Überübermorgenland - Postfach :-)

  • Wo er recht hat, hat er recht ;)

    Huhu Tian,

    die Streichung verschiebe ich also noch mal *g, denn schließlich bekomme ich – wenn alles gut läuft – schon nächstes WE liebsten Besuch :-).
    Lieben Dank für die Erinnerung, ich habe mir gestern einfach mal eine Phase genommen ;-).

    Herzliche Grüße
    Katha

    PS: Habe ich schon erwähnt, dass ich auch Jeden glühend bewundere, der Beiträge unter 127 Sätzen hinlegen kann? :)

  • Zitat von Katharsis

    Der Mann als solcher ist in der Regel Pragmatiker.....

    Natürlich nicht alle, obwohl mir persönlich keine Ausnahmen bekannt sind *g.
    Probates Mittel dagegen sind die einfach Sätze: „Ich brauche Dich heute Abend, weil ich nicht allein sein möchte und Angst habe. Ich wünsche mir, dass Du bei mir bleibst!“

    Katha

    Nabend Katha,

    das ist wohl ein Grund dafür, warum sich Mann und Frau wohl auf ewig gelegentlich gegenseitig auf den Zeiger gehen werden und wohl schon seit den Neandertalern gegangen sind. Auf der einen Seite Pragmatismus, auf der anderen Seite völlig unrealistische Wünsche :)

    Du wirst mir nicht weismachen wollen, daß der Steinzeitmensch freiwillig tagelang bei Arschkälte auf der Jagd war, obwohl die halbe Höhle voll von leckeren Beerenvorräten war. Der war nicht auf der Jagd, der war auf der Flucht...

    Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, ohne Frauen wären alle Männer Vegetarier...schon seit Urzeiten. Im Grunde gibt es dieses archaische Verhalten des Mannes wohl nur in der weiblichen Literatur...der Grund, warum der Steinzeitmann sich lieber einem Mammut als seiner eigenen Herzensdame gestellt hat, liegt auf der Hand...permanentes Genörgel in der Höhle...überall läßt Du Deine dreckigen Felle rumliegen...mit Deinem Geschnarche lockst Du vermutlich noch einen Säbelzahntiger an...die Höhle könnte auch mal ne neue Malerei vertragen...ständig hängst Du nur im Steinzeitnetz rum und chattest mit wildfremden Neandertalern...

    Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden...

    Tja, eine Welt ohne Frauen wäre soo herrlich ruhig und entspannt......und so fürchterlich langweilig :)

    Weiterhin gute Besserung

    Schönen Gruß und ne schöne Restwoche Dir

    Andreas

  • Schallendes Gelächter vom Gartenstuhl :D

    Hallo Andreas,

    Deine Aufzählung könnte tatsächlich beliebig fortgeführt werden, allerdings in beide Richtungen bis in die Neuzeit ;-).
    Da kommt ein Mann angetobt und bietet mir freundlicherweise an, eben meinen Geschirrspüler auszuräumen. Ich schaff´s immer mit der Greifzange, aber es geht natürlich schneller ohne. Zufällig steh ich neben ihm und zufällig konnte ich noch nie zusehen, wenn nur andere arbeiten und schweigend! benutze ich wie automatisch die Zange, um das Geschirr wegzuräumen, das auf meiner Seite steht. Dafür ernte ich ein: „Du musst mir hier nicht beweisen, wie gut Du mit der Zange umgehen kannst!“ Das haut mich um xD.

    Ist es möglich, dass Männer die Frauen im Laufe der Jahrtausende total veräppelt haben und es in Wirklichkeit absolut nicht ausreichend ist, einfach nur mal ab und zu ein paar Jahre die Klappe zu halten, sondern dass Frau sich zusätzlich noch wie schockerstarrt und mit Rehblick in die Ecke begeben muss, damit der Held wirken kann? *g

    Gehst Du auf´s Dach, weil die Mammuts grad aus sind? :D
    Die Sache mit dem Fleisch nehme ich Dir nicht ab. Männer essen Fleisch, weil man Salatblätter nicht grillen kann *g. Salat anzurichten ist eine Aufgabe, die sie den Frauen zugeteilt haben durch teils haarsträubende Komplimente, um sie von der Feuerstelle wegzukriegen. Dann stehen sie da, so ganz unter sich, glotzen tumbe in ein Feuer, das ihnen keine Kommunikationsstärke abverlangt und sich trotzdem irgendwie bewegt (ähnlich wie Bilder im TV), verschaffen sich damit die nötige Erholungspause und verständigen sich durch kurze Grunzlaute mit anderen Betroffenen (also Männern) :-).

    Eine Zeitlang habe ausschließlich ich für meine Kinder gekocht. Es gab viel Gemüse, Aufläufe, wenig Gewürze, etc… denn sie waren noch kleiner.
    Eines Tages stand der neue Held vor der Tür, der genauso gern kochte wie seine Vorgänger. Als er meine Kinder fragte, was sie gern essen würden, pumpte mein Sohn sich mit seinen 6 Jahren richtiggehend auf, holte tief Luft – die Kulleraugen wurden riesig – und presste dann mit zwei Oktaven tieferer Stimme ein verzweifeltes aber doch hoffnungsvolles „F-L-E-I-S-C-H?!“ hervor. Mach´ Dir nix vor, es steckt in Euch drin :D.

    Und während Frauen weiterhin ständig die dusslige Frage stellen: „Was denkst Du gerade?“, weil sie die Universal-Antwort, nämlich „Nix!“, einfach nicht glauben können, obwohl sie überwiegend tatsächlich der Wahrheit entspricht :-), nerven Männer mit: “Was/Wie/Warum machst Du da(s)?“, weil sie in dem Wahn verfangen sind, sie könnten es besser, schneller oder routinierter erledigen oder die Arbeit wäre sowieso von Haus aus komplett überflüssig.
    Pragmatismus und „völlig unrealistische Wünsche“ xD. Natürlich ;-). Du hast aber recht: Langweilig wird´s nie :)

    Herzlichen Dank für die guten Wünsche und Dir auch noch eine schöne Woche.

    Viele Grüße
    Katha

  • Hallo Katha,

    merci für die Blumen, paar Sätze reichen oftmals aus um essentielle Dinge auszudrücken. Die ewige Kommentierung ist mir noch aus meinem letzten job bestens bekannt, hat mich eigentlich immer gestört, weil viel Mitarbeiter wie die verrückten Geier die Texte kommentierten um Eindruck zu schinden oder Selbsterhöhung zu betrieben. Da wird dann jedes Fitzelchen auseinandergenommen um sich selbst zu erhöhen. - Banal -

    Hat getz aber nix mit diesem Forum zu tuen, alles was hilft - tuen, vor allem hier, schreiben - schreiben - schreiben.

    Ich finde gezieltes Blubbern halt einfach goil.

    Beste Grüße & Dir einen guten Tag, tian

    Wir sollten nicht zu entdecken versuchen, wer wir sind, sondern was wir uns weigern zu sein.
    (Michel Focault)

  • Hallo Tian,

    „Gezieltes Blubbern“ :D Gefällt mir :)
    Das Endlos-Gesabbel kenne ich aus meinen Jobs natürlich auch. Oft würge ich es gnadenlos ab, denn wenn das Haus brennt, diskutiere ich nicht lange aus, wen ich wie und warum zuerst rausschleppen soll, da packe ich, was ich tragen kann. Da beherrsche ich auch die direkte Rede. Hinterher kann gern in Ruhe geklärt werden, wie solche Situationen zukünftig zu vermeiden sind.
    Eine Aufgabe, bei der Teamarbeit so aussieht, wie Du sie beschrieben hast, lehne ich schon seit Jahren ab: Ich habe einfach nicht die Nerven dafür und ziehe brennende Reifen jederzeit vor ;-).

    Im Privatleben bin ich anders unterwegs, ausgenommen bei körperlicher Arbeit, die ich mit Anderen zusammen verrichte. Vielleicht habe ich auch zu oft an Feuerstellen herumgehangen, allerdings ohne die kurzen Knurrlaute zu beherrschen ;-).
    So schreibe ich z.B. im Erzählmodus, weil meine Gedanken spazieren gehen und vor allem, weil ich gerade in Online-SHG´s Niemanden mit Worten verletzen will. Reicht völlig, dass man den Mitmenschen bereits mit dem Inhalt der eigenen Kommentare manche Illusion rauben muss, das schmerzt ohnehin genügend. So hole ich lieber einmal mehr aus, bevor ich missverstanden werde. Ich mag Menschen halt ;-).

    Herzliche Grüße und Dir noch einen schönen Abend.

    Eine (für heute) total entspannte
    Katha :)

  • Zitat von Katharsis

    Schallendes Gelächter vom Gartenstuhl :D

    Hallo Andreas,

    Deine Aufzählung könnte tatsächlich beliebig fortgeführt werden, allerdings in beide Richtungen bis in die Neuzeit ;-).
    Da kommt ein Mann angetobt und bietet mir freundlicherweise an, eben meinen Geschirrspüler auszuräumen. Ich schaff´s immer mit der Greifzange, aber es geht natürlich schneller ohne. Zufällig steh ich neben ihm und zufällig konnte ich noch nie zusehen, wenn nur andere arbeiten und schweigend! benutze ich wie automatisch die Zange, um das Geschirr wegzuräumen, das auf meiner Seite steht. Dafür ernte ich ein: „Du musst mir hier nicht beweisen, wie gut Du mit der Zange umgehen kannst!“ Das haut mich um xD.

    Nabend Katha,

    ja, exakt der Satz hätte auch von mir stammen können. Ich hasse es, wenn mir jemand bei der Arbeit zu nah auf die Pelle rückt...egal, ob der das gut meint oder nur genau hinsehen will.
    Und wie kommt man bitte auf die Idee, mit der Greifzange (wie sieht denn so ein Teil aus ? Ist das so ein Ding zum Müllaufsammeln ?) im Geschirrspüler rumzufuhrwerken, wenn da ein arbeitswilliger Mann ist, der das ganz sicher auch alleine erledigen kann ? Laß den guten Mann das doch machen...Greifzange wird wieder aktuell, wenn der arbeitswillige Mann weg ist.

    Männer können ja auch nie was richtig machen...Beispiel Geschirrspüler: Hey, nee, der Topf gehört nach links...die gelbe Salatschüssel gehört in den anderen Schrank...die Messer bitte mit der Spitze nach vorne.

    Das hör ich mir dann zweimal an und schwupps...bin ich verschwunden...

    Genauso Waschmaschine:

    Nee, Du, dem Wollpullover bekommen 60 Grad nicht so gut und weiße Wäsche sollte man separat waschen...nun gut, wasch ich eben bloß mein Zeugs...90 % davon sind eh schwarz :)

    Umgekehrt isses natürlich genauso:

    Schatz, so hält man doch keinen Schraubenzieher, es sei denn, man will sich den Tättowierer sparen...

    Demütigend ist es allerdings, wenn die eigene Frau für den Zusammenbau des neuen Ikea-Schrankes wesentlich mehr Talent zu haben scheint als der selbstständige Handwerker...ein zarter Versuch, mich mit der völlig unlogischen Aufbauanleitung rauszureden, scheitert kläglich. Was nun ? Die Behauptung, in Schweden würden sie grundsätzlich alles umgekehrt monieren als hierzulande, wird rasch als erbärmliche Lüge enttarnt...dann ein fröhlich plärrendes "Ha", wenn der Drecksschrank dann letztendlich, durch Frauenhand montiert, steht und ich mich der wesentlich wichtigeren Arbeit, nämlich dem Trennen und Entsorgen des Verpackungsmaterials, widme...ein
    triumphaler Blick, der nur deshalb etwas flackert, weil dem weiblichen Gegenüber bewußt ist, daß noch ein einziger, hämischer Kommentar in Richtung Männchen dafür sorgen könnte, daß der neue Schrank aus dem ersten Stock in Richtung Gartenteich fliegt.

    Ich gebe zu, ich habe mich mit der Situation arrangiert...und meiner besseren Hälfte deshalb einen kleinen Akku-Schrauber gekauft, den sie seitdem mit einem gewissen Stolz in ihrer Handtasche griffbereit hält...
    Dazu noch ein vorsichtig tastender Satz wie "Du kommst mit diesen skandinavischen Möbeln eh wesentlich besser zurecht" und ich kann in Ruhe meinen Geschirrspüler ausräumen...alleine...:-)

    Schöne Zeit Dir und denk dran...irgendwann mußt Du die Greifzange wieder abgeben :)

    Schönen Gruß

    Andreas

  • Moin Andreas,

    sooooooo einfach isses also?! *lach. Da hätte man(n) mich ja schon vor Jahrzehnten mit einem einzigen Satz ausbremsen können und hätte seine Ruhe gehabt :D.
    Ist ja deutlich genug und absolut zu akzeptieren. Danke dafür.

    Warum ich rumfuhrwerke? Hm, Vielleicht weil ich dazu erzogen wurde, höchstmögliche Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu erreichen von einer Mutter, die sich das Schlüsselbein am Türpfosten brach, weil sie mit fast 40 °C Fieber kaum noch aus den Augen gucken konnte, sich aber trotzdem weiterhin straight ohne ärztliche Hilfe um drei Kleinkinder kümmerte, bis dann nach Tagen endlich mein Vater eintrudelte.

    Vielleicht weil meine Eltern für ihren Jahrgang eine außergewöhnlich gleichberechtigte Ehe führten, mein Vater kochen konnte, meinen Freunden das Bügeln beibrachte und mir das Anbringen von Windeln an einem Babypopo (die Anweisung auf der Verpackung war falsch und es sah in der Tat etwas seltsam aus und schaffte vor allem nix weg (einem Inscheniör ist ja bekanntlich nix zu schwör :D), während meine Mutter den gesamten Garten umgrub oder renovierte.

    Das bewirkte, dass ich zunehmend irritiert war, wenn ich z.B. sah, dass eine meiner Freundinnen Wochenlang trotzig und motzend im Dunklen saß, weil das Wechseln der Glühlampe SEIN Job war, während er Sonderschichten prügeln musste und völlig am Anschlag war.
    Weil ich mich im Unterbewusstsein von einem solchen Verhalten distanzieren will und muss?
    Weil ich nie Jemanden be- oder ausnutzen möchte, niemals Aufgaben an Andere abschieben will, ohne dass ich zumindest versucht habe, sie selbst gebacken zu bekommen?
    Weil es mir deshalb so schwer fällt, Hilfe anzunehmen? Weil ich – gerade mit Handicap – vermeiden möchte, dass Jemand aus Fürsorge und Mitleid mehr für mich tut als nötig wäre? Weil ich selbst in diesem momentanen Zustand Andere entlasten und ihnen klarmachen möchte, dass sie sich vor allem keine Sorgen zu machen brauchen, da ich die meisten Dinge erledigen kann und nicht völlig hilflos bin ohne dauernde Unterstützung?
    Weil ich immer noch zu viele Menschen sehe, die mit ihrer Krankheit oder Behinderung und Übertreibung der Symptome Andere an den Rand der Erschöpfung treiben und dann fröhlich herumhüpfen, wenn dieser Mensch außer Sichtweite ist?

    Auch wenn vermeintlich vieles davon nichts mit besagter Situation zu tun hat, vermute ich mal, dass alles mit hineinspielt. Ich würde allerdings im realen Leben niemals versuchen, diesen verworrenen und ellenlangen Erklärungsversuch verbal an den Mann zu bringen, denn ganz vielleicht stand ich nur zufällig tumbe in der Gegend herum und hatte grad nix Besseres zu tun :-).

    Ich musste erstmal googeln: Eine Müllsammelzange sieht tatsächlich ähnlich aus wie mein orthopädisches Hilfsmittel :-). Mit dem Dingens kann ich bis zu 5 kg heben, mit meinem Rückgrat leider noch nicht. Ich stemme jedenfalls damit alles unterhalb der Oberschenkelhöhe, weil mir jeder Zentimeter, den ich mich vorbeugen muss, gefühlt das Kreuz bricht. Der Tag, an dem ich das Teil abgeben kann, wird auch der Tag sein, an dem ich mich an 50 Liegestützen rückwärts versuche *g.

    Beim Einräumen meines Geschirrspülers durch hilfsbereite Menschen bin ich absolut tolerant, bei den Küchenschränken hört der Spaß auf xD. Jede neue Küche wird bis zu drei Mal umgeräumt, bis ich überall die praktischste Lösung gefunden habe und alles blind greifen kann, weil ich keine Lust habe, zu suchen. Da pfuscht mir Niemand rein :-). Über das Wäsche waschen und aufhängen diskutiere ich mit Männern nie, das übernehme ich ohne Sprechen. Ich stehe einfach nicht so auf Klammerabdrücke an der Vorderfront oder Wollklumpen in Miniaturgröße ;-).

    Ich hab gut gelacht bei Deiner Beschreibung des Möbelaufbaus, so aus dem Leben gegriffen :-). Wenn ich beim Backgammon gewinne, ernte ich von meinem männlichen Gegner stets ein entrüstetes: „Du hast nur gewonnen, weil Du so verdammt unlogisch spielst!“. Ich bin also geradezu prädestiniert, einen wüsten Haufen schwedische Bretter und Schrauben zusammen zu setzen :-). Mein Tipp: Verbrenne die Aufbauanleitung, dann ist alles ganz einfach.
    Der Akkuschrauber, den ich geschenkt bekam, passt in keine Handtasche. Ab und zu starre ich ihn ehrfürchtig an wie ein goldenes Kalb und schraube dann – wie gewohnt – mit der Hand weiter ;-).
    Ich denke fast, mit der nötigen Gelassenheit und Nachsicht und vor allem einer großen Portion Humor kann man dem Unterschied zwischen den Geschlechtern doch einiges abgewinnen und so wünsche ich Euch weiterhin viel Spaß und freie Flugbahn zum Gartenteich ;-).

    Herzliche Grüße
    Katha

  • Guten Abend Katha,

    direkte Ansprachen sind immer besser.
    Bei mir hat es leider ewig lang gedauert,
    bis ich das geschnallt habe.
    Davor habe ich immer gedacht,
    meine Umwelt müsse mitkriegen, was ich möchte.
    Weit gefehlt!

    Noch besser als direkte Ansprachen
    sind einfache direkte Ansprachen.
    Es ist erstaunlich, wie viel ich bewegen kann,
    wenn ich dies beherzige.

    Und noch erstaunlicher ist,
    dass ich es nicht immer beherzige.
    Vielleicht habe ich mich ja in einige meiner Fehler verliebt?
    Wäre zwar krank, würde aber zu mir passen.

    Viele Grüße
    Correns

  • Guten Abend Correns,

    wenn ich weiterhin die Hanseatentochter gemimt
    hätte, die Contenance bewahrt und nie nie nie
    aufdringlich oder unverschämt direkt erscheinen möchte,
    wäre ich wohl über kurz oder lang in die Spinnweben gekippt
    wie seinerzeit Dornröschen, denn bewegt hätte sich nix :-).
    Wir wollen die Umwelt nicht weiter raten und
    vermuten lassen, was nun ins uns so vorgehen mag –
    denn die Glaskugeln werden knapp ;-).

    Direkte Ansprache – kann ich. Immer öfter.
    Einfach? Daran feile ich noch.
    Fehler? Wieso Fehler?! Wer definiert denn das?
    Gibt´s dafür auch wieder so ein blödes Gesetz?
    Außerdem klingt „Eigenart“ doch so viel netter ;)
    und dann kannst Du dich hemmungslos da
    hinein verlieben :-).

    „Krank“ sind wir mit Grippe und 39°C Fieber, Du
    bist ein Geschöpf aus Gottes reichem Tiergarten und
    bereicherst Menschen, indem Du aus zahlreichen
    Optionen ein paar für Dich auswählst, damit wir uns
    nicht gegenseitig alle mit denselben Eigenarten
    anöden ;-). So einfach isses.. und so bunt ;-).

    Herzliche Grüße
    Katha

  • Liebe Katha,

    vielen Dank für die äußerst nett formulierte Kurskorrektur.
    Eigentlich ist es ja gar keine Korrektur
    sondern vielmehr eine Aufforderung,
    dass ich das was ist, akzeptiere und annehme.
    Das mag mir zwar öfters nicht gelingen,
    aber hin und wieder kommt doch was raus.

    Die letzte Woche war ich doch tatsächlich komplett offline.
    So was ist immer wieder erforderlich bei mir.
    Ich kann auf diese Weise die Anzahl meiner Fehler
    - Verschreiber!!! - ich meinte natürlich
    die Anzahl meiner Eigenheiten in Grenzen halten.

    Viele Grüße und gesundheitlich alles Gute wünscht Dir
    Correns

  • Lieber Correns,

    weder Korrektur noch Aufforderung,
    vielmehr sanfte Erinnerung ;-).

    Ich steh´ja nun total auf Selbstreflexion und damit
    naturgemäß auch auf Selbstkritik, aber überhaupt nicht
    darauf, mich selbst herunter zu machen :-).

    So habe ich mir den Gelassenheitsspruch, den sich u. a.
    auch die AA rangezogen haben, quasi auf die Stirn getackert.
    Ich bin eine Kämpfernatur und absolut nicht bereit, einfach
    alles hinzunehmen, andererseits würde ich sinnlos Energien
    verschwenden, wenn ich an Dingen herumzerre, die zu
    ändern nicht in meiner Macht steht.
    So bin ich gern bereit mein Verhalten zu ändern, jedoch nur,
    wenn es mit meinem Innern in Einklang ist. Ich mag Aufgesetztes
    nicht und halte es auch nicht für gesund. Bei anderen Menschen
    springt es mich oft sofort an, habe ich selbst einen dieser seltenen
    Ausfälle, spüre ich ihn sofort im Gesicht, weil es sich verkrampft
    anfühlt.

    Mir ist aber – nachdem ich Deinen letzten Eintrag in Deinem Thread
    gelesen habe, noch nicht ganz klar, wie Du deine Maßstäbe setzt ;-).
    Ich möchte mein eigener Maßstab sein, da nur ich selbst beurteilen
    kann, was und wie viel ich leisten kann und vor allem im vernünftigen
    Rahmen auch möchte. Wobei mir natürlich vollkommen klar ist,
    dass Jeder von uns ständig bewertet und beurteilt wird oder sich
    selbst einschätzen muss, da sonst kein Team – gleichgültig in
    welchem Bereich - erfolgreich zusammen gestellt werden könnte.

    Du läufst Marathon, mich würde schon der Gedanke daran erblassen
    lassen :-). Für mich wäre es nicht einmal wichtig, irgendwann und
    irgendwie ans Ziel zu kommen, sondern allein der Wille und Entschluss,
    mich an die Startlinie zu stellen, loszulaufen und mein Bestes zu geben
    je nach Form, wäre für mich das Entscheidende.
    Ich würde übrigens auch die Zeit nehmen für die bewältigte Strecke,
    aus Interesse daran, wo ich stehe und vielleicht für die Anvisierung
    meines nächstes Ziels, würde sie aber nicht zwingend mit der der
    20jährigen Versicherungsangestellten vergleichen, die täglich 30 km
    zur Arbeit joggt und vorher rostige Nägel in ihr Frühstücksmüsli kippt.

    Natürlich fällst Du auf, wenn Du mal eine Woche nicht schreibst.
    Du fällst aber auch auf, wenn Du täglich schreibst :-).
    Ich schlage vor, Du findest Dich damit ab ;-).
    Ich war auch ein paar Tage abwesend, schließlich muss man
    Prioritäten setzen.
    Erstaunlicherweise hat man mir – die ich doch auf alles eine Antwort
    finde, und wenn es manchmal Jahre dauert ;) – zum wiederholten
    Male die eine Frage gestellt, auf die mir immer noch nix Gescheites
    einfallen wollte: „Was machst Du in diesem Landstrich eigentlich noch?!“

    Ich fand die Frage allerdings berechtigt und habe deshalb zwischen
    Frühstücksei und Toast spontan beschlossen, wieder auszuwandern.
    Der Gedanke muss wohl schon länger in meinem Hirni herumgespukt
    haben, denn ich war absolut nicht überrascht.
    Ich habe mich sofort ans Werk gemacht und arbeite jetzt geduldig
    meine to-do-Liste ab. Ein schöner Plan, wenn er denn funktioniert.
    Nebenbei trainiere ich nun etwas konsequenter die Hügel hier, damit
    ich zukünftig beim Anblick von Bergen nicht in Tränen ausbreche *g.

    Vielen Dank für Deine Genesungswünsche. Ich nehme so gut wie keine
    Schmerzmittel mehr, da alles, was jetzt noch übrig ist, ohne Pillen
    einigermaßen auszuhalten ist. Ein wirklich gutes Gefühl.
    Ich freue mich höllisch für Dich, dass es mit Deiner Kur geklappt hat :-).

    Dir wünsche ich erst einmal eine entspannte Woche.

    Liebe Grüße
    Katha

    PS: Nun mach´Du dir mal keine Sorgen um Andreas, denn er ist
    Hamsterboss in seinem Hamsterkäfig und muss vielleicht nur das
    Loslassen üben ;)

  • Guten Morgen Katha,

    Deine Nachricht hat gestern auf der Heimfahrt
    für einige Sekundär-Schmunzler geführt.
    Ich muss wohl ziemlich vergnügt
    aufs Handy-Display geschaut haben.
    Als ich nach der Lektüre wieder aufblickte,
    sah ich in einige im Bus zu mir rüberlächeln.
    Wie Du siehst, wirkst Du ansteckend...

    „Was machst Du in diesem Landstrich eigentlich noch?!“

    Dein Auswanderimpuls hat bei mir kurz
    die Denkmaschine angeworfen.
    Ich habe spontan an die vielen Bindungen gedacht,
    in denen ich zur Zeit stecke.
    Vielleicht sogar zu viele Bindungen?
    Ich weiß nicht so recht.

    Auf jeden Fall wünsche ich Dir beim Planen Spaß.
    Ich plane ja auch für mein Leben gern.
    Und manches davon setze ich sogar um ;)
    Steht auf Deinem Plan eigentlich auch
    "auf Nähe zum Internet achten"?

    Viele Grüße
    Correns

  • glück auf katha

    ich freu mich, das es dir besser geht.

    ich les sowieso gern bei dir - und wenn dann noch der correns dazukommt (und einige andere) so is das für mich irgendwie ?erheiternd? - !entspannend! auch aufmunternd und jedenfalls belebend.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Huhu Correns,

    „Sekundär-Schmunzler“ – da hab´ich kichern müssen
    und mich gefreut :-).
    Ich habe mich im Winter vor der Fahrt in den Öffis immer
    fett mit leckerer Sonnenmilch eingeschmiert und so tropisch
    vor mich hin geduftet. Die Mitreisenden sahen alle viel
    entspannter aus, denn sie assoziierten den Geruch wohl mit Urlaub.
    So kann man sich auch anlächeln lassen ;-).

    Ich hatte hier – im Gegensatz zu meinen anderen Leben – extrem
    wenig Sozialkontakte und das war auch okay so.
    Nur stellten sich die meisten als Einbahnstraßen heraus.
    Ich habe eine Engelsgeduld beim Zuhören und Lösungen finden,
    aber irgendwann muss sich dann auch etwas bewegen.
    Das tat es beim Gegenüber oft auch nach Jahren nicht.
    Wenn ich hingegen gefragt wurde, wie es mir geht, schaltete
    der eine oder andere Gegenpart dann nach seiner obligatorischen
    Frage oft ab, ohne mir zuzuhören, weil er so verstrickt war in sein
    eigenes Gedankenkonstrukt.
    Mich langweilen und ermüden stundenlange Monologe, die ewig
    und drei Tage immer um dasselbe Thema kreisen.
    Es ist nicht spaßig, es ist nichts zum Wohlfühlen, es bereichert mich
    selten und lernen kann ich dabei auch nur wenig.
    Kommunikation lebt vom Dialog. Wer nie zuhört und nonstop
    quasselt, lernt auch nix, wer nur zuhört, bereichert Andere nicht.

    Der andere Kreis waren die negativen Wellen, wie die bäh-Schafe.
    Alles ist doof: Sonne doof, Wasser doof, Bäume doof,
    Essen doof, Kanu fahren doof, Radtour auch und alle Anderen
    sind sowieso doof. Dann folgt prompt die Erwartung an eine Beziehung,
    bei der ich meine gesamten Energien und mein fröhliches Gemüt schon
    komplett verbraten müsste, um dem Anderen bis zum 1. Kaffee
    morgens ein Lächeln zu entlocken. Nee danke :D.

    Und dann fällt mein Kind hier ein und macht MIR einen Kaffee, weil
    ich ja grad nicht so elfenmäßig aus meinem Gartenstuhl schweben
    kann. Da isse grad schneller als ich *grummel.
    Und ich bedanke mich üblich 27 Mal für die Mühe und sie guckt mich
    erstaunt an und sagt: „Hey Mom, ist doch nur ein Kaffee!“
    Sie rückt die Verhältnisse wieder gerade, die mir hier ein bisschen
    schräg geraten sind.
    Sie achtet grad auf mich und dann denke ich: Sie ist wie ich ;-).
    Ich halte nix davon, Kindern quasi hinterher zu ziehen, doch hier
    besteht eine Seelenverwandschaft, wie sie sonst nicht üblich ist.
    Wir haben mehr Spaß miteinander als mit allen anderen Menschen,
    aber auch tiefgründige Gespräche, die uns nach vorn bringen.
    Wir können uns fühlen, auch auf eine Distanz von mehreren hundert
    Kilometern. Es ist einfach rund.
    Da ich kein Muttertier bin und meinen Kindern nie mehr als nötig
    auf die Ketten gegangen bin, sie außerdem sehr selbstständig ist,
    haben wir beide auch keine Bedenken, wieder enger zusammen zu
    rücken. Wir bereichern uns einfach gegenseitig unser Leben und
    ohne den Anderen fehlt uns etwas Entscheidendes, also warum nicht?!

    Ich hatte früher immer viele Bindungen, allerdings neben den engen
    auch Beziehungen zu anderen Menschen, die ich verflucht gern hatte
    und bei denen ich mich nach längerer Zeit wieder melden konnte ohne das
    öde „Lebst Du auch noch?!“ zu kassieren. Menschen vergessen ja
    gern, dass sie sich in der Zwischenzeit ebenfalls nicht gemeldet haben ;-).
    Heute möchte ich mich intensiver kümmern können, so viele wie
    damals müssen es also nicht mehr werden.

    Am Planen habe ich auch Spaß, mehr noch allerdings am Improvisieren,
    wenn ein Plan mal wieder in die Grütze gegangen ist :-).
    „Auf die Nähe zum Internet achten“. Beziehst Du das jetzt auf diese
    Online-SHG?
    Ohne I-Net wäre ich aufgeschmissen, ich bin Tante Wiki´s größter Fan :-).
    Ich will einfach alles wissen und vieles können und so rausche ich täglich
    durch die Suchmaschinen. Das wird das erste sein, was ich mir im
    Ausland einrichte, sofern sie mich noch einmal reinlassen.
    Mein Vater sagte immer, mit mir könne man genau zwei Mal irgendwo
    hingehen: Einmal zum Vorstellen und einmal zum Entschuldigen *g.
    Ich hoffe, die ausländischen Nachbarn sind genauso kulant und geben
    mir die Gelegenheit zu einem zweiten Auftritt ;-).

    Dir wünsche ich jetzt viel Spaß beim Koffer packen und eine gute
    Reise Morgen, ich bin gespannt auf den Bericht.

    Herzliche Grüße
    Katha

  • Huhu Matthias,

    ganz lieben Dank für Deinen Besuch.
    Ich hätte es nicht beschreien dürfen, von wegen Besserung, denn prompt habe ich mir einen Hexenschuss geholt :-).
    Den wollte ich allerdings selbst auskurieren und habe mir nach Anleitung ein angemessenes Lager eingerichtet – fühlt sich an wie mit zwei gebrochenen Beinen in Flaschenzügen im Krankenhaus herumhängen :) - nach längerer Pause mal wieder auf die Schmerzmittel zurückgegriffen, mir die Nacht trotzdem schlaflos um die Ohren gehauen wegen der Schmerzen und wollte mich dann am nächsten Tag angemessen schonend bewegen, da Bettruhe mit Hexenschuss überhaupt nicht mehr angesagt ist.
    Da guck ich dann gestern an mir herunter und mir fällt wieder ein, dass es mit Bewegung – und sei sie noch so schonend – im Mieder einfach Essig ist :D.
    Hatte ich glatt verdrängt. Also doch zum Doc, Spritzen verpassen lassen.
    Ich habe ja sonst überhaupt keine Mühe mit Spritzen, auch nicht, wenn ich zur Ader gelassen werde, aber als ich das Mieder abschrauben musste und der sich mit den dicken Nadeln an meinen sonst gut geschützten Rücken heranpirschte, habe ich gezittert wie Espenlaub.
    Wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich nicht mehr fühle wie eine offene Wunde.

    Das war jetzt vielleicht weniger belebend oder entspannend ;-), aber immerhin habe ich mich nach der Behandlung zum ersten Mal auf den Teppich gekniet. Ich musste einfach herausfinden, ob ich dann auch allein wieder hoch komme :-). Also.. ich wäre nicht *g, aber immerhin war ich so schlau, das Experiment in der Nähe eines niedrigen Tisches durchzuführen, um mich notfalls abstützen zu können, sonst würde ich jetzt wohl immer noch auf dem Fußboden vor mich hinschimmeln :-).
    Das Experiment mit der Badewanne habe ich dann erst einmal aus technischen Gründen vertagt.
    Alles wird gut, hier haben wir zurzeit ein wunderschönes Grau, von dem ich bisher dachte, so etwas bringen sie nur in Hamburg zustande ;-).

    Dir auch eine schöne Zeit und liebe Grüße
    Katha

  • glück auf katha

    Zitat von Katharsis

    Das war jetzt vielleicht weniger belebend oder entspannend ;-),

    doch - das belebende, entspannende usw. (guckstdu oben) is für mich das wie du schreibst der humorvolle? (z.t. Galgenhumor) stil.
    was du schreibst, tut mir teilweise selber weh (haxenschuss kenn ich gut - und ich kurier ihn immer selber aus - so n ^ "lager" in ner heißen badewanne ...)

    gute besserung - kraftpäckl - geduldsfadenverstärker

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Ein Gedankenfetzen

    Vor langer Zeit hatte ich eine Beziehung zu einem Mann, der während meines Auslandaufenthaltes hier in Deutschland drogenabhängig wurde.
    Als wir uns wieder trafen, war er gerade clean, immer noch hochintelligent, brilliant, belesen, charmant, lebenslustig und verdammt attraktiv ;-).
    Von Drogenabhängigkeit hatte ich Ahnung wie die Kuh vom Sonntag.
    Die Liebe war dann alle, als er nach dem ersten Rückfall bei meinen Eltern einbrach, in meine Wohnung und mit meinem Schlüssel auch in die Firma, in der ich gearbeitet habe.
    Ich erinnere mich heute noch sehr genau an die Tourneen durch die Pfandleihen, die ich unternommen habe, um alle Stücke, die er versetzt hatte, wieder zu beschaffen.
    Keine Sekunde habe ich jedoch daran gezweifelt, dass er mich aufrichtig geliebt hat.

    Ich war dann doch erstaunt, als er mir kurz vor seinem Tod mitteilte, dass er mich geliebt hat, beneidet um das, was ich mir erarbeitet hatte, um das, was ich täglich leistete und mich regelrecht dafür verachtete, dass ich ihn lieben konnte, da er sich selbst nicht lieben konnte und sich verachtete. So nach dem Motto: „Was musst Du für ein armes Elend sein, dass Du es nötig hast, Dich ausgerechnet mit MIR zusammen zu tun!“
    Ich habe aufgehört zu zählen, um wie viele Ecken herum ich jetzt immer denke, wenn ich einem Menschen begegne, aber vielleicht hilft meine Erfahrung dem einen oder anderen Co, der sich die schlechte Behandlung und sinnfreie Aktionen aus heiterem Himmel seitens des Partners nicht wirklich erklären kann…

  • Hallo Katha,
    1.
    musst du immer hier schreien, wenn AUA verteilt wird?
    Mensch, gute Besserung dir.

    2.
    da hast du etwas geschildert, was ich von meinem 2. Mann kenne:
    ich glaube, er hat mich dafür gehasst, dass ich in liebte, ja überhaupt in der Lage bin zu lieben; denn so hatte er in mir stets den Finger in der Wunde :cry:
    Und ja, als er merkte, dass ich es ernst meinte, begann sein verachtendes Verhalten mir gegenüber.
    Der Alkohol war nur eine Facette der Geschichte.

    Danke dir hierfür.
    Ich traue mich meist nie, dieses erklären zu wollen; wie lange habe ich es selbst nicht verstanden.

    Lieben Gruß
    Susanne

  • Liebe Susanne,

    total schön, dass Du mich wieder besuchst :-).
    Ich bin ja im Allgemeinen mehr für Zurückhaltung, es sei denn, meine Furien überholen mich oder meine weiche Stelle macht sich unbemerkt selbstständig ;-), aber AUA ist definitiv meins :-). Irgendwas ist anscheinend immer, dabei war ich so froh, von den blöden Schmerzmitteln endlich wegzukommen. Schlechte Kritiken ernte ich nur noch von Nachbarn und Ärzten, die mich ständig daran erinnern, dass ich nicht in einen Schmerzkreislauf geraten darf, weil mein Schmerzgedächtnis dann auch noch zuschlägt.
    Bis dato wusste ich nicht mal, dass ich so etwas auch noch mit mir herumschleppe. Ich dachte immer, der Schmerz ist da, fühlt sich anders an, muss ein neuer sein :D.
    Ich war jedenfalls total froh, auch wenns bekloppt klingt: Ich hatte im ersten Moment Manschetten, dass wieder eine Niere klingelt (es ist schwer, es im Mieder zu lokalisieren, denn die Stäbe drücken auf den gesamten Bereich), bis mir einfiel, dass ich auf dieser Seite gar keine mehr habe ;-). Da hab ich lachen müssen. Ich gehe also eher nach dem Ausschlussverfahren ;-).

    Ich denke, dass die Droge immer nur ein Symptom ist, jede Sucht letztendlich eine Angst vor Mangel. Ich sehe aber so viele Menschen – es werden anscheinend immer mehr, die im täglichen Leben furchtbar vor sich hin leiden und sich nicht zu helfen wissen.
    Ich kann ja immer nur von meinen eigenen Erfahrungen ausgehen und ich habe eine Menge davon gemacht in jedem Bereich und hatte das.. äh.. Glück?, dass viele Menschen und gerade auch meine Partner und Freunde sehr offen mit mir reden konnten. So sehe ich oft auch die andere Seite und bekomme Erklärungen, die Andere nicht erhalten.
    Manchmal überkommt es mich halt und ich möchte das, was ich für mich erfahren habe, in die Welt schleudern, weil es eventuell Jemandem helfen kann, sich auf den Weg zu machen oder auch einfach nur zu verstehen. Es gibt doch nichts Wichtigeres als Menschen.
    Ich kann nicht mehr überschauen, wie viele Menschen – gerade auch Männer, mir privat und außerhalb von Gruppen spontan ihr Alkohol- , Drogen- oder Beziehungsproblem anvertraut haben oder auch das Geständnis machten, dass sie Frauen gegenüber gewalttätig geworden sind.

    Es ist so eine Sache mit der Liebe. Ich hatte (unbelehrbar und einmal ist kein Mal und reicht nicht für meine privaten Forschungen ;-)) noch eine zweite Beziehung zu einem Drogenabhängigen, der allerdings clean war und es auch blieb.
    Der menschlichste Mensch, den ich jemals kennenlernen durfte.
    Ich habe im geschlossenen Bereich mal darüber geschrieben: Ich lernte ihn kennen in einer Therapieeinrichtung, in der ich nur den Therapeuten meines verstorbenen Freundes aufsuchen wollte, weil ich noch so viele Fragen hatte, auf die ich Naturgemäß aber keine Antworten mehr erhalten konnte. Wir haben uns nur kurz unterhalten und er fragte mich, ob er mich kurz in den Arm nehmen könne. Später erzählte er mir, dass ich das Traurigste war, was er jemals gesehen hat und ich vermute, auch sein Helfersyndrom war nicht von schlechten Eltern ;-).
    Es war tatsächlich so, als hätte ich beim Umärmeln in eine Steckdose gefasst und die ganze Strecke auf der Autobahn zurück vibrierte ich so vor mich hin, dass ich nicht einmal das Gaspedal mehr unter Kontrolle hatte und mein Auto halbe Bocksprünge machte.
    Ich habe ihm geschrieben, weil ich es versprochen hatte. An das Gesicht konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Als er sich mit mir treffen wollte, habe ich zum ersten Mal im Leben gekniffen und ihn an den Landungsbrücken einschneien lassen, wo er drei Stunden auf mich wartete.
    Dieser einzigartige und außergewöhnliche Mensch hängte sich daraufhin ans Telefon und rief mich an. Er sagte mir total freundlich, dass er verstehen könne, dass ich nach der letzten Beziehung Angst hätte, mich auf ein neues Projekt aus derselben Abteilung einzulassen. Er schlug vor, dass wir noch einmal versuchen sollten, uns zu treffen. Er würde diesmal zu direkt zu mir nach Hause kommen, wenn ich da wäre, wäre alles gut, wenn die Tür geschlossen bliebe, würde er gehen und auch den Kontakt nicht mehr suchen. Das kam alles in total netter, freundlicher, ruhiger und verständnisvoller Weise. Ich war natürlich zu Hause, um dieses Wundertier besser kennenzulernen ;-).
    Während ich kochte (*hüstel*), quietschten die Kinder im Nebenzimmer vor Vergnügen, weil er sie nach allen Regeln der Kunst bespaßte :-). Es wurde die schönste Beziehung meines Lebens.
    Wenn wir zusammen unterwegs waren, brannte wirklich die Luft. Jeder Einkauf war eine Kür und wir bespaßten oft mehrere Omis gleichzeitig im Supermarkt, die herzhaft lachten und sich wie Bolle amüsierten, hatten für Jeden ein offenes Ohr und die meisten fremden Leute, die uns entgegen kamen, lächelten uns schon von weitem zu. Wir halfen Jedem und Allen und waren nur ein wenig unzuverlässig, wenn wir uns bei einem zweitägigen Umzug für Andere mit dem Möbelwagen kurz in die Büsche schlugen, weil wir das Gefühl hatten, wir müssten mal kurz allein sein.

    Was ich mit diesem ganzen Gesabbel sagen will, ist Folgendes: Menschen reagieren unterschiedlich auf (offen erkennbare) Liebe. Ich sehe es heute immer noch an meiner Tochter. Die Menschen in ihrem Umfeld bekommen diesen nachsichtigen, verzückten Blick, wenn sie sie mit ihrem Freund beobachten. Da strahlt was ab, was anderen Menschen gut tun sollte.
    Die Stimmung ist dann jedes Mal so leicht und unbeschwert. Das sind die Menschen, die ich im Visier habe und an die ich mich auch heute noch halte.
    Während uns fremde Menschen angelächelt und sich fremdgefreut haben, ist meine eigene Schwester (und ein paar wenige andere Menschen) fast an ihrem Neid erstickt. Sie in gesicherten Verhältnissen mit einem soliden Partner – sie hat sich den Neuen stets während einer laufenden Beziehung ausgeguckt (um sich materiell zu verbessern) und ihren Freund dann verlassen, wenn sie sicher sein konnte, dass es mit dem Nächsten auch klappt, hat sich wohl gewundert, dass sie bis heute nicht weiß, wie Glockenblumen aussehen ;-).
    Die letzte Amtshandlung war, eine Frau zu trösten, deren Mann fremdging und die furchtbare Angst hatte. Die wiederum konnte ja nicht ahnen, dass meine Schwester auch an der anderen Front längst zugange war. Ich habe das noch nie erwähnt, aber es ist wohl der Tag, um den Abfall rauszutragen.
    Meine Schwester jedenfalls schmiss sich damals in Positur, d.h. quasi auf den Schoß meines damaligen Freundes, und erzählte ihm den ganzen Abend von meinen Unzulänglichkeiten und der langen Latte von Dingen, die ich im Leben schon verbockt hatte. Dann riss sie ein Fotoalbum heraus und zeigte ihm halberoddische Aufnahmen von sich, die der Vorgänger von ihr gemacht hatte. Ich bin heute noch stolz auf mich, denn an diesem Abend wurde Niemand verletzt ;-). Als wir in dieser Nacht nach Hause fuhren, zog mein Freund mich noch auf: „Was wäre denn, wenn ich Dich wegen Deiner Schwester verlassen würde?“ Und ich antwortete ihm mit lieblichem Lächeln: „Dann würdest Du spätestens nach zwei Tagen winselnd an meiner Tür kratzen!“ :D
    Mein persönliches Fazit: Die meisten Menschen wissen nicht einmal, was Liebe wirklich ist!
    Kein Wunder, dass sie neidisch sind, hassen oder was Menschen sonst noch so einfällt, um sich ein Ventil zu verschaffen. Wehe dem, der liebt und an einen solchen Menschen gerät.
    In puncto Erklärungen bin ich schlecht, weil ich mich nicht kurz fassen kann, aber ich verstehe vieles heute, wenn mir auch das wenigste gefällt :-(.

    Ganz liebe Grüße zurück,
    verzeih´mir das Endlos-Geschwaller, aber wir sind ja entre-nous ;) und wenn nicht, wird’s halt gelöscht.

    Katha

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