohl momentan einfach auch so eine Art Selbstorientierung und Positionierung, wo genau ich denn im Leben und in der Gesellschaft stehe, jetzt, wo ich mich selbst und mein Umfeld nicht mehr vernebelt wahrnehme. Und auch die Neuplanung meiner Zukunft und meiner Ziele, die sich grad noch etwas "handbremsenmässig" gestaltet, da mir da etwas der Boden unter den Füssen fehlt und ich mit Aufarbeitung meiner Vergangenheit beschäftigt bin. Da stellt sich einfach nicht so recht Euphorie und Optimismus ein.
    Aber auch das wird mit der Zeit.. Denke ich..

    Es sind ja grad mal zwei Monate, die ich trocken bin, wie ich grad festgestellt hab. Kommt mir vor, als wäre es schon viel viel länger.
    Kann sein, dass es daran liegt, dass in dieser Zeit so wahnsinnig viel passiert ist, daran, dass ich so wahnsinnig viele Sachen in Angriff genommen habe, die ich ewig vor mir her geschoben habe, dass ich so wahnsinnig viele Sachen "neu kennenlerne" bzw nun anders betrachte bzw bewerte.. Keine Ahnung.

    ..das Nichttrinken fällt mir kurioserweise garnicht schwer und nüchtern betrachtet bieten sich doch viele "neue" Möglichkeiten, die mir mit der "Fessel Alkohol" als zu weit entrückt oder unlösbar oder zu unwichtig erschienen..

    Ich bleib' auf dem Weg..

    Lg Cemend

  • Hallo Cemend,

    ja bei mir war das letztes Jahr genauso. Bei mir hatte sich auch so viel Verändert in den ersten Monaten, doch leider kam dann irgendwann wieder der Alltag und die Euphorie ging etwas verloren.

    Gerade dann hat es sehr geholfen, hier mit Gleichgesinnten zu schreiben oder in der realen SHG darüber zu sprechen.

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und alles Gute!

    Liebe Grüße
    Verena

  • Hallo Cemend,

    für die ersten 8 Wochen Deiner Trockenheit darfst Du Dich ruhig auch ein bisschen loben :)

    Gerade am Anfang passiert sehr viel, denn es kommt vieles in Bewegung.

    Diese Veränderungen kosten Kraft und daher ist es aus meiner Erfahrung auch sehr wichtig, ab und zu inne zu halten und Pausen einzulegen, damit alles *sacken* kann. So läufst Du auch nicht Gefahr, Dich zu überfordert.

    Es wird sicher einige Zeit dauern, bis der Scherbenhaufen Stück für Stück abgebaut sein wird - es hat ja auch lange Zeit gedauert, ihn anzuhäufen.

    Lass Dir die Zeit und geh Schritt für Schritt...

    Weiterhin alles Gute,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo ihr lieben,

    kurze Zwischenmeldung von mir. Hab mich etwas rar gemacht, die letzten Tage, kann mich vor Arbeit grad kaum retten.. Dann noch mein Umzug zum nächsten Sonntag, meine Termine bei der Gruppe und Therapie.. Und eins/zwei Sonnenstrahlen will ich ja auch mal erhaschen. Ansonsten, trocken wie gehabt. Sport kann ich mittlerweile auch wieder ein bissel machen.
    Gibt gute und schlechte Momente, aber wer hat die nicht. Kein Grund, wieder zu trinken! ..dafür fühl ich mich grad einfach zu wohl in meiner Haut.

    Bis dahin

    ..auf dem Weg..

    LG Cemend

  • Fck Fck Fck! :(

    Was für ein Tag...
    Begann ordentlich und erfolgreich, dann ist meine Oma die Treppe runtergestürzt und musste mit dem Notarztwagen abgeholt werden und ne Stunde später hab ich mein Auto geschrottet. :( Sinnlooos!

    Hab aber nix getrunken und auch nicht das bedürfnis gehabt, wenngleich mir einmal der Gedanke kam, dass ich früher sowas direkt zum Anlass genommen hätte, mich vollaufen zu lassen. Aber nicht heute. Bin lieber ruhig und organisiert geblieben. So, nun gute Nacht.
    Reicht für heute...

    ..auf dem Weg..

    Cemend

  • Moin Cemend,

    puh, das tut mir leid. Es gibt tatsächlich solche Tage, da kannst Du machen was Du willst...es läuft trotzdem alles die Quer.

    Aber positiv war der Tag trotzdem...Du hast Dich nämlich von äußeren Umständen nicht dazu verleiten lassen, Deinen Weg zu verlassen...Du hast Deinen Ärger und Deine Enttäuschung nicht runtergespült, hast nicht verdrängt. Diese Gedanken, daß man früher solche Steilvorlagen gerne genutzt hat, um sich zuzusaufen, sind auch bei mir noch ab und zu da, aber mit der gewissen Distanz. Da ist keine Wehmut dabei, sondern nur Erleichterung und Überzeugung, inzwischen richtig zu handeln.

    Freut mich, daß Du auf dem Weg geblieben bist. Deiner Oma gute Besserung...

    LG Andreas

  • glück auf cemend

    eueueueu

    Zitat von Cemend

    Fck Fck Fck! :(
    ...
    Bin lieber ruhig und organisiert geblieben.

    gut

    daumen gedrückt

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen Forum,

    Danke für eure Anteilnahme.
    Oma ist mit einigen Blessuren wieder zu hause und soweit stabil. Nachher noch Termine mit Versicherung und Werkstatt und zig Termine auf Arbeit und am Wochenende steht mein Umzug an. :)
    (is halt jetzt ein Kombi weniger..)

    ..gibt weitaus entspanntere Situationen.

    Was solls. Ändern kann ich's eh nicht, also zieh ich durch.

    bis dahin..

    ..auf dem Weg..

    Cemend

  • hallo,

    kurzes update.

    Bin mitten im Umzugsstress..
    Läuft alles. ...ausser Alkohol.

    ..bin weiter auf meinem Weg und zunehmend stolz..

    bis dahin

    LG Cemend

  • Hallo Cement,
    ich finde dein Titel deines Threads einfach klasse.

    Prägnung, zutreffend.

    Diese klare Einsicht hilft ungemein.

    Hab ein wenig Geduld, die Sackgasse, in die du geraten bist, entpuppt sich nach einiger Zeit als
    "Goldene Brucke" ein einen neuen Lebensabschnitt, den nach dem Alkohol.

    Schönen Sonntag,

    Gruss Frank

  • Hallo Forum, Hallo Frank,

    Umzug läuft auf vollen Touren. Bin froh, wenn ich das hinter mir hab und mich wieder auf die Arbeit und mein restliches Leben konzentrieren kann..
    So sehr, wie ich mich auf den Umzug und die neue Wohnung gefreut habe/freue, so sehr stresst es aber gerade auch, weil es zusätzliche Aufgaben und damit verbundener Stress ist...

    Freue mich vor allem auch, mein "altes" Leben nun auch räumlich hinter mir zu lassen..

    claro : Ja, das in etwa beschreibt mein Leben/meine Art recht gut, der Titel kam auch ohne dass ich gross darüber sinnieren musste.. Ich hab mich halt echt selbst auf der Überholspur gesehen und entsprechend selbstgefällig war mein Verhalten..

    Alles in allem ist dies nun auch mein grösster Ansporn, so etwas nie wieder zuzulassen und mein Leben trocken zu bestreiten. mit wachen Sinnen, realen Empfindungen und nüchternen Entscheidungen.
    Von daher glaub ich das mal mit der "goldenen Brücke". :)

    Schade nur, dass es erst soweit kommen musste..

    ..Ich bleib auf dem Weg..

    LG Cemend

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