Gestern ohne Alk, heute ohne Alk ... und morgen wieder ohne!

  • Habe in der Mittagspause wieder querbeet gelesen.......ich bin richtig erschüttert von all den Geschichten hier.

    Mir wird immer klarer, wie viel der Alkohol von meiner Person/Persönlichkeit überschwemmt hat. Ich hoffe inständig, dass nichts weggeschwemmt wurde. Viele Dinge, die mir wirklich wichtig sind und Aktivitäten, die mich auch ausmachen, sind in den letzten Jahren auf der Strecke geblieben. Ic h hoffe, ich kann das alles wieder aktivieren.

    In den letzten Tagen habe ich viel über die Worte von Karsten und einigen anderen Forenteilnehmern bezüglich dem Fernbleiben von Veranstaltungen nachgedacht, auf denen Alkohol konsumiert wird. Ihr habt ganz sicher recht, dass es unabdingbar ist, sich fernzuhalten! Ich weiß nur nicht, wie ich das durchsetzten soll. Mir klingt es schon jetzt in den Ohren" einfach nicht hingehen!" Ja, wenn das so einfach wäre. In den nächsten Wochen und Monaten stehen viele Familienfeiern an (runde Geburtstage, Hochzeit meiner Tochter, Taufe meines Enkelkindes etc, etc). Im Augenblick ist es mir einfach nicht möglich mich öffentlich zu meiner Krankheit zu bekennen (auch und erst recht nicht innerhalb der Familie!!!!!!!! Dort habe ich einen schweren Stand und würde Wasser auf die Mühlen kippen. Mit den Reaktionen käme ich im Augenblick nicht zurecht. Das weiß ich genau!!!) Nicht teilnehmen ist auch kaum machbar. Ich möchte auch unbedingt an der Hochzeit meines Kindes teilnehmen.......für mich ein Dilemma.
    Mir ist schon klar, dass Ehrlichkeit für mich und mein weiteres Leben wichtig ist............ich finde es nur so unglaublich schwer! Schwer "Farbe zu bekennen" und damit gut für mich zu sorgen und Verantwortung für mich zu übernehmen.

  • Hallo Prusselliese,

    Zitat

    Im Augenblick ist es mir einfach nicht möglich mich öffentlich zu meiner Krankheit zu bekennen (auch und erst recht nicht innerhalb der Familie!!!!!!!!

    wie wäre es wenn du dir eine Liste machst, angefangen mit Personen wo es dir am leichtesten fallen würde ?

    Diese könntest du dann nach und nach "abarbeiten".

    So könntest du "üben" dich bei deiner Familie zu bekennen.

    LG Martin

  • Glückauf liese

    Zitat von Prusselliese

    Mir ist schon klar, dass Ehrlichkeit für mich und mein weiteres Leben wichtig ist............ich finde es nur so unglaublich schwer! Schwer "Farbe zu bekennen" und damit gut für mich zu sorgen und Verantwortung für mich zu übernehmen.

    egal wie du s sagst ("gesundheitliche gründe" - oder Klartext). ich halt s für überaus wichtig, dass möglichst dein gesamtes umfeld erfährt: du lebst ab sofort alkfrei!
    ich sag jedem, mit dem ich länger als paar Minuten zu tun hab sofort, dass ich trockener Alkoholiker bin.

    Zitat von Prusselliese

    14 Tage

    gratulation


    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • @matthias
    Danke für die Glückwünsche - nun haben wir schon Tag 17 *freu*

    Gestern habe ich erlebt, wie sehr bestimmte Gedanken noch immer in meinem Kopf herumspuken, auch wenn ich mein Verhalten geändert habe:

    Nach der SHG musste ich dringend tanken (also Benzin *grins*) und fuhr die Tankstelle an, die ich häuftig aufsuchte, wenn ich Nachschub brauchte bzw. abends später heim kam und die Geschäfte schon zu waren. Der Gedanke beim Parken kam ganz automatisch: "Fahr dichter ran, dann ist der Weg bis zum Auto kürzer. Falls ein Bekannter kommt oder vorbei fährt, biste schneller aus dem Sichtfeld!" In der Tankstelle bin ich den direkten Weg zur Kasse mit einem ganz schönen, leichten und beschwingten Gefühl gegangen - keine Kurve zum Getränkefach!
    Das Gleiche dann anschl. im Geschäft (es war kurz vor 22Uhr, der Laden ziemlich leer und man würde dort mit zwei Flaschen Sekt unterm Arm sofort auffallen). "Nimm dir mal nen Beutel mit,dann fallen die Flaschen nicht auf".
    Ich hatte gar nicht die Absicht Alk zu kaufen, aber die Gedanken zum Thema "Vertuschen, Verschleiern, Unsichtbarmachen" sprangen sofort an. Verrückt!!!

    Und sonst.....ich liebe meine SHG! Ich war jetzt 2x dort und fühle mich pudelwohl!!!!! Dort hinzugehen war meine zweitbeste seit 17 Tagen!!!!!!!!

  • Die ersten drei Wochen liegen hinter mir und es geht mir nach wie vor gut! Darüber bin ich sehr, sehr froh!

    Irgendwo habe ich gelesen, dass sich "Saufdruck" ankündigt und nicht einfach plötzlich da ist. So recht anfangen kann ich mit dieser Aussage nichts. Ich kann mir vorstellen, dass es Situationen gibt, in denen man sich nicht so recht wohlfühlt und es dann zu solchen Gedanken kommt wie "ach was sollst, das eine Glas". Aber ist das auch damit gemeint? Können die Erfahrenen unter euch damit was anfangen?

    Gruß P.

  • Hallo Prusselliese,
    also ich hatte bisher nie richtigen Saufdruck, es hat sich daher auch nichts angekündigt.
    Was ich oft hatte und manchmal immer noch, ist, daß ich denke: früher hätteste jetzt schon getrunken und soundsoviel intus gehabt.
    Manchmal kommen vormittags auch noch so blöde "Vorfreudegedanken" wie: wenn ich heute mittag zu hause bin, dann kann ich trinken :oops:
    Aber mein Bewußtsein schaltet dann schnell um!
    Glückwunsch zu 3 Wochen
    und
    Weitermachen, Tag für Tag

    Liebe Grüße
    Hubertine

  • hallo prusselliese

    Zitat von Prusselliese

    Die ersten drei Wochen liegen hinter mir und es geht mir nach wie vor gut! Darüber bin ich sehr, sehr froh!

    Irgendwo habe ich gelesen, dass sich "Saufdruck" ankündigt und nicht einfach plötzlich da ist. So recht anfangen kann ich mit dieser Aussage nichts. Ich kann mir vorstellen, dass es Situationen gibt, in denen man sich nicht so recht wohlfühlt und es dann zu solchen Gedanken kommt wie "ach was sollst, das eine Glas". Aber ist das auch damit gemeint? Können die Erfahrenen unter euch damit was anfangen?

    als erstes mal herzlichen glückwunsch zu deinen 3 wochen.
    meiner meinung und erfahrung nach kündigt sich saufdruck nicht an, sondern wird durch irgendetwas ausgelöst. das kann sehr vielfältig sein, z.b eine werbung im fernsehen, ein bestimmtes schlüsselereigniss was du (vielleicht auch unbewusst) mit trinken verbindest, stress, ärger, traurigkeit und all diese dinge können suchtdruck auslösen.

    solche gedanken wie dieses eine glas, das macht auch dein suchthirn. es versucht dich auszutricksen, es weiß das es da immer etwas gab was dir vermeintlich "geholfen" hat, und daran erinnert sich dein hirn wieder und fordert somit den alkohol ein in form von suchtdruck.
    das ist aber völlig normal, bei mir war es am anfang oft so gewesen.
    was dir dabei helfen kann, ist viel wasser trinken, achte darauf das du keinen leeren magen hast und versuche dich regelmäßig zu bewegen, z.b mit sport oder einfach nur spazieren gehen.
    reden oder hier lesen und schreiben sind auch eine gute möglichkeit etwas gegen den druck zu unternehmen.

    achte doch mal darauf was bei dir diesen druck auslöst und versuche diese ursachen abzustellen.
    das ist mein rat an dich
    grüße
    NNGNeo

  • Jo, Vorfreude auf ein Gläschen nach Feierabend! Die schleicht sich neuerdings bei mir ein. Das sind nur ganz kurze "Blitze" in meinem Kopf...und auch gleich wieder vorbei. Aber diese kurzen Gedanken erschrecken mich schon irgendwie, denn sie sorgen schon im Vorfeld für ein ganz komisches Gefühl....Wohligkeit, Wärme.....
    Gestern habe ich einen Film gesehen, indem jede Menge Sekt getrunken wurde. Mir ist richtig das Wasser im Mund zusammengelaufen. Das fand ich echt schräg. Als Bild fiel mir dazu Graf Dracular ein der Blut riecht *lach*. Bin dann aber gut aus der Nummer rausgekommen: hab mir die Zähne geputzt und bin ins Bett gegangen.

    So langsam schwant mir, was da auf mich zu kommt. Es ist ja nicht nur die "Gefahr", die auf Festen usw. lauert (ja, die soll ich meiden , weiß ich ja inzwischen).....da ist die Reklame und das Fernsehen (mir ist noch nie aufgefallen, dass dort so viel getrunken wird). Trockenwerden und bleiben scheint in unserer Gesellschaft nicht so einfach zu sein.

    Ich bin täglich nach der Arbeit in den Supermarkt gefahren um Nachschub zu kaufen. Außerhalb des normalen Wocheneinkaufs habe ich jetzt selten mehr als 3 Euro in der Tasche. So kann ich gar nicht in Versuchung geraten, wenn es mich in nächster Zeit überkommen sollte - für 3 Euro bekomme ich keine Sektflasche.

    NNGNNeo, viele deiner Ratschläge befolge ich schon. Trotzdem gut, dass du mich noch mal daran erinnerst.

  • Hallo Prusselliese,

    Zitat

    So langsam schwant mir, was da auf mich zu kommt. Es ist ja nicht nur die "Gefahr", die auf Festen usw. lauert (ja, die soll ich meiden , weiß ich ja inzwischen).....da ist die Reklame und das Fernsehen (mir ist noch nie aufgefallen, dass dort so viel getrunken wird). Trockenwerden und bleiben scheint in unserer Gesellschaft nicht so einfach zu sein.


    Um Sucht oder Saufdruck zu vermeiden schaute ich am Anfang keine Reklame an. Bei Sendungen im TV wo Alk. konsumiert wurde, verließ ich kurze Zeit das Zimmer oder schaltete einfach um. Alles was mich nur annähernd dem Alk. näherbrachte versuchte ich zu vermeiden. Suchdruck ist nicht schön. Er sollte niemals unterschätzt werden. Ich habe eine Situation erlebt, wo ich nach längerer Trockenheit einen Film mit einer Alk. Szene gesehen habe. Unweigerlich wollte ich trinken. Das verlangen war schon sehr groß.
    Meine Wohnung war zum Glück von der ersten Sekunde nach der Entgiftung alkoholfrei. So konnte ich die Situation mit viel vernünftigen Handeln entschärfen.
    Noch heute nach 3 Jahren Trockenheit gibt es hin und wieder Szenen in Filmen die mich Alkohol mäßig anmachen. Heute habe ich gut gelernt damit umzugehen. Wenn es mir manchmal zu viel wird, gehe ich kurz aus dem Zimmer. Ich habe gemerkt, wenn ich solche triggernde Szenen aushalte, das es mir manchmal Stunden später schlecht geht. Meine positive Einstellung verändert sich dann manchmal. Heute bin ich sehr zufrieden trocken unterwegs. Das möchte ich nicht mehr gefährden. Danach habe ich heute mein Leben abgestimmt. Vermissen tue ich dabei rein gar nichts. Durch das lernen und annehmen der verschiedenen Möglichkeiten der Konfrontationsvermeidung, auch in der sogenannten Gesellschaft, lebe ich heute sehr gut ohne Alkohol. Alles vermeiden geht nicht. Es ist fast schier unmöglich. Doch wo Alkohol konsumiert wird, da gehöre ich einfach nicht mehr hin. Es gehört heute zu meiner ganz normalen Selbstverständlichkeit, geschuldet dem schönen trockenen Leben. Aber mit der Zeit wird der starke Suchdruck immer mehr zu einem kurzen Aufflackern der Krankheit. Suchdruck kündigte sich bei mir nicht an. Er war einfach da. Oft innerhalb weniger Minuten. Bei mir reichte oft der genauere Blick zum falschen Zeitpunkt.

    Gruß Nobby

  • früher habe ich immer gedacht: ,,Jo, hör "einfach" auf mit dem Trinken und dann ist gut!" Wie naiv das war, das wird mir erst jetzt bewußt. Wenn ich nach einer mehr oder weniger kurzen Pause wieder angefangen habe, dann dachte ich immer, dass ich's ja nicht wirklich gewollt habe. Erst jetzt, wo ich mich richtig intensiv mit dem Thema beschäftige merke ich, dass es wohl nicht nur am Willen liegt. Das Bild von der Weggabelung, an der man sich fürs Trinken oder dagegen entscheidet und bist ans Lebensende fröhlich und vergnügt (so man die richtige Wahl getrofffen hat) mit trockenen Füßen unterwegs ist, passt wohl nicht. Nach der ersten Gabelung kommt die nächste und wieder eine und noch eine und......Das wird wohl ne lebenslange Wanderung, mit täglich neuen Entscheidungen.....

    @Waschbär
    ich werde von nun an auch das Zimmer verlassen, wenn der Fernseher entsprechende Bilder zeigt (auch ne Möglichkeit Bewegung zu haben *lach*). Trotzdem finde ich es erschreckend, wie sehr Suff ins Leben gehört und es keinen Fernsehabend OHNE gibt.

    Für den Einkauf im Supermarkt (bei uns stehen die Flaschen in unmittelbarer Nähe der Kasse und ein anderer Markt kommt derzeit nicht in Betracht) trickse ich mich selbst aus: ich nehme einfach die Brille ab, sobald ich mich diesem Bereich näher. Ab 3 m sehe ich mein Umfeld nur noch verschwommen. Im Augenblick hilft mir das!

  • Tag 24 - die erste Krise bahnt sich an!

    Heute ist so ein Tag, an dem es für mich kritisch werden könnte. Meine Stimmung ist völlig im Keller. Meine Arbeit macht mir keinen Spaß und zerrt ziemlich an meinen Nerven. Mein Körper schmerz gerade sehr (hat medizinische Gründe und nichts mit Alk bzw. keinem Alk zu tun) Ich vermisse tagsüber mal ein Gespräch mit einem erwachsenen Menschen und fühle mich ziemlich einsam!!!!!!!!! Außerdem plagen mich große Existenzängste (die bringt mein Job mit sich und die kann ich nicht abstellen - also eine Belastung, die immer irgendwie da ist. Heute drückt sie ganz gewaltig!!!!!). An all diesen Dingen kann ich momentan nichts ändern........mal belasten sie mich mehr, mal weniger.

    Heute Abend bin ich beschäftigt. Aber Weg nach hause kann kritisch werden, denn ich muss auf jeden Fall noch einkaufen gehen. Am besten, ich lasse mein Geld auf der Arbeit und nehme nur die 2 Euro mit, die ich auch tatsächlich brauche ;)

    Ok, vor solchen Tagen bin ich gewarnt worden.....nun ist einer von ihnen da. Da muss ich durch - hilft ja alles nüscht!!!!!!!!

    Wollte es mir auch nur mal von der Seele schreiben. Morgen geht es bestimmt schon wieder besser......

  • *lach* Danke für diese Antwort!!!
    Sie hat mich wieder gerade gerückt (meine ich jetzt total ernst!!!!!).

    Nee, nüscht wäre besser, aber ich würde es für ne Weile nicht mehr so doll spüren! Was dann käme, wäre aber deutlich schlimmer! Wie gesagt, das muss jetzt ausgehalten werden!!!!!!

  • Zitat von Prusselliese

    Nee, nüscht wäre besser, ... Was dann käme, wäre aber deutlich schlimmer!

    ausgehalten is unsinn - freu dich über die ^ erleuchtung
    dafür gibt s n apfel (vom baum der erkenntnis)

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Prusseliese,

    ist das nicht die strenge Lehrerin von Pipi Langstrumpfs Freudin Annika und deren Bruder ? :)

    Wie erging es dir heute ?
    Beim Einkaufen und auch so.

    Da ich gerade auf Zucker verzichte und ja auch um Alkohol einen großen Bogen mache, gibt es inzwischen immer mehr Regale die ich links liegen lasse.

    Ich schaue da einfach nicht hin, dann lachen mich die Schokoeier auch nicht an.

    Funktioniert gut bei mir und man ist schneller wieder aus dem Laden raus, mit mehr Geld in der Tasche.

    Übrigens finde ich es super, dass du heute morgen gleich hier geschrieben hast, ab und zu ist ja von Rückfallen zu lesen, die eben dies nicht gemacht haben.

    Anscheinend hast du ein gutes Gespür für deine Stimmungen und nimmst sie auch ernst.

    Ich finde das besonders wichtig, um trocken zu werden, bzw. zu bleiben.

    Dir einen schönen und sorgenfreien ( so gut es geht ) Abend.

    Slowly :)

  • Morgen Slowly,

    nee, das war die Dame vom Jugendamt *lach*

    Nicht mehr rechts und links im Supermarkt gucken.....*nochmehrlach* Wenn du jetzt noch auf Fleisch und Käse verzichtest, dann bleiben bald nur noch die Regale mit den Putzlappen. Aber VORSICHT es soll auch sowas wie Putzsucht geben (auch wenn ICH mir DAS nicht vorstellen kann) *grins*.

    Ich hatte gestern noch ein anstrengendes Gespräch auf der Arbeit und bin völlig platt im Supermarkt eingefallen.

    !!!!!ALARMSTUFE DUNKELROT!!!!!

    Hab ich aber supergut gemeistert - war kein Problem. Hab mir stattdessen einen Krabbensalat und Bonbons gekauft. Anschl. war mir bei dieser Mischung schlecht und ich mochte nicht mal nen Schluck Selter. Ich fürchte, ich weiche jetzt auf Essen aus, um mich zu entspannen. Das ist auch nicht gut. Aber das lasse ich jetzt erst mal so stehen....ein Schritt nach dem anderen, eine Veränderung nach der anderen. Ich kann nicht alle Baustellen gleichzeitig bearbeiten!
    Die trüben Gedanken haben mich gestern aber nicht losgelassen. Kaum im Bett, drehte sich das Karussell im Kopf wieder äußerst schwungvoll und ich konnte nicht schlafen. Ich muss auf Dauer etwas an meiner Arbeitssituation ändern. Die Selbständigkeit bzw. die finanzielle Ungewissheit, die einen einfach nicht loslässt, macht mich auf Dauer fertig. Jetzt gibt es dafür keine Lösung, aber in den nächsten Jahren muss ich einfach wieder ins Angestelltenverhältnis wechseln (sonst kann ich einfach nicht gesund werden!!!!!! das ist mir in den letzten Tagen ganz klar geworden). Jetzt lege ich das Geld, was ich NICHT für Alk ausgebe zurück und spare es für Durststrecken (immerhin sind es in den ersten drei abstinentren Wochen fast 200 Euro geworden). Mehr kann ich jetzt einfach nicht tun um mich zu beruhigen.

    Ich habe es schon an anderer Stelle geschrieben: Ja, ich habe ein gutes Gefühl für mich! Ich hörte nur allzu oft nicht darauf. Ich bin froh und dankbar, dass es derzeit so gut klappt. Ich habe seit langer, langer Zeit endlich mal wieder das gefühl bei und mit mir zu sein.

  • Hallo Tante vom Amt ;) ,

    genau, DIE ist es !

    Die, die ja "eigentlich" ein ganz gutes Herz hat, leider total vertrocknet, an Pipis Späßen völlig verzweifelt.... und so gehorsam ist, dass sie sogar die Nägelsuppe ihres Schützlings ohne Murren aufisst.

    Du hast das gut erkannt, ich würde niemals Putzlappen selbst kaufen, viel zu riskant..... ;)

    Das mit dem "auf die Gefühle hören", da bin ich auch d´ran.
    Schon lange.

    Ist unbequem, manchmal, nervig und anstrengend.

    Denn gerade im Moment schien/scheint es doch viel einfacher, nicht auf das Gefühl zu hören,
    vor allem da ich mit schlechten Angewohnheiten gesegnet bin/war, war/ist es eben einfacher, aus Gewohnheit, dann doch den alten Trott durchzuziehen.

    Mit dem Ergebnis, dass sich nix oder nur wenig änderte.

    Was bringt die tollste Erkenntnis, wenn man nicht den A**** in der Hose hat, sie auch umzusetzen.

    Nach und nach wurde/wird aus der Erkenntnis Handeln und daraufhin..."Hurra" auch wieder Gewohnheit.

    Und wenn das Gute und "Gesunde" dann das alltägliche Brot ist, dann fällt es fast schon wieder schwer dagegen zu handeln.

    So die Theorie :) und ich hoffe, dass das mit den Ostereiern, Eisbecher, Weihnachtsmännern (und so weiter) auch praktisch funktionieren wird.

    .......

    Selbstständigkeit scheint für manche Menschen eine große Anziehungskraft zu haben, wenn ich mir aber ein paar meiner Bekannten so ansehe, dann merke ich, dass fast alle irgendwie noch abhängiger scheinen, als die abhängig Beschäftigten.

    Denn die Selbstständigkeit, so scheint mir, lässt einen auch in der Freizeit nicht mehr los, da wo manch anderer vielleicht doch eher noch den Kopf mal frei bekommt ,von der Arbeit.

    Viel Glück heute, bei allem was du anpackst und auch beim stehen lassen ;) .

    Slowly

  • Huhu Slowly,

    noch habe ich Pause......daher schnell ein paar Worte:

    Ja, ja, die lieben Gewohnheiten! Ich komme mit Veränderungen gar nicht klar. Lieber halte ich einen schweren Stein fest und gehe dabei zugrunde, als dass ich ihn loslasse und nicht weiß, ob er mir evtl. - u.U. - vielleicht auf den Fuß fällt. Am liebsten wäre es mir, wenn ich mein Leben hübsch fein in Konservendosen verpacken und, säuberlich etikettiert, aufs Regalbrett stellen könnte. Alles Neue macht Angst!!!!!! Zu Veränderungen muss mich das Leben idR schubsen, manchmal auch treten. Das Leben in meiner Haut ist nicht einfach *maleinbisschenjammer*! Aber wo ich gerade so schön am verändern bin und in gutem kontakt zu mir selbst stehe ;-), habe ich gerade Pläne geschmiedet:

    Ich werde in den nächsten Tagen Kontakt zu meiner ehemaligen Therapeutin aufnehmen. Die muss ich zwar selbst bezahlen (sie hat keine Kassenzulassung), aber das ist es mir wert. Sie hilft unglaublich gut beim Sortieren. Ich möchte mir einen Zeitplan aufstellen, in dem ich bestimmte Veränderungen (vor allem die Aufgabe der Selbständigkeit) plane. Ich kann nichts übers Knie brechen, alles muss wohl bedacht sein - ich trage ja auch eine gewisse Verantwortung. Ab Sommer beginne ich eine Zusatzausbildung, die meinen Marktwert deutlich erhöhen wird (man muss dem Alter ja was entgegensetzten können).
    Ich muss am Berufsleben etwas ändern!!!!! Das wird mir fast stündlich immer klarer. Die Unruhe in meinem Inneren wird immer größer und ist am Tag einigermaßen auszuhalten. In der Nacht wird sie zur Panik. Das kann ich nicht lange durchhalten........ich brauche einen Plan A!

    Langsam wird es sehr persönlich......mal schauen, ob ich demnächst in den privaten Bereich hier im Forum umziehe........

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