Ich mache nicht mehr mit

  • Hallo Zusammen,

    Bin ich froh, Euch gefunden zu haben! Ich wusste nicht mehr weiter...

    Wie ich in meine Vorstellung geschrieben habe, bin ich noch sehr verliebt in meinem Mann. Dazu haben wir einen kleinen Sohn, den wir beide wahnsinnig lieben.

    Ich habe meinem Mann übers Internet kennengelernt, da war ich noch in Frankreich, er in Deutschland. Wir haben uns verliebt und in 2008 bin ich "rüber" zu ihm. Wir wohnten noch in seinem Kinderzimmer bei seiner Mutter. Er war damals schon krank, seine Familie hat ihn überhaupt nicht respektiert, als Mensch.
    nach 2 Jahren habe ich mich um unser Auszug gekümmert, ich habe seiner Mutter gesagt, dass wir umziehen... Dieser Frau sagt man normalerweise nicht sein, seine Söhne schon gar nicht! Also muss ich immer die "schlechten" Nachrichten sagen (nein, am Sonntag kommen wir nicht, usw). Naja, wir sind halt umgezogen.
    An dem Zeitpunkt hat er nicht jeden Tag getrunken, aber halt 4-5 Mal die Woche. So viel dass er keine Kontrolle mehr über sein Körper (Gleichgewicht, Geschick...) hatte. Gewaltätig ist er nie, er schläft nur überall ein (ich habe ihn vor Kurzem draußen unter einem Auto gefunden, bei minus 7°)
    Ich habe für ihn fast alles getan. Nur zur Klinik hinter mir schleifen konnte ich doch nicht.
    Ich lüge unserem Umfeld an (selbst mein Schwager, wenn er fragt wie es meinem Mann geht), übernehme die Verantwortung für ihn wo ich nur kann, Versuche, Alles richtig zu machen, jeden zufrieden zu stellen und sehne mich nach jedem kleinsten Lob oder Anerkennung. Ich bin derart perfektionnistin geworden, dass ich es nicht mag, wenn mein Mann den Boden wischt, ich weiss, dass ich es nachher heimlich wieder machen darf... ich nehme Alles, wirklich Alles persönlich. Ich bin furchtbar Kontrollsüchtig geworden und untersuche oft unsere Wohnung nach Flaschen. Oft finde ich 1l Wodkaflaschen.
    ich zerbreche... Als ich schwanger geworden bin, haben wir uns sehr gefreut, und ich hatte sehr viel Angst, dass es dem Kinde irgendwas passieren könnte, wegen der Flasche. Habe mir versprochen, hoch und heilig, Nie lasse ich Ihn an das Kind ran, wenn er nicht absolut nüchtern ist. NAja, klappt die ersten Monaten...
    Versteht mir nicht falsch: ich bin nicht stolz darauf, dass ich einem Alkoholkranken zu Vater gemacht habe. ich bin nicht stolz darauf, geglaubt zu haben, es könnte sich alles zum Guten wenden... Aber so war es nun mal.

    Und jetzt muss ich aufhören, der kleine Prinz wacht auf...

  • Ich habe 5 Jahre lang an mir gezweifelt. Wenn er getrunken hat, sieht es man ihm an seinem Gesichtsausdruck, und ich spüre in mir so einem Ekelgefühl. Da er mir aber immer wieder gesagt hat, er wäre doch nur müde, wollte ich ihn fragen, und ich fragte mich immer wieder "was ist, wenn er tatsächlich nur müde ist? kann ich dann so distanziert sein, so kaltherzig? das wäre doch so ungerecht!" und so habe ich mich immer wieder gezwungen, freundlich mit ihm zu sein, auch wenn ich ihn am liebsten zum Teufel geschickt hätte. Das nagt am meisten an der Substanz. Gegen seinem eigenen Bauchgefühl und Ekelgefühl zu kämpfen, weil die Möglichkeit besteht, das er "unschuldig" ist. Jetzt mache ich das nicht mehr. Wenn er betrunken heim kommt, oder nur halt "heiter", schicke ich ihn ins Bett oder ins Bad, dann habe ich meine Ruhe... und meine Einsamkeit.

    Früher (und heute immer noch ein bisschen) habe ich mir sehr viel Sorge gemacht, eben weil er überall einschläft und unglaublich ungeschickt ist. Ich hatte Angst, dass er in der Badewanne ertrinkt, wenn er dort einschläft. Aber er schließt die Tür ab und nichts weckt ihn, weder klopfen, noch mit dem Licht "spielen", noch rufen, nicht einmal ein lautes Wecker. Also habe ich aufgegeben. Heute lasse ich ihn schlafen, wo er ist, außer er ist draußen (Balkon) und es ist kalt. Ich bin so abgebrüht dass ich nicht weiss, wie es mir gehen würde, wenn ich ihn tot finden sollte. Manchmal denke ich, ich wäre ziemlich erleichtert... das klingt schrecklich, ist es ja auch, und es macht mich sehr traurig, wenn ich auf solche Gedanken komme.

    Dann kommt aber das Wochenende, da ist er meistens nüchten, und wir verbringen sehr schöne Stunden zusammen.

    Deswegen hatte ich mir gedacht, nach dem gescheiterten Ultimatum: es wäre doch das beste, wenn er in der Nähe seiner Arbeitsplatz eine kleine Wohnung nehmen würde, und wir sehen uns am Wochenende... Aber er hat sofort abgeblockt.
    Wie könnte ich ihn aber dazu bringen, dass er auszieht? schließlich zahlt er ja die Miete, und mit seiner Arbeit und die lange Fahrt nach Hause hat er auch keine Zeit, sich eine Wohnung zu suchen. Aber ich finde es unfair, wenn ich mit dem Kleinen ausziehen müsste. Wenn es nicht anders geht mache ich das natürlich.

    Noch eins: ich habe viele Faden hier gelesen, und immer wieder fällt mir auf, das eine gewisse Feindseligkeit, eine Wut auf dem Partner zwischen den Zeilen zu lesen ist. Ich bin meinem Mann nicht böse. Das, was aus uns geworden ist, ist unser eigene Schuld. Er macht es ja auch nicht mit Absicht, höchstens ist es Faulheit und Ratlosigkeit... Ich will ihn nicht verlieren, und ich will nicht, dass mein Sohn ohne sein Vater aufwächst, die beiden vergöttern sich gegenseitig! :)
    Hat jemand hier so eine Trennung durchgemacht und trotzdem eine Gute Beziehung mit dem Ex? wenigstens vor dem Kind?

    LG
    Inwen

  • Hallo Inwen,

    Bis jetzt 75 Aufrufe .... und keiner sagt Dir wenigstens mal "Hallo"? Nagut....also:

    "Bienvenue" hier im Fórum!

    *puh* ...... da hast Du ja ganz schoen in die Tasten gehauen. Das tut auch mal gut, sich alles von der Seele zu schreiben, nicht wahr?

    Aus Deinen Beitraegen spricht im Augenblick ein grosses Chaos. Das gilt es nun langsam aufzudroeseln und zu schauen, was gehoert wo hin.....

    Sag, ist Dir eigentlich klar, dass Dein Mann nicht im Bad/auf dem Balkon/unterm Auto etc. "schlaeft", sondern im Vollrausch da zusammenbricht wo er geht/steht?

    Wie siehst Du Deinen augenblicklichen Standort? Machst Du wirklich nicht mehr mit oder denkst Du: najaaaa, er trinkt ja nicht jeden Tag, nur 5-6 mal die Woche ?(*Ironie aus*)

    Gruesse, Lindi

  • Hallo Lindi, und vielen vielen Dank für deine Antwort!

    Ja, ich habe viel geschrieben, und alles durcheinander, es tut mir leid, es musste raus! jetzt kann ich ein Gang runter schalten.

    Nein, mir war nicht klar, dass er zusammenbricht. Mmhh...

    Mein Standort ist: ich will handeln, damit es mir besser geht. Mit oder ohne ihm. Lieber mit. Aber ohne Alkohol auf jeden Fall. Selbst 1x pro Woche ist zuviel.
    Das weißt er auch, wir haben heute Abend darüber reden können.

    Schöne Grüße,
    Inwen

  • Hallo Inwen!

    herzlich willkommen im Forum! Lies Dich hier in aller Ruhe ein. Deine Geschichte kommt mir bekannt vor.

    Du hast geschrieben, dass Du Deine eigenen Gefühle weggedrückt hast, wenn es um die Wahrnehmung seines Trink- und dadurch bedingten Sozialverhaltens ging. Es konnte doch nicht wahr sein was Du meintest wahrzunehmen.

    So gings mir auch. Ich hatte von Alkoholkrankheit keine Ahnung, mußte mir das mit xy erst erarbeiten. Der Weg dahin war mit Wegdrücken meiner unguten Gefühle zu xy Verhalten gepflastert. Ich war ihm gegenüber durch diese Verkrampfung nicht mehr spontan und wurde verkopft. Es fehlte mir lange die ach so angeblich ausreichend vorhandend sein müssende sichere Erkenntnis, das was nicht stimmt.

    Gruß
    Rhein

  • Hallo inwen

    Dein Man trinkt also schon mindestens 6 Jahre, du schreibst er war schon krank als er noch bei seiner Mutter lebte .............und seitdem regelst du schon das Unangenehme für Ihn (Gespräche/Absagen bei Mutter etc)

    Ich denke auch dein Mann schläft nicht nur einfach immer so überall ein,ist er da vielleicht volltrunken,oder hat er noch andere gesundheitliche Probleme.?
    Das gehört unbedingt mal von einem Arzt abgeklärt,denn schläft er nicht sondern ist in diesen Zeiten ,,besinnungslos,, ist das wirklich gefährlich.
    Ich würde in solchen Fällen einen Krankenwagen rufen,oder möchtest du riskieren das er z.B. in der Babdewanne ertrinkt?
    Du schreibst das du bei uns anderen soviel von Wut gelesen/gespürt hast und das du solche Gefühle nicht hast.
    schau mal was du weiter oben geschrieben hast:
    --------------------
    Zitat:
    Ich bin so abgebrüht dass ich nicht weiss, wie es mir gehen würde, wenn ich ihn tot finden sollte. Manchmal denke ich, ich wäre ziemlich erleichtert..
    -------------------------------------------------
    Dann wieder das du noch sehr verliebt in ihn bist?

    Sicher stehst du unter großem Druck,mein Rat les hier dann wirst du viel lernen und begreifen können und wenn du willst siehst du Wege wie dein Leben und das deines Kinders sich zum besseren wenden kann.
    LG R..

  • Hallo Inwen,

    willkommen auch von mir :D

    Dass Du keine Wut spürst, scheint mir viel eher bedenkenswert, als die Wut, die man hier teilweise (!) lesen kann.
    Kann es sein, dass Wut für Dich etwas Negatives ist?
    Und wenn ja, warum??
    Aus blockierter, nicht zugelassener, verdrängter Wut entsteht sehr viel Ungutes. U.a. Albträume, Autoaggressionen, Depressionen u.v.m.!!
    Gefühle zulassen, wahrnehmen, einordnen und damit umgehen, ist ein Prozess, den ich erst erlernen musste.
    Nur so konnte XY so lange mit mir "Schiffchen fahren"!
    Natürlich ist Wut/Groll dauerhaft auch nichts Gutes! Aber bevor man überlegt, wie man damit umgehen kann, sollte man sie zuerst ein Mal spüren!!
    Und ihr nachfolgen, wieso, weshalb, warum, woher....
    In Deiner jetzigen SItuationzb sehe ich Wut keinesfalls als etwas Unangebrachtes. Eher finde ich es, wie gesagt, bedenkenswert, dass Du keine spürst!
    Du hättest allen Grund!
    Irgendwann kannst Du diese negativen Gefühle (es gehören ja noch mehr dazu als Wut) dann verarbeiten, ich tat es mit prof. Hilfe.
    Und dann steht einer halbwegs guten Beziehung mit dem Kindsvater nichts im Weg.
    Ich sage "halbwegs", da Du ja nur für Deine Seite sprechen kannst :wink: Wenn der Ex nicht mitmacht, ist es eben sehr schwierig!
    Und dass daraus wiederum WUt entsteht, halte ich für gesund....

    LG
    Girasole

  • Hallo,

    Und Danke, dass ihr mich zurecht gerückt habt.

    Ich spüre Wut, aber es bringt mich nicht weiter. Jedesmal, dass ich ihr zulasse, bekomme ich entweder eine weitere Entschuldigung seinerseits, oder neue leere Versprechungen... Ich müsste sie als Antrieb zur Veränderung nützen, doch ich weiss noch nicht wie.

    Ich suche mir auch jetzt professionelle Hilfe. Es ist eine notwendige Ergänzung zu diesem Forum, denke ich.

    Zum Thema Liebe... ich weiss auch nicht. Ich spüre eben Wut, wenn er getrunken hat, und Liebe, wenn wir zusammen sind... Doch jetzt, wo ich mein eigenes Leben umkrämple, kommen mir auch da Zweifeln. Wahrscheinlich werde ich in einiger Zeit feststellen müssen, dass es doch keine Liebe ist, sondern nur der Wunsch, dass unsere schöne Geschichte nicht ganz kaputt gegangen ist... aber noch habe ich es nicht wirklich begriffen.

    Ich stehe ganz am Anfang dieser Wende, und mir wird jeden Tag etwas klarer. Eure Antworten helfen mir sehr dabei.

    Ich lese auch viel hier, und muss mir auch denken "wahnsinn, wie die Geschichten sich ähneln manchmal... "
    Und das ich viel Wut in den Texten gefunden habe war falsch ausgedrückt von mir. Ich wollte auch auf keinen Fall Vorwürfe machen! Ich habe bloß bis jetzt keine Geschichte gelesen, wo beide Partner zusammen arbeiten können, und das macht mich traurig, weil ich doch einsehen muss, das dass wahrscheinlich einfach nicht machbar ist.

    Ich muss mich offensichtlich von noch viele Illusionen lösen. Ich war schon immer positiv, optimist, und naiv...

    Lg
    Inwen

  • Liebe Inwen

    Ein positiver, optimistischer Mensch ist nicht schlimm, sondern ein wunderbarer Mensch.
    So wie Du ganz sicher ein wunderbarer Mensch bist. Denke immer daran, wir können nichts dafür, es ist der Alkohol der unser Leben in Aufruhr versetzt.
    Ich hab die gleichen Hoffnungen und Illusionen wie Du, und auch werde immer wieder enttäuscht.

    Lass dich drücken liebe Inwen

  • Danke Lieber Engel :)

    Ich arbeite zur Zeit viel an mir, versuche, Muster zu erkennen, und habe auch mit meinem Mann über Co-Abhängigkeit gesprochen. Es hat ihm auch die Augen geöffnet, sagt er. Und er will heute Abend zu den AA gehen, ich bin baff!
    Ich lese auch "ich lasse Deines bei dir" und es gefällt mir sehr!

    einen schönen Tag wünsch ich Euch,
    Inwen

  • Hallo inwen
    du fragst:
    Ich habe bloß bis jetzt keine Geschichte gelesen, wo beide Partner zusammen arbeiten können, und das macht mich traurig, weil ich doch einsehen muss, das dass wahrscheinlich einfach nicht machbar ist.
    -------------------------
    Das liegt vermutlich daran das der Trinker den Alkohol braucht und der Angehörige den Alkohol weghaben möchte.

    Man meint ja als Angehöriger das der ,,Alkohol,,einem den Partner stiehlt,so meint man es zumindest.
    Nun ist ein wichtiger Punkt, brauchen wir (Angehörigen) den Partner sosehr ,wie der den Alkohol braucht?
    Also sind wir auch süchtig? Oder haben wir noch den Durchblick und gesunde Grenzen?
    Die meisten die hier schreiben hatten diesen Durchblick nichtmehr,weil der Weg in die Sucht halt so schleichend ist und wir erst reagiert haben als unsere Grenzen schon sehr verschoben waren und unser Leben sehr beeinträchtigt war.
    Also waren meine ersten Schritte erstmal zu schauen wo stehe ich überhaupt und wie komme ich da wieder raus.

    Ist der xy Alkoholabhängig führt man auf jeden Fall eine Beziehung zu dritt (Partner ,Alkohol.....lange nichts dann ich) und diese ..Geliebte.. läßt sich nicht verscheuchen,oft ist das eine Verbindung bis das der Tod sie scheidet (xy und Alk) leider und in einer Coabhängigen Beziehung will ich den Mann und er den Alk,die Ziele sind also nichtmehr diesselben,deshalb klappt das fast nie gemeinsam.
    LG R..

  • Hallo Renate,

    Im Grunde genommen geht es glaube ich um die Frage "kann ich ohne ihn bzw. alleine, für mich, leben?"

    Eine Frage, die Angst macht... Eine 2. Frage ist unterschwellig: WILL ich ohne ihn leben?

    Ich stecke gerade bei dieser Frage fest, deshalb verzeih bitte wenn ich mich wiederhole oder gar wiederspreche. Es ist eben "in progress".

    Für mich ist es so:
    ich MÖCHTE weiterhin mit meinem Mann leben
    ich MUSS ihn wahrscheinlich verlassen.
    Zur Zeit weiss ich nicht genau, ob ich ihn LIEBE, oder ob ich ihn wegen meiner Co-Abhängigkeit "BRAUCHE". Das versuche ich eben zu klären, frage mich ständig, ob ich überhaupt was spüre (ob gut oder schlecht - zur Zeit eher gar nichts). Das ist beängstigend für mich, da ich sonst einen sehr emotionaler Mensch bin.

    Fakt ist, wenn er nüchtern ist verstehen wir uns sehr gut. Wir sind auf jeden Fall gute Freunde, lachen viel, haben gemeinsame Interesse...
    Ein Ehe-Leben haben wir aus verschiedene Gründen nicht mehr, und ich vermisse es nicht. Glaube ich.
    Aber was ist, wenn ich wegen meinem Unwohlsein meine Gefühle-Welt tief in mir versteckt habe (es wäre nicht das erste Mal, deswegen denke ich daran), bis die Tage schöner werden? wenn ja, kann ich wirklich sagen, ob ich ihn noch liebe oder nicht?

    s ist gleichzeitig eine sehr einfache und sehr schwierige Frage, auch weil man da der Wunsch draußen lassen muss... ich darf nicht sagen "ich liebe ihn", weil ich der Wunsch nach eine Familie habe.

    Jetzt habe ich schon wieder einen Roman geschrieben... sorry

  • Hallo inwen
    Du kannst hier soviel schreiben wie du nur möchtest und kein Mensch erwartet das du jetzt und sofort weißt was du zukünftig machen möchtest.
    Ich mußte auch erst ne ganze Zeit sortieren was ich möchte und nach vielem Überlegen wußte ich dann genau wie ich es,,nichtmehr,, möchte.
    Dann mußte ich den Weg finden,auch das dauerte.
    Also sei gut zu Dir.
    Liebe Grüße R..

  • Hallo Iwen
    Du stellst Dir sehr interessant fragen:

    ich MÖCHTE weiterhin mit meinem Mann leben
    ich MUSS ihn wahrscheinlich verlassen.
    Kann ich ohne Ihn leben, will ich ohne Ihn leben


    Mir geht es fast genauso, und als ich Deinen Beitrag gelesen habe, wurde mir bewusst, dass diese Fragen nach Antworten suchen.

    Schwierige Fragen die zu beantworten Zeit brauchen.

    Danke für die Anregung.

    Gruss Engel

  • Hallo Zusammen

    Renate: danke für deine verständnisvollen Worte.

    Engel: woaw, es freut mich sehr, wenn ich dir auf etwas aufmerksam machen konnte!

    "sei gut zu dir"... das versuche ich zur Zeit, ich versuche, mehr auf mich zu hören nach dem Motto "was möchte ich jetzt tun?" und nicht mehr "was muss ich jetzt tun". Aber dann sehe ich meine Wohnung, das Chaos, die Wäscheverge, und könne glatt weinen. Ich sage mir "hey, du brauchst Zeit für dich, Haushalt ist zur Zeit Nebensache, niemand wird sterben weil er eine ungebügelte Hose anzieht..." aber ich habe solche Schuldgefühle! ER macht auch so gut wie nichts, mal die Spülmaschine voll machen, dann denkt er bestimmt, was für ein guter Ehemann er ist!
    Ich bin im Grunde genommen alleine, sehr einsam, und doch habe ich nicht einmal die Ruhe, die das Alleinsein bringt, weil ER doch da ist.
    Es ist nicht klar ausgedrückt, aber ich weiss nicht, wie ich das erklären kann.

    Samstag ist immer unser Familientag. Der einzige Tag in der Woche wo wir wirklich das machen können, was wir wollen, und zusammen. Doch meine beiden Jungs schlafen und schlafen... ich habe allein gefrühstückt, dann ist mein Sohn aufgewacht (wenigstens einer...), ich habe mich um ihn gekümmert, dann zum Nachmittagschlaf wieder hingelegt, und das war vor 2 ein halb Stunden. Gut, wenigstens konnte ich viel bügeln. Juhuu. Ich fühle mich heute einfach soooo einsam, dass ich mit dem Kleinen einfach in der Stadt fahren wollte, nur um Menschen um mich zu haben. Traurig, oder?

    Ich glaube, dass ich meinem Mann nicht mehr liebe. Und er mich auch nicht mehr, aber das ist er sich noch nicht bewusst. Ich habe es noch nicht angesprochen, sowas braucht schon Diplomatie... Wenigstens hat er jetzt kapiert, dass ich das mit dem Ausziehen ernst gemeint habe, auch wenn er es mir noch nicht ganz zutraut. Und ich, ich weiss, dass ich das kann, dass ich mich gut um meinem Kind kümmern werde, und auch arbeiten werde, aber ich weiss nicht wie ich das zustande bringen soll. Ich finde die Kraft nicht, mich wirklich nach einer Wohnung umzuschauen, weil der Umzug so eine große Aktion wäre... dann sind auch die Provisionskosten, ich spare ja schon dafür, aber ob das reicht? ich arbeite zur Zeit 40 Std. pro Woche, halte ich aber nicht aus, und so werde ich bald nur noch 30 Std. arbeiten. Also noch weniger Geld. Und: wir haben nie darauf geachtet, wer was zahlt, also gibt es vieles, was mein Mann zahlt (AUtoversicherung z.Bsp., obwohl er seit Jahren kein Führerschein mehr hat, wie blöd von mir). Wenn ich einfach so ausziehe, wie weiß ich, dass er weiter zahlt? und wenn nicht, ich muss alle Unterlagen "heimlich" suchen, um einen Überblick zu haben, was er genau für uns zahlt. Das Ganze kann ich mit sicherheit nicht alleine zahlen, und so fühle ich mich gefangen, zwischen den Bürokratiemarathon, um alles zu regeln u/o kündigen, und die finanzielle Abhängigkeit.

    Mal wieder ist es alles durcheinander, aber ich habe noch niemandem, dem ich das alles erzählen kann. Ich habe es noch nicht geschaft, mir eine psychologische Hilfe zu organisieren.

    Liebe Grüße
    Inwen

  • Was ich noch loswerden wollte: ich konnte neulich ernsthaft mit Ihm reden. Unter Anderem über einem Auszug von ihm, damit er näher an seiner Arbeitsplatz ist.

    Da kommt er gleich mit "ja, aber dann habe ich Angst, dass es voll nach hinten geht" usw. Ich habe dank Euch! die Drohung gleich erkannt und ihm gefragt, inwiefern "nach hinten"? "na ja, so richtig in die Hose halt, weil ich kein Ruhepol mehr habe"
    da bin ich ganz sachlich geblieben, und habe ihn gesagt "es wird kein Spaß, es wird sehr schwierig, aber du wirst nichts Schlimmes machen, weil du einem Sohn hast, der dich braucht"

    Ich bin so stolz auf mich, dass ich seine Drohung gleich erkannt habe, dass ich mich nicht dadurch habe einchüchtern lassen, und dass ich ihm so sicher antworten konnte! :D

  • Liebe Inwen,

    sehr schön, gut erkannt!

    Haushalt und Schuldgefühle: Kann es möglicherweise nicht darum gehen, dass Wäsche ungebügelt bleibt, sondern dass Du gar nicht richtig was mit Dir allein anzufangen weißt?
    Arbeit/Haushalt kann man auch nutzen, um vor sich selbst wegzulaufen.
    Also davor, mit Dir alleine einfach zu sein.
    Spür mal nach, ob Dein Heulen-können wirklich um den Haushalt geht, oder doch um die Nähe zu Dir selbst.
    Wenn man das lange nicht hatte, und viel mit "sich aufzuräumen" hat, ist das nämlich anfangs gar nichts schönes.
    Erst wenn man halbwegs mit sich im Reinen ist, kann man es auch gut mit sich aushalten.

    LG
    GIrasole

  • Liebe Girasole,

    mein "lautester" Gedanke zur Zeit ist "Lasst mich in Ruhe!", so einer "ich will nix tun, und bloß kleine Verantwortung haben"-Gedanke.

    Es wird schon vorbei gehen, das ist nicht das erste Mal... das kommt jedesmal, wenn ich mich überfordert fühle. Ich komme normalerweise sehr gut mit mir zurecht, reflektiere viel... (nicht unbedingt über die richtigen Dingen, sonst hätte ich meine Co früher erkannt). Ich glaube ich will eben dass man mir Zeit dafür lässt. Multitasking ist eben doch nicht so mein Ding :) wenn ich mein Leben umkrämple, dann will ich kein "Störfaktor" :D Wunschdenken, ich weiß.

    Na ja, wie gesagt, es wird schon bald verschwinden.

    und außerdem wird sich schon eine Lösung für Alles geben. Irgendwann.

  • Hallo Zusammen,

    Es geht mir besser. Ich "fühle" wieder ein bisschen, auch wenn es noch sehr leise ist.

    Ich bin jetzt davon überzeugt, daß ich ausziehen muss / will, aber es schmerzt mich sehr und macht mir Angst.

    Mein Mann ist zur Zeit "brav", aber wir kommen trotzdem nicht zusammen... seine Arbeit ist ihm einfach zu wichtig, jetzt hat er auch noch einen Zugang von Zuhause, d.h. wenn er Abends nach Hause kommt, macht er gleich weiter! Zum ersten Mal habe ich es geschafft, ihm meine Meinung darüber zu sagen. Ich glaube nicht, dass er mich ernst genommen hat.
    Da er aber brav ist, habe ich ein bisschen Skrupel, ihn zu verlassen. schließlich kommt er mir ja auch entgegen, er tut was, ich müsste ihm nur noch ein bisschen Zeit geben... Ich weiß, dass es blödsinn ist, und dass ich gar nicht erst daran denken soll, was er mir möglicherweise sagen könnte. Es ist aber nicht einfach!

    Ich muss jetzt zur Arbeit.

    Ich wünsche Euch einen schönen Tag
    Inwen

  • Hallo Inwen
    Zitat:
    Mein Mann ist zur Zeit "brav", aber wir kommen trotzdem nicht zusammen...
    -------------------------------------------------------
    Sowas nennt man zu zweit allein/einsam sein.
    Nun ist der Alkohol weg(?) und er (dein Mann ) ist doch nicht da,ich kenne dieses Gefühl,als mein xy letztes Jahr die Entgiftung /Entzug machte, gab es erst sogar Nähe und gute Gespräche,aber schon bald war immer und überall sein Tablet dabei und er spielte mit gleich mehreren ,,Nicks,, ein Kriegsspiel.
    So gingen wir auf Trödelmärkte ,machten eine Rast in einem Kaffee und er packt das Teil aus,muß sehen ob die letzte Schlacht geschlagen wurde...Dasselbe im Schrebergarten und sogar wenn er zu mir zum übernachten kam.
    Er war ,anwesend ,, aber nicht ,,da,,
    übrigens kurz danach trank er auch wieder.
    ich vermute es war nur eine Suchtverlagerung ,jedenfalls war es für mich dasselbe, ob saufen oder spielen ich war zu zweit allein.

    LG R..

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