Nun schreibe ich Dir noch einen gedanken von mir, der mit der Suchtproblematik überhaupt nichts zu tun hat. Es ist jedoch ein problem, dass ich in meinem Leben auch schon einmal durchstehen mußte.
Wenn ein Paar sich findet und die materiellen Verhältnisse recht ungleich sind , so wie es bei euch der Fall ist , darf man nicht vergessen, dass dadurch ein ungleiches Machtverhältnis entsteht. Das jetzt mal ganz ohne wertung, wie man damit umgeht. Selbst wenn beide mit Kreditkarte gleichgberechtigt über das Geld verfügen können ist es dennoch ein Abhängigkeitsverhältnis. Daran kann man nichts ändern. Die bedingungen sind nicht die gleichen und auch ein 450 Euro_Job kann diesen Zustand ja nicht ausgleichen. Im Gegenteil kann man sich da eher noch schlechter fühlen, wenn man für die gleiche Arbeitszeit nur einen Bruchteil des geldes erhält. Es ist auch nicht so sehr die frage des geldes oder ob die Arbeit einem Spaß macht. Denn nicht das verhältnis zwischen der Tätigkeit und dem Verdienst ist das Problem ( bei euch), sondern das verhältnis zwischen Deinem Verdienst und ihrem, das niemals gleich sein kann auf Grund Deiner besseren Qualifikation ( vermute ich).
Eien Gleichwertigkeit in der Partnerschaft versucht sie zu erhlaten, indem auch sie sich auch Anerkennung von Dir erhofft, nicht Anerkennung von einem Verein indem sie ehrenamtlich arbeitet.
Ich war selber also auch schon einmal in umgekehrter Situation: mein Partner arbeitslos, ich allein verdiendend. Er hat versucht das Ungleichgewicht auszugleichen durch handwerkliche Arbeiten. Wie ich später kapiert hatte , um auch die Anerkennung von mir zu bekommen, das Gefühl, dass er auch etwas gleichwertiges beiträgt. Sobald ich nur ien Fünkchen kritisiert hatte in seinem revier oder auch mal was nciht beachtet hatte wurde sehr sensibel reagiert. Erst dadruch dass ich die Erkenntnis bekommen hatte, warum das so ist ( Macht/ Ohnmacht, Abhängigkeit vom anderen) hat es sich geändert. In der Konstellation war es für ihn vielleicht noch schlimmer. Er hat dann versucht selbständig was aufzuziehen und es auch geschafft.
Ebenso habe ich die Erfahrung gemacht, dass hin und wieder, wenn alles nicht so klappte wie er es sich vorstellte er sich zur Nervenberuhigung eine Flasche Bier am Kiosk holte. Er hatte keinen regelmäßigen Alkoholkonsum, war und ist nciht abhängig. Aber Alkohol wird ja auch von nichtabhängigen oder Noch-Nciht- abhängiggen nicht nur als Genußmittel benutzt sondern auch mal gerne als Seelentröster mißbraucht. Wie weit das bei Deiner Frau ist kann man schlecht sagen.
Man sagt, dass ein Alkoholiker nicht nur ein Glas trinken kann. Ist Alkohol da wird er bis zum Vollrausch oder bis zum ende der Flasche getrunken.
Vielleicht kennst Du ein ähnliches Phänomen beim Öffnen einer Tüte Chips.
Auf Grund der beschriebenen Regelmäßigkeit des trinkens würde ich bei Deiner Frau schon auf eine Abhängigkeit hin deuten. Wenn sie allerdings plötzlich aufhört zu trinken, weil Du ins Bett gehst hört es sich für mich wiederum an, als ob in dem Moment sie aus einer Unzufriedenheit oder trotz heraus trinkt bis Du gehst. Also um Dir zu demonstrieren wie schlecht es ihr geht und sie sich nun dem ALkohol statt Dir zuwendet.
Besteht bereits eine Abhängigkeit wirst Du wie Du ja schon weißt nichts gegen die Sucht ausrichten können.
Ich hoffe für Dich und lese allerdings auch ein wenig aus Deinen beiträgen heraus, dass es noch nicht so weit ist bei Deiner Frau, ohne Dir jetzt Hoffnung machen zu wollen.
Da dieses Forum dir aber in erster Linie Tipps für Dich und Deinem Coabhängigkeit geben kann und Deine Frau sich hier selber helfen lassen müßte, falls sie dies wollte, würde ich Dir empfehlen Dir schnellstens noch professionelle beratung zu suchen, wo Du mehr über die Mann/Frau Problematik erfährst. Wie Du ja gelesen hast finden viele frauen hier das verhalten Deiner Frau als nicht so außergewöhnlich an. Auch ich schließe mich da an und möchte nicht als Ausgleich für das Geld , was der Mann anbringt seine schmutzige Wäsche waschen müssen und mich dann noch mehr als Aschenputtel zu fühlen. Ich verstehe, dass Du das auch ganz anders siehst und es auch garnicht von ihr verlangst. Dennoch kann sich ein Mensch von sich aus so fühlen. Daran trägst Du überhaupt keine Schuld, auch wenn man dem anderen, als Dir, dafür gerne Vorwürfe macht.
Statt Deiner Frau zu zeigen, dass Du ihr mit Deinem Geld alles ermöglichen Kannst oder sie sich auch 'ein bißchen' dazu verdienen kann u.s.w. solltest Du vielleicht versuchen ihr zu zeigen wie sehr sie Dir als Mensch wichtig ist.
Lies mal auch zwischen den Zeilen, was Du hier selber geschrieben hast und sag ihr das doch einmal:
Ohne Dich wüßte ich nicht wie ich das alles schaffen kann.