Endlich mal frei sein!

  • Zitat von Lulu86


    Wenn ich ihr das einmal versuche zu sagen, wird sie meist sehr bösartig, sie kann richtig verletzend und gemein werden dann. Sie hält mir vor, dass sie mich in die Welt gesetzt hat und immer für mich da war, alles für mich aufgegeben hat.

    Sie ist selbst dafür verantwortlich, was in ihrem Leben geschieht- ob und wann sie schwanger wird und von wem. Wenn sie ein Leben in die Welt setzt, sollte es selbstverständlich sein, dass sie die Verantwortung übernimmt- das kleine Wesen kann ja nichts dafür.
    Ihr Verhalten ist echt ekelhaft- ich meine, sie verbockt die Partnerschaft bzw. hatte den falschen Partner- und sie erwartet nun Selbstopferung deinerseits, weil sie sich wie eine normale Mutter weiterhin um dich gekümmert hat? Es ist doch ihre Verantwortung, dass sie alleine war und nun niemanden hat. Es ist absolut legitim, wenn du dich befreist- sonst gehst du selbst drauf. Und Mütter, die angesichts deiner Situation erwarten, dass du dich und deine Gesundheit opferst, haben die Bezeichnung "Mutter" und jegliche Fürsorge nicht verdient.

    Vielleicht hat der Alkohol ihr Gehirn schon soweit angegriffen, dass sie da nicht mehr klar denken kann. In diesem Fall wird es in Zukunft nicht besser, sondern schlimmer. Von daher umso nachvollziehbarer, dass du die Füße in die Hände nimmst.

    Kannst du dir vorstellen, den Kontakt zu ihr ganz einzustellen?

    Viele Grüße,
    Zimttee

  • Hallo Lulu,

    wenn du das mit dem Nein-Sagen ihr gegenüber im Moment noch nicht hinbekommst, dann könntest du derweil vielleicht von einer anderen Seite an die Sache herangehen. Wie wäre es, wenn du mit Kleinigkeiten beginnst und zu dir Ja sagst? Ja zu dir selber sagen, das könnte z. B. bedeuten, mit einer Freundin ins Schwimmbad zu gehen.

    Standhalten ist anstrengend, finde ich. Denn wir sind nicht dafür geschaffen, starr und fest zu sein. Wir sind ja keine Backsteinwand im Gegenwind. Wir sind eher beweglich und lebendig. Vielleicht ist jetzt die Zeit, die eigenen Stärken zu stärken. Damit kann man nix verkehrt machen und wer weiß, wenn man an einer völlig anderen Stelle als bisher an sich arbeitet, dann profitiert man woanders auch davon.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo lulu

    wie zimttee schon sagt, du bist doch nicht dafür verantwortlich geboren worden zu sein. ich bin alkoholikerin, hab allerdings vor 12 jahren die kurve bekommen. was deine mutter da abzieht ist schlicht und ergreifend erpressung um nicht selbst den hintern heben zu müssen. wenn deine mutter was ändern will braucht sie nur zum arzt zu gehen, wo der seine praxis hat wird sie wissen. wenn sie weiter saufen will dann braucht sie deine hilfe erst recht nicht, das schafft jeder alkoholiker wunderbar alleine.

    das gescheiteste wäre deiner mutter klipp und klar zu sagen, hier ist endgültig schluß, du kannst dich melden wenn du was geändert hast, ansonsten bin ich nicht mehr für dich zu sprechen. hart aber genau richtig. nur weiß ich auch das du das so nicht schaffen wirst. deine mutter hat dich all die jahre regelrecht abgerichtet ihr ihre wünsche zu erfüllen. da kannst du nicht von jetzt auf gleich raus. ganz wichtig finde ich das du dir wirklich klar machst, egal was deiner mutter zustößt, es ist nicht deine schuld. für all das trägt allein sie die verantwortung. wenn du das wirklich verinnerlicht hast, dann bist du einen riesen schritt weiter. meinem schatz, dessen mama auch gesoffen hat, hat ein satz geholfen, du verdankst deiner mutter dein leben, aber du schuldest es ihr nicht.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Lulu,

    ich kann Dich sehr gut verstehen, dass Du immer wieder ins Zweifeln kommst, wie und was Du tun kannst, um Deiner Mutter zu helfen.
    Mir geht es genauso im Verhältnis zu meinen alkoholkranken Vater und meiner co-abhängigen Mutter.

    Ich kenne auch die von Dir genannten Sätze ( ich habe Dich geboren etc.) .Aus Angst vor den Anschuldigungen und meinen Schuldgefühlen bin ich immer wieder und wieder eingeknickt.

    Es hat absolut nichts gebracht ! Alles blieb beim ewig gleichen Kreislauf. Mir hat es allerdings geschadet.
    Ich habe mich immer wieder angetrieben über meine eigenen Grenzen zu gehen und hatte irgendwann keine Kraft mehr.

    Ich kann meine Eltern nicht retten ! Sie können sich nur selbst helfen. Wege dahin wie Arztbesuch, Beratungsstelle etc. habe ich immer wieder aufgezeigt.

    Diese Versuche meiner Mutter mich wieder ins Familienboot zu holen kommen immer mal wieder.
    Ich könnte auch sagen die Erpressungsversuche.

    Besuche meiner Eltern sind harte Arbeit für mich. Den Verfall meines Vaters zu sehen , meine klagende Mutter und keine Änderung Ihres Verhaltens.

    Mein Vater wird eines Tages gar nicht mehr laufen können , wie soll es dann in der Wohnung weitergehen?
    Geredet wird darüber nicht, sag ich was, kommt , dass wird schon.
    Nichts wird werden, alles ist bisher schlimmer geworden.
    Reden über diese Themen wollen sie nicht mit mir, ich soll mir nur die Klagen anhören. Und sie bedauern.
    Das tue ich nicht mehr.

    Die Sache mit der ewig mir vorgehaltenen Dankbarkeit, weil sie mich unter Schmerzen geboren hat, habe ich sehr oft gehört.

    Irgendwann konnte ich es nicht mehr hören, sagte ich wurde nicht gefragt, ob ich geboren werden wollte,da kam dann " ich solle mich nur nicht versündigen".

    So laufen Gespräche bei uns ab.

    Meine Mutter schuldigt an, ich habe mich verteidigt. Sie hat die Oberhand im Gespräch. ich versuche heute darauf nicht mehr einzusteigen, weil es nichts bringt.
    Funktioniert manchmal schon ganz gut.

    Unsere Unterhaltungen halte ich oberflächlich, würde ich etwas von mir zeigen, bringt es nur Schmerz.

    Ich zweifel auch immer wieder an meinem Verhalten, wenn meine Schuldgefühle mich plagen.

    Aber ich versuche zu mir zu halten, denn was für mich gut ist, dafür muss ich sorgen.

    ich wünsche meinen Eltern jeden Tag, dass es besser wird für sie. Aber ich kann es nicht ändern.

    LG,Tjorven.

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