Überübermorgenland - Postfach :-)

  • … so ganz ohne Adresse geht’s dann wohl doch auch nicht für verwaiste Gänseblümchen *g, obwohl ich mich total über Deine Einladung gefreut habe, Correns ;-), genau wie über Frank´s nette Worte in Deinem Thread und die herzliche Begrüßung durch Andreas im Vorstellungsbereich. Gelacht habe ich ordentlich bei dem kleinen Scharmützel mit Hartmut und wegen seiner letzten Replik. Danke Euch noch einmal dafür!

    Ja, ich habe „Terra incognita“ und „Krug der Pandora“ löschen lassen sowie andere Threads im geschlossenen Bereich, in denen ich quasi bei Adam und Eva angesetzt hatte :-), hätte aber nicht im Traum vermutet, dass Jemand sie vermissen könnte.

    Kennt Ihr das, wenn Dinge sich verselbstständigen? Da habe ich überwiegend so selbstvergessen vor mich hingetippselt, um mich vor allem wieder an die kleinen Dinge heranzutasten, die mein „Abenteuer Leben“ vorher immer bereichert hatten.
    Ich habe ja nun wirklich schon fast alles durch, habe ab und zu mal nach links und rechts geguggt und meinen Senf in anderen Threads abgegeben, wenn ich der Meinung war, dass es hilfreich sein könnte.
    Ich hatte aber plötzlich das Gefühl, dass zu viele „Nebenkriegsschauplätze“ eröffnet waren und ich wollte mich dort nicht verzetteln. Alkohol ist mein Thema und deshalb war und bin ich hier. Ich will mich nicht auseinandersetzen um der Auseinandersetzung willen, ich bin Muschelschubserin und mag auch zum Abschluss kommen, wie immer der aussehen sollte.

    Ich freue mich jedenfalls, dass Ihr noch anwesend seid, vermisse Bruce mit seinen wertvollen Kommentaren und auch Schnuffig, die immer von der anderen Seite durch das Kaleidoskop guggt und wünsche Allen einen schönen Abend, bevor ich hier noch ´ne Tournee draus mache ;-).

    LG
    Katha

  • Hallo Katha,

    Zitat von Katharsis


    Ja, ich habe „Terra incognita“ und „Krug der Pandora“ löschen lassen sowie andere Threads im geschlossenen Bereich, in denen ich quasi bei Adam und Eva angesetzt hatte :-), hätte aber nicht im Traum vermutet, dass Jemand sie vermissen könnte.

    das ist jetzt wohl nicht dein Ernst, oder? :wink: Schön, dass du wieder hier bist.

    Lieben Gruß, Wacholderfrau

  • Hi Katha,

    da war die gute Wacholderfrau mit haargenau denselbem Gedanken ne Spur schneller :)

    Soso, Du hast also Neulinge für uns im Gepäck...gutes Timing, wir erleben grad ne äußerst harmonische Phase hier im Forum *hehe*
    Lebt denn Dein literarisches Projekt noch bzw. bist Du da noch dran ?
    Ich hätt da nämlich schon nen wunderschönen Titel...Die Muschelschubserin...:-)

    Noch besser wäre allerdings "Die Perlentaucherin"...weil Du immer mal wieder für längere Zeit abtauchst und man fast befürchtet "Puh, diesmal taucht sie wohl nicht mehr auf" und schwupps: Da ist sie wieder :)

    Würde mich sehr freuen, wenn Du mal ne zeitlang über Wasser bleiben würdest...bin fast geneigt zu sagen: Sonst gibts was auf den Mors :-))

    Prima, daß Du wieder da bist !

    Schönen Gruß und schöne Zeit Dir

    Andreas

  • Guten Abend Katha,

    jeder macht mal Fehler!
    Aber ab heute wird nicht mehr gelöscht!
    Versprochen?
    Herzlich willkommen zurück.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Katha,

    auch wenn ich bei dir nicht geschrieben habe, so habe ich dich doch unheimlich gerne gelesen....du hast für mich eine ganz besondere Art zu schreiben....mir fehlen da oft die Worte....

    Ich finds toll, das du wieder hier bist :D

    Grüße, Lena

  • Liebe Katharsis,

    schön, dass du wieder hier bist. Dein thread-Titel passt sehr gut zu der Katha, an die ich mich erinnere, und ich freue mich auf das, was du hier zukünftig schreiben wirst.

    Ich wünsche dir einen guten Austausch.
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Bei meiner Seel´: Mit einer derartig herzlichen Begrüßung hätte ich nie im Leben gerechnet!
    Mathe war eh nie mein Ding, mein Bauch sagt immer: Alles über 3 ist 100 :-).
    Gestern Abend verging mir jedenfalls das Schmunzeln und das Grinsen. Ich war total gerührt und hatte fast Pipi in den Augen („fast“ schreibe ich jetzt nur wegen Hartmut, dem ich gerade erklärt hatte, dass ich keine hypersensible Lusche bin ;-)). Ich bin jedenfalls danach mit einem Lächeln ins Bett gehopst! Ganz lieben Dank an Euch Alle!

    Hallo Wachholderfrau
    Es war tatsächlich mein Ernst, ja. Ich hatte immer die Befürchtung, dass ein Frischtrockener, der meine Alltagsbeschreibungen liest, sich denken muss: Was erzählt die denn da von Lorbeerbüschen, Badelatschen, Wespen und Seerosen?! Ähnlich wie ich in SHG´s eingefallen bin bei Langzeittrockenen, in denen das Wort „Alkohol“ kein einziges Mal gefallen ist.
    Es war ein langer Weg, um zu begreifen, dass es genau darum geht: Um ein Leben ohne Alkohol. Die Probs werden ja nicht weniger, aber wir lernen, anders damit umzugehen und uns eben nicht wegzubeamen. Schließlich sind wir ja nicht den Rest unseres Lebens mit dem Entzug beschäftigt und ich weiß mittlerweile auch, dass uns kein lebenslanger „Kampf“ bevorsteht. Das sieht nur manchmal am Anfang so aus ;-). Meinen Probs isses ja irgendwie wurscht, was ich für ein Gesicht mache, wenn sie bei mir anklopfen und so habe ich beschlossen, weiterhin zu lachen und mich zu freuen, nachdem ich zumindest angefangen habe, sie zu verarzten.

    Huhu Andreas
    Harmonie? Subba, dann bin ich hier richtig :-). Mein Projekt lebt noch und der Plan steht weiterhin: Ich kann einfach nicht zulassen, dass da draußen Suchtbolzen herumlaufen, die glauben, ein Leben ohne Alkohol oder andere Drogen wäre komplett Spaßbefreit.
    Ich hänge ja nun wieder an den Kippen und habe Jemandem erzählt, dass ich beim Rauchstopp Angst hätte vor dem Verlust. Nikotin ist ja (weia!) die einzige Konstante in meinem Leben seit Jahrzehnten und ich hatte Schiss, diesen lebenslangen Begleiter zu verlieren.
    Dieser Mensch antwortete nur ganz trocken: „Angst vor Verlust? Du hast doch auch keine Angst davor, Deine Gesundheit, Deine Kohle, Dein Leben zu verlieren!“
    Das nagt an mir und das ist gut so. Ich denke, dieses Statement kann man auf jede Sucht anwenden. Ich kann und will niemandem etwas überstülpen, aber vielleicht kleine Keile in Form von Anregungen, Gedanken oder Erfahrungen in anderer Menschen Hamsterräder schieben, so wie mich immer wieder Jemand einfach durch Logik überlistet :-).
    Tja, nun bin ich wieder aufgetaucht und was finde ich hier wieder? Perlen! Jede Menge Perlen!
    Durch meinen Rauchstopp habe ich jede Menge Kilos zugelegt und bin nun nicht mehr so wendig wie vorher. Trotz Deiner Muskelzerrung riskier ich also lieber nix, habe bereits die Schwimmflügel aufgepustet und bleibe dann doch lieber an der Oberfläche :-).

    Außerdem, Correns, verspreche ich Dir gern hiermit, dass ich nix mehr löschen lassen werde. Dank Dir! Es gibt ja auch bestimmt noch andere Fehler, die ich noch nicht ausprobiert habe, ein weites Feld und ungeahnte Möglichkeiten ;-).

    Hallo Susanne, hallo Samsara :)
    Ganz lieben Dank Euch beiden, ich freue mich sehr, dass ich Euch beide hier wieder antreffe!
    Klarheit und Achtsamkeit

    @ Frank: Mach´mich doch weiterhin neidisch mit Erzählungen über die schönste Stadt der Welt (…also.. gleich nach Rom) ;-), latentes Heimweh steck´ ich weg ;)

    Liebe Lena
    (ich muss jetzt mal „liebe“ schreiben, weil Du als Mensch in Deinen Erzählungen auch so rüber kommst). Ich hatte nie den Eindruck, dass Dir die Worte fehlen.
    Als ich damals bei Dir gelesen habe, dass Du Deinen Job gekündigt hast, der Dir nicht gut tat, kam von mir hier ein lautes „Yeah!“ :)
    Ich habe mich total gefreut für Dich, dass Du trotz Deiner Ängste so eine Entscheidung treffen konntest. Es ist manchmal auch nicht so wichtig, was dabei herauskommt, sondern oft erst einmal, dass wir einen unerträglichen Zustand beenden, der uns gefährden kann.
    Ich hätte Dir schreiben sollen, anstatt hier herumzujohlen, aber die Nachbarn denken sowieso, ich hätte nicht alle Steine auf der Schleuder ;-).

    Liebe Viola,
    ganz herzlichen Dank für Deine Worte.
    Der Thread-Titel wurde mir irgendwie in grauer Vorzeit quasi überantwortet und ich denke manchmal gern zurück ;-).
    Es gibt einige Dinge – eher allgemeiner Natur, die mir am Herzen liegen und darüber würde ich mich auch gern hier austauschen.
    Meine Tochter hat mich letztes Wochenende mit ihrem „Vergnüger“ ;) besucht und wir sind zu „meinem“ kleinen See gelaufen: Die Seerosen waren noch nie so schön wie jetzt gerade, rosa und weiß und so filigran wie die Blüten auf asiatischen Gemälden.
    Ich denke öfter mal an „Brot“ (wollte jetzt nicht zitieren) und es hilft mir in puncto Gelassenheit und Vertrauen. Danke auch dafür!

    Hallo Sunshine
    Über Deinen Besuch hier freue ich mich ganz besonders.
    Ich darf Dir sagen, dass mir Dein Kommentar bei Casconcos total gut gefallen hat.
    Es steckte soviel Herz und Gefühl darin, aber auch die Fähigkeit, sich selbst auf dem eigenen Weg zu prüfen, die Haltung, die Gedanken.
    Ich kenne dieses Gefühl der Kapitulation auch, hilflos auf der Intensivstation und Spezialisten das eigene Leben in die Hand zu geben, einfach zu vertrauen.
    Nicht vom Entzug, das ist mir Gott sei Dank erspart geblieben, aber aus anderen Situationen, die mir auch erneut bevorstehen.
    Ich habe stets viel Zeit und Energie verbraten damit, immer wieder dieselbe Wand einzurennen. Heute verwende ich diese Mittel überwiegend mit produktiveren Dingen, denn ich komme ja sonst nicht voran.
    „Fan Club“ – da habe ich gut gelacht :-). Es ist aber ein gutes Gefühl, wenn man ab und zu vielleicht Jemandem ein Schmunzeln oder Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, an einem Tag, der sonst nicht viel Positives gebracht hat. Es muss nicht immer Tiefschürfendes sein.
    Ich habe es hier oft durch Andere erhalten und konnte danach besser schlummern.
    Unbezahlbar für Jemanden, der einen Großteil seines Lebens nachts senkrecht im Bett stand, weil er sich nicht traute, ohne totales Koma die Augen zu schließen.

    Leben ist das, was Jeder von uns daraus macht.

    Euch Allen einen wunderschönen Sonntag!

    LG
    Katha

  • Hallo Katha,

    willkommen zurück :D Ich freue mich, dass Du wieder hier bist, denn Deine Erzählungen haben mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert und das habe ich vermisst.

    Auf ein Neues.

    LG Pink-Lady

  • Hallo Katha

    nun mache ich auch meine Aufwartung . Es freut mich, dich wieder aktiviert zu haben :)

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Pink-Lady,

    ganz lieben Dank für Deine Worte. Schön, dass Du auch noch hier bist, mir hat es immer sehr viel Spaß gemacht, mit Dir zu tippseln.

    Yep, auf ein Neues! :)

    Ganz liebe Grüße zurück
    Katha

  • Hallo Hartmut,

    nun haste mich aber überrascht und ich hab mich total gefreut über Deinen Besuch hier.
    Da es ein bisschen so klang, als hättest Du einen Zünder eingestellt, hab ich gestern Abend noch ordentlich vor mich hin gekichert :-).

    Herzlichen Dank und Dir einen schönen Feiertag.

    Viele Grüße
    Katha

  • Zitat von Katharsis


    Da es ein bisschen so klang, als hättest Du einen Zünder eingestellt, hab ich gestern Abend noch ordentlich vor mich hin gekichert :-).

    Moin Katha,

    als ob man bei Dir noch nen Zünder einstellen müßte :-):-)

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Liebe Katharsis,

    ich habe deine (zum Glück etwas längere) Vorstellung im Vorstellungsbereich gelesen, von "damals", und bedaure sehr (für mich!), dass du deine weiterführenden Threads hast löschen lassen.
    Deine Art zu denken erinnert mich in vielem an mich, so dass ich dir gut folgen kann, aber dann denkst du/schreibst du doch wieder um eine Ecke herum quasi, die ich gar nicht gesehen hätte... so ungefähr... ich hätte jedenfalls gerne noch mehr aus deiner ersten Zeit hier (in 2013) gelesen.

    Wollte ich dich nur mal so wissen lassen :)

    Viele Grüße
    Thalia

  • Moin Andreas :)

    Mooooment… *g, das neue Tempo heißt Adagio - außer beim Aufstehen natürlich nach einer stürmischen Nacht ;-). Wollt sagen: Die Bäume lagen hier gestern echt quer im Wind und ich bin wie ein Derwisch auf die Terrasse gesprungen und habe sämtliche Pflanztöpfe in Sicherheit gebracht, damit sie nicht von der Mauer kippen. Ich konnte dann nur noch zugucken, wie der Ständer mit dem gelben Sack im hohen Bogen an den Fenstern vorbei flog, die Heckenhürde von zwei Metern hat er aber doch nicht nehmen können.
    Mir klopfte allerdings das Herz bis zum Hals und ich musste einen Spezialisten anrufen, der mir glaubhaft versicherte, dass die hohen Bäume in der Nachbarschaft NICHT bis zu meiner Hütte reichen und mir hier alles zerschmettern.
    Ich hab´s ja nicht so mit Zeit und auch nicht mit Abmessungen, die die Welt draußen betreffen und so kann ich auch z.B. 200 Meter nur abschätzen, wenn ich sie sprinten muss. Ein Punkt, der die hitzigen Diskussionen mit meinem Navi stets am Kochen hält.

    Der Miedsekadsenflüsterer – ein wirklich guter Freund - lächelte jedenfalls durchs Telefon: „Ich beschütz´ Dich“ und ich sank erleichtert in die Kissen, während mein Zwilling eine Augenbraue hochzog, mitleidig lächelte und mich auf die reale Distanz von 15 Kilometern aufmerksam machte und auf das dadurch irgendwie unlogische und vor allem unangebrachte Gefühl der Erleichterung. Soviel zu der Einheit in mir :-).

    Aus purem Eigennutz hoffe ich gerade, dass sich auch die Ameisen eines anderen Bundeslandes zusammengerottet haben, um sich auf der Platine des Routers eines bestimmten User´s hier rösten zu lassen und damit sein I-Net lahmzulegen ;-). Zumindest so lange, bis ich meine Lektion in Sachen „Ich bitte um Hilfe“ oder „Freiheit für die weichen Stellen“ durchgeackert habe.

    Manchmal müssen wir wachgerüttelt werden. Die Anhäufung von Bemerkungen in den letzten Wochen wie: „Sag´doch einfach Bescheid, wenn Du Hilfe brauchst“ fruchteten wie immer wenig bis gar nicht, doch durch die freundliche Unterstützung eines widerspenstigen Lattenrostes war ich endlich in der Lage, mich mal mit den Tatsachen auseinander zu setzen: Was für Andere anscheinend völlig normal ist, fällt mir schwer.

    Schwierig, es für mich selbst zu klären, aber das beste Beispiel für meine seltsame Denke ist mein Umgang mit Spinnen:
    - Ich HASSE Spinnen
    - Die Logik sagt mir, dass mir dieses Gefühl in grauer Vorzeit iwie eingetrichtert wurde durch das Verhalten Anderer, denn ich glaube kaum, dass Jemand als Spinnenhasser zur Welt kommt, aber das nur nebenbei, denn es ist immer, wie es ist.
    - Frisch operiert und mit einem verbliebenen Gewicht von 47 kg, behaftet mit 9 kg Gehgips vom Hals bis zum Mors, habe ich es damals geschafft, ein Mordsteil von französischem Bett allein in die Mitte des Zimmers zu schieben, weil in einer Zimmerecke eine Spinne hing, die ich nicht erreichen konnte
    - Wenn ich auf eine Spinne treffe und allein bin, kann ich mich kreischen hören, bevor ich sie einfange und ich ekle mich solange, bis ich sie unversehrt nach draußen befördert habe
    - Wenn ich auf eine Spinne treffe und Jemand bei mir ist, der auch diese irrationale Angst vor Spinnen hat, schalte ich automatisch (eine Menge) Gänge runter, greife mir äußerlich unaufgeregt ebenso Postkarte und Glas, fange das Biest vorsichtig ein und setze es umsichtig in die Natur, um es nicht zu verletzen. Hinterher wird unauffällig ausgeatmet. Vielleicht auch eine Verantwortung, die mir eingetrichtert wurde.
    Den Satz: „Bei einem Notfall hätte ich Dich gern in meiner Nähe“ habe ich öfter schon gehört.

    - Als im größten Stress einmal die Frau eines Kollegen anrief, um ihn eine halbe Stunde lang vollzuheulen, weil in ihrer Waschküche zu Hause (150 km entfernt) eine Spinne saß, war ich ungeduldig, ohne Verständnis und auch ein bisschen verächtlich unterwegs. Heute verstehe ich diese Frau sehr viel besser, denn manchmal reicht es schon, wenn man die Ängste einfach rauslassen kann

    Passt doch alles nicht zusammen. Schwierig auch, wenn man Niemanden belästigen möchte.

    In den letzten Tagen habe ich also geübt :-). Allein in meiner Hütte habe ich öfter mal laut den Satz losgelassen: „Kannst Du mir mal helfen, bitte?“ Ich hab ziemlich lachen müssen, denn ohne ein „Duuu_uuu_uuu…“ vorweg ging da erstmal gar nichts. Es erinnerte mich an die Zeit, wo ich noch nicht über einen Tisch gucken konnte und mein Vater mich dann immer angrinste.
    Also musste eine Testperson her in Gestalt eines Bekannten, der (natürlich von sich aus) angeboten hatte, mir bei der Reparatur meines Fahrrads zu helfen.
    Ich habe neulich beschlossen, mein Rückgrat aus Titan nicht mehr übermäßig zu strapazieren aus reinen Vernunftgründen und so sagte ich nur: „Vielleicht sollten wir (*hüstel) das Rad umdrehen, damit wir besser sehen können“. Er (groß und kräftig) erwiderte: „Hm, ja. Sollten wir. Ist aber ganz schön schwer das Teil!“ Ich lächelte nett mit allen Zähnen „Lass´mal, ich mach´s schon“ und stellte das Rad selbst auf den Kopf. Indirekte Rede funzt also nicht bei manchen Männern.

    Mögliche Lösungsvorschläge für mein Problem: a. Weitermachen wie bisher und sich das Kreuz verbiegen und b. Riesige Spinnenklatsche besorgen. c. Schwimmen und Walking statt Radfahren. d. Bekannte austauschen. e. Direkte Rede üben

    Den nächsten Versuch startete ich mit dem mir fremden Hausverwalter. Ich sprach ihn direkt an, erzählte ihm von meiner bevorstehenden OP und fragte vorsichtig, ob es evtl. möglich wäre, mein Rad im Hof zu parken, damit ich es nicht täglich aus dem Keller schleppen muss und wieder hinein.
    Er sagte sofort zu, das Thema bei der nächsten Eigentümerversammlung zur Sprache zu bringen und zwei Tage später rief mir eine Nachbarin aus dem Fenster freudig zu, sie hätten mir einen Darfschein ausgestellt und wies mir auch gleich die Abstellfläche zu.
    Vielleicht ist dies der Tatsache zu verdanken, dass ich hier im Garten gerockert habe wie bekloppt und mir Jeder versichert, er hätte seit 30 Jahren nicht mehr so gut ausgesehen und es würde das Gesamtbild aufwerten. Vielleicht waren sie einfach nur ohne jeglichen Hintergedanken verständnisvoll und hilfsbereit. Mich hat es total gefreut und es ist eine echte Erleichterung bei meinem Vorhaben.

    Vielleicht empfindet der Eine oder Andere meine Gedanken und mein Getippsel hier auch als völlig bekloppt und müßig ;-), aber ganz sicher ist es eine Sache, die mich seit Tagen vermehrt beschäftigt, weshalb ich hier auch weniger geschrieben habe. Ich möchte äußern können, dass ich manchmal eine helfende Hand benötige, dass ich manchmal Angst habe oder verunsichert bin, dass ich manchmal sofort menschliche Gesellschaft benötige und nicht erst zu dem Zeitpunkt der nächsten Verabredung, dass ich mich manchmal sorge.
    So habe ich in den letzten Tagen, als es mir wirklich nicht gut ging, gerufen und Alle kamen. Jeder auf seine Art und Weise.
    Ich konnte es nur, weil mir klargeworden ist, dass „Erwachsen sein“ zum Henker nun mal nicht ausschließt, dass man frei von Ängsten, Sorgen und Unsicherheiten ist.
    Wir sind keine Maschinen und ich werde noch mit 104 Jahren Angst im Dunklen haben, denn so etwas „verwächst“ sich nicht. Ich lege also weiterhin die weichen Stellen frei. Ich darf das! Alle Anderen auch! :) Ich mag nicht mehr lesen oder hören, wie Jemand fragt: „Wie muss ich denn sein, wie muss ich reagieren, was ist erwachsen?“, denn für das Leben und für Gefühle gibt es kein Manual.

    Oops, eigentlich (da war es wieder, mein Lieblingswort, dieses herrlich nichtssagende Füllsel ;-)) wollte ich „nur“ Thalia antworten und Dir vorher kurz mitteilen, dass Du mich zum Lachen gebracht hast - prompt lande ich bei meiner Milz :)

    Schöne Grüße zurück und eine Woche mit ein paar bunten Überraschungen
    Katha

  • Liebe Thalia,

    eine „zum Glück etwas längere Vorstellung“ ist gut *g: Mich konnte man damals nur durch das Schloss am Thread stoppen :-). Ich hatte gerade so überhaupt keinen Kopf für administrative Belange und ehrlich gesagt: Für eine komplette Vorstellung – auch und vor allem mir selbst gegenüber – werde ich wahrscheinlich noch Jahre brauchen, zumal ich mich selbst auch stetig verändere. Kommt ja Niemand mehr hinterher :-).

    Wenn ich mein Köfferchen packe, bin ich stets sehr gründlich. Dann nehme ich alles mit an Gedanken und Gefühlen und lasse nichts zurück (außer sämtlichen Möbeln in manchen Situationen). Da ich nicht abschätzen konnte, wie lange ich abwesend sein werde oder ob ich überhaupt zurück komme, habe ich also anscheinend sorgfältig gepackt. Wenn ich Deine Zeilen lese, denke ich, nicht sorgfältig genug ;-).

    Verstehe mich bitte nicht falsch, denn ich habe mich sehr über Deine Zeilen gefreut.
    Vor allem, weil ich davon überzeugt bin, dass Du wiederum andere Ecken ausleuchtest, die mir verborgen geblieben sind und das ist genau das, was ich an lebendigen Diskussionen und dem Gedankenaustausch so schätze: Immer wieder neue Blickwinkel auch auf vermeintlich vertraute Gefühle und Situationen.
    Mulmig wird es mir bei dem Gedanken, dass dieser Vorstellungsthread noch existiert. Bei meiner Geschwindigkeit oft passt zu mir der Satz: „Was geht mich mein Reden von gestern an“ ;-). Das hat allerdings nichts mit Oberflächlichkeit zu tun, denn ich ändere meine Meinung nur dann, wenn ich tatsächlich noch einmal meine Ansicht überdacht habe und z.B. neuen Input bekam von Anderen, eben neue Perspektiven. Das passiert dann aber doch häufig ziemlich rasant :-).

    Das mulmige Gefühl rührt aber vor allem daher, dass ich selbst meinen Vorstellungsthread nach der erneuten Freischaltung gar nicht mehr lesen kann. Da dümpelt also etwas von meinen geistigen Inneren sozusagen „Herrenlos“ im luftleeren Raum herum wie Major Tom und das gefällt mir nicht, wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst.
    Andererseits war ich gedanklich sehr beschäftigt in den letzten Tagen und Dein Post hat irgendwie auch bewirkt, dass ein Knopf wieder aufgegangen ist und ich lossprudeln konnte ohne Rücksicht auf Verluste.

    Vor kurzem hatte ich allerdings dieses lähmende Gefühl, dass sich alles wiederholt, nichts Neues, keine Veränderungen. Das große Gähnen: „Das kennst Du doch alles schon und die Menschen wiederholen sich auch“. Suche, Flucht, Hoffnung, Streben, och nee.
    Das Schönste am Leben schien mir mittlerweile bereits die Aussicht auf die unvermeidliche Apokalypse zu sein, da ich dann gezwungen wäre, mit ca. 98 anderen Menschen eine neue Welt hochzuziehen. In meiner Phantasie war ich selbstverständlich eine der Überlebenden, schon zur Strafe wegen mangelnder Umsetzung von Vorhaben und guten Ideen in der Vergangenheit.

    Vielleicht kannst Du es nachvollziehen: Weihnachten ist vielleicht 20 Mal schön, 40 Mal eventuell auch noch, bei Nr. 104 werde ich vermutlich mit meiner Erbsenpistole auf unschuldige Studenten im Weihnachtsmannkostüm zielen und sie von ihren rotgepolsterten Sesseln in den Einkaufszentren dotzen und Kinder werden weinen und Illusionen verlieren. Eine betrübliche Aussicht.

    Ein guter Freund zog mich an den Haaren aus der selbstgebastelten Misere und bot mir einen Kurzaufenthalt an in dem, was er mittlerweile Miedsekadsenaufpäppelstation nennt. Er kann meine Gedanken lesen und spürt jedes krumme Zucken meiner Gedanken. Das ist ein Geschenk für ein Ei wie mich, das sich so schlecht zu der eigenen Gefühlslage äußern kann.
    Voraussetzung dafür ist allerdings immer, dass er tatsächlich gerade Raum und Zeit für diese Kapriolen hat, denn ich würde eingehen bei dem Gedanken, dass sich Jemand für mich verantwortlich fühlt, für mein Wohlbefinden. Das kann und will ich Niemandem zumuten, denn die Bürde wäre einfach zu groß.

    Kopfmäßig notdürftig zusammengeflickt war ich danach wieder in der Lage, mit einem harmlosen Menschen einen harmlosen Spaziergang zu unternehmen, ohne ihn gleich bei der ersten unpassenden Bemerkung komplett auseinander zu nehmen.
    Wir stolpern also durch die Dunkelheit den vertrauten Weg zu „meinem See“ entlang und plötzlich waren in einem Waldstück Scharenweise Glühwürmchen zu sehen :-).
    Ich hatte tatsächlich in meinem ganzen Leben noch nie so etwas gesehen und war total bezaubert, verzaubert, entrückt, verzückt.. was weiß ich :-). Es war wie in einem Märchenwald und ich blieb stehen und konnte mich gar nicht satt sehen an dem Anblick.
    Sofort dachte ich: Das ist ein solches Geschenk, gerade in einem Augenblick, in dem ich daran zweifelte, dass da noch viel Neues auf mich wartete“.
    Und gerade, als mich ganz tiefe Dankbarkeit tatsächlich durchströmte und so eine Leichtigkeit (klingt kitschig, aber so bin ich auch manchmal ;-)), sagte eine barsche, knurrige Stimme neben mir: „Da hinten ist auch noch ein ganzer @rsch voll!“
    Das war´s dann mit der Verzückung und ich fühlte mich, als hätte man mir einen Knüppel auf den Kopf gehauen. Der Gipfel der Empfindlichkeit, ich gebe es zu, aber tatsächlich war dieses Erlebnis schlagartig nicht mehr dasselbe wie noch Sekunden vorher.

    Den ganzen Weg zurück schlurfte ich schweigend mit gesenktem Kopf und grummelte im Geiste vor mich hin. Es war ein Gefühl wie Trauer.
    Ich benötige öfter mal einen Plan B oder quasi ein Gegengift: Ich leitete also die Sofortmaßnahmen ein. Zuerst rief ich den guten Freund an und statt einer Begrüßung fragte ich sofort: „Magst Du Glühwürmchen?“ Mein Tonfall muss ihn vorgewarnt haben, denn er antwortete mit Samtstimme: „Glühwürmchen finde ich wunderschön!“ Halbwegs beruhigt konnte ich auflegen. TOP 2 auf der Liste war es, ein Frauengespräch mit meiner Nachbarin anzuzetteln und mein Erlebnis zu schildern. Ihr Blick sprach Bände und ihr Mitgefühl war Balsam für meine Seele :-). Sie liebt Glühwürmchen und würde gern mit mir zusammen demnächst durch den dunklen Wald stiefeln, um diesen Anblick zu genießen, denn allein gehts für mich nicht.

    Ich konnte mich dann wieder in Ruhe meinem neuesten Projekt widmen, nämlich dieser sachlichen Bitte um Hilfe. Ich habe es immer noch nicht leichter mit mir. Ein Elend. Steige ich aber auf den Tisch und gucke noch mal drauf, dann denke ich gerade: „Gut so, sie schleift sich nicht ab!“ :)

    Liebe Grüße und Dir eine schöne Woche
    Katha

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