Gewalt gegen Frauen - neue europaweite Studie

  • In der Kombination wie du das schreibst
    :vorauseilenden Gehorsam,Angst vor den Folgen,
    Der erwünschte Lohn,Stärkung des Selbstwertgefühls von außen. ....
    klingt das schon hart ,so habe ich das natürlich nicht gemeint.
    :roll:

    Lg R..

  • Hallo zusammen,

    derzeit läuft ein Kinofilm zu dem Thema, er heißt

    Die Frau des Polizisten

    Liebe Grüße
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Zitat von schnuffig

    Naja es gibt auch vorauseilenden Gehorsam. "Ich" rate, welches Verhalten mein Gegenüber sich wünscht und verhalte mich danach.
    Weil ich eben Angst vor den Folgen meines Verhaltens habe.
    "Ich" gehorche dann schon, bevor mich jemand dazu aufgefordert hat.
    Der erwünschte Lohn für so ein Verhalten sind meistens so Sachen wie Anerkennung und Lob. Stärkung des Selbstwertgefühls von außen.


    Wenn ich mit jemandem handle, oder für jemanden arbeite, interessiert mich das eher weniger.
    Da interessiert mich großteils die Sachebene.

    Grüße :)

    Morgen,

    ein ganz wichtiger Ansatzpunkt, dieser vorauseilende Gehorsam. Aus meiner Sicht verschlimmert er nämlich die Lage des Opfers erheblich. Ich bin der Meinung, daß so ein Verhalten bereits im Kindesalter "antrainiert" wird. Wie oft muß man als Kind Dinge machen, die man gar nicht machen will und macht sie dann trotzdem, um ja nicht sanktioniert zu werden...von anderen Kindern, von Eltern, von Lehrern, später vom Partner und vom Arbeitgeber.
    Da schleift sich über die Jahre ein Verhaltensmuster ein, das natürlich auch im Erwachsenenleben weiter Bestand haben kann. Man erachtet dieses Verhalten dann irgendwann als normal und konform.
    Und es gibt Menschen, die so ein Verhalten sehr gut erkennen können und für ihre Zwecke ausnutzen.

    Und es gibt Menschen, die ganz offen nach außen kommunizieren, daß sie sich dieser Tatsache bewußt sind und trotzdem immer klein beigeben...um des Friedens und des eigenen Vorteils Willen. Ich möchte fast behaupten, das ist eine Volkskrankheit. Es ist normal geworden, zu duckmäusern, um ja keine Nachteile zu erleiden. Und immer ist es die Angst vor den Folgen, die einen so handeln läßt.

    Du selbst hast neulich ein schönes Beispiel gebracht...eine Dir fremde Person ist auf einer Aufstellung (?) aufgetaucht und einige der anwesenden Damen haben Dir gleich eintrichtern wollen, wie Du Dich zu verhalten hättest, um dadurch entweder Vorteile zu bekommen bzw. keine Nachteile zu erleiden. Daß Du da nicht mitmachst, war klar :) Aber aus deren Sicht war das völlig normal. Ist es dann für diese Damen nicht eine logische Konsequenz, zuhause ebenfalls so zu reagieren, wie es der Partner will, um sich Vorteile zu schaffen oder keine Nachteile zu erleiden (und ich fürchte fast, es geht dabei zu 80 % um Letzteres) ?

    Psychische und physische Gewalt ist übrigens keine exklusiv männliche Angewohnheit. Ich kenne Männer, die von ihren Frauen verprügelt wurden und ich kenne Frauen, die ihre Männer dermassen psychisch unter Druck setzen, daß man die nach Jahren kaum noch wiedererkennt.

    Immer ist es eine Demonstration von Macht. Männer, die sonst keine Macht ausüben können, weil sie z.B. in der Arbeit nur herumkommandiert werden, tun dies dann zuhause...auch, weil da jemand ist, der es sich gefallen läßt.

    Einer fügt sich immer mehr oder minder freiwillig in die Opferrolle und der ganze Irrsinn hört erst dann auf, wenn das Opfer beschließt, kein Opfer mehr zu sein und dies auch nach außen klar macht...man kündigt, man reicht die Scheidung ein, man schlägt zurück, wenn man geschlagen wird.

    Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, Agressionen in so einem Zusammenhang in der Argumention außen vorzulassen. Agressionen bauen die meisten Menschen auf, haben aber unterschiedliche Arten, diese zu bewältigen...einige beißen in Telefonbücher, einige schlagen zuhause die Ehefrau, einige prügeln sich als Hools am WE auf dem Fuppes, einige laufen sich die Seele aus dem Leib und wieder andere machen ne Entspannungstherapie. Dieses ständige Duckmäusern fördert Agressionen, die sich dann irgendwo ein Ventil suchen...leider sind es dann oft die Partner oder, schlimmer noch, die Kinder, die diese dann ausbaden müssen.

    Schönen Gruß

    Andreas

  • Hi Andreas,

    Ich glaub du hast eher Lea geschrieben, aber mir gefällt was ich lese.

    Was ich noch so feststelle, ist, dass ich über die Situationen, in denen Gewalt im Spiel war und ich gesiegt habe, am Ende, mich prima innerlich amüsiere.

    Innerlich deshalb, weil ich keine guten Erfahrungen vorweisen kann, wenn ich das so frei heraus mache.

    Aber ich finds trotzdem lustig.

    Umgemünzt auf den vorauseilenden Gehorsam müsste ich mich dazu bringen, schleunigst alles zu vergessen, und mich statt dessen in Verzeihen üben.

    Weil hey, das mit dem Verzeihen, das ist wichtig, vor allem für mich - sagt man.

    Ich verzeihe nicht und ich vergesse nicht.

    Heute nicht. Morgen nicht. Und übermorgen auch nicht.

    Niemals.

    Es gibt keinen Grund dafür. Auch weil mich nie wer darum gebeten hat.

    Um Verständnis schon. Um Verständnis für sämtliche Taten und um Toleranz.

    Dafür hab ich aber nur dem dritten Finger meiner Hand um zu zeigen was ich davon halte.

    Schönen Tag euch :)

  • Guten Morgen,

    nachdem ich von meinem Vater über Jahrzehnte seelische Gewalt erleben musste, es jedoch schaffte mich vor vielen Jahren durch eine große räumliche Distanz besser abzugrenzen und nach meinem Alk Stop dies auch innerlich schaffte, ging es dann bei einem letzten Besuch ( vor Monaten ) mit meinen Kindern weiter........

    Daraufhin hatte ich den Kontakt abgebrochen.

    Er hatte nun diese Zeit zum nachdenken und hat gestern, das erste Mal in meinem Leben, mir mitgeteilt, dass es ihm leid tut.

    Diese Tatsache löst keine Freude oder Erleichterung und auch keine Wut oder Trauer in mir aus, da es keine offenen Gefühle mehr für ihn gibt.

    Mit allem was einmal war zwischen uns habe ich abgeschlossen aber ich freue mich für ihn, dass er diesen Schritt geschafft hat und ich werde mir überlegen wie es für mich und meine Kinder richtige ist, mit dieser "Entschuldigung" umzugehen.

    Liebe Grüße

    Slowly

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