Umgang mit der Tochter?!?

  • Zitat von Elalu

    Hallo zusammen,
    ich bin etwas ratlos. Mein XY wäre angeblich seit 3 Wochen ohne Alkohol.
    Ich traue dem Braten nicht und möchte vom Bauchgefühl weder Kontakt für mein Kind noch für mich zu ihm. Er bat mich per SMS nun darum, dass das Kind ihn wenigstens anrufen darf. Ich möchte das am Liebsten nicht erlauben, zumal unser Kind nicht einmal nach dem Papa fragt. Wie steht ihr dazu?

    Danke im Voraus für Tipps
    Elalu

    Hallo,

    grundsätzlich finde ich, ist es das Schlimmste, was man machen kann, dem Kind den anderen Elternteil vorzuenthalten.
    Es sei denn, von diesem geht definitiv eine Gefahr für das Kind aus. Sei es durch Missbrauch oder Gewalt oder sonst was in dieser Größenordnung.
    Wie war denn bisher das Verhältnis zwischen Vater und Kind? Eher herzlich und intensiv oder hatten die nichts miteinander zu tun? Trinkt der Vater auch in der Gegenwart des Kindes? Ist es letztlich nur deine Abneigung gegen ihn?
    Du kannst deinen Ex-Partner nicht umerziehen, aber du könntest es z.B. zur Bedingung machen, dass er nüchtern ist, wenn er mit eurem Kind telefoniert oder sie sich sehen.
    Solche Konstellationen sind immer schwierig und Ferndiagnosen oder Empfehlungen somit natürlich auch...

    Liebe Grüße,
    water

    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußte Anstrengung weiterzuentwickeln.

    Henry David Thoreau

  • Hallo,

    als altgediente Pädagogin kann ich dir kurz zusammengefasst sagen: Kontakt zu den Eltern ist sehr sehr wichtig. Egal, wie oder was ist- es sind die Wurzeln eines Menschen. Ohne Wurzeln wird der Mensch haltlos.
    ich hab im laufe meiner Berufsjahre keine einzige positive Entwicklung eines Kindes gesehen, dass keinen Kontakt zu einem Elternteil hatte.
    Unter Kollegen gibt es den Spruch: auch die schlechtesten Eltern sind besser als gar keine.

    lg girasole

  • Zitat von Elalu


    Mir liegt es fern ihn zu bestrafen.


    Das tust du auch nicht, sondern du bestrafst dein Kind.

    Zitat von Elalu


    In erster Linie möchte ich mein Kind schützen.


    Dann sorge für Kontakt mit dem Vater, falls nötig, gibt es auch begleiteten Umgang und Mediation durch Caritas, Diakonie oder sonstige gemeinnützige Verbände.

    Zitat von Elalu


    Angeblich trinkt er seit diesem Zeitpunkt nicht mehr.


    Das heißt, du zweifelst es an. Wie willst du den Wahrheitsgehalt dessen feststellen und wie lange soll das deiner Meinung nach dauern?

    Zitat von Elalu


    Ich hab genügend eigene Baustellen um die ich mich langsam mal kümmern muss.


    Aha... Sehr interessant. Und solange, bis du deine Baustellen fertig hast, muss dein Kind wohl erst mal warten, verstehe ich das richtig?

    Zitat von Elalu


    "Ganz los" werde ich ihn daher wohl nie.


    Das ist normal bei Eltern, dass man den anderen Elternteil nicht los wird. Aber es klingt für mich beinahe so, als würdest du ihn gerne loswerden wollen. Und das geht aber zulasten deines Kindes.

    Zitat von Elalu


    Zum Thema das Kind sehen..da werd ich mir erstmal Zeit lassen und sehen ob er eine Trinkpause macht oder sich tatsächlich etwas bewegt.


    Schön... und in der (vielen) Zeit, die du dann hast, beschäftigst du dich dann einfach mal ein bisschen mit dem Thema PAS.

    Gruß, Kay

    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußte Anstrengung weiterzuentwickeln.

    Henry David Thoreau

  • Hallo zusammen,

    ich möchte als EKA auch gerne etwas dazu sagen:
    Mir ist die Diskussion hier zu einseitig.

    Als Kind kannte ich meinen Vater nur abwesend oder besoffen. Ehrlich gesagt, war es mir lieber, wenn er nicht da war. Und nach wie vor bin ich der Meinung, dass es für uns Kinder besser gewesen wäre, meine Mutter hätte es geschafft sich zu trennen und wir wären ohne Vater aufgewachsen.

    Viel schlimmer als die Meinung von Elalu (die ich absolut nachvollziehen kann), finde ich die "Mein-Kind-bekommt-nix-mit"-Einstellung.

    Viele Grüsse
    Heidi

  • Hallo Heidi,

    was du sagst, ist natürlich nicht falsch. Ich hatte aber eine Frage gestellt:

    Zitat


    Wie war denn bisher das Verhältnis zwischen Vater und Kind? Eher herzlich und intensiv oder hatten die nichts miteinander zu tun? Trinkt der Vater auch in der Gegenwart des Kindes? Ist es letztlich nur deine Abneigung gegen ihn?


    , auf die bisher noch keine Antwort gekommen ist.

    Außerdem habe ich auf begleiteten Umgang hingewiesen, bei dem man ja dafür sorgen kann, dass der Vater nüchtern ist.

    Gruß, water

    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußte Anstrengung weiterzuentwickeln.

    Henry David Thoreau

  • Hallo zusammen,
    bei der Aussage " die schlechtesten Eltern sind immer noch besser als gar keine" wird mir ganz anders.
    Es gibt genug Situationen, in denen es nur möglich ist, ein Kind vor dauerhaftem Schaden zu schützen, indem es von den Eltern getrennt wird.
    Wie nachhaltig eine Schädigung im Kindesalter sein kann, wissen viele aus leidvoller eigener Erfahrung.
    Ist bei COs auch immer ein gerne genommenes Argument, an kranken Familien-Sucht-Strukturen festzuhalten...denn ein besoffenes Elternteil ist ja immer noch besser als gar keins.

    Meinen Kindern ist es im übrigen anders herum gegangen: da hat der Erzeuger nach unserer Trennung den Kontakt abgebrochen.
    Meine Kinder wünschen heute selber keinen Kontakt mehr, weil sie schon längst im Stich gelassen wurden und es geschafft haben, sich eigene Wurzeln zu suchen.

    Elalu, was hälst du von einer Familienberatung? Dort können dir Wege aufgezeigt werden, bei denen das Wohl des Kindes im Vordergrund steht.
    Es gilt doch in deinem Fall zu sortieren: deine Baustellen, Umgang des Kindes mit dem Vater, etc., etc.,

    Grüße
    Susanne

  • Zitat von Elalu

    @Kay: Darf ich fragen warum du mich derart angehst?

    Hallo Elalu,

    ja kann ich.
    Dein Eingangspost war recht mager an Informationen. Da kann man eigentlich nicht viel zu sagen. Daraufhin habe ich einige Fragen gestellt, die du leider bisher immer noch nicht beantwortet hast.
    Außerdem unterstellst du einige Sachen, hast aber keine eindeutigen Beweise dafür.
    Vielleicht blätterst du noch mal eine Seite zurück, liest diese Fragen, und versuchst, sie zu beantworten.
    Klar kommen einige der Fragen provokativ rüber, das weiß ich auch selber. Aber es ist auch ein sehr wichtiges Thema, um das es hier geht. Und ohne vernünftige Infos geht es da leider keinen Schritt weiter...
    Ich unterstelle übrigens nicht, dass es dir nicht um das Wohlergehen deiner Tochter geht, sondern höchstens, dass du so sehr mit deiner eigenen Situation beschäftigt bist, dass du nicht genau erkennst, was das Beste für sie sein könnte.

    Lieben Gruß, Kay

    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußte Anstrengung weiterzuentwickeln.

    Henry David Thoreau

  • Was mich bisher an dem Thread total stört ist irgendwie, dass hier über einen Dritten bestimmt wird der total übergangen wird. Haben Kinder keine Rechte mehr wenn ihre Eltern nicht in der Lage sind sich gesund zu einigen?

    Müssen dann Dritte herhalten mit denen das diskutiert wird, statt vielleicht auch mal mit dem Kind das ganze Thema zu besprechen?

    Ich finde dieses Verfügen über die Kinder nämlich von allem elterlichen Verhalten das Schlimmste.

    Wie alt ist Deine Tochter denn?

    Sie ist die Einzige die das entscheiden kann! Und wenn sie 4 ist.

    Kinder sind Menschen - keine Sachen!

  • Das ist nicht ganz falsch, aber leider auch nicht ganz richtig.
    Kinder sind - leider Gottes - sehr leicht beeinflussbar.
    Sie verhalten sich oftmals so, dass sie dem Elternteil gefallen wollen, bei dem sie gerade sind. Schließlich lieben sie ja beide Eltern und wollen keinem davon weh tun. D.h. die Antwort auf ein und dieselbe Frage kann durchaus unterschiedlich ausfallen, je nachdem in welcher Umgebung das Kind sich befindet.
    Gerade deshalb ist es auch wichtig, nach der Trennung erst einmal dem Kind beide Elternteile zu erhalten, wenn irgendwie möglich !

    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußte Anstrengung weiterzuentwickeln.

    Henry David Thoreau

  • Zitat

    Sie verhalten sich oftmals so, dass sie dem Elternteil gefallen wollen, bei dem sie gerade sind.

    Und woran liegt das? Wirklich am Kind?

    Oder viel mehr daran, dass der jeweilige Elternteil genau das gerne hören will, weil er sein Ego vom Kind streicheln lassen mag und sein Kind genau so erzieht, dass es bitte nur den Eltern nachzuplappern hat - aber Niemand mal zu dem Kind geht und fragt:

    Was möchtest Du gern? Bist Du glücklich?

    Und dann auch mal akzeptiert wenn das Kind ernsthafte Kritik äussert und sagt - Nein - bin ich nicht.

    Aber wissen ja die Eltern besser was gut für das Möbelstück Kind ist.

    Zum Glück hab ich bei meinem Sohn noch die Kurve gekriegt und hab angefangen von ihm zu lernen. Viel zu spät leider. Und wenn es eine Sache gibt für die ich mich als Vater bis heute schäme, dass ich meinen Sohn viel zu selten gefragt habe:

    Bist Du glücklich?

    Ich finde es nur ekelhaft wenn Menschen Andere Menschen als Besitz ansehen über den sie verfügen könnten. Das gilt in besonderem Maße für Eltern.

  • Na sei's drum, meine allgmeinen Anflüge helfen nun im konkreten Einzelfall ja auch nicht.

    Also ich würde es jedenfalls so machen, eine wirklich entspannte Situtiaon schaffen in der das Kind wirklich das Gefühl haben kann sich öffnen zu dürfen und auch bewusst machen, dass egal bei welcher Antwort keinerlei Sanktionen drohen. Und dann wirklich fragen:

    Was möchtest Du gern?

    Und dann dem Wunsch des Kindes weitestgehend so ermöglichen, das keine Gefahr für Leib und Leben des Kindes zu erwarten sind.

    Und auch das wieder nur in Absprache mit der Kleinen.

  • @Elalu, diese Informationne haben mir im Eingang gefehlt.

    Im Grunde machst es doch ganz gut. Ich weiss, es ist wirklich nicht immer leicht, nur hab ich mir da immer gesagt, ich bin Vater, das ist mein Job. Ich bin hier der Erwachsene und ich bin der einzige der das irgendwie wuppen kann. Da bin ich schon manchmal verzweifelt.

    Aber ich hab mich auch dann immer wieder eingefangen und meinen Sohn in's Boot geholt wenn ich so zerissen war und das mit ihm besprochen.

    Vieles wurde dann auch für mich leichter, weil ich plötzlich ja gar nicht mehr so allein damit da stand und nicht mehr überlegen musste, was ist das Beste - wie mach ich's richtig.

    Mein Sohn konnte dazu viel mehr beitragen als ich erst dachte. Kids können ganz schön was ab.

    Bis heute ist der Kontakt zwischen meinem Sohn und seiner Mum eher schlecht, zwar vorhanden, aber er geht nicht wirklich gerne hin. Aber er durfte wann immer er wollte.

    Und es bestand nie eine wirkliche Gefahr für ihn.

    Aber nach ein paar Wochenenden da, hat's ihm gereicht und er hat gesagt, sorry, da is doof, ich bin lieber hier.

    Aber ich hab's ihm nie vorgeschrieben. Nicht einmal.

    Dafür ist er mir bis heute dankbar, weil er so selbst entscheiden und auch herausfinden durfte, was tut mir eigentlich gut und was nicht?

    Kids sind darin viel besser als Erwachsene weil die noch nicht so zugemüllt sind.

  • Schmeiss einfach diesen ganzen Firlefanz über Bord. Also irgendwelchen vermeintlichen Regeln, Kids sollten ab beide Elternteile haben und all so einen Käse. Ist alles Unrat der nur dazu führt dass man anfängt sich in Zweifel zu stürzen und Blödsinn zu machen.

    Schau Dir einfach die Situation an, nur Deine und eure. Nicht nach irgendwelchen vermeintlichen Regelwerken, sondern nur wie es bei euch ist.

    Und dann frag Dich und Deine Tochter, was ist richtig für UNS?

    Was fühlt sich richtig an?

    Wie ist es stimmig?

    Das bringt Dich dahin wie es für euch passt.

    Der Rest spielt sich ein.

  • So...

    Jetzt stelle mer uns ma janz dumm...

    ... und stellen uns vor, die Tochter fragt nicht nach ihrem Papa, weil sie ganz genau weiß (d.h. sie kann es natürlich nicht in Worte fassen, aber sie spürt es), dass es ein Reizthema für die Mama ist!!!
    Und die einzige Bezugsperson zur Zeit ist aber diese Mama.
    Sie spürt ja auch, dass es der Mama jetzt besser geht, wo der Papa nicht da ist.
    Also Kausalkette in dem Fall: Papa weg, alles gut, also bloß nicht Mama drauf ansprechen, sonst wird alles schlecht.
    Und je länger der Vater weg ist, umso mehr "brennt" sich das ins Hirn des Kindes.

    Leute, das Ding gehört in professionelle Hand, in die Obhut von einem neutralen Dritten, das ist meine Meinung. Punkt.

    Und, Kaleu: Stell dir mal vor, dein Sohn wäre nicht bei dir gewesen, weil die Mutter es unterbunden hätte! Wie hätte er dir dann sagen können, dass er lieber bei dir ist, wenn er sowieso gar nicht die Möglichkeit bekommt, bei dir zu sein??? Denk mal drüber nach. Da muss man dem Kind doch immerhin die Möglichkeit geben, beides kennenzulernen, oder nicht???

    Soweit meine Überlegungen.

    Gruß, Kay

    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußte Anstrengung weiterzuentwickeln.

    Henry David Thoreau

  • Zitat

    Und, Kaleu: Stell dir mal vor, dein Sohn wäre nicht bei dir gewesen, weil die Mutter es unterbunden hätte! Wie hätte er dir dann sagen können, dass er lieber bei dir ist, wenn er sowieso gar nicht die Möglichkeit bekommt, bei dir zu sein?

    Das brauch ich mir nicht vorstellen. Weil ich's erlebt habe. Das war nämlich die ersten 2 Jahre nach der Trennung so. Und ich hatte keine Ahnung davon, wie schlecht es ihm tatsächlich ging und er war in genau dem inneren Zwiespalt gefangen den Du beschreibst und hat von sich aus immer weniger Kontakt zu mir gesucht.

    Bis das Kartenhaus zusammengebrochen und alles aufgeflogen ist und ich ihn gegen seinen Willen und den Willen der Mutter zu mir genommen habe.

    Nu schaust, gell? Wie ich das durch habe und trotzdem radikal sage, das Kind soll's entscheiden. Passt nicht, gell? ;)

    Zitat

    Da muss man dem Kind doch immerhin die Möglichkeit geben, beides kennenzulernen, oder nicht???

    Ja sag ich doch. Aber nicht erzwungen.

    Sollte Deine Kausalkette wie Du sie beschreibst so stimmen, ist nicht am Ende der Kette etwas zu verändern sondern an der Ursache:

    Zitat

    Sie spürt ja auch, dass es der Mama jetzt besser geht, wo der Papa nicht da ist.
    Also Kausalkette in dem Fall: Papa weg, alles gut, also bloß nicht Mama drauf ansprechen, sonst wird alles schlecht.

    Und immer wieder dem Kind klar machen, rede, Du darfst reden ohne dass DIr irgendwelche Sanktionen drohen.

    Kinder "schützen" ihre Eltern nur wenn ihnen das so beigebracht wurde. Sie hören auf damit wenn sie merken sie müssen's nicht mehr.

    Ich stimm Dir zu, neutraler Dritter ist 'ne gute Option. Aber bloss keine Ämter. Die das nur nach rechtlichen Grundsätzen bewerten. Ist aber ein emotionales Thema.

  • Hallo alle,

    objektive dritte sind in so einem Fall sehr ratsam.
    Ich stelle es mir äußerst schwierig vor, da als Elternteil neutral zu sein.

    das Kind einbeziehen ist immer sinnvoll, allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt.
    Kindeswille ist nämlich nicht immer gleich kindeswohl!
    Kaleu schreibt ja auch, er hat seinen Sohn gegen (!) dessen willen zu sich geholt.
    Der Loyalitätskonflikt von scheidungskindern ist immer (!) Da und sollte nicht unterschätzt werden.

    Die schlechtesten Eltern sind besser als gar keine:
    Da hab ich mit keinem wort geschrieben, dass Eltern und kind zusammen leben, die kinder den Eltern ausgeliefert sein sollten.
    Natürlich sollten kinder vor schädlichen Einflüssen der eltern geschützt werden.
    den Kontakt völlig abzubrechen ist und bleibt aber definitiv nicht gut.
    Was nicht heißt im umkehrschluss, dass kontakt mit zb trinkenden Eltern toll ist.
    es ist nur das kleinere übel.
    Insgesamt keine schönen Aussichten fürs Kind, ja.
    es hat mit zb trinkenden Eltern/ Elternteil die arschkarte karte. Dass es da völlig unbeschadet aufwächst ist sehr unwahrscheinlich.

    Und übrigens habe ich durch meine Arbeit schon sooo viele kinder kennengelernt, die ihrem einen Elternteil zuliebe steif und fest schwören und sich auch so verhalten, dass ihnen der andere Elternteil totaaaal egal ist.
    Aber die Wahrheit war das niemals, wie sie mir erzählen.

    Unter anderem ist daher schon lange übliche Praxis, dass zb Pflegekinder immer kontakt zu ihren leiblichen eltern haben. Wenn nötig unter Aufsicht.
    Schwer zu verstehen, ich weiß.
    ich habe auch einige Berufsjahre gebraucht, bis ich es verstanden habe. ..

    Lg girasole

  • Zitat

    Kaleu schreibt ja auch, er hat seinen Sohn gegen (!) dessen willen zu sich geholt.

    Das wohl, aber anschliessend nie gegen dessen Willen irgendwas, was mit seiner Mum zu tun hatte über seinen Kopf weg entschieden.

    Im Gegenteil, ich hab immer dafür gesorgt, das die Tür zwischen ihm und seiner Mutter nie zugeschlagen wird, sondern nur angelehnt bleibt.

    Heute wo er 18 ist und viel aufgearbeitet wurde, sagt er selbst, dass es das Beste war, was ich gemacht habe, dass ich ihn auch gegen seinen Willen zu mir genommen habe. Ich hab damals überhaupt nicht verstanden warum er so an seiner Mum klammert, dass das aber gerade wegen der Vernachlässigung der Fall war - naja, das muss man erstmal kapieren.

    Und schliesslich und endlich war ich ja auch der Gneralschuldige an allem Leid der Menschheit. So zumindest laut seiner Mum und dass er das gegelaubt hat - naja, unter dem dauerhaften Einfluss war's tatsächlich so.

    Das ganze ist schon super schwierig aufzulösen.

    Nur eins würde ich halt nie tun oder empfehlen, das ausschliesslich mit Dritten besprechen ohne das Kind überhaupt einzubeziehen. Denn gerade der Entzug des Mitspracherechts macht das Kind zum Gegenstand und Objekt, und das wirkt sich viel gravierender aus als irgend etwas Anderes.

    Genau das bewirkt ja letzten Endes, dass das Kind sich nicht mehr traut irgendwas zu sagen, weil es sich sowieso als hilflos ausgeliefertes Ding im Reich der Erwachsenen fühlt.

    Welche Schäden DAS anrichtet - naja. Ich glaub das weiss jeder Co, EKA und Alkoholiker irgendwie aus eigener Geschichte.

  • Übrigens - warum ich gegen solche vermeintlich richtigen Grundsätze bin hat auch damit zu tun, die können einen enormen Schaden anrichten.

    So zum Beispiel hab ich meinen Junior nach der Trennung unter anderem auch bei seiner Mum gelassen, weil ich diesen Blödsinn in der Birne hatte, ein Kind gehört zu seiner Mutter.

    Deswegen sag ich da knallhart, bloss nicht nach irgendwelchen Grundsätzen richten sondern immer nur nach - was ist hier, ganz speziell bei uns stimmig?

    Das rauszukriegen ist nicht immer leicht und man eckt auch schonmal an, aber lieber angeeckt, als kaputt.

  • Zitat von Kaleu

    [...], weil ich diesen Blödsinn in der Birne hatte, ein Kind gehört zu seiner Mutter.[...]

    Und heute gibts nen neuen Blödsinn, der da ungefähr lautet: "Allen Kindern beide Eltern."

    Was ich auch prinzipiell erst mal nicht schlecht finde, solange, bis das Kind selber entscheiden kann.

    Aber am Ende merke ich schon, dass wir uns alle ein bißchen annähern, letztendlich muss ein professioneller Dritter her.


    Gruß, Kay

    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußte Anstrengung weiterzuentwickeln.

    Henry David Thoreau

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!