• Hallo liebes Forum,

    im Juli diesen Jahres habe ich mich hier im Forum angemeldet, da ich dem Alkohol den Kampf angesagt habe.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…pic32568-0.html

    Nach einem unschönen Entzug lief es die ersten Wochen und Monate wirklich ganz gut. Ich hatte kein Verlangen nach Alkohol, es fiel mir nicht schwer standhaft zu bleiben. Parallel habe ich mein Leben etwas aufgeräumt, Stress abgebaut, mir eine Psychologin gesucht (bei der ich leider immer noch auf der Warteliste stehe ...) - es hätte alles so schön sein können ...

    Vor 2 Wochen überkam mich dann auf einmal wieder das Gefühl etwas trinken zu wollen. Ich weiß wirklich nicht woran es liegt. Ich habe tagelang gegrübelt, was denn jetzt hierfür der Auslöser sein könnte, aber ich habe keinen blassen Schimmer. Mein Leben fühlt sich aktuell echt gut an, ich habe meinen Alltag entschleunigt, finde auch mal Zeit für mich und meine Hobbys. Ich lebe viel "bewusster" als noch vor wenigen Monaten. Und trotzdem hat mich der Alkohol nun wieder im Griff. Zwar nicht so schlimm wie vorher, aber SO KANN DAS NICHT WEITERGEHEN!

    Vor wenigen Tagen hat es mich im Supermarkt erwischt und ich habe eine kleine Flasche (0,25l) Weißwein gekauft und Abends getrunken. Noch an dem Abend habe ich mir geschworen, dass das ein einmaliger Ausrutscher war. Ich hatte (und habe) ein mega schlechtes Gewissen. Einen Tag später war ich bei Freunden eingeladen und habe auch ein Gläschen Wein getrunken ("Ach komm, gestern ist doch auch nix passiert, kannste doch noch einen Schluck trinken" <<< blödes Saufgedächtnis). Gestern abend habe ich dann schon wieder eine kleine Flasche Weißwein geleert ... Ein Blinder sieht wohl wo das hier hinführt.

    Wie komme ich aus diesem Teufelskreis wieder raus? Was macht ihr bei Rückfällen? Ja klar, einfach aufhören mit dem Mist. Nur ist es jetzt anders als beim ersten Mal ... Ich habe Angst vor einem erneuten Rückfall, frage mich die ganze Zeit, was wenn ich es nicht schaffe? Schließlich habe ich ja nun schon einmal "versagt" ... Ach je, wieso mache ich mir mein Leben selber so schwer ...

    LG, Katha

    PS: Noch eine Frage am Rande - muss man nun auch wieder mit körperlichen Entzugserscheinungen rechnen? Die waren bei mir am Anfang ja recht schlimm ... sonst gehe ich lieber nochmal zum Arzt.

  • Gehe bitte auf jeden Fall erneut zum Arzt, Katha.
    Kläre mit ihm ab, was nun weiter geschehen kann, denn so wie bisher hast Du es ja nicht geschafft, trocken zu bleiben.

    Darf ich fragen, warum Du Dich hier angemeldet hast und Dich dann nicht weiter ausgetauscht hast?
    Hast Dich hier im Juli das letzte Mal gemeldet... oder hattest Du noch einen anderen Thread irgendwo, den ich nicht kenne?
    Wir hier SIND doch auch eine SHG.
    Und dafür da, um uns gegenseitig zu unterstützen.
    Was war denn passiert, das Du nicht mehr geschrieben hast?
    Ging es Dir ZU GUT, und Du bist leichtfertig geworden?

    Diesbezüglich gibt es übrigens so einen Spruch, den man manchmal in
    SHG hört, der geht folgendermaßen:
    Wenn es Dir schlecht geht, geh in die Gruppe.
    Wenn es Dir zu gut geht, LAUFE in die Gruppe!
    Das ist viel wahres dran, denk mal drüber nach... :wink:

    Ist mittlerweile Dein Heim eigentlich alkoholfrei?
    Du schriebst, das Dein Mann da noch Zeug rumstehen hat.
    Ich halte das für sehr gefährlich für einen frisch abstinent lebenden Menschen.
    Hier bei uns gibt es heute noch kein Alk im Haus, obwohl ich schon lange trocken bin.
    Ich will das Zeug, was mich beinah umgebracht hat, nicht hier in meinem Haus haben. Aus Prinzip schon nicht.

    Wie stellst Du Dir denn nun Deinen weiteren Umgang mit Deiner Krankheit vor?

    Angst vor Rückfällen kennt sicher jeder hier. Mich eingeschlossen.
    An Anfang war diese Angst bei mir besonders präsent.
    Das ist völlig normal, denke ich.
    Und diese Ängste werden mit der Stabilierung der Trockenheit auch geringer.
    Um so eine Stabilität zu erreichen, muss man aber an seiner Trockenheit auch arbeiten.
    Was hast Du diesbezüglich für Dich getan, Katha?
    Und willst Du Dich denn hier nun ernsthaft weiter regelmäßig austauschen oder erst wieder kommen, wenn das Kind erneut in den Brunnen gefallen ist?
    Wäre evtl. auch der Erweiterte Bereich etwas für Dich?
    Dort wird sich noch weitaus intensiver ausgetauscht als hier im offenen Bereich und Du kannst auch sehr viel offener schreiben,
    dort kann nicht das gesamte www mitlesen, sondern nur Forenmitglieder, die dort ebenfalls freigeschaltet sind.
    Im Grunde ist im Erweiterten Bereich die "wirkliche SHG", wenn ich das mal so salopp sagen darf.

    LG Sunshine

  • Das ist wahr, mir ging es in den vergangenen Wochen und Monaten so gut, dass ich den Austausch mit anderen Betroffenen absolut vernachlässigt habe. Das ist wohl ein typischer "Anfängerfehler". Man fühlt sich sicher und merkt gar nicht, wie unsicher man eigentlich ist.

    Ich möchte mich zukünftig gerne intensiver austauschen, vielleicht auch im erweiterten Bereich, da muss ich mal schauen. Eine reale SHG ist leider gar nichts für mich, ich kann mich da einfach nicht so öffnen. In wenigen Wochen kann ich ja auch regelmäßig mit meiner Psychologin sprechen, ich denke das wird mir auch sehr helfen.

    Sunshine, danke für deine harten aber ehrlichen Worte. Ich bin nunmal krank, auch wenn ich mich gesund fühle. Diese Erkenntnis ist leider nicht immer ganz einfach ...

  • Halllo sunshine-Katha,
    (oh man, so viel Sonnenschein!)
    erst einmal ein großes Lob dafür, dass Du Dich hier meldest, wo es Dir schlecht geht. Sunshine mahnendes Kopfschütteln kann ich nur bestärken. Mädchen, warum hast Du Dich nicht eher gemeldet?
    Ist jetzt aber müssig.

    Von Rückfällen habe ich hier schon viel gelesen, bin jedoch selber noch in keinen reingerutscht seitdem ich hier bin. Das ist jetzt ca 5 Monate so.

    Vor einem Jahr hatte ich auch schon mal aufgehört zu trinken (haha, glaubte ich zumindest), es hatte aber noch nicht KLICK gemacht und ich dachte ich könnte nach einer dreimonatigen Pause kontrolliert weitertrinken. Habe mich einem Glas Sekt zum Geburtstag meiner Jüngsten begonnen und war binnen kürzester Zeit wieder bei 2-3 Flaschen pro Tag.
    Es geht also nur GANZ OHNE!

    Solange das nicht bei Dir angekommen ist, wird es sehr schwieig werden!

    Mir hat es geholfen keinen, ausnahmslos keinen Alkohol im Haus zu haben. Auch Sorten, die ich sonst nie angerührt hatte, sind gnadenlos entsorgt worden. Nach ein paar Wochen habe ich sogar die dazu passenden Gläser ins Altglas gebracht, weil sie mich zu sehr erinnerten.
    Außerdem habe ich nach und nach meiner Familie und den besten Freunden über meine Krankheit berichtet. Das war richtig hart, aber sehr wichtig. So habe ich viele Augen mehr, die auf mich achtgeben.


    Wie sehen Deine konkreten nächsten Schritte aus? Weiter so leben wie bisher? Nur mehr Willen aufbringen? Alles allein schaffen wollen?

    Aufmunternde Grüße einer etwas zynischen
    step

  • Hallo Katha,

    na, daß Dein erster Versuch nicht grade das Gelbe vom Ei war, hast Du ja selbst gemerkt.

    Es gehört ne Menge Mumm dazu, sich hier hinzustellen und einzugestehen, daß man wieder gesoffen hat, daß man erstmal gescheitert ist. Nur wenige bringen diesen Mumm auf...und nur relativ Wenige packen es offenbar auf Dauer, dem Alkohol dauerhaft zu entsagen...passt also doch irgendwie...

    Wichtig ist jetzt ne klare Analyse. Daß Du die Sache auf die leichte Schulter genommen hast, wurde ja schon deutlich...also nimm die Sache ab heute eben nicht mehr auf die leichte Schulter...frag Dich, ob Du tatsächlich soweit bist, den Alkohol endgültig ade zu sagen und wenn Du die Frage mit ja beantworten kannst, dann roll die Ärmel nach hinten und frag und lies Dich hier durchs Forum...und schau, daß Du endlich ein alkoholfreies Zuhause hast...sag Deinem Göttergatten, daß er gefälligst Rücksicht nehmen soll...das kann man nämlich durchaus von so einem Ehemann verlangen...

    Schönen Gruß und schöne Zeit

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