Männlich, 30 und ganz sicher Alkoholkrank.

  • Hallo,

    den Vorstellungsbereich lasse ich nun hinter mir. Seit dem 04.07.2013 bin ich trocken und auch hier angemeldet. Nun auch freigeschaltet für den restlichen Bereich des Forums.

    Einen enttäuschenden Hausarztbesuch habe ich hinter mir und sicher Termine bei Suchtberatung/Psychotherapie vor mir.

    Was ich nach den wenigen Wochen noch nicht hinbekommen habe, ist es meiner Lebensgefährtin zu beichten, dass ich krank bin. Alkkrank.

    Von denjenigen, denen ich es gesagt habe, wurde mir entweder ein absurd (von meinem besten Freund seit 20Jahren) entgegengeworfen oder es wurde mit dem Satz: "Ich sauf trotzdem weiter" kommentiert (von meinem kleinen Bruder).

    So langsam aber sicher schwant mir, dass ich aus einem Elternhaus, bzw. Verwandtschaft stamme, wo gerne mal gerne mehr getrunken wird. Mein älterer Bruder trinkt regelmäßig und gerne auch mal viel.

    So etwas darf ich natürlich nicht als einfache Entschuldigung für mein Trinkverhalten nehmen, aber ich denke, dass dieses Umfeld doch einiges dazu beigetragen hat.

    Soviel erstmal dazu für heute Abend

    Ich hoffe Ihr könnt mir helfen und dazu beitragen, dass ein weiterer krank gewordener Mensch gesund wird und trocken bleibt. Bisher ist dieses Forum meine einzige Hilfe gegen die Krankheit

    Es grüßt euch herzlich

    Sebastian

  • Hi Sebastian,

    Na da hats ja endlich geklappt und Du hast Deinen eigenen Faden. Herzlich Willkommen :)

    Ich möchte gerne versuchen Dir Tipps und Ratschläge zu geben, soweit es mir möglich ist. Am besten Du liest Dich auch mal bei ein paar anderen Leuten ein, dass hat mir sehr geholfen, zu sehen wie andere es geschafft haben Trocken zu werden, aber vor allem auch es zu bleiben.

    Dass Du Angst hast und es Dir im Augenblick nicht so gut geht, kann ich nur zu gut nachvollziehen, Sebastian. Du fühlst Dich bestimmt allein, oder? Mir ging es jedenfalls so, obwohl meine Freundin und meine Mutter mir immer zur Seite standen.

    Wenn es darum geht den Kampf Alkohol ja oder nein, dann sind wir auch auf uns allein gestellt. Im Endeffekt kann Dir da keiner helfen, da muß jeder alleine durch. Es gibt mir heute noch oft ein Gefühl der Einsamkeit und ich weiß dass es vielen hier genauso geht. Es ist diese allerletzte Entscheidung, die Dir keiner abnhemen kann, trinke ich oder nicht.

    Aber für viele andere Dinge gibt es Hilfe und die solltest Du Dir auch holen. Suchtberatungsstellen können Dir da weiterhelfen. Es ist auch ein Lernprozess Sebastian, alles kann Dir helfen. Gespräche mit anderen Alkoholikern, mit Therapeuten, Verhaltenstherapien, ja ich bin der Meinung dass ich letztlich sogar aus meinen Rückfällen einen Nutzen gezogen habe, haben sie mir doch immer wieder hammerhart vor Augen geführt, dass ich es mit Alkohol nicht schaffe mein Leben geregelt zu bekommen.

    Ich wünsche Dir, dass Du aus den Beiträgen die Du hier im Forum liest, die richtigen Schlüsse ziehst. Ich für meinen Teil rate Dir:

    -Halte Dich an die Grundbausteine

    -Spiele mit offenen Karten, also weihe die Personen die Dir nahe sind unbedingt ein, das ist sehr wichtig

    -suche eine Suchtberatungsstelle auf und sprech dort mal mit einem der Berater

    -halte Dich an die "alten Hasen" hier im Forum, denn sie sind es die schon Jahre lang Abstinent leben und es geschafft haben, sich ein zufriedenes, trockenes Leben aufzubauen


    So das wärs erstmal von mir in aller Kürze (SCHERZ :lol: )
    Wünsche Dir Kraft und eine gute Nacht


    Gruß Maik

  • Hallo Sebastian,

    herzlich willkommen hier im Forum :)

    Mir hat auch das sehr geholfen, was Maik Dir schon geschrieben hat. Ich halte die Grundbausteine ein und nehme mir zu Herzen, was die alten Hasen so schreiben. Außerdem habe ich meine Lebensgewohnheiten geändert. Die alten Gewohnheiten, wobei ich früher Alkohol getrunken habe, habe ich die erste Zeit komplett gestrichen. Die neue freie Zeit habe ich sinnvoll genutzt und alte schöne Freizeitaktivitäten wieder aufleben lassen. Evtl. Unruhe oder Suchtdruck habe ich nicht ausgesessen, sondern schöne Dinge unternommen.

    Das alte Leben so weiterleben und nur nicht trinken, funktioniert eher schlecht. Bestimmt gibt es in Deinem Leben Dinge, die Dir Freude bereiten.

    Ich wünsche Dir einen regen Austausch

    LG Pink-Lady

  • hallo sebastian

    ich habe deinen ganzen vorstellungsthread gelesen.

    wir alle wissen, das es am anfang sehr schwer ist, und sich auch oft fragt ob es jemals wieder besser wird.

    was maik dir schon geschrieben hat stimmt wirklich. wenn du weiter trocken bleibst, wird es dir wieder besser gehen. aber das braucht seine zeit.

    mir haben auch die grundbausteine hier im forum geholfen, und wenn ich mal was nicht wusste hab ich gefragt. aber es reicht ja auch nicht, nur den alk wegzulassen. man muss auch was für seine trockenheit tun.

    ich verbringe meine freizeit jetzt anders als zu saufzeiten.
    wenn ich suchtdruck habe, dann schreib und lese ich hier, oder unternehme etwas. das kann alles mögliche sein, was einem gerade spaß macht. hauptsache es lenkt dich ab.

    auch mit jemanden reden hiflt. deswegen wäre es schon wichtig, wenn du deine partnerin von deiner krankheit erzählst. es ist wirklich wichtig, damit offen um zu gehen.

    ich wünsche dir einen guten austausch
    gruß
    NNGNeo

  • glück auf seb

    Zitat von SebastiannaitsabeS

    Seit dem 04.07.2013 bin ich trocken

    gratulation

    Zitat von SebastiannaitsabeS

    Was ich nach den wenigen Wochen noch nicht hinbekommen habe, ist es meiner Lebensgefährtin zu beichten, dass ich krank bin. Alkkrank.

    :roll: - sie hätte die erste sein dürfen.

    Zitat von SebastiannaitsabeS

    ... gesund wird und trocken bleibt.

    gesund? nönönö - trocken ja.

    Zitat von SebastiannaitsabeS

    Bisher ist dieses Forum meine einzige Hilfe gegen die Krankheit

    kann reichen, wenn du s ernst nimmst.

    bin gespannt mehr von dir zu lesen.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Es ist wirklich außerordentlich schön und nett von euch so begrüßt zu werden. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ich das besser in einer SHG empfinden würde. Aber keine Sorge - ich mach das sicher noch.

    Was mir an mir selber auffällt, ist, dass es mir seltsamerweise hilft, zu sehen, dass Menschen in meinem Alter hier angemeldet sind und bekennende Alkoholiker. Versteht mich nicht falsch Ihr "alten( ;) )", aber irgendwie hilft mir das, zu wissen, dass es noch andere Menschen in meinem Alter gibt, die krank sind uns es erkannt und den hoffentlich ewigen trockenen Weg eingeschlagen haben.

    Das mit dem Ablenken ist völlig richtig. Das merke ich auch, dass mir das hilft und wirklich guttut. So, wie ich im Vorstellungsbereich schon schrieb, laufe ich seit neuestem wieder. Die letzten 2 Wochen quasi jeden 2.Tag.

    Bisher habe ich aber sehr sehr oft daran gedacht wieder was zu trinken. Nur paar Bierchen oder so. An manchen Tagen war es so schwer, so so sehr schwer nichts zu trinken. Unglaublich schwer. Aber Ihr wisst selber wie das ist, diesen Durst zu haben. Fremde Gedanken im Kopf, die einem sagen, dass man "heute auf jedenfall paar Biere trinkt"; eben weil es total selbstverständlich ist(war!).

    Und weiterhin ist es ebenfalls so, dass ich dann hier was schreibe. Bisher hat es mir geholfen und mich nicht zum nächsten Markt rennen lassen. Dafür danke ich euch allen und dem Forum. Ich hoffe, dass ich das weiter durchstehe und für den Rest meines Lebens (das ist etwas, wovor es mir regelmäßig graut- ja, mich quasi die Panik ergreift) trocken bleibe.

    Was soll ich sagen?! Ich werde euch, vor allem meiner selbst willen, auf dem laufenden halten und wünsche mir einen äußerst regen Austausch mit euch. Das brauche ich jetzt!

    Es grüßt euch ganz herlich

    Sebastian

  • Zitat von SebastiannaitsabeS

    Ich hoffe, dass ich das weiter durchstehe und für den Rest meines Lebens (das ist etwas, wovor es mir regelmäßig graut- ja, mich quasi die Panik ergreift) trocken bleibe.

    Hi Sebastian,

    herzlich Willkommen erstmal.

    Diese Panik hatte ich am Anfang auch. Dieses "Nie mehr"...nun bin ich ja schon ein paar Jahre älter als Du junger Hupfer, d.h. bei mir dürfte diese lange Zeit vermutlich etwas kürzer sein :)
    Dieser Gedanke verliert sich irgendwann...aus diesem einschüchternden "Nie mehr" wird irgendwann ein "Gott sei Dank, nie mehr". Am Anfang empfindet man es als eine Last...klar, man ist Alkoholiker, da fällt es schwer, nix zu trinken...die Gedanken sind noch nass, wie Hartmut immer so schön sagt. Und das ist auch so.
    Nach einiger Zeit wird das besser und aus dem "ich darf nix mehr trinken" wird ein "ich muß nix mehr trinken". Es ist ein befreiendes Gefühl, wenn man so langsam merkt, daß das alkoholfreie Leben einfach besser ist.
    Das kannst Du vermutlich noch nicht so richtig nachvollziehen...Du stehst noch ganz am Anfang. Aber Du wirst es verstehen, wenn Du am Ball bleibst.

    Eine ganz wichtige Sache hast Du schon erledigt:

    Du hast Dir selbst eingestanden, daß Du Alkoholiker bist. Das ist mMn. der wichtigste Schritt überhaupt.

    Ich würde an Deiner Stelle drüber nachdenken, es Deiner Freundin zu sagen. Grad in den Anfangsmonaten hat man es doch ab und zu mit einigen Gefühlsschwankungen zu tun, die dem Partner schwer zu erklären sind...zumindest, wenn man ihn nicht anlügen will. Es ist ganz wichtig, daß der Partner mit im Boot sitzt.

    Ach ja, eines hab ich noch:

    Du hast es gut erkannt...das alkoholische Umfeld ist keine Entschuldigung für die eigene Alkoholabhängigkeit...aber es trägt dazu bei. Das hat auch einen wesentlichen Einfluß auf Deine Trockenarbeit...saufendes Umfeld mit wenig Verständnis für Alkoholismus ist nicht wirklich das, was einem beim Trockenwerden hilft.

    Ich wünsch Dir viel Erfolg.

    LG Andreas

  • Hallo Sebastian,

    es ist so, wie Andreas es schon geschrieben hat: Es wird leichter. Diese *nie wieder* verliert seinen Schrecken. Wenn Du einige Situationen durchlebt hast, in denen Du sonst getrunken hast, dann merkst Du, wie einfach es sein kann ohne Alkohol. Die Erfahrung musst Du natürlich erst einmal machen.

    Am Anfang meiner Trockenheit konnte ich mir gar nicht vorstellen im Sommer auf der Terrasse zu sitzen, ohne mein Glas Wein. Heute kann ich den lauen Sommerabend wunderbar ohne Wein genießen und kann diese Ängste nicht verstehen.

    Du siehst, Du bist mit Deinen Ängsten hier in guter Gesellschaft :wink:

    Schönen Abend wünsche ich Dir

    Pink-Lady

  • Ja das denke ich mir ganz sicher.

    Mal was anderes. Ich hätte da ein Thema, was mir gerade beim laufen (ja ich war tatsächlich wieder :D) eingefallen ist. Es ist nicht so, dass dieses Thema besonders interessant für euch ist. Alles davon ist auch bereits mehrjährig verjährt (Ihr ahnt es sicher schon); na jedenfalls möchte ich wissen, wie es sich hier im Forum mit unter Alkoholeinfluss verursachten Straftaten (und Peinlichkeiten) verhält.

    Wie gesagt, für euch sicher nicht sonderlich interessant zu lesen, bzw. unangenehm, aber ich habe das ganz große Bedürfniss seit gerade eben mir ein paar Sachen zumindest hier (also quasi anonym) von der Seele zu reden. Die belasten mich merke ich gerade. Und wenn ich das endlich mal beichten würde, bin ich sicher, dass mich das in meiner Hilfe gegen die Krankheit erheblich unterstützen würde.

    Natürlich könnte ich auch verstehen, wenn Ihr hier was dagegen habt. Aber wie gesagt und versprochen. Es handelt sich um langjährig verjährte "Kleinigkeiten". Also auch nichts, wo jemand anderes wirklich körperlichen Schaden genommen hat. (So einer bin ich nicht)

    Es grüßt euch herzlichst

    Sebastian

  • Hi Sebastian,


    Man hier ist ja richtig was los :)
    Ja im Suff macht man schon Sachen, oder? Ich könnte auch ein paar Sachen erzählen, also...

    Lieber nicht :)

    Versuch es doch einfach mal, was brennt Dir denn auf der Seele?


    LG Maik

  • Hi Maik,

    ich würde schon gerne mal hören, was andere im Suff so gemacht haben.

    Also besoffen Auto gefahren bin ich etliche Male. Glücklicherweise (sonst wäre die Sauferei richtig rausgekommen-allerdings hätte ich es verdient)niemals erwischt worden. Ist auch nie wirklich was passiert. Einmal habe ich mein Auto, besoffen wie ich war, gegen ne Mülltonne gesetzt - Beule. Und ein anderes Mal bin ich zu selbstsicher (ich war wirklich doppelt und dreifach seher) in einer engen Straße an ein mir entgegenkommendes Fahrzeug vorbei (in der Nacht) und hab mal eben bei 50sachen zwei parkende Autos voll demoliert (mal abgesehen von meinem). Kurz angehalten und dann schnell abgehauen. Wie gesagt, ist schon ETLICHE Jahre her... Ich hab mir beinah in die Hosen gemacht vor Angst, dass mein Kennzeichen aufgeschrieben worden ist von dem anderen Fahrzeug, dass mir entgegenkam. Das war heftig. Kam aber (wie gesagt glücklicherweise nie was).

    Ein anderes Mal habe ich mit zwei anderen versucht in eine Getränkehalle einzubrechen. Aber wir waren so voll (und auch zugedröhnt mit anderen Sachen), dass wirs total vermasselt haben. Ebenfalls sehr glücklich ausgegangen.

    Dann halt so "Kavaliersdelikte" wie Zeche prellen. Urinieren auf offener Straße (vor all den Leuten). Schaufenster gezielt anwürgen und ähnliches. Die Liste ist zu lang. In einer Nacht hopste ich auf dem Dach eines Autos rum und urinierte und wedelte mit meinem "johannes" hin und her, bis meine Mutter Ihr Schlafzimmerfenster aufmachte und mich dabei erkannte. Ich war so voll, dass ich nicht mal gemerkt habe, dass ich in der Straße und noch dazu vor dem Fenster meiner Eltern stand. Das sind so eher Dinge der "frühen" Jahre.

    Später kamen noch "solche" Dinge hinzu, wie Flat-Screen von einer Party mitgehen lassen (durch das Hinterfenster und nen zweiten Mann). Und eben Diebstahl etlicher kleiner Sachen.

    Wenn ich soff, viel also in jeder erdenklichen Hinsicht meine Hemmschwelle ins Bodenlose.

    Aber das muss ich auch zweigeteilt betrachten. Betrunken in Gesellschaft war ich so. Aber es gab ja auch noch die Seite, wo ich alleine soff. Unter Vorwand mich am Sonntag Mittag in den Keller begab; stattdessen mal eben zum Kiosk, der Sonntags aufhatte, mir 4, 5 Bier geholt und die im Keller in 10 Minuten oder so gekippt. Sowas habe ich öfter gemacht. Mein Bauch tat danach weh, weil total voll. Und ich auch in so kurzer Zeit soviel Bier. Mein Leitspruch je schneller, desto besser schlägts an, war immer parat.

    Etwas später (ich erzähl hier wirklich grad querbeet, was mir grad so einfällt- ich hoffe Ihr verzeiht mir dieses zusammenhanglose GEwäsch) habe ich im Wahn (ich dachte meine Lebensgefährtin, ne denken ist das falsche Wort, ich war mir sicher, jedenfalls hatte ich mir im anhaltenden Suff (in meiner Zeit, in der ich täglich minimum ne Flasche Rum soff)eingeredet, meine Lebensgefährtin würde fremdgehen)die halbe Wohnung zu kleinholz verarbeitet (Frau blieb -zumindest körperlich- unverletzt). Holztüren mit Löchern bestückt. Mülleimer zerfetzt. Wasserkocher zertrümmert. Gläser, Schrank, Tisch quasi entzwei gehauen usw. usw. Danach das Haus verlassen und noch im Bus den ganzen Bus zusammengeschrien und irgendwo die Nacht in völligem Absturz verbracht und gesoffen und gesoffen, bis ich einfach umgefallen bin. Leider war so ein Ereignis nicht das einzige (aber wei weitem das schlimmste innerhalb der eigenen Wohnung). Ja, das reicht für heute. Bitte verzeiht.

    Gute Nacht

    Sebastian

  • Oh mann. Mir fällt grad noch was ein.

    Vier Personen. Mein bester Freund, meine Lebensgefährtin und Ihre beste Freundin und ich. Es ist Silvester. Wir sind alle zusammen auf einer Party, bei der man den Eintritt zahlt und dann so viel trinken kann, wie man lustig ist. Jeder von euch kann sich denken, was ich gemacht habe.

    Kurzum: In meinen Magen landeten beinah zwei Flaschen Vodka und sicher 5 Bier plus etliche Gläser Sekt. (Wie mir berichtet worden ist. Nach der zweiten Flasche Vodka und paar Bieren gabs dann irgendwann den Filmriss). Mit der Freundin meiner Lebensgefährtin rumgemacht (die auch voll); mich im Dreck gesuhlt (nach verlassen der Party) und beinah vom Taxi überfahren worden, hätte meine Gefährtin nicht auf mich aufgepasst. Alles Filmriss.

    Jetzt ist aber echt Schluss für heute.
    Machts gut, bzw. besser als ich

    Sebastian

  • glück auf seb

    Zitat von SebastiannaitsabeS

    ich würde schon gerne mal hören, was andere im Suff so gemacht haben.

    ich hab hier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…pic19832-0.html
    bei mir bissl was geschrieben (die meisten haben in ihrem eigenen faden - mehr oder weniger deutlich geschrieben, was sie so im suff "verbrochen" haben) s gut, dass ich mich an meinen "persönlichen tiefpunkt" erinner und s is gut, dass ichs aufgeschrieben hab.
    wichtig is aber, hier im offenen bereich alle einzelheiten wegzulassen, an denen möglicherweise andere erkannt werden können.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hey Sebastian,


    Teile Deiner "Geschichte" kommen mir schon sehr bekannt vor. Hab auch jede Menge Mist gemacht wenn ich breit war. In meinem Thread stehen auch ein paar Sachen.

    Manche Dinge, an die ich mich noch erinnern kann, sind so fest ins Gehirn gebrannt, dass ich jedes Mal unruhig werde wenn ich an sie denke und mir ein bißchen übel wird.

    Gruß Maik

  • Hallo Sebastian,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Ich finde es mutig, wie dich hier gleich einbringst. Alle Achtung.
    Ich kann nicht von ähnlichen Dingen wie du berichten, ABER das heißt nicht, dass es nicht auch einiges gibt, für das ich mich schäme oder Dinge, die mir unendlich leid tun. Ich habe als trinkende Alkoholikerin nicht nur einmal einen Teil meiner Würde verloren und damit auch meine Achtung vor mir selbst.
    Inzwischen habe ich nicht nur meine Achtung vor mir wiedererlangt sondern auch das Vertrauen in mich.

    Ich wünsche dir einen guten Austausch.

    Liebe Grüße von Wacholderfrau

  • Hallo Sebastian,

    da hast Du ja einiges verzapft im Suff. So ganz kann ich da nicht mithalten. Peinlichkeiten gab es natürlich auch, da mir ein Filmriss leider nicht unbekannt ist :( Trotz alle dem sage ich mir, ich schaue jetzt nach vorn, die Vergangenheit kann ich nicht ändern, sondern jetzt vieles besser machen.

    LG Pink-Lady

  • Hallo Leute,

    ob nun erbärmlich oder nicht...wir alle haben unter Alkoholeinfluß Dinge getan, für die wir uns schämen...für manches sogar ein Leben lang.
    Trotzdem muß man auch da mal einen Schlußstrich ziehen. Man sollte sich nicht zu sehr kleinmachen für das, was man im Suff angestellt hat.
    Ich hatte z.B. ein Jahr den Führerschein weg wegen dem Alk, aber ich weine der Sache nicht mehr hinterher, sondern sehe das Positive. Es war ein weiterer Schritt, um sich klar darüber zu werden, daß es so nicht weitergehen kann.
    Das Negative ins Positive zu verwandeln klappt nicht immer. Aber erstaunlich oft...und jeder Fehltritt macht einen um eine wichtige Erfahrung reicher. Nur sollte man diese Form der Weiterentwicklung nicht zuu oft strapazieren :)

    Eines ist sicher...man kann noch so viel Mist gebaut haben...wir alle haben die Chance, wieder neu anzufangen, unser Leben besserzumachen, ein anderer, neuer, selbstbestimmter Mensch zu werden, wenn wir abstinent bleiben.

    LG Andreas

  • Hey Andreas (Mond24),

    das mit Deiner Frau ist heftig. Ich weiß, ich hätte genauso gehandelt. Ich hätte mir eingeredet, dass ich es nicht verkrafte und mir deswegen die Kante gegeben. Und hätte mir selbst noch überzeugend eingeredet, dass ich ja ein Opfer bin und trinke und einfach mit der Situation nicht fertig werde. Das der sterbenden Frau dabei aber alles andere als geholfen ist, hätte ich sicher nicht gemerkt, bzw. wenn ich das gemerkt hätte, hätte ich schnell was getrunken, um mich bloß nicht damit auseinander setzen zu müssen.

    Mir tut es ernsthaft leid, dass Deine Frau das in den letzten 2 Wochen erleiden musste. Und mir tut es sehr leid, dass Du den Rest Deines Lebens mit solch einem schrecklichen schlechten Gewissen herumlaufen wirst müssen.

    Das ist heftig, was sich der Verstand unter Alkoholeinfluss (und nicht nur dann) alles einredet. Das ist so schlimm.

    Ich empfinde sehr viel Respekt Dir gegenüber, dass Du trotzdem aufgehört hast zu trinken. Wäre ich in Deiner Situation gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich zu Tode gesoffen oder mich einfach besoffen von der Brücke gestürzt(wenn ich keine Kinder hätte), um NIE WIEDER an mein schlechtes Gewissen denken zu müssen, was dann die bösen Gedanken (die ja richtig sind) wieder heraufbeschwört, dass man selbst etwas falsch gemacht hat und statt versuchen es richtig zu machen, hat man (mal wieder) den einfachen Weg gewählt und sich besinnungslos gesoffen, was einfach der leichteste Weg von allen ist. Verdammt. Das ist echt heftig.

    Es grüßt Dich ganz herzlich

    Sebastian

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