• Hallo liebes Forum,

    heute will ich mich mal mit einer etwas allgemeineren Frage beschäftigen.

    Wie habt ihr es geschafft, innere Blockaden zu lösen?

    Ich habe da im Moment echt Probleme mit. Ich "weiss" was ich tun müsste, ich weiss, dass wenn ich nix tu das eintritt, wovor ich mich fürchte, ich weiss, dass es von selbst nicht besser wird, eher Schlimmer ..... und was passiert?
    Ich blockiere sofort ab, wenn ich auch nur versuche, über das Thema nachzudenken, oder von Aussen damit konfrontiert werde.
    Heute gerade einen (harmlosen) Anruf diesbezüglich erhalten, mir würde sofort fast körperlich übel, ich kann mich damit nicht gedanklich auseinandersetzen.

    Ich MUSS was tun .... und je grösser der Druck wird, desto panischer blockiere ich.

    Kennt ihr das? Was habt ihr "dagegen" getan?

    Grüsse, Lindi

  • Hallo Lindi,

    das kommt mir sehr bekannt vor. Mir geht es ähnlich und ich kann dich gut verstehen.

    Zitat

    mir würde sofort fast körperlich übel, ich kann mich damit nicht gedanklich auseinandersetzen.


    auch wenn ich mein Thema in der Therapie anspreche, spüre ich sofort eine große Angst und in mir wird alles eng, so als würde ich keine Luft bekommen.
    Kann es vielleicht sein, dass du zu schnell zuviel von dir erwartest? Co`s neigen ja oft dazu sich zu überfordern.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Lindi,
    ich denke auch, dass du in dem Konflikt steckst, was du tun "musst" und was du tun "möchtest".

    Bei mir war das auch so, dass zum Beispiel viele Freunde rieten, von meinem "Jetz-Ex" so schnell wie möglich wegzulaufen, wenn er dann doch wieder ankommt keine Chance zu geben, zu verweigern, zuzumachen.

    Ich war auch der Meinung, dass sie Recht hatten. Ja - sie hatten und haben Recht. Aber es war nicht mein Weg. Ich konnte das nicht. Das setzte mich unter einen Riesen-Druck. Einerseits das, was vernünftig ist - das was ich muss. Aber das, war nicht das was ich wollte.

    Erst als ich versucht habe herauszufinden, was ich denn eigentlich selbst möchte, was ich zulassen und mir zumuten kann, wurde mir leichter zu Mute. Das war mein Weg und ob er richtig war, oder ob es nur eine sinnlose Ehrenrunde war - dann sei's drum. Ich habe es eben noch einmal versucht aber darauf auch darauf geachtet, mir nicht wieder weh zu tun. Ich bin auf Sicht gefahren, was mich sicherlich um schöne Momente gebracht hat, weil ich immer misstrauisch war und mir gesagt habe, was jetzt ist, das kann in zwei Stunden wieder ganz anders sein. Wen du nicht mehr wirklich an dich heran lässt, der kann dir auch nicht weh tun. Natürlich kann man jetzt fragen: Ist das der Sinn und Zweck einer Beziehung? Ich denke mal Nein. Aber auch das war meine Entscheidung.

    Bei uns ist es jetzt mal wieder durch und viele Freunde wollen jetzt wieder hören, dass ich nie, nie mehr.....Aber auch wenn es schwer fällt und anders einfacher wäre, ist das ein Punkt, den ich nicht zusage. Denn ich weiß nicht, was dann ist und wie ich dann bin und was überhaupt noch möglich ist. Ich weiß es nicht. Aber ich werde dann zu gegebener Zeit entscheiden und bis dahin mache ich mir meine Leben und meine Zeit schön und setzte mich nicht jetzt schon unter Druck, was dann ist.

    Liebe Grüße
    HM

  • Liebe Lindi,

    schön, wieder einmal etwas von dir zu lesen!
    Was Honeymaker schreibt, würde ich gerne unterstützen. Wenn du aber herausfindest, dass du nicht musst, sondern willst, dann könntest du versuchen, dir möglichst genau und in vielen Details vorzustellen, wie du dich fühlen wirst, wenn du umgesetzt hast, was du wolltest (also das Gegenteil vom Vorstellen des Gefühls, was eintreten würde, wenn du nicht handelst).

    Mir hilft das oft sehr. Und dass ich mir erlaube, dass ich mich auch wieder umentscheiden oder doch einen anderen Weg einschlagen kann (ich weiß ja nicht genau, worum es bei dir geht).

    Ins Handeln kommen heißt für mich vor allem, keine Angst vor Fehlern zu haben.

    Viele liebe Grüße!
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Lindi

    (nur ganz kurz - als "Besucher")

    bei mir ist es die Angst vor dem Funktionieren, das mir
    die letzte Stabilität nehmen könnte: Nämlich meine Freiheit "frei schnauze" zu leben.

    Die Angst mich einsortieren und damit nichtmehr selbst
    sortiern zu können.....

    diese Angst hält mich manchmal vom Handeln ab.

    Das einzige Gegenmittel, das ich bisher gefunden habe: Vor dem Handeln nicht ins denken kommen.

    Sofort an die Arbeit ohne Umwege, sofort loslegen, alles andere zur Seite egal wie...

    Gerne habe ich alles andere getan, als das was ich sollte. Insbesondere dann, wenn in mir innerlich noch was am Gären, am Bewegen, am Aufarbeiten war.
    Dann konnte ich alles -nur nicht das was am Dringensten und notwendigsten war von den Anforderungen im Arbeitsleben.

    Habe noch keine Patentlösung. Manche Dinge, bringen mich auch heute noch aus dem Gleis. Den Anfang finde ich wieder, wenn ich handle - ohne übers Handeln nachzudenken.

    Herzliche Grüße
    Nys (jetzt mit neuem Wohnort im Wald ;) )

  • Liebe Inbetween, (besonders) liebe Nys, liebe Silberkralle,

    Danke für eure Antworten, auch wenn ich mich "jetzt erst" melde ...
    Ja, es war eine innere Blockade, die ich nicht aufzulösen vermochte. Schob es vor mir her, malte mir aus, schob weiter .... und der gefühlte Berg wuchs ins unermessliche. Was wenn, und was mach ich dann bloss .... und überhaupt:
    Nachdem ich dann also schon so weitb war, mir einfach nur noch die bettdecke übern Kopf zu ziehen und nix sehen oder hören zu wollen, Verdrängen, Ausblenden, Wegbeamen .... und ich ja aus der Vergangenheit weiss, wohin das führt, habe ich mich also entschlossen, mit dem Rücken zur Wand die Flucht nach vorn anzutreten. Und es war "gar nichjt so schlimm", also jedenfalls nicht soooo schlimm, wie ichs mir im stillen Stübchen ausgemalt hatten.
    Auch diese Erfahrung durfte ich in der Vergangenheit ja bereits machen.
    Lerneffekt? Weiss nicht .... jedesmal nehme ich mir vor, mich in ähnlich gelagerten Situationen daran su erinnern, aber es klappt irgendwie nicht.

    Das Problem, um das es dabei ging, ist nun nicht aus der Welt. Schadensbegrenzung. Erstmal.
    Aber im Gespräch haben sich auch mögliche Perspektiven gezeigt, teilweise auch verpasste Gelegenheiten (Ja, hättste doch was gesagt, da wäre gewesen, etc...)
    ----
    Ich glaube, Inbetween hatte mit "Angst vor Fehlentscheidungen" wohl Recht. Nicht so sehr, die Angst, was falsches zu entscheiden, als die Angst, durch Entscheidungen definitiv gewisse Türen zuzuschlagen. Dass die sich von Nix-Tun von selber zuschlagen, ist auch klar.
    Vielleicht abedr auch eher die Angst, wieder was zu "wollen", wieder was "hoffen" .... und wieder zu scheitern, wieder zu verlieren.
    Da kann ich gerade nicht mehr so viel einstecken, auf der Ebene. Enttäuschte Hoffnungen...

    Naja, jetzt ist die Kuh erst mal vom Eis (vorerst) und ich beginne zaghaft optimistisch dran zu glauben, dass es vielleicht doch noch möglich sein könnte. Auch für mich.

    Wenn ich mich rühre und darum bemühe. Sonst nicht. Klar.

    Wie lang hält diese Erkenntnis wohl an? Und kann ich mich bei der nächsten Kriese daran hochzoiehen?

    To be continued....

    Grüsse, Lindi

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